Dienstag, 12. November 2024

Lass uns dem Herrn treu sein, damit wir es als unser Erbteil empfangen

 

Ein verheißenes Land
(Bild: Quelle)

“Und es begab sich: Jared sprach abermals zu seinem Bruder, nämlich: Geh und frage den Herrn, ob er uns aus dem Land jagen wird, und wenn er uns aus dem Land jagen wird, so schreie zu ihm, wohin wir gehen sollen. Und wer weiß, ob der Herr uns nicht in ein Land bringt, das vor der ganzen Erde erwählt ist? Und wenn es so ist, lass uns dem Herrn treu sein, damit wir es als unser Erbteil empfangen.” (Ether 1:38). 

  • Dieser Vers verkörpert das Vertrauen in den Herrn und die Hoffnung auf Führung und Segnung. Er zeigt, wie wichtig es ist, auf den Herrn zu vertrauen und Ihm treu zu sein, um seine Verheißungen zu empfangen. Die Botschaft des Kapitels ist, dass der Herr diejenigen segnet und leitet, die in schwierigen Zeiten Glauben und Gehorsam zeigen. 

Eine Zusammenfassung von Ether 1:1-43: 

Ether 1:1-43 beschreibt den Beginn von Moronis Bericht über das Volk der Jarediten. Moroni fasst die Geschichte aus den 24 Platten zusammen, die vom Volk Limhi entdeckt wurden und als das Buch Ether bekannt sind *). Moroni erklärt, dass er den Bericht von der Zeit des Turmbaus von Babel bis zur Vernichtung der Jarediten weitergeben wird. 

  • *) Die Entdeckung der 24 Platten wird im Buch Mormon im Buch Mosia beschrieben, genauer in Mosia 8:7-9 und Mosia 21:25-28 (siehe auch Alma 37:21 und Ether 15:33). Dort wird berichtet, dass das Volk Limhi, ein Teil des Volkes der Nephiten, eine Gruppe ausgesandt hatte, um Hilfe zu suchen. Diese Gruppe fand jedoch stattdessen die Überreste eines zerstörten Volkes und die 24 Platten, die den Bericht der Jarediten enthielten. Später wurden diese Platten von Mosia II, dem König der Nephiten und einem Seher, übersetzt. 

Die Abstammungslinie Ethers wird detailliert beschrieben, beginnend bei Jared und seinem Bruder, der ein angesehener Mann beim Herrn war. Jared und sein Bruder lebten zur Zeit des Turmbaus, als der Herr die Sprachen der Menschen verwirrte und sie zerstreute **). Jared bat seinen Bruder, den Herrn zu bitten, ihre Sprache und die ihrer Freunde zu bewahren. Der Herr erhörte ihre Gebete, und ihre Sprache wurde nicht verwirrt ***). 

  • **) Die genaue Zeit des Ereignisses ist nicht eindeutig festgelegt, aber es wird angenommen, dass es etwa 100 Jahre nach der Sintflut stattfand, also vor etwa 4.200 Jahren. Interessanterweise gibt es auch außerbiblische Texte, die den Turmbau erwähnen, wie zum Beispiel die Schriften von Flavius Josephus und andere antike Quellen. 
  • ***) Jarediten behalten die Adamische Sprache  
    (Quelle: Scot and Maurine Proctor · January 16, 2022; beginnend mit Maurine“The scriptures state that ...”) 
    „Die heiligen Schriften besagen, dass diese Sprache, geschrieben und gesprochen von Adam und seinen Kindern, „rein und unbefleckt“ war ( Mose 6:5-6 ). Brigham Young lehrte, dass sie sich von Adam bis Babel fortsetzte, zu welcher Zeit der Herr „die Menschen veranlasste, ihre eigene Muttersprache zu vergessen; sie über die ganze Erde zu zerstreuen“, außer möglicherweise für Jared und seine Familie im Buch Mormon ( JD  3:100; vgl.  Gen. 11:1-9Mosia 28:17 ). „Diese Aussage spiegelt den weitverbreiteten Glauben [der Heiligen der Letzten Tage] wider, dass die Gründungsmitglieder der jareditischen Zivilisation die adamische Sprache bei ihrer Einwanderung in die neue Welt bewahrten ( Ether 1:33-43 ; 3:24-28). Daher wurde die Beschreibung seiner apokalyptischen Vision durch Jareds Bruder ohne göttliche interpretative Hilfe sprachlich unzugänglich gemacht, da „die Sprache, die ihr schreiben werdet, ich [Gott] verwirrt habe“ ( Ether 3:21-28 ). (Encyclopedia of Mormonism, Adamic Language, S. 18) Erinnerst du dich, als der Bruder von Jared mit sechzehn Steinen zum Berg ging, um sie vom Finger des Herrn berühren zu lassen? Er kam mit achtzehn Steinen vom Berg herunter, von denen zwei von der Stimme des Herrn dazu bestimmt waren, mit der heiligen Aufzeichnung von Mahonri Moriancumer versteckt zu werden, damit der schriftliche Bericht seiner Vision aus dieser ursprünglichen, mächtigen Sprache übersetzt werden konnte. (Siehe Ether 3:22-28) Diese letzten beiden Steine wären dieselben Urim und Tummim, die Joseph Smith verwendete, um die goldenen Platten durch die Gabe und Macht Gottes zu übersetzen, um das Buch Mormon hervorzubringen. (Siehe Lehre und Bündnisse 17:1) (Quelle maschinell übersetzt, siehe hier). 

Jared erkannte, dass der Herr sie möglicherweise in ein neues Land führen würde, und bat seinen Bruder, erneut zum Herrn zu beten, um Weisung zu erhalten. Der Herr antwortete und versprach, sie zu einem auserwählten Land zu führen. Jared und sein Bruder wurden angewiesen, ihre Familien, Freunde, Herden und Samen zu sammeln und nach Norden zu ziehen, wo der Herr ihnen erscheinen und sie in das verheißene Land führen würde. Der Herr versprach, aus ihren Nachkommen eine große Nation zu machen, wie es keine größere auf Erden geben würde, als Belohnung für ihre Beharrlichkeit im Glauben. 

Was wird wohl der Grund gewesen sein, dass Moroni die Abstammung Jareds in den Bericht aufgenommen hat (Verse 6-33)? 

Die Aufnahme der Abstammungslinie Jareds in Ether 1:6-33 durch Moroni könnte mehrere Gründe haben: 

  1. Glaubwürdigkeit und Authentizität: Die detaillierte Genealogie könnte Moroni dazu gedient haben, die Authentizität und historische Glaubwürdigkeit des Berichts zu untermauern. Eine umfassende Abstammungslinie zeigt, dass Ether, der Autor der Platten, tatsächlich ein direkter Nachkomme Jareds war, und dass seine Aufzeichnungen auf einer langen Tradition und direktem Wissen basieren. 
  1. Verbindung zur Vergangenheit: Die Abstammungslinie zeigt, dass die Jarediten ein altes und ehrwürdiges Volk mit einem klaren Ursprung waren. Sie verbindet sie mit dem Turm von Babel und der Zeit, als die Sprachen der Menschheit verwirrt wurden, was einen historischen Kontext liefert und ihre Geschichte in das größere Bild der Menschheitsgeschichte einfügt. 
  1. Hervorhebung der Verheißung: Moroni könnte die Genealogie aufgenommen haben, um die Erfüllung der Verheißung Gottes an Jared und seine Nachkommen zu betonen. Es zeigt, dass die Jarediten ein bedeutendes Volk waren, das trotz seiner späteren Vernichtung eine lange und bemerkenswerte Geschichte hatte, die mit göttlicher Führung begann. 
  1. Verdeutlichung der Lektionen aus der Geschichte: Durch das Aufzeigen der vielen Generationen macht Moroni deutlich, dass die Lehren und Prinzipien, die mit Jared und seinem Bruder begannen, über Jahrhunderte hinweg weitergegeben wurden. Diese Linie verdeutlicht, wie sich die Entscheidungen einer Generation auf viele spätere auswirken können. 
  1. Prophetische Bedeutung: Die Nennung der Vorfahren könnte auch symbolische oder prophetische Bedeutung haben, indem sie die Kontinuität des Bundes Gottes mit den Menschen zeigt. Die Linie stellt sicher, dass Leser verstehen, dass es nicht nur eine isolierte Geschichte ist, sondern Teil eines größeren Plans und Zusammenhangs. 

Insgesamt hilft die Genealogie dabei, die Geschichte zu verankern, ihre Bedeutung zu unterstreichen und den göttlichen Plan zu betonen, der sich über viele Generationen entfaltet. 

