Mittwoch, 6. November 2024

O dass ihr umgekehrt wäret, bevor diese große Vernichtung über euch gekommen ist

 

Imaginary depiction of Cumorah battle from Meridian Magazine
(Bild: Quelle)

“O dass ihr umgekehrt wäret, bevor diese große Vernichtung über euch gekommen ist. Aber siehe, ihr seid dahin, und der Vater, ja, der ewige Vater des Himmels, kennt euren Zustand; und er tut mit euch gemäß seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.” (Mormon 6:22). 

  • Der zentrale Vers, der die Botschaft von Mormon 6 zusammenfasst, ist wahrscheinlich Vers 22. In diesem Vers spricht Mormon über den bevorstehenden Tag des Gerichts, an dem die Gefallenen vor Christus stehen müssen, um nach ihren Werken beurteilt zu werden. Er betont die Bedeutung von Umkehr und die Notwendigkeit, rechtschaffen zu leben, um den Segen zu empfangen, den die rechtschaffenen Vorfahren erhalten haben. 
    Diese Botschaft unterstreicht das Thema von geistlicher Verantwortung und der Notwendigkeit zur Umkehr, was die entscheidenden Lehren des Kapitels bildet. Es ist ein eindringlicher Aufruf, sich vor der Zerstörung zu bewahren und die heiligen Wege zu wählen. 

Eine Zusammenfassung von Mormon 6:1-22 

In Mormon 6:1-22 berichtet Mormon von den letzten Schlachten der Nephiten gegen die Lamaniten. Nach seiner Bitte gewährt der König der Lamaniten Mormon die Erlaubnis, die Nephiten am Hügel Cumorah zu sammeln, wo sie den letzten Kampf führen wollen. Mormon weiß, dass dies die endgültige Vernichtung seines Volkes bedeutet, und er verbirgt die heiligen Aufzeichnungen im Hügel Cumorah (siehe Karte im Norden), damit sie nicht in die Hände der Lamaniten fallen. 

Trotz aller Vorbereitungen werden die Nephiten von den überlegenen Heeren der Lamaniten überwältigt. Mormons Volk wird in einem blutigen Kampf niedergemetzelt, und nur wenige, darunter Mormon selbst und sein Sohn Moroni, überleben. Mormon beschreibt die Verwüstung, den Tod von Zehntausenden seiner Männer und den völligen Untergang seines Volkes. Er ist von tiefem Schmerz erfüllt und trauert um die Nephiten, die vom Weg des Herrn abgefallen sind. Mormon beklagt, dass sie Jesus, der bereit war, sie mit offenen Armen zu empfangen, abgelehnt haben. Er bedauert, dass sie ohne Umkehr gestorben sind, und weist darauf hin, dass sie am Tag des Gerichts vor Christus stehen werden. Mormon endet mit der Hoffnung, dass Gerechtigkeit und Barmherzigkeit durch Gott über sie walten werden. 

Hügel Cumorah 
Der Hügel Cumorah, wie er in Mormon 6 beschrieben wird, befindet sich eher in Mittelamerika, da das Buch Mormon den Großteil seiner Geschichten in dieser Region ansiedelt. Viele Forscher und Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gehen davon aus, dass die antiken Zivilisationen der Nephiten und Lamaniten in Mittel- oder Südamerika lebten. Aus diesem Grund wird oft vermutet, dass der Hügel Cumorah, in dem Mormon die heiligen Aufzeichnungen versteckte, in dieser Region lag. 

Der Hügel Cumorah in Manchester, New York, wo Joseph Smith die Goldplatten fand, ist jedoch geographisch weit von Mittelamerika entfernt. Einige glauben, dass dies zwei verschiedene Hügel mit demselben Namen sind. In dieser Ansicht versteckte Mormon die Aufzeichnungen im mittelamerikanischen Hügel Cumorah, während Moroni später auf seiner Wanderung einige der Platten wohl nach Nordamerika brachte und sie im Hügel in New York deponierte, wo sie schließlich Joseph Smith vom Engel Moroni zur Übersetzung übergeben wurden. Joseph nannte diesen Ort einfach “Hügel” (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:51). Andere frühe Mitglieder nannten diesen Hügel wohl erst ab 1833 “Hügel Cumorah”.  

