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„Und ich wollte, dass ich euch Enden der Erde alle dazu bewegen könnte, dass ihr umkehrt und euch vorbereitet, vor dem Richterstuhl Christi zu stehen.“ (Mormon 3:22).
- In diesem Vers betont Mormon die Wichtigkeit der Umkehr und der Vorbereitung auf das göttliche Gericht durch Jesus Christus. Es ist ein Aufruf an alle Menschen, ihre Taten zu bedenken und sich auf das endgültige Gericht vorzubereiten.
Eine Zusammenfassung von Mormon 3:1-22:
In Mormon 3:1-22 beschreibt Mormon eine Zeit intensiver Kämpfe zwischen den Nephiten und den Lamaniten. Nach einer zehnjährigen Pause bereiten sich die Nephiten erneut auf den Krieg vor. Der Herr fordert sie durch Mormon zur Umkehr und Taufe auf, damit sie verschont werden, doch die Nephiten verhärten ihre Herzen.
Als die Lamaniten wieder angreifen, besiegen die Nephiten sie zunächst, was sie dazu verleitet, stolz auf ihre Stärke zu werden. Sie schwören vor Gott, das Blut ihrer gefallenen Brüder zu rächen. Mormon lehnt daraufhin ab, ihr Anführer zu bleiben, da sie die Gebote Gottes missachten und stattdessen auf Rache aus sind.
Trotz seiner Liebe und seiner Gebete für das Volk erkennt Mormon, dass es wegen seiner Sünden und Unbußfertigkeit dem Untergang geweiht ist. Er fühlt sich verpflichtet, den kommenden Untergang und das göttliche Gericht anzukündigen. Mormon richtet seinen Bericht an alle Völker der Erde, einschließlich des Überrests Israels, und erinnert daran, dass alle vor dem Richterstuhl Christi stehen und nach ihren Werken gerichtet werden müssen. Er ruft zur Umkehr auf und bezeugt, dass Jesus Christus der wahre Messias ist.
Aufruf Mormons zur Umkehr
Gott forderte Mormon auf, den Nephiten Umkehr zuzurufen (Vers 2). Ihre Reaktion war jedoch ablehnend. Sie ignorierten die Botschaft und begriffen nicht, dass der Herr ihnen aus Gnade noch eine Gelegenheit zur Umkehr gegeben hatte (Vers 3). Statt ihre Herzen zu erweichen und sich zu ändern, verhärteten sie ihre Herzen gegen Gott.
Statt diese zehn Jahre der Vorbereitung auf den kommenden Krieg für geistige Umkehr und geistlichen Fortschritt zu nutzen, konzentrierten sich die Nephiten darauf, ihre Länder und Waffen für den nächsten Kampf vorzubereiten (Vers 1). Sie kümmerten sich um militärische Befestigungen und nicht um ihre geistige Erneuerung.
Rühmen sich ihrer eigenen Kräfte
Nach den gewonnenen Kämpfen gegen die Lamaniten im 361. und 362. Jahr (Verse 7-8) begannen die Nephiten, mit ihrer eigenen Stärke zu prahlen. Obwohl sie durch ihre militärischen Erfolge die Lamaniten besiegten und viele von ihnen töteten, schrieben sie diese Siege nicht Gott zu, sondern ihrer eigenen Macht (Vers 9). Anstatt dem Herrn für den Schutz und die Erfolge zu danken, verfielen sie in Stolz und begannen sogar, bei den Himmeln zu schwören, dass sie das Blut ihrer gefallenen Brüder rächen würden.
Der Wunsch nach Rache
Der Wunsch der Nephiten, das Blut ihrer Brüder zu rächen, war nicht gerechtfertigt, und das aus mehreren Gründen:
- Rache gehört Gott: In Vers 15 erklärt der Herr selbst: „Die Rache ist mein, und ich werde vergelten.“ Gott verbietet den Nephiten ausdrücklich, Vergeltung zu üben. Rache ist eine göttliche Angelegenheit, und Menschen sind dazu aufgerufen, Vergebung zu praktizieren und auf Gott zu vertrauen, um für Gerechtigkeit zu sorgen.
- Widerspruch zur Lehre Christi: Jesus Christus lehrte in seinem Evangelium, dass wir unsere Feinde lieben und für sie beten sollen (3. Nephi 12:44). Der Rachegedanke der Nephiten stand in direktem Gegensatz zu dieser Lehre. Anstatt Vergebung zu suchen, richteten sie ihren Zorn und Hass gegen die Lamaniten.