In der Bibel gibt es mehrere Stellen, an denen lange Ahnenlisten aufgeführt werden, um die Abstammungslinien von wichtigen Personen zu dokumentieren: 

  1. 1. Buch Mose (Genesis) Kapitel 5: Diese Genealogie listet die Abstammungslinie von Adam bis zu Noah auf und zeigt die Generationen von der Schöpfung bis zur Sintflut. 
  1. 1. Chronik Kapitel 1–9: Diese Kapitel enthalten eine umfassende Sammlung von Stammbäumen und Listen der Nachkommen von Adam bis zu den Stämmen Israels. Es ist eine der ausführlichsten genealogischen Darstellungen in der Bibel. 
  1. Matthäus 1:1-17: Das Evangelium nach Matthäus beginnt mit einer Ahnenreihe, die die Abstammung Jesu Christi von Abraham über David bis zu Joseph, dem Mann Marias, verfolgt. Diese Genealogie zeigt, dass Jesus der verheißene Messias ist, der aus der Linie Davids stammt. 
  1. Lukas 3:23-38: Das Evangelium nach Lukas enthält ebenfalls eine Ahnentafel Jesu, die seine Abstammung bis zu Adam zurückverfolgt. Diese Liste ist länger und unterscheidet sich in einigen Punkten von der in Matthäus, betont aber ebenfalls die Verbindung Jesu zur Menschheitsgeschichte. 

Diese Ahnenlisten dienen in der Bibel dazu, die Bedeutung von Erbschaft, Verheißung und göttlicher Führung über Generationen hinweg zu verdeutlichen. 

Wo haben wir in der Bibel eine Entsprechung zu Jared und seinem Bruder? 

Eine Entsprechung zu Jared und seinem Bruder aus dem Buch Ether findet sich in der Bibel in der Geschichte von Abraham und seinem Neffen Lot sowie in der Geschichte von Mose

  1. Abraham und Lot: In 1. Mose 12-13 wird erzählt, wie Abraham von Gott dazu berufen wurde, seine Heimat zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das der Herr ihm zeigen würde. Abraham vertraute auf die Führung Gottes und zog mit seiner Familie und seinem Neffen Lot in unbekanntes Land. Diese Geschichte ähnelt der von Jared und seinem Bruder, die auch die göttliche Führung suchten, um in ein verheißenes Land geführt zu werden. Beide Geschichten betonen das Thema des Glaubens und des Gehorsams gegenüber Gottes Anweisungen und die Verheißung eines neuen Landes. 
  1. Mose und die Israeliten: Die Geschichte von Mose und der Führung der Israeliten aus Ägypten in das verheißene Land (insbesondere im Buch 2. Mose und im Buch Josua) weist Parallelen zur Geschichte von Jared und seinem Bruder auf. Mose erhielt Weisungen vom Herrn und führte sein Volk durch viele Prüfungen und Herausforderungen, um sie in ein Land zu bringen, das ihnen verheißen war. Die Parallele liegt in der göttlichen Führung durch Schwierigkeiten hindurch und in dem Ziel, ein neues, gesegnetes Land zu erreichen. 
  1. Mose und Aaron: Im Vergleich zu Jared und seinem Bruder war Aaron das Sprachrohr von Mose. In der Bibel wird beschrieben, dass Mose sich wegen seiner eigenen Unzulänglichkeiten und möglicherweise seiner Unsicherheit beim Sprechen sorgte. Daher bestimmte Gott seinen Bruder Aaron, um für ihn zu sprechen. Dies wird in 2. Mose 4:10-16 beschrieben, wo Gott Mose versichert, dass Aaron ihm als Sprecher dienen wird: 
    „Und siehe, er wird für dich zum Volk reden; und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn an Gottes statt sein“ (2. Mose 4:16). 
    Im Vergleich dazu war der Bruder Jareds, der als Mahonri Moriancumer bekannt ist (obwohl sein Name im Buch Mormon selbst nicht direkt erwähnt wird), das Sprachrohr und die geistige Führungsperson in ihrer Geschichte. Während Jared Vorschläge machte und Ideen äußerte, war es sein Bruder, der im Gebet und durch Offenbarung direkt mit dem Herrn kommunizierte und göttliche Weisung erhielt. So wie Aaron Mose unterstützte, indem er das Reden übernahm, führte Jareds Bruder ihre Gemeinschaft im Glauben und in den Gebeten zu Gott an. 
    Beide Geschichten zeigen die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Geschwistern, um göttliche Aufgaben zu erfüllen, und illustrieren, wie Gott Menschen mit unterschiedlichen Stärken beruft, um seinen Willen auszuführen. 
  1. Der Turm von Babel: In 1. Mose 11:1-9 wird die Geschichte des Turms von Babel beschrieben, wo Gott die Sprache der Menschen verwirrte und sie über die Erde zerstreute. Dies ist der direkte biblische Hintergrund für die Geschichte von Jared und seinem Bruder. In beiden Erzählungen geht es um die Zerstreuung der Menschheit und den göttlichen Eingriff, wobei Jareds Geschichte den zusätzlichen Aspekt des Erbittens göttlicher Führung enthält, um Verwirrung zu vermeiden. 

Diese Entsprechungen zeigen, dass Jared und sein Bruder, wie Abraham und Mose, für ihren Glauben und ihre Führungsrolle bekannt waren. Sie suchten Gottes Führung, um in ein neues Land zu gelangen, und wurden für ihren Glauben gesegnet. 

Wo haben wir Entsprechungen in den Heiligen Schriften zum Thema "sammle deine Herden ..." ab Vers 41? 

Das Thema „sammle deine Herden“ und die Vorbereitung auf eine göttlich geführte Reise oder Mission ist in den heiligen Schriften an mehreren Stellen zu finden. Es deutet auf ein Muster der Vorbereitung und des Sammelns von Ressourcen oder Menschen hin, bevor eine bedeutende Reise, Aufgabe oder Prüfung beginnt. Hier sind einige Beispiele und Entsprechungen in den Schriften: 

  1. 1. Mose 7:1-5 (Arche Noah): Gott befiehlt Noah, die Tiere nach ihrer Art zu sammeln und in die Arche zu bringen, um sie vor der Sintflut zu retten. Noah sammelt „alle Tiere, männlich und weiblich“, um sicherzustellen, dass sie die Katastrophe überleben und sich später wieder vermehren können. 
  1. Exodus 12:3-6 (Auszug aus Ägypten): Vor dem Auszug der Israeliten aus Ägypten befiehlt Gott Mose und Aaron, dass jede Familie ein Lamm nehmen und es für das Passahfest vorbereiten soll. Dies symbolisiert die Vorbereitung und das Sammeln, bevor sie zu einer langen und schwierigen Reise aufbrechen. 
  1. 1. Nephi 2:4 (Buch Mormon): Lehi verlässt Jerusalem und nimmt seine Familie sowie Vorräte und Zelte mit, um in die Wildnis zu ziehen, nachdem ihm der Herr befohlen hat, die Stadt zu verlassen. Hier wird ebenfalls von der Sammlung von „Vorräten und Zelten“ berichtet, bevor die Reise beginnt. 
  1. Mosia 18:7-8 (Buch Mormon): Alma, der Ältere, ruft die Gläubigen dazu auf, sich zu versammeln und gemeinsam im Glauben zu leben und füreinander zu sorgen. Dies ist ein spirituelles „Sammeln“, das darauf abzielt, eine Gemeinschaft zu schaffen, die in Einheit und im Glauben besteht. 
  1. Ether 2:1-3 (Buch Mormon): In der erwähnten Stelle im Buch Ether wird beschrieben, wie Jared, sein Bruder und ihre Familien sowie ihre Freunde mit ihren Herden und Tieren in das Tal Nimrod zogen, bevor sie ihre Reise begannen. Sie nahmen auch Bienen und Samen jeder Art mit, was ein Bild der umfassenden Vorbereitung darstellt. 
  1. Lehre und Bündnisse 101:63-64: Hier spricht der Herr zu Joseph Smith und gebietet, „mein Volk aus den Nationen zu sammeln“, um Zion vorzubereiten. Dies zeigt ein geistliches Sammeln, um sich auf die Errichtung von Gottes Königreich vorzubereiten. 