Der Artikel „Where is the Location of the Hill Cumorah?“ von Scripture Central beschäftigt sich mit der Frage, ob der Hügel Cumorah in New York, wo Joseph Smith die Goldplatten fand, derselbe Hügel ist, der in Mormon 6 als Schauplatz der letzten Schlacht der Nephiten und Lamaniten beschrieben wird. 

Viele Gelehrte, die das sogenannte Limited Geography Model unterstützen, glauben, dass der Hügel Cumorah im Buch Mormon in Mittelamerika liegt, da die Nephiten und Lamaniten dort lebten. Dieses Modell trennt den Hügel in New York von dem in Mittelamerika. Moroni hätte demnach die Platten über weite Entfernungen von Mittelamerika nach Nordamerika gebracht, bevor er sie im Hügel in New York versteckte, wo sie Joseph Smith übergeben wurden. 

Zudem weisen archäologische Untersuchungen darauf hin, dass der Hügel in New York keine Hinweise auf große alte Schlachten aufweist, die mit den im Buch Mormon beschriebenen Zerstörungen übereinstimmen. Daher wird angenommen, dass es sich um zwei verschiedene Hügel handelt – einen in Mittelamerika, wo die Schlachten stattfanden, und den in New York, wo die Platten vergraben wurden. 

Verbarg Mormon alle Platten im Hügel Cumorah 
In Mormon 6:6 wird beschrieben, dass Mormon nicht alle Aufzeichnungen im Hügel Cumorah versteckte. Er ließ die heiligen Platten, die ihm von früheren Propheten übergeben wurden, nicht in die Hände der Lamaniten fallen, weil sie diese zerstören würden. Daher vergrub er die meisten Platten im Hügel Cumorah. Jedoch behielt er einige wenige Aufzeichnungen zurück, die er seinem Sohn Moroni übergab. Diese wenigen Platten, die er nicht im Hügel Cumorah verbarg, enthielten den Bericht, den Moroni später überarbeitete und der schließlich in die Hände von Joseph Smith gelangte. 

Mormon machte also eine Unterscheidung zwischen den umfassenderen Aufzeichnungen, die er verbarg, und den Platten, die er Moroni anvertraute. 

In dieser Schlacht im Land Cumorah blieben nur 24 Seelen am Leben 
In Mormon 6:10-15 zählt Mormon die enormen Verluste seines Volkes nach der Schlacht auf. Er beschreibt zunächst, dass seine eigenen 10.000 Krieger getötet wurden, und er selbst wurde verletzt, blieb jedoch am Leben. Er erwähnt, dass nur 24 Überlebende übrig blieben, darunter sein Sohn Moroni. 

Mormon sieht dann von der Spitze des Hügels Cumorah aus die Massen von Gefallenen, und zählt die Anführer und ihre Gruppen auf, die alle mit jeweils 10.000 Kriegern gefallen sind: 

  • Sein Sohn Moroni und dessen 10.000 Männer, 
  • Gidgiddonah und seine 10.000, 
  • Lamah mit seinen 10.000, 
  • Gilgal mit 10.000, 
  • Limhah, Jeneum, Kumenihah, Moronihah und andere, ebenfalls jeder mit 10.000 Gefallenen. 

Insgesamt beschreibt er, dass die Schlacht das gesamte nephitische Volk ausgelöscht hat, mit nur sehr wenigen Überlebenden. 

Mormons tiefe Pein um die Gefallenen 
Ab Mormon 6:16 beschreibt Mormon seine tiefe Pein und Trauer über den Verlust seines Volkes. Er schreit voller Schmerz wegen der vielen Getöteten. Seine Klage ist besonders bewegend, da er nicht nur um das physische Leiden trauert, sondern auch um den geistigen Zustand der Gefallenen. 

