Mittwoch, 6. November 2024

Nur ich bin allein übriggeblieben

 

Moroni schreibt auf Goldplatten, Darstellung von Dale Kilborn
(Bild: Quelle)

„Und auch mein Vater wurde von ihnen getötet, und nur ich bin allein übriggeblieben, um die traurige Geschichte von der Vernichtung meines Volkes niederzuschreiben. Aber siehe, sie sind dahin, und ich erfülle das Gebot meines Vaters. Und ob sie mich töten werden, weiß ich nicht.“ (Mormon 8:3

  • Dieser Vers betont Moronis Einsamkeit, seine Verantwortung, das Vermächtnis seines Volkes zu bewahren, und die tragische Vernichtung der Nephiten. 

Eine Zusammenfassung von Mormon 8:1-13: 

In Mormon 8:1-13 berichtet Moroni, der Sohn Mormons, dass er den Bericht seines Vaters vollendet. Nach einem großen Kampf bei Cumorah (siehe Karte) wurden die Nephiten von den Lamaniten verfolgt und schließlich vernichtet. Moronis Vater, Mormon, wurde ebenfalls getötet, und Moroni ist der letzte Überlebende seines Volkes. Er hat den Auftrag seines Vaters, die traurige Geschichte ihrer Zerstörung niederzuschreiben und die Aufzeichnungen zu verbergen. Moroni fühlt sich allein, hat keine Freunde oder Familie mehr und weiß nicht, wie lange er noch leben wird. 

400 Jahre sind seit dem Kommen Jesu vergangen, und die Lamaniten haben die Nephiten ausgelöscht. Nun befinden sie sich im Krieg untereinander, und das Land ist von Gewalt und Blutvergießen erfüllt. Niemand weiß, wann dieser Krieg enden wird. Diejenigen, die den wahren Gott kannten, die Jünger Jesu, haben das Land verlassen, und Moroni weiß nicht, ob sie noch irgendwo dort sind. 

Moroni und sein Vater haben die Jünger gesehen und von ihnen Dienste erhalten. Moroni schließt den Bericht ab, indem er diejenigen ermahnt, die den Bericht lesen, ihn trotz seiner Unvollkommenheiten anzunehmen. Er betont, dass diejenigen, die dies tun, noch größere Offenbarungen erhalten werden. 

Wieso wechselt der Schreiber von Kapitel 7 zu Kapitel 8 
Der Wechsel des Schreibers von Mormon 7 zu Mormon 8 erfolgt, weil Mormon, der Hauptautor bis dahin, im Kampf getötet wurde. In Mormon 8 erklärt sein Sohn Moroni, dass er den Bericht seines Vaters fortsetzt, da Mormon nicht mehr am Leben ist, um dies zu tun. 

In Mormon 8:1-3 berichtet Moroni, dass er der letzte Überlebende seines Volkes ist und die traurige Aufgabe hat, die Vernichtung der Nephiten niederzuschreiben, nachdem sein Vater und das gesamte Volk von den Lamaniten getötet wurden. Moroni führt Mormons Aufzeichnungen zu Ende, weil dies das Gebot seines Vaters war. 

Unter welchen Umständen musste Moroni den Auftrag seines Vaters erfüllen 
Moroni musste den Auftrag seines Vaters, die Aufzeichnungen zu vollenden, unter äußerst schwierigen und bedrückenden Umständen erfüllen: 

  1. Einsamkeit: Moroni war der letzte Überlebende seines Volkes, nachdem die Nephiten in einem gewaltigen Kampf bei Cumorah von den Lamaniten vernichtet wurden. Er berichtet, dass sein Vater Mormon und seine gesamte Verwandtschaft getötet wurden und er völlig allein war (Mormon 8:3, 5). 
  1. Flucht und Verfolgung: Moroni war ständig auf der Flucht vor den Lamaniten, die ihn möglicherweise ebenfalls töten wollten. Er wusste nicht, wie lange er noch leben würde oder wohin er gehen könnte (Mormon 8:3-4). 
  1. Keine materiellen Ressourcen: Moroni war nicht nur körperlich allein, sondern auch materiell eingeschränkt. Er hatte keine Möglichkeit, neue Platten zu schaffen, weil ihm das nötige Erz fehlte. Er musste also mit den begrenzten Mitteln arbeiten, die er zur Verfügung hatte (Mormon 8:5). 
  1. Gewalt und Krieg um ihn herum: Das gesamte Land war von anhaltender Gewalt, Krieg und Blutvergießen durchdrungen, und die Lamaniten befanden sich in ständigen Kriegen untereinander (Mormon 8:8-9). Moroni lebte in einer Umgebung voller Chaos und Ungewissheit. 
  1. Gefühl der Verzweiflung und Niedergang des Glaubens: Moroni beklagt, dass niemand außer den Jüngern Jesu (gemeint die “Drei nephitische Jünger”) den wahren Gott kannte und dass sie das Land verlassen hatten. Er war in einer Gesellschaft, die sich von Gott abgewandt hatte, was seine Aufgabe zusätzlich erschwerte (Mormon 8:10-11). 