Diese Passagen zeigen, dass das Motiv des „Sammelns von Herden“ symbolisch und wörtlich als Vorbereitung für eine göttliche Führung oder Rettung zu verstehen ist. Es betont die Wichtigkeit von Vorsorge und Gehorsam vor einer bedeutenden Mission oder Prüfung. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus Ether 1 lassen sich mehrere Lehren ziehen, die auch heute relevant sind: 

  1. Vertrauen auf den Herrn und Glauben an seine Führung: Jareds Bruder und Jared zeigen, wie wichtig es ist, auf den Herrn zu vertrauen und sich in schwierigen Zeiten an ihn zu wenden. Heute können wir daraus lernen, dass Gott uns führen und segnen wird, wenn wir Glauben haben und auf ihn hören. 
  1. Macht des Gebets: Jareds Bruder betete mehrmals und erhielt Antworten auf seine Bitten. Diese Geschichte lehrt uns die Bedeutung von inständigem und beständigem Gebet, besonders in Zeiten der Unsicherheit und Not. 
  1. Glaube und Gehorsam führen zu Segnungen: Das Kapitel zeigt, dass, wenn wir Glauben haben und bereit sind, dem Herrn zu folgen, er uns in unsere „verheißenen Länder“ führen wird, was für persönliche Segnungen und Erfüllung steht. 
  1. Einheit und Zusammenarbeit: Jared und sein Bruder arbeiteten gemeinsam, um die Führung des Herrn für sich und ihre Gemeinschaft zu suchen. Diese Zusammenarbeit und Fürsorge für andere lehrt uns, wie wichtig es ist, in Familien und Gemeinschaften zusammenzustehen und sich gegenseitig zu unterstützen. 
  1. Gottes Plan ist größer als wir verstehen: Obwohl das Volk am Turm von Babel zerstreut wurde, bereitete Gott einen besonderen Weg für Jared und seine Leute vor. Das zeigt, dass Gottes Plan oft größer ist, als wir es im Moment begreifen können, und dass er in allem eine Absicht hat. 

Diese Lehren ermutigen uns, unseren Glauben zu stärken, beständig im Gebet zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass der Herr uns durch schwierige Umstände führt. 

Welche Erfahrungen hast du schon mit dir versprochenen Segnungen des Herrn gemacht? 

findechristus.org

Montag, 11. November 2024

Ich entnehme meinen Bericht den vierundzwanzig Platten

 

Jareds Bruder
(Bild: Quelle)

“Und ich entnehme meinen Bericht den vierundzwanzig Platten, die vom Volk Limhi gefunden worden sind und die das Buch Ether genannt werden.” (Ether 1:2

Das Buch Ether im Buch Mormon ist die Geschichte der Jarediten, einer alten Zivilisation, die vor den Nephiten und Lamaniten im amerikanischen Kontinent lebte. Hier sind einige grundlegende Informationen dazu: 

Ursprung der Jarediten 

  • Ether war der letzte Prophet der Jarediten und der Autor der Aufzeichnungen, die später von Moroni zusammengefasst wurden. 
  • Jared und sein Bruder, häufig als der „Bruder Jareds“ bezeichnet, waren die Führer der Gruppe, die sich auf die Reise in das verheißene Land machte. Der Bruder Jareds hatte einen besonders engen Kontakt zu Gott und führte die Gruppe durch göttliche Offenbarungen. 

Herkunft und Zeitrahmen 

  • Die Jarediten stammten aus der Zeit des Turmbaus zu Babel, der biblischen Erzählung zufolge in einer frühen Phase nach der Sintflut. Dies bedeutet, dass ihre Geschichte lange vor den Israeliten und den meisten anderen biblischen Erzählungen liegt. 
  • Der Turm von Babel war eine Zeit, in der die Menschheit versuchte, eine Stadt mit einem Turm zu bauen, der bis in den Himmel reichen sollte. Gott sah dieses Handeln als anmaßend an, was zur Verwirrung der Sprachen, und somit zur Einstellung des Projektes führte (1. Mose 11). Jared und sein Bruder baten Gott, ihre Sprache und die Sprache ihrer Familien nicht zu verwirren, was gewährt wurde. 

Verbindung zu Israel 

  • Die Jarediten selbst sind kein direkter Zweig des Hauses Israel. Sie sind eine separate Gruppe, die lange vor der Entstehung Israels lebte. Der Ausdruck „einen Zweig Israels in ein anderes Land verpfropfen“ bezieht sich eher auf Gruppen wie die Nephiten, die tatsächlich von Israel abstammen, während die Jarediten eine noch ältere Zivilisation waren. 

Die Ereignisse des Turmbaus zu Babel und die Bildung Israels sind in der biblischen Chronologie von Bedeutung, und hier sind die allgemeinen Zeiträume, die in der Bibel und der traditionellen Chronologie vorgeschlagen werden: 

1. Der Turmbau zu Babel 

Der Turmbau zu Babel ereignete sich laut biblischer Chronologie nach der Sintflut. Die biblische Erzählung befindet sich in 1. Mose 11. Der genaue Zeitpunkt ist schwer festzulegen, da es keine konkreten Daten gibt, aber traditionell wird der Turmbau zu Babel etwa um ca. 2200 bis 2000 v. Chr. datiert. In dieser Zeit versuchte die Menschheit, einen Turm zu bauen, der bis in den Himmel reichen sollte, und Gott verwirrte ihre Sprachen, sodass sie sich über die Erde verstreuten. 

2. Die Bildung Israels 

Die Bildung Israels als Nation wird oft auf den Auszug aus Ägypten und die darauffolgende Zeit der Wanderung durch die Wüste datiert. Laut biblischer Chronologie geschah dies ungefähr um ca. 1440 bis 1300 v. Chr. (je nach Quelle und Interpretation). 

  • Die Geburt Abrahams: Der Ursprung des Volkes Israel wird jedoch noch früher datiert, mit Abraham als dem Stammvater. Der Beginn von Abrahams Reise, die zu den Vorfahren der Israeliten führt, wird auf ca. 2000 v. Chr. gesetzt. 
  • Der Auszug: Der Exodus (der Auszug der Israeliten aus Ägypten) unter der Führung von Mose und das Ereignis, bei dem das Volk Israel im Land Kanaan als Nation gegründet wurde, ist ein entscheidender Moment. Das wird traditionell auf ca. 1440 v. Chr. datiert, wobei einige chronologische Berechnungen den Zeitraum auf ca. 1300 v. Chr. schätzen. 

Zusammengefasst: 

  • Turmbau zu Babel: etwa 2200 bis 2000 v. Chr. 
  • Bildung Israels (Abraham und der Exodus): etwa 2000 v. Chr. für Abraham und 1440 bis 1300 v. Chr. für den Exodus aus Ägypten

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Daten aufgrund der biblischen Quellen und der verschiedenen Interpretationen der Chronologie variieren können. Die oben genannten Zeiträume basieren auf traditionellen Schätzungen und biblischer Forschung. 

Reise und Übersiedlung 

  • Die Jarediten verließen den Turm von Babel auf Gottes Anweisung hin. Unter der Führung des Bruders Jareds empfingen sie Offenbarungen, wie sie Schiffe bauen sollten, um das Meer zu überqueren. Diese Schiffe wurden als bargenähnlich beschrieben und waren speziell konstruiert, um stürmisches Wetter zu überstehen. 
  • Während der Reise führte Gott sie durch Visionen und Offenbarungen, und es gab viele Wunder. Ein bemerkenswertes Ereignis ist, dass der Bruder Jareds Gott sah, wie er seinen Finger ausstreckte, um spezielle Steine zum Leuchten zu bringen, die als Lichtquelle in den Schiffen dienten. 
  • Nach einer langen und beschwerlichen Reise über das Meer gelangten sie schließlich in das verheißene Land, das später als der amerikanische Kontinent identifiziert wurde. 

Bedeutung und Zusammenfassung 

  • Das Buch Ether dient als eine Art „Spiegelgeschichte“ für die Nephiten, um sie vor den Gefahren von Stolz, Uneinigkeit und Glaubensabfall zu warnen. Die Geschichte der Jarediten endet tragisch mit ihrer völligen Vernichtung aufgrund von Kriegen und sündhaftem Verhalten. 
  • Ether selbst war der letzte Überlebende dieser Zivilisation und überlieferte die Geschichte seiner Vorfahren, die dann viele Generationen später von Moroni zusammengefasst und in das Buch Mormon aufgenommen wurde. 

Das Buch Ether vermittelt somit eine eindringliche Warnung vor den Folgen des kollektiven und individuellen Ungehorsams gegenüber göttlichen Geboten und hebt gleichzeitig die Macht des Glaubens und der Offenbarung hervor. 

Wie gelangten die Aufschriebe Ethers in die Hände der Nephiten? 