Mormon spricht die Gefallenen direkt an und fragt sich, wie sie vom Weg des Herrn abweichen und Jesus, der bereit war, sie mit offenen Armen zu empfangen, ablehnen konnten. Er bedauert zutiefst, dass sie aufgrund ihres Abfalls von Gott gefallen sind und betont, dass dies hätte verhindert werden können, wenn sie sich nicht von Christus abgewandt hätten. Er betrauert die Väter, Mütter, Söhne und Töchter seines Volkes, die durch ihre Sünden ihr Schicksal besiegelt haben. 

Sein Leid wird noch größer, als er feststellt, dass seine Klagen und sein Schmerz die Toten nicht zurückbringen können. Er verweist schließlich auf das kommende Gericht, bei dem alle vor Christus stehen und nach ihren Werken beurteilt werden müssen. Mormons Trauer ist daher nicht nur über den körperlichen Tod, sondern über die geistige Verlorenheit seines Volkes und den Verlust der Möglichkeit zur Umkehr. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus Mormon 6 können wir heute mehrere wichtige Lehren ziehen, die uns helfen, unser geistiges Leben und unsere Beziehung zu Gott besser zu verstehen: 

  1. Die Konsequenzen des geistigen Abfalls: Die Nephiten erlebten den Untergang ihres gesamten Volkes, weil sie sich von den Wegen des Herrn abgewendet hatten. Dies zeigt uns, wie entscheidend es ist, an Gottes Geboten festzuhalten und die Warnungen seiner Propheten ernst zu nehmen. Wenn wir uns von der Wahrheit entfernen, führt dies zu persönlichem und kollektivem Niedergang. 
  1. Die Bedeutung von Umkehr: Mormon betont wiederholt, dass die Nephiten ihren Untergang hätten verhindern können, wenn sie umgekehrt wären. Auch heute lehrt uns das, wie wichtig es ist, Umkehr als ständigen Prozess zu praktizieren. Durch Umkehr können wir Gottes Vergebung erlangen und destruktive Konsequenzen vermeiden. 
  1. Göttliche Trauer und Mitleid: Mormon zeigt eine tiefe Trauer über das Schicksal seines Volkes, besonders weil sie die ausgestreckte Hand Jesu abgelehnt haben. Dies verdeutlicht, dass Gott uns liebt und uns immer mit offenen Armen empfängt, wenn wir zu ihm zurückkehren. Wenn wir Jesus ablehnen, schmerzt es nicht nur uns, sondern auch ihn und seine Diener. 
  1. Der unausweichliche Tag des Gerichts: Mormon weist darauf hin, dass jeder Mensch eines Tages vor dem Richterstuhl Christi stehen und nach seinen Werken beurteilt wird. Diese Lehre erinnert uns daran, unser Leben so zu führen, dass wir darauf vorbereitet sind, Christus zu begegnen, und dass unser ewiges Schicksal von unseren Entscheidungen im Hier und Jetzt abhängt. 
  1. Der Preis des Krieges und der Gewalt: Das Kapitel enthält eine schmerzhafte Beschreibung des Krieges und der Zerstörung. Es erinnert uns daran, dass Konflikte, besonders die, die durch Stolz und Uneinigkeit entstehen, verheerende Auswirkungen haben können. Es ist eine Warnung, Frieden zu suchen und Streitigkeiten in unseren persönlichen und gesellschaftlichen Beziehungen zu vermeiden. 

Diese Lehren rufen uns dazu auf, wachsam zu bleiben, in Rechtschaffenheit zu leben und immer wieder zu Christus umzukehren, um geistige Sicherheit und Frieden zu finden. 

Welche Konsequenzen hat es, wenn wir nicht rechtzeitig Umkehr üben? 

findechristus.org

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