- Verhärtung der Herzen: Der Wunsch nach Rache zeigt, dass die Nephiten ihre Herzen gegen Gott verhärtet hatten. Sie verließen sich nicht auf seine Gerechtigkeit und ignorierten seine Warnungen zur Umkehr. Stattdessen handelten sie nach ihrem Stolz und Zorn, was letztlich zu ihrem moralischen und geistigen Niedergang beitrug.
Indem die Nephiten auf Rache aus waren, entfernten sie sich weiter von Gottes Geboten und von der Möglichkeit, spirituell zu wachsen und umzukehren. Ihre Fixierung auf Vergeltung führte sie in eine Richtung, die sie letztlich in die Zerstörung führte.
Wie war Mormons Reaktion auf den Wunsch der Rachegelüste der Nephiten
Mormons Reaktion auf die Rachegelüste der Nephiten war klar und entschlossen. In den Versen 10-16 lehnt er es ab, weiterhin ihr Anführer zu sein, und distanziert sich von ihrem Vorhaben:
- Ablehnung seiner Führung: Als die Nephiten bei den Himmeln schworen, das Blut ihrer Brüder zu rächen (Vers 10), entschied Mormon, nicht länger ihr Anführer zu sein (Vers 11). Er zog sich bewusst zurück, weil er ihre Schlechtigkeit und ihren Hang zur Gewalt nicht unterstützen wollte. Ihr Handeln widersprach vollkommen dem Willen Gottes.
- Liebe für das Volk, trotz ihrer Schlechtigkeit: Obwohl Mormon sich von ihrer militärischen Führung distanzierte, machte er deutlich, dass er die Nephiten trotz ihrer Schlechtigkeit weiterhin liebte (Vers 12). Er hatte sie viele Male im Kampf geführt und aus tiefster Liebe für sie zu Gott gebetet, doch ihr Verhalten war ein Zeichen ihrer Herzenshärte und mangelnden Glaubens.
- Gehorsam gegenüber Gott: Nachdem die Nephiten beschlossen hatten, Rache zu üben, offenbarte Gott Mormon, dass die Rache allein ihm gehöre (Vers 15). Der Herr kündigte an, dass die Nephiten aufgrund ihrer Unbußfertigkeit vom Erdboden ausgetilgt werden würden. Daraufhin weigerte sich Mormon, weiterhin in den Kampf zu ziehen (Vers 16), und entschied sich, Gottes Gebot zu folgen.
- Beobachterrolle und Zeugnis: Mormon erklärte, dass er nun „als müßiger Zeuge“ dastand und die Dinge beobachtete, die geschehen würden. Er nahm eine distanzierte Rolle ein und schrieb nieder, was er sah und hörte, um als Zeuge für zukünftige Generationen zu dienen (Vers 16).
Zusammenfassend war Mormons Reaktion geprägt von moralischer Integrität, Gehorsam gegenüber Gott und Liebe für das Volk, obwohl er ihre destruktiven Entscheidungen nicht unterstützen konnte. Er distanzierte sich klar von ihrer Gewaltbereitschaft und entschied sich, Gottes Willen über menschliche Rachegelüste zu stellen.
Was schreibt Mormon an uns heute
In den Versen 17-22 richtet sich Mormon direkt an uns, die "Anderen" und das Haus Israel, und hinterlässt wichtige Botschaften und Lehren für alle Menschen, die zu seiner Zeit und in unserer Zeit leben. Diese Lehren sind universell und gelten bis heute:
- Aufruf zur Vorbereitung: Mormon 3:17 bezieht sich auf die Sammlung Israels und der verlorenen Stämme in den letzten Tagen, also auf die heutige Zeit. Der Aufruf, sich „bereitzumachen, in das Land eures Erbteils zurückzukehren,“ weist direkt auf die prophetischen Verheißungen der Sammlung Israels hin.
Dieser Vers kann als ein konkreter Hinweis darauf verstanden werden, dass die Nachkommen Israels – sowohl die aus den verlorenen Stämmen als auch das Haus Israel – in den Letzten Tagen gesammelt und in ihre Erbteile zurückgeführt werden sollen. Es geht dabei um die Erfüllung der Bündnisse, die Gott mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat.
Mormons Aufruf zur Vorbereitung bezieht sich also auf die physische und geistige Sammlung Israels:
Physische Sammlung: Die Nachkommen Israels sollen in ihre ursprünglichen Erbländer zurückgeführt werden. Dies ist ein wichtiger Teil der Verheißungen des Herrn, die in den Letzten Tagen erfüllt werden sollen.
Geistige Sammlung: Die Rückkehr zu Christus durch Umkehr und Glauben, die Annahme seines Evangeliums, und die Erfüllung der Bündnisse sind zentrale Elemente der geistigen Sammlung.