Die Aufschriebe Ethers gelangten in die Hände der Nephiten durch den letzten Überlebenden der Jaredite-Zivilisation, Ether. Moroni, der letzte Prophet der Nephiten, fand die Aufzeichnungen der Jarediten, die Ether hinterlassen hatte, und fügte sie in seine Zusammenfassung der Platten Nephis ein. Hier ist eine detaillierte Erklärung des Prozesses: 

  1. Ether und das Ende der Jarediten: Ether, der letzte Prophet der Jarediten, berichtete über das Ende seiner Zivilisation, die in Kriegen und Korruption unterging. Nachdem die Jarediten ausgelöscht waren, blieb Ether übrig und konnte das Ende seines Volkes aufzeichnen. 
  1. Moroni und die Aufzeichnungen: Moroni, der letzte Überlebende der Nephiten, fand die Schriften von Ether, als er auf den Überresten der jareditschen Zivilisation stieß. In Ether 15:33 wird beschrieben, wie Moroni in den Überresten der jareditschen Zivilisation nach den Schriften suchte. Es wird erwähnt, dass er die Aufzeichnungen von Ether fand, als er die alten Jarediten-Schriftrollen in einem alten Grab oder Versteck entdeckte. 
  1. Die Zusammenführung der Schriften: Moroni übernahm die Aufzeichnungen Ethers und fügte sie seiner eigenen Aufzeichnung an. Die Schriften Ethers wurden von Moroni in das Buch Mormon integriert, das Moroni als letzten Propheten der Nephiten abschloss. Moroni nahm die Schriften, die auf goldenen Platten geschrieben waren, und schrieb sie auf die Platten des Nephi
  1. Die Übergabe der Platten: Am Ende seiner Lebenserzählung (siehe Mormon 8:4,13,14) legte Moroni die goldenen Platten ab und vergrub sie, bevor er sie für die späteren Generationen zugänglich machte. Diese Platten wurden dann von Joseph Smith in den frühen 1800er Jahren entdeckt und übersetzt, was schließlich zum Buch Mormon führte. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aufschriebe Ethers durch Moroni in die Hände der Nephiten gelangten, als dieser die letzten Überreste der jareditschen Zivilisation fand und die Aufzeichnungen von Ether in sein eigenes Werk aufnahm. 

Im Buch Mormon gibt es keine spezifische Stelle, an der Moroni direkt beschreibt, dass er die Platten Ethers zu den Platten Nephis gibt. Die Übergabe und Integration der Platten Ethers in die Aufzeichnungen, die von Moroni abgeschlossen wurden, ist jedoch indirekt und kann aus verschiedenen Hinweisen abgeleitet werden. 

Die relevante Passage dazu befindet sich im Moroni 1:1, in der Moroni über die letzten Ereignisse und die Weitergabe der Platten spricht: 

  • Moroni 1:1: „ Nun hatte ich, Moroni, nachdem ich mit der Abkürzung des Berichts vom Volk Jared zu Ende gekommen war, ...“ 

Dies weist darauf hin, dass Moroni die Aufzeichnungen der Nephiten (die goldenen Platten, die er selbst führte) beendete, während er noch die Platten Ethers (die Aufzeichnungen der Jarediten) als Teil des gesamten Werkes hinzufügte. 

Die Integration der Platten Ethers in das Buch Mormon erfolgt durch Moroni, ohne dass eine explizite Szene oder Anweisung dazu aufgeführt wird, dass er sie "übergibt" – sondern die Aufzeichnungen wurden zusammengeführt und in das Buch aufgenommen, das dann von Moroni abgeschlossen und vergraben wurde. 

Inwiefern sind diese Platten für uns von besonderer Wichtigkeit? 

Die Platten Ethers sind für die heutigen Leser des Buches Mormon aus mehreren Gründen von besonderer Bedeutung. Sie tragen nicht nur zur historischen und kulturellen Tiefe der Geschichte bei, sondern vermitteln auch wichtige geistige und lehrreiche Prinzipien. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte, warum die Platten Ethers für uns von Bedeutung sind: 

1. Warnung vor den Folgen des Stolzes und der Zerstörung 

Die Geschichte der Jarediten auf den Platten Ethers dient als kraftvolle Warnung vor den Gefahren des Stolzes, der Spaltung und der Vernachlässigung göttlicher Gebote. Die Zivilisation der Jarediten erlebte ihren dramatischen Fall aufgrund von Krieg, Korruption und Glaubensabfall. Ether, der letzte Prophet der Jarediten, beschreibt, wie der Stolz und die Zerstörung letztlich zu ihrem Untergang führten (siehe Ether 9-15). 

Diese Geschichte kann als ein Spiegelbild für die Nephiten dienen, die sich ebenfalls mit den gleichen geistigen Gefahren konfrontiert sahen und schließlich denselben Weg der Zerstörung gingen. Der Bericht über das Ende der Jarediten hilft uns, die Dringlichkeit zu verstehen, gegen diese negativen Tendenzen zu kämpfen, damit wir nicht denselben Fehler begehen. 

2. Erweiterung unseres Verständnisses von Glaube und Offenbarung 

Das Buch Ether enthält eine beeindruckende Darstellung des Glaubens und der göttlichen Offenbarung. Besonders in der Geschichte des Bruders Jareds wird die tiefe Beziehung zu Gott gezeigt. Der Bruder Jared bat Gott, seine Sprache und die seiner Familie nicht zu verwirren, und Gott erhörte diese Bitte (siehe Ether 1:33-35). In einer anderen bemerkenswerten Episode brachte der Bruder Jareds Steine zu Gott, damit diese als Lichtquellen für die Schiffe der Jarediten dienen könnten, und Gott ließ diese Steine leuchten (siehe Ether 3:1-16). 

Diese Geschichten sind Beispiele für tiefen Glauben, Demut und das Vertrauen in göttliche Führung. Sie betonen die Bedeutung von göttlicher Offenbarung, auch in scheinbar kleinen oder praktischen Angelegenheiten, und dass glaubensvolle Handlungen von Gott mit erstaunlichen Wundern beantwortet werden können. 

3. Verbindung zwischen den alten Völkern 

Die Platten Ethers geben uns auch einen Einblick in die Geschichte einer alten Zivilisation, die eng mit den Nephiten verbunden ist, auch wenn sie in einem anderen geografischen Bereich lebte. Diese Verbindung zu den Jarediten erweitert unser Verständnis der alten Welt und des göttlichen Plans, der über viele Generationen hinweg die Entwicklung und das Schicksal verschiedener Völker lenkte. 

Obwohl die Jarediten selbst nicht direkt von Israel abstammen, zeigt die Geschichte, wie auch andere Völker, die von Gott geführt wurden, einen ähnlichen Weg der Prüfungen und Offenbarung durchliefen. Die Lektionen, die wir aus der jareditschen Geschichte ziehen, helfen uns, unsere eigene Beziehung zu Gott und seine Führung zu verstehen. 

4. Dokumentation der göttlichen Hand in der Geschichte 

Die Platten Ethers sind ein weiteres Beispiel für die Hand Gottes in der Geschichte der Menschheit. Sie zeigen uns, wie Gott seine Pläne verwirklicht, auch wenn ganze Nationen oder Zivilisationen zugrunde gehen. Diese Schriften bezeugen, dass Gott das Schicksal der Menschen lenkt, dass er Warnungen ausspricht und dass Menschen durch ihren Glauben und Gehorsam an Gott große Dinge vollbringen können. 

5. Geistige Lektionen und Prinzipien 

Das Buch Ether ist eine weitere Quelle, aus der wir spirituelle Prinzipien ziehen können, wie z. B. Glaube, Demut, Gehorsam und die Notwendigkeit, immer auf Gott zu vertrauen, auch wenn die Umstände schwierig sind. Die Botschaft des Bruders Jareds ist ein Beispiel für Überwindung von Prüfungen durch Glauben und Gehorsam gegenüber göttlicher Führung, und diese Prinzipien sind auch heute von großer Bedeutung. 

Zusammenfassung: 

Die Platten Ethers sind für uns von besonderer Wichtigkeit, weil sie: 

  • uns vor den Gefahren des Stolzes und der Zerstörung warnen, 
  • uns den Wert des Glaubens und der Offenbarung lehren, 
  • unser Verständnis für den göttlichen Plan und die Verbindung der Völker erweitern, 
  • uns zeigen, wie die Hand Gottes in der Geschichte wirkt, 
  • und wertvolle geistige Lektionen und Prinzipien vermitteln. 