Trotz all dieser Herausforderungen zeigte Moroni außerordentliche Treue und Gehorsam gegenüber dem Auftrag seines Vaters. Er verließ sich auf Gott und erfüllte seine Aufgabe, obwohl er isoliert, verfolgt und ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft war. 

Was wird denen verheißen, die den Bericht annehmen werden 
Moroni verheißt denen, die seinen Bericht annehmen und nicht wegen der Unvollkommenheiten verwerfen, große Segnungen. In Mormon 8:12 sagt er, dass diejenigen, die den Bericht empfangen und seine Schwächen nicht kritisieren, „von Größerem wissen“ werden. Diese Verheißung bedeutet, dass diejenigen, die offen und demütig die Offenbarungen Gottes annehmen, weitere Erkenntnisse und Offenbarungen empfangen werden. 

Diese Verheißung betont, dass Gott diejenigen segnen wird, die bereit sind, trotz menschlicher Fehler in den Schriften die göttlichen Wahrheiten zu erkennen. Es zeigt, dass ein gehorsames und gläubiges Herz zu größerem geistigem Wachstum und tieferem Verständnis führen kann. 

Mormon und somit auch Moroni sind direkte Nachkommen Nephis 
Mormon wird in 3 Nephi 5:20 als ein „Abkömmling Nephis“ beschrieben. Dort sagt er selbst: „Ich bin Mormon und bin ein Abkömmling Nephis.“ Dies wird auch in Mormon 1:5 bestätigt, wo sein Vater erklärt, dass er nach dem Land Mormon benannt wurde und ebenfalls ein Nachkomme Nephis ist. Das betont Mormons direkte Abstammung von Nephi, einem der Hauptgründer und Führer des nephitischen Volkes und Sohn Lehis

Lehren die wir ziehen können 
Aus Mormon 8:1-13 können wir einige wichtige Lehren für uns ziehen: 

  1. Treue und Verantwortung trotz widriger Umstände: Moroni erfüllt den Auftrag seines Vaters, obwohl er allein, verlassen und unsicher ist, wie lange er noch leben wird. Diese Treue zeigt, dass wir unsere Pflichten gegenüber Gott und unseren Mitmenschen auch unter schwierigen Bedingungen wahrnehmen sollten. 
  1. Bewahrung des Glaubens: Moroni bleibt seinem Glauben treu, auch wenn er der letzte Überlebende seines Volkes ist. Dies lehrt uns, dass wir unseren Glauben nicht von äußeren Umständen oder dem Verhalten anderer abhängig machen sollten, sondern fest an Gott festhalten müssen. 
  1. Vernichtung durch Schlechtigkeit: Die Zerstörung der Nephiten zeigt, dass anhaltende Sünde und Rebellion gegen Gott letztlich zum Untergang führen. Diese Lektion erinnert uns daran, dass geistige und moralische Prinzipien nicht vernachlässigt werden sollten, da dies langfristige Konsequenzen hat. 
  1. Die Hand Gottes in allem: Moroni erkennt, dass die Vernichtung seines Volkes durch die Hand des Herrn zugelassen wurde, was uns daran erinnert, dass Gott die Kontrolle hat und auch schwierige oder schmerzhafte Erfahrungen Teil eines größeren Plans sein können. 
  1. Demütige Annahme von Unvollkommenheiten: Moroni ermutigt die Leser, den Bericht trotz seiner Unvollkommenheiten anzunehmen. Das lehrt uns, dass wir geistige Lehren und Offenbarungen demütig annehmen sollten, auch wenn sie durch menschliche Schwächen vermittelt werden. Es geht darum, auf die Botschaft zu achten und nicht auf die Fehler des Überbringers. 
  1. Größere Offenbarungen folgen dem Glauben: Moroni verspricht, dass diejenigen, die den Bericht annehmen, noch größere Offenbarungen erhalten werden. Dies zeigt uns, dass Gehorsam und Offenheit gegenüber den Wahrheiten Gottes zu weiterem geistigen Wachstum führen können. 

Was meinst du, wie sich Moroni gefühlt haben muss, als er alleine übrigblieb, um die Geschichte seines Volkes aufzuschreiben? 

findechristus.org

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