- Aufruf an die Zwölf Stämme Israels: In Vers 18 schreibt Mormon an die Zwölf Stämme Israels, dass sie gemäß ihren Werken von den Zwölf Aposteln, die Jesus im Land Jerusalem erwählt hat, gerichtet werden. Das betont, dass jede Tat Konsequenzen hat und dass Gerechtigkeit nach göttlichen Maßstäben erfolgen wird.
- Aufruf an die Nachkommen der Nephiten: In Vers 19 schreibt Mormon an den Überrest seines Volkes, der von den Aposteln gerichtet werden wird, die Jesus bei seinem Besuch am Tempel im Land Zarahemla erwählt hat. Dies unterstreicht, dass alle Völker und alle Menschen zur Rechenschaft gezogen werden, unabhängig von ihrer Herkunft.
- Jedes Individuum wird gerichtet: In Vers 20 erinnert uns Mormon daran, dass alle Menschen – jede einzelne Seele, die zur Menschheit gehört – vor dem Richterstuhl Christi stehen und nach ihren Werken gerichtet werden. Unsere guten und bösen Taten haben ewige Konsequenzen, und wir werden nach unserem Verhalten auf Erden gerichtet.
- Aufruf zum Glauben an das Evangelium: Mormon fordert uns auf, an das Evangelium Jesu Christi zu glauben, das uns zur Verfügung steht (Vers 21). Besonders für die Juden, das Bundesvolk des Herrn, bezeugt er, dass Jesus, den sie gekreuzigt haben, tatsächlich der Christus ist, der wahre Gott.
- Aufruf zur Umkehr: In Vers 22, der zentralen Botschaft dieses Abschnitts, ruft Mormon alle Enden der Erde zur Umkehr auf. Er möchte, dass wir uns auf das kommende Gericht vorbereiten und unsere Taten überprüfen. Das Ziel ist, vor dem Richterstuhl Christi bereit zu stehen.
Zusammengefasst schreibt Mormon an uns heute, dass wir:
- Umkehren und an Christus glauben sollen.
- Unsere Taten in Einklang mit dem Evangelium bringen sollen, da wir eines Tages dafür gerichtet werden.
- Die Gnade Christi annehmen und unser Leben nach seinen Lehren ausrichten sollen, um geistig vorbereitet zu sein, wenn wir vor Gott stehen.
Lehren die wir ziehen können
Aus Mormon 3:1-22 können wir einige wichtige Lehren für uns heute ziehen:
- Umkehr ist entscheidend: Gott gibt uns immer wieder Chancen zur Umkehr, wie er es auch den Nephiten durch Mormon angeboten hat (Vers 2). Wenn wir seine Warnungen ignorieren und unsere Herzen verhärten, wie es die Nephiten taten, können wir nicht auf seinen Schutz hoffen.
- Demut statt Stolz: Die Nephiten prahlten nach ihrem militärischen Erfolg mit ihrer eigenen Stärke (Vers 9). Diese Arroganz führte sie weg von Gott. Wir sollten immer demütig bleiben und erkennen, dass unsere Erfolge und Stärken von Gott kommen.
- Rache gehört dem Herrn: Die Nephiten schworen Rache für ihre gefallenen Brüder, obwohl Christus uns lehrt, friedlich und vergebend zu sein (Vers 15). Die Lehre, dass "die Rache dem Herrn gehört," erinnert uns daran, dass Vergeltung nicht unsere Aufgabe ist. Stattdessen sollten wir darauf vertrauen, dass Gott für Gerechtigkeit sorgen wird (Hebräer 10:30).
- Vorbereitung auf das Gericht: Mormon betont mehrmals, dass alle Menschen vor dem Richterstuhl Christi stehen und nach ihren Werken gerichtet werden (Verse 20-22). Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir heute leben sollen, um gut auf das Gericht Gottes vorbereitet zu sein, indem wir ein rechtschaffenes Leben führen und Christus nachfolgen.
- Zeugnis von Jesus Christus: Mormon bezeugt, dass Jesus der wahre Messias ist, auch für jene, die ihn abgelehnt haben (Vers 21). Es ist eine Aufforderung, an Christus zu glauben und das Evangelium in unserem Leben zu verankern.
Diese Lehren fordern uns auf, unser eigenes Verhalten zu überdenken, Demut zu üben, auf Gott zu vertrauen und uns ständig auf das ewige Leben vorzubereiten.
Was meinst du, müssen wir uns vorbereiten vor den Richterstuhl Gottes zu treten, wenn ja wodurch?
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