Diese Aufzeichnungen sind eine wertvolle Quelle der Weisheit und ein Spiegel für uns, der uns hilft, in unserem eigenen Leben geistige Stärke und Vertrauen in Gott zu entwickeln. 

Welche Lehren können wir den Vierundzwanzig Platten Ethers entnehmen? 

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Samstag, 9. November 2024

Zweifelt nicht, sondern seid gläubig

 

(Bild: Quelle)

„O verachtet darum nicht und verwundert euch nicht, sondern hört auf die Worte des Herrn, und bittet den Vater im Namen Jesu um alles, was auch immer ihr bedürft. Zweifelt nicht, sondern seid gläubig, und fangt wie in alten Zeiten an und kommt zum Herrn mit eurem ganzen Herzen, und erarbeitet eure eigene Errettung mit Furcht und Zittern vor ihm.“ (Mormon 9:27). 

  • Dieser Vers bringt die Aufforderung zur Umkehr, zum Glauben an Christus und zur aufrichtigen Hingabe an Gott auf den Punkt. Moroni ermahnt, auf den Herrn zu hören, im Glauben zu bitten und ein Leben der Rechtschaffenheit zu führen, um Errettung zu erlangen. 

Eine Zusammenfassung von Mormon 9:19-37: 

In Mormon 9:19-37 spricht Moroni über den unveränderlichen Charakter Gottes als ein Gott der Wundertaten. Er erklärt, dass Gott nicht aufhört, Wunder zu wirken; wenn Wunder nicht mehr geschehen, liegt es an dem Unglauben der Menschen und ihrer Abkehr von Gott. Moroni betont, dass jeder, der mit festem Glauben und ohne Zweifel im Namen Christi bittet, vom Vater erhört wird. 

Er erinnert daran, dass Jesus Christus selbst seine Jünger beauftragt hat, das Evangelium in der Welt zu verbreiten und dass Gläubige Zeichen und Wunder erfahren werden, wie das Austreiben von Teufeln und das Heilen von Kranken. Moroni mahnt davor, die Werke des Herrn zu verachten, und warnt vor dem Unheil, das denjenigen droht, die Unglauben hegen. 

Er ermutigt die Menschen, mit vollem Herzen zum Herrn zu kommen und in Rechtschaffenheit zu wandeln. Sie sollen sich von Sünden abwenden und im Glauben bitten, nicht um weltliche Begierden, sondern um Stärke, Versuchungen zu widerstehen und Gott zu dienen. Er betont die Wichtigkeit von Würdigkeit beim Empfang von heiligen Handlungen wie Taufe und Abendmahl. 

Moroni bittet darum, ihn und seine Vorfahren trotz ihrer Unvollkommenheiten nicht zu verurteilen, sondern Gott für die Möglichkeit zu danken, daraus zu lernen. Er erklärt, dass sie auf Platten in einer Sprache geschrieben haben, die sie „reformiertes Ägyptisch“ nennen, und dass die begrenzte Größe der Platten sie daran hinderte, auf Hebräisch zu schreiben. Dennoch hat der Herr Mittel für die Übersetzung vorbereitet. 

Abschließend drückt Moroni den Wunsch aus, dass ihre Brüder zur Erkenntnis Christi zurückkehren und die Gebete der Gläubigen, die für ihr Wohl gesprochen wurden, erhört werden mögen. Er bittet, dass Gott der Vater sich des Bundes mit dem Haus Israel erinnert und sie segnet. 

Warum würde Gott nach Vers 19-20 aufhören Gott zu sein, wenn er ein veränderlicher Gott wäre? 
In Mormon 9:19-20 erklärt Moroni, dass Gott nicht aufhören kann, ein Gott der Wundertaten zu sein, weil er ein unveränderliches Wesen ist. Wenn er sich ändern würde, würde er „aufhören, Gott zu sein“. Der Grundgedanke dahinter ist, dass Gottes Wesen, einschließlich seiner Vollkommenheit, Allmacht und Unveränderlichkeit, essentiell für seine göttliche Natur sind. 

Wenn Gott veränderlich wäre, würde dies bedeuten, dass er nicht vollkommen, beständig oder zuverlässig ist. Ein Gott, der sich ändert, könnte möglicherweise seine Verheißungen nicht halten oder würde seine Prinzipien und Handlungen ändern, was Vertrauen in ihn und seine ewigen Gesetze erschüttern würde. Die Unveränderlichkeit Gottes ist ein Zeichen seiner Vollkommenheit und ein Grund dafür, dass Gläubige ihm vollständig vertrauen können. Würde er sich ändern, würde dies seine Göttlichkeit infrage stellen und seine Macht und Autorität relativieren. 

Zusammengefasst: Die Aussage, dass Gott „aufhören würde, Gott zu sein“, wenn er sich ändern würde, unterstreicht, dass seine Unveränderlichkeit ein unverzichtbares Merkmal seiner Göttlichkeit ist. Diese Beständigkeit garantiert, dass er ein Gott der Gerechtigkeit, Wahrheit und Wunder bleibt, auf den man sich absolut verlassen kann. 

Welche Auswirkungen auf uns werden in Vers 23 beschrieben? 
In Mormon 9:23 beschreibt Moroni, dass diejenigen, die an Christus glauben und sich taufen lassen, errettet werden, während diejenigen, die nicht glauben, verdammt werden. Zudem wird betont, dass den Gläubigen bestimmte Zeichen folgen werden, darunter das Austreiben von Teufeln, das Reden in neuen Zungen, das Überstehen von Gefahren (wie Schlangenbissen oder das Trinken von etwas Tödlichem ohne Schaden zu nehmen) und die Fähigkeit, Kranke durch Handauflegen zu heilen. 

Die Auswirkungen auf uns sind: 

  1. Glaube und Gehorsam führen zur Errettung: Der Vers zeigt, dass der Glaube an Christus und der Gehorsam gegenüber seinen Geboten, einschließlich der Taufe, zur Errettung führen. Es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, ein gläubiges und aktives Leben zu führen. 
  1. Zeichen des Glaubens: Für diejenigen, die fest an Christus glauben, wird ihre Hingabe durch Wunder und Zeichen bestätigt. Diese Zeichen sollen den Gläubigen als Beweis für Gottes Macht und Präsenz dienen und sie in ihrem Glauben stärken. 
  1. Verantwortung und Erwartung: Der Vers zeigt auch, dass von Gläubigen erwartet wird, ihren Glauben zu leben und daran zu arbeiten, die ihnen gegebenen geistlichen Gaben zum Wohle anderer einzusetzen. Dies fordert uns auf, unseren Glauben aktiv zu praktizieren und offen für die Unterstützung anderer zu sein, sowohl spirituell als auch physisch. 

Zusammengefasst erinnert Mormon 9:23 daran, dass Glaube und Gehorsam zu Schutz und Wundern führen können, und ruft uns dazu auf, unseren Glauben zu stärken und uns zu bemühen, nach den Lehren Christi zu leben. 

Was wird uns in Vers 25 versprochen? 
In Mormon 9:25 wird uns versprochen, dass diejenigen, die an den Namen Jesu Christi glauben und in nichts zweifeln, die Bestätigung seiner Worte erhalten werden – und zwar überall auf der Welt, „bis an die Enden der Erde“. Dies bedeutet, dass Jesus seinen Gläubigen die Erfüllung seiner Verheißungen garantiert. 

Diese Verheißung zeigt, dass Gottes Worte und Verheißungen zuverlässig und beständig sind und dass die Gläubigen darauf vertrauen können, dass sie in ihrem Leben erfüllt werden, wenn sie mit festem Glauben und ohne Zweifel zu ihm kommen. Das stärkt das Vertrauen und die Zuversicht, dass Gott seine Gläubigen führt, schützt und ihre Bedürfnisse nach seinem Willen erfüllt. 

Was bedeutet es nach Vers 27 "mit unserem ganzen Herzen, unsere eigene Errettung mit Furcht und Zittern vor ihm" zu erarbeiten? 
In Mormon 9:27 bedeutet die Aufforderung, „mit unserem ganzen Herzen, unsere eigene Errettung mit Furcht und Zittern vor ihm“ zu erarbeiten, dass wir uns ernsthaft, aufrichtig und mit voller Hingabe um unsere Beziehung zu Gott und unsere Erlösung bemühen sollen. 

„Mit unserem ganzen Herzen“ bedeutet, dass wir Gott unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, Liebe und Hingabe schenken und unser gesamtes Leben auf ihn ausrichten. Es geht darum, Gott an erste Stelle zu setzen und seine Gebote treu zu befolgen. 

„Unsere eigene Errettung erarbeiten“ zeigt, dass die Errettung kein passiver Prozess ist. Zwar kommt die Errettung letztlich durch die Gnade Christi, doch fordert dieser Ausdruck auf, aktiv daran zu arbeiten, unser Leben in Übereinstimmung mit dem Evangelium zu führen. Dazu gehört es, Umkehr zu üben, Gutes zu tun, geistig zu wachsen und die Gebote zu halten. 

„Mit Furcht und Zittern“ betont die Ernsthaftigkeit und Demut, mit der wir diesen Prozess angehen sollten. Es bedeutet nicht Angst im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr ein tiefes Bewusstsein der Heiligkeit Gottes und eine respektvolle Ehrfurcht vor seiner Macht und Gerechtigkeit. Es zeigt auch unsere Anerkennung, dass wir auf Gottes Gnade angewiesen sind und dass unsere Handlungen und Entscheidungen Auswirkungen auf unsere ewige Errettung haben. 

Zusammengefasst fordert Mormon 9:27 dazu auf, das eigene geistige Leben mit voller Hingabe und ernsthafter Absicht zu führen, sich aufrichtig um die Erlangung der Errettung zu bemühen und dies in einer Haltung der Demut und Ehrfurcht vor Gott zu tun. 

Was bedeutet es nach Vers 29, unwürdig an Heiligem teilzunehmen? 
Nach Mormon 9:29 bedeutet es, unwürdig an Heiligem teilzunehmen, dass jemand sakramentale oder geistliche Handlungen wie die Taufe oder die Teilnahme am Abendmahl des Herrn vollzieht, ohne in einem Zustand der Reinheit oder Rechtschaffenheit zu sein. Wenn jemand unwürdig ist, bedeutet das, dass er oder sie möglicherweise in Sünde lebt oder eine Haltung hat, die nicht mit den Grundsätzen des Evangeliums übereinstimmt, ohne vorher Umkehr getan oder sich bemüht zu haben, sich zu verbessern. 

Das Risiko und die Bedeutung: Wenn jemand unwürdig an solchen heiligen Handlungen teilnimmt, entweiht er oder sie das Heilige und zieht sich möglicherweise selbst Verdammnis zu. Dies zeigt, wie wichtig es ist, sich bewusst und aufrichtig vorzubereiten, bevor man an geistlichen Praktiken teilnimmt, und sicherzustellen, dass man dies in einem Zustand der Demut, Buße und Ehrfurcht tut. 

Anwendung: Diese Warnung ermutigt uns, selbstkritisch zu sein und uns zu prüfen, ob wir uns in einem Zustand befinden, der es uns erlaubt, an den heiligen Riten und Verordnungen des Evangeliums teilzunehmen (1 Korinther 11:27–30). Es unterstreicht die Wichtigkeit der persönlichen Vorbereitung, der Umkehr und der ständigen Bemühung, im Einklang mit den Lehren Christi zu leben, um die Gnaden, die mit diesen Handlungen verbunden sind, würdig zu empfangen. 

Was hat es mit dem Schreiben in reformiertem Ägyptisch auf sich? 
Das reformierte Ägyptisch, das in Mormon 9:32 erwähnt wird, bezieht sich auf die Schrift, die von den Nephiten zur Abfassung ihrer heiligen Berichte verwendet wurde. Moroni erklärt, dass die Schriften auf Platten in dieser Schrift verfasst wurden, die über Generationen weitergegeben und gemäß der Sprechweise des Volkes verändert wurde. 

Hintergrund und Bedeutung

  1. Kulturelle Anpassung: Das reformierte Ägyptisch war eine Form der Schrift, die möglicherweise aus einer ursprünglichen ägyptischen Schriftart entwickelt wurde und im Laufe der Zeit von den Nephiten angepasst und verändert wurde. Diese Anpassungen könnten erfolgt sein, um den Platz auf den Platten effizient zu nutzen oder um den sprachlichen Bedürfnissen des Volkes besser zu entsprechen. 
  1. Größe der Platten: Moroni erklärt, dass sie, wenn die Platten größer gewesen wären, in Hebräisch hätten schreiben können, da dies die Muttersprache ihres Volkes war. Aufgrund der begrenzten Größe der Platten wurde das reformierte Ägyptisch gewählt, weil es vermutlich eine kompaktere Schreibweise ermöglichte. 
  1. Exklusivität der Sprache: Moroni betont, dass kein anderes Volk diese Schrift kennt, was darauf hinweist, dass es eine einzigartige Form der Kommunikation war, die nur innerhalb der nephitischen Gemeinschaft verwendet wurde. Dies zeigt auch, dass die Nephiten eine gewisse kulturelle und sprachliche Isolation entwickelten. 

Für heutige Leser: Diese Details verdeutlichen die Herausforderungen und die Sorgfalt, mit der die Nephiten ihre Aufzeichnungen führten. Es betont auch die göttliche Vorsehung, da Moroni erwähnt, dass der Herr Mittel zur Übersetzung dieser Schriften vorbereitet hat, damit spätere Generationen davon profitieren können. 

Lehren die wir ziehen können 

Aus Mormon 9:19-37 können wir heute folgende Lehren ziehen: 

  1. Gott ist unveränderlich und wirkt Wunder: Gott hat sich nicht verändert und ist weiterhin ein Gott der Wunder. Wenn wir heute weniger Wunder erleben, liegt das oft an mangelndem Glauben oder daran, dass wir uns von ihm entfernen. Diese Lehre ermutigt uns, unseren Glauben zu stärken und Gott zu vertrauen, dass er auch in unserer Zeit Wunder vollbringen kann. 
  1. Glaube ohne Zweifel: Moroni lehrt, dass diejenigen, die ohne Zweifel im Namen Christi bitten, erhört werden. Das zeigt uns die Bedeutung eines festen, unerschütterlichen Glaubens und dass wir mit Zuversicht und Vertrauen beten sollten. 
  1. Warnung vor Stolz und Verachtung: Die Mahnung, die Werke des Herrn nicht zu verachten, erinnert uns daran, Demut zu bewahren und nicht über das Heilige oder die Gläubigen zu spotten. Stattdessen sollten wir mit Respekt und Offenheit den Wegen Gottes folgen. 
  1. Umkehr und Heiligkeit: Der Aufruf, alle Unreinheit abzulegen und ein Leben in Würdigkeit zu führen, ist heute genauso relevant. Das bedeutet, bewusst Entscheidungen zu treffen, die in Einklang mit göttlichen Geboten stehen, und im Glauben und in Rechtschaffenheit zu leben. 
  1. Bedeutung von Gebet und Vertrauen auf Gott: Moroni betont, dass wir Gott um alles bitten können, was wir brauchen, und dass wir uns darauf verlassen sollen, dass er antwortet. Das zeigt uns, wie wichtig ein aktives, vertrauensvolles Gebetsleben ist. 
  1. Errettung erarbeiten: Der Ausdruck „erarbeitet eure eigene Errettung mit Furcht und Zittern“ weist darauf hin, dass Errettung ein aktiver Prozess ist, der Einsatz und Hingabe erfordert. Es reicht nicht, einfach zu glauben; wir müssen handeln, um unseren Glauben zu leben und zu festigen. 
  1. Dankbarkeit und Akzeptanz von Unvollkommenheiten: Moroni bittet darum, ihn und seine Vorfahren nicht wegen ihrer Unvollkommenheiten zu verurteilen, sondern aus deren Fehlern zu lernen. Diese Lehre fordert uns auf, sowohl anderen als auch uns selbst gegenüber geduldig und dankbar zu sein und aus den Schwächen und Lektionen der Vergangenheit Weisheit zu ziehen. 

Diese Lehren rufen uns dazu auf, in einer Welt voller Herausforderungen standhaft zu bleiben, Gott zu vertrauen und ein rechtschaffenes, aktives Glaubensleben zu führen. 

Inwiefern kann uns Zweifel am Glauben hindern? 

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Freitag, 8. November 2024

Viele mächtige Wundertaten wurden durch die Hand der Apostel gewirkt

 

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"Und wer will sagen, Jesus Christus habe nicht viele mächtige Wundertaten gewirkt? Und viele mächtige Wundertaten wurden durch die Hand der Apostel gewirkt." (Mormon 9:18). 

  • Dieser Vers betont die fortwährende Macht und Wunder Jesu Christi und zeigt, dass Gottes Wirken und die damit verbundenen Wunder auch in der heutigen Zeit bestehen. Es ist ein Aufruf, den Glauben an die Realität und Macht Gottes zu bewahren. 

Eine Zusammenfassung von Mormon 9:1-18: 

In Mormon 9:1-18 spricht Moroni zu denen, die nicht an Christus glauben und sich von Gott abgewandt haben. Er stellt die Frage, ob sie am Tag des Gerichts, wenn der Herr wiederkommt und die Erde in glühender Hitze vergeht, noch leugnen könnten, dass es einen Gott gibt. Moroni beschreibt die Qual und das Schuldbewusstsein, das diejenigen erleiden werden, die unrein vor Gott stehen. Er warnt, dass es für Ungläubige eine größere Qual bedeuten würde, in der Gegenwart eines heiligen Gottes zu stehen als bei den Verdammten. 

Er ruft die Ungläubigen auf, sich dem Herrn zuzuwenden und durch das Blut Christi gereinigt zu werden, um am letzten Tag rein und makellos zu sein. Er kritisiert diejenigen, die behaupten, dass Offenbarungen, Wunder und geistige Gaben aufgehört hätten, und erklärt, dass solche Personen das Evangelium Christi nicht verstehen und die Schriften nicht kennen. Moroni betont, dass Gott unveränderlich ist und ein Gott der Wunder bleibt, derselbe, der Himmel und Erde erschaffen hat. 

Er erläutert, dass durch den Fall Adams die Menschheit Erlösung durch Jesus Christus empfängt, was zur Auferstehung führt. Diese Auferstehung ermöglicht es allen Menschen, vor Gottes Gericht zu stehen. Am Tag des Gerichts wird jeder gemäß seinem Zustand verharren: die Reinen in Rechtschaffenheit und Glück, die Unreinen in Unreinheit und Elend. Moroni betont schließlich, dass Gott weiterhin Wunder wirkt und niemand bestreiten sollte, dass Jesus und seine Apostel viele mächtige Wunder vollbracht haben. 

Welche Warnungen spricht Moroni in den Versen 1-7 zu jenen, die nicht an Christus glauben? 
In den Versen Mormon 9:1-7 spricht Moroni mehrere Warnungen zu jenen, die nicht an Christus glauben: 

  1. Das Erschrecken am Tag des Gerichts: Moroni warnt, dass diejenigen, die Christus leugnen, eines Tages vor ihm stehen werden, wenn der Herr in Macht und Herrlichkeit wiederkommt. An diesem Tag wird die Erde wie eine Schriftrolle zusammengerollt und die Elemente werden vor Hitze schmelzen (Vers 2). Diese Beschreibung betont die Ernsthaftigkeit des Gerichts und die Macht Gottes. 
  1. Bewusstsein der eigenen Schuld: Er fragt rhetorisch, ob diese Menschen dann vor Christus stehen und behaupten könnten, dass es keinen Gott gibt (Vers 2-3). Er warnt davor, dass das Schuldbewusstsein, das man in der Gegenwart Christi empfindet, unerträglich sein wird, da es die Erkenntnis gibt, seine Gesetze missbraucht zu haben (Vers 3). 
  1. Unerträgliches Elend in Gottes Gegenwart: Moroni beschreibt, dass es für diejenigen, die schuldig und unrein sind, eine größere Qual ist, in der Gegenwart eines gerechten und heiligen Gottes zu sein, als mit den Verdammten in der Hölle zu sein (Vers 4). Dies verdeutlicht, dass das Bewusstsein der eigenen Unreinheit in der Gegenwart Gottes zu unermesslichem Leid führen kann. 
  1. Die Flamme des unauslöschlichen Feuers: Er spricht davon, dass die Erkenntnis der eigenen Nacktheit und Unreinheit vor Gott in den Menschen eine Flamme des unauslöschlichen Feuers entzündet (Vers 5). Dies ist eine Metapher für das quälende Schuldbewusstsein und die Scham, die man verspüren wird. 
  1. Aufruf zur Umkehr: Moroni ermahnt diejenigen, die nicht glauben, sich zum Herrn zu wenden und mächtig zu ihm zu schreien, damit sie durch das Blut Christi gereinigt werden können (Vers 6). Diese Reinigung ist die einzige Möglichkeit, an jenem großen und letzten Tag als makellos befunden zu werden. 
  1. Verleugnung von Offenbarungen und geistigen Gaben: In Vers 7 warnt er diejenigen, die die Offenbarungen und Wunder Gottes leugnen und behaupten, dass es solche Dinge nicht mehr gibt. Er stellt klar, dass solche Personen das Evangelium nicht verstehen und die Schriften nicht richtig kennen. 

Diese Warnungen dienen dazu, die Menschen zur Umkehr und zum Glauben an Christus zu bewegen, damit sie nicht unvorbereitet und schuldbewusst am Tag des Gerichts dastehen. 

Was ist in Vers 2 darunter zu verstehen, dass die Erde wie eine Schriftrolle zusammengeklappt werden wird? 
Die Aussage in Mormon 9:2, dass „die Erde zusammengerollt werden wird wie eine Schriftrolle“, ist eine bildhafte Beschreibung, die auch in anderen heiligen Schriften zu finden ist, beispielsweise in der Offenbarung 6:14: „Und der Himmel entwich wie eine Buchrolle, die zusammengerollt wird“. Diese Metapher vermittelt die Vorstellung einer tiefgreifenden und plötzlichen Veränderung oder Zerstörung, die am Tag des Gerichts oder am Ende der Welt stattfinden wird. 

Das Bild einer Schriftrolle, die zusammengerollt wird, symbolisiert das Ende eines Kapitels oder den Abschluss von etwas. In diesem Kontext bedeutet es, dass die jetzige Ordnung der Welt aufhören wird und etwas Neues, Göttliches oder Ewiges beginnt. Die Symbolik verdeutlicht die Macht und Autorität Gottes, der die Schöpfung kontrolliert und sie bei seinem Kommen transformieren oder „zusammenklappen“ kann. 

Für die damaligen Leser, die mit Schriftrollen als Medien für heilige Texte vertraut waren, war das ein eindrucksvolles Bild, das die totale Umwälzung der bekannten Welt und die bevorstehende göttliche Intervention visualisierte. Es ist eine Warnung an diejenigen, die nicht glauben, dass sie mit dieser unvorstellbaren und überwältigenden Macht konfrontiert werden und vorbereitet sein sollten, vor Gott zu stehen. 

Wie ist Vers 4 zu verstehen? 
Vers 4 in Mormon 9 sagt: „Siehe, ich sage euch: Ihr wäret viel elender, wenn ihr bei einem heiligen und gerechten Gott wohntet, im Bewusstsein, dass ihr vor ihm schmutzig seid, als wenn ihr bei den verdammten Seelen in der Hölle wohntet.“ 

Diese Aussage bedeutet, dass es für eine Seele, die sich ihrer Schuld und Unreinheit bewusst ist, unerträglich wäre, in der Gegenwart eines vollkommen heiligen und gerechten Gottes zu sein. Das Bewusstsein, in der reinen Gegenwart Gottes nicht gerecht oder rein zu sein, würde mehr Leid und Elend verursachen als das, was man sich durch die Vorstellung eines Aufenthalts bei den Verdammten in der Hölle vorstellt. 

Der Vers hebt den Kontrast zwischen der Heiligkeit Gottes und der Unreinheit des Menschen hervor. Moroni erklärt, dass die Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit und das daraus resultierende Schuldbewusstsein in der reinen und gerechten Gegenwart Gottes unvorstellbar quälend wären. Diese Qual entspringt dem Wissen um die eigene Unreinheit, die im Licht der göttlichen Reinheit und Gerechtigkeit vollkommen offengelegt wird. 

Zusammengefasst betont dieser Vers, dass es für diejenigen, die sich ihrer Sünden bewusst sind, schmerzhafter ist, in Gottes Gegenwart zu sein als irgendwo anders, weil sie dann die ganze Schwere ihrer Schuld erkennen. Moroni warnt damit eindringlich, dass Umkehr und die Annahme des Sühneopfers Christi notwendig sind, um am Tag des Gerichts ohne diese schmerzhafte Last des Schuldbewusstseins vor Gott stehen zu können. 

Was bedeutet in Vers 5 die eigene Nacktheit zu sehen? 
In Mormon 9:5 beschreibt Moroni: „Denn siehe, wenn ihr dazu gebracht werdet, dass ihr eure Nacktheit vor Gott und auch die Herrlichkeit Gottes und die Heiligkeit Jesu Christi seht, dann wird dies in euch die Flamme eines unauslöschlichen Feuers entzünden.“ 

Die „eigene Nacktheit“ in diesem Kontext symbolisiert die vollständige Offenlegung der eigenen Sünden, Schwächen und Unzulänglichkeiten vor Gott. Es ist ein Bild dafür, dass im Angesicht Gottes nichts verborgen bleibt – alle Handlungen, Gedanken und inneren Zustände des Menschen werden offengelegt und sind für Gott sichtbar. Diese Nacktheit bedeutet das Fehlen aller Masken, Ausreden oder Selbsttäuschungen, mit denen Menschen normalerweise ihre Unvollkommenheiten vor sich selbst oder anderen verbergen könnten. 

Das Sehen der eigenen Nacktheit ist in dieser Beschreibung tief mit der Erkenntnis des eigenen Zustands verbunden, insbesondere im Vergleich zur vollkommenen Reinheit und Heiligkeit Gottes und Jesu Christi. In diesem Moment wird dem Einzelnen bewusst, wie weit er von göttlicher Rechtschaffenheit entfernt ist, was ein starkes Gefühl von Scham und Schuld hervorrufen kann. Die „Flamme eines unauslöschlichen Feuers“ symbolisiert das schmerzhafte und bleibende Schuldbewusstsein, das diese Offenbarung mit sich bringt. 

Zusammengefasst ist die eigene Nacktheit vor Gott ein kraftvolles Bild für die totale Ehrlichkeit und Transparenz, die im göttlichen Gericht herrschen wird (2 Nephi 9:14). Es ist eine Mahnung, dass man nicht auf eigene Gerechtigkeit vertrauen, sondern Umkehr üben und das Sühneopfer Christi annehmen sollte, um am Tag des Gerichts rein vor Gott stehen zu können. 

Was bedeutet in Vers 13 "von diesem ewigen Band des Todes erlöst und losgemacht, und dieser Tod ist ein zeitlicher Tod."? 
In Mormon 9:13 beschreibt Moroni, dass die Menschen „von diesem ewigen Band des Todes erlöst und losgemacht“ werden und dass „dieser Tod ein zeitlicher Tod“ ist. Diese Passage bezieht sich auf die Auferstehung und die Erlösung, die durch das Sühnopfer Jesu Christi ermöglicht werden. 

Der „ewige Band des Todes“ symbolisiert die Macht des Todes über die Menschheit infolge des Falls Adams. Durch Adams Fall wurde der physische Tod in die Welt gebracht, und alle Menschen sind dem unterworfen. Dieser Zustand wird als „ewig“ bezeichnet, weil der Tod ohne die erlösende Kraft Christi für immer wirksam bleiben würde. 

„Erlöst und losgemacht“ bedeutet, dass Jesus Christus durch sein Sühnopfer und seine Auferstehung die Macht des Todes gebrochen hat. Das heißt, alle Menschen werden von diesem Zustand des Todes befreit, da sie durch die Auferstehung von den Toten auferstehen werden. Der Tod hat somit keine endgültige Herrschaft mehr über die Menschheit. 

„Und dieser Tod ist ein zeitlicher Tod“ bedeutet, dass der Tod, von dem hier die Rede ist, der physische Tod ist – das Trennen von Körper und Geist. Moroni stellt klar, dass dieser Tod zwar ein unvermeidlicher Teil des irdischen Lebens ist, jedoch nicht das endgültige Ende bedeutet. Durch Christus wird dieser „zeitliche“ (vorübergehende) Zustand überwunden, und alle Menschen werden auferstehen und in die Gegenwart Gottes gebracht. 

Zusammengefasst bedeutet dieser Vers, dass durch das Sühnopfer und die Auferstehung Jesu Christi die Menschheit von der Macht des physischen Todes befreit wird. Der „zeitliche Tod“ ist nicht das Ende, sondern ein Übergang, der durch Christus überwunden wird, wodurch alle Menschen die Möglichkeit haben, vor Gott zu stehen und ewiges Leben zu erlangen. 

Welche Lehre ziehen wir aus Vers 14? 
In Mormon 9:14 heißt es: „Und dann kommt der Richterspruch des Heiligen über sie; und dann kommt die Zeit, da jemand, der schmutzig ist, auch dann noch schmutzig sein wird; und wer rechtschaffen ist, wird auch dann noch rechtschaffen sein; wer glücklich ist, wird auch dann noch glücklich sein; und wer unglücklich ist, wird auch dann noch unglücklich sein.“ 

Aus diesem Vers können wir mehrere wichtige Lehren für unser Leben ziehen: 

  1. Das Prinzip der Eigenverantwortung: Der Vers zeigt, dass der Zustand, in dem wir uns am Tag des Gerichts befinden, von unseren eigenen Entscheidungen und unserem Handeln im Erdenleben abhängt. Es betont die Verantwortung, die wir für unsere Handlungen und unseren spirituellen Zustand tragen. Derjenige, der schmutzig ist, wird weiterhin schmutzig sein, während derjenige, der rechtschaffen ist, weiterhin rechtschaffen sein wird. Das bedeutet, dass es im Jenseits keine plötzliche Veränderung unseres Charakters gibt; wir nehmen unseren wahren geistigen Zustand mit. 
  1. Der bleibende Zustand nach dem Gericht: Der Vers macht deutlich, dass der Zustand, in dem wir uns nach dem göttlichen Gericht befinden, beständig ist. Wer im Erdenleben Reinheit, Rechtschaffenheit und Glücklichkeit angestrebt hat, wird dies auch nach dem Gericht erleben. Wer jedoch unrein und unglücklich ist, wird in diesem Zustand verbleiben. Diese Aussage mahnt uns, schon jetzt danach zu streben, ein reines und gerechtes Leben zu führen, damit unser künftiger Zustand gesegnet ist. 
  1. Der gerechte und endgültige Richterspruch Gottes: Der Vers lehrt, dass Gottes Urteil gerecht ist und dass jeder entsprechend dem empfängt, was er sich durch sein Leben erworben hat. Dies ermutigt uns, uns bewusst zu bemühen, in Einklang mit Gottes Geboten zu leben, da der Richterspruch endgültig ist und unseren ewigen Zustand bestimmt. 
  1. Die Vorbereitung auf die Ewigkeit: Der Vers ruft dazu auf, unser Leben so zu führen, dass wir am Tag des Gerichts mit Frieden und Freude vor Gott treten können. Die Vorstellung, dass unser geistiger Zustand im Jenseits eine Fortsetzung unseres irdischen Lebens ist, unterstreicht die Bedeutung, sich im Hier und Jetzt auf ein ewiges Leben vorzubereiten. 

Zusammengefasst ermahnt uns Mormon 9:14, unsere Zeit auf der Erde sinnvoll zu nutzen, um rechtschaffen zu leben, da dies direkte Konsequenzen für unseren ewigen Zustand hat. Es ist ein Aufruf, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen, die uns zu einem Zustand der Rechtschaffenheit und des Glücks führen. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus Mormon 9:1-18 können wir für unser heutiges Leben mehrere Lehren ziehen: 

  1. Glaube an einen unveränderlichen Gott: Gott ist derselbe gestern, heute und immerdar. Diese Beständigkeit bedeutet, dass seine Macht und Wunder auch heute noch real sind. Das gibt uns die Zuversicht, dass Gott in unserem Leben wirken kann und will, genauso wie in der Vergangenheit. 
  1. Vorbereitung auf das Gericht: Der Text erinnert daran, dass wir eines Tages vor Gott stehen werden. Daher sollten wir danach streben, ein reines und rechtschaffenes Leben zu führen, indem wir unsere Entscheidungen an göttlichen Maßstäben ausrichten. 
  1. Offenheit für Offenbarungen und Wunder: Es ist eine Ermahnung, nicht anzunehmen, dass Gottes Wunder und Offenbarungen aufgehört haben. Stattdessen sollen wir offen bleiben für geistige Gaben und erkennen, dass Gott immer noch aktiv ist und in das Leben seiner Kinder eingreift. 
  1. Umkehr und Reinigung durch Christus: Moroni fordert die Menschen auf, sich dem Herrn zuzuwenden und durch das Blut Christi gereinigt zu werden. Das lehrt uns, dass Umkehr ein wesentlicher Teil unseres Lebens sein sollte, damit wir Frieden mit uns selbst und mit Gott finden können. 
  1. Selbstreflexion und Ehrlichkeit: Der Gedanke, vor Gott in unserer „Nacktheit“ und Wahrheit zu stehen, ermutigt uns, ehrlich zu uns selbst zu sein und unser Leben regelmäßig zu überprüfen. Diese Selbstreflexion kann uns helfen, Fehler zu erkennen und uns weiterzuentwickeln. 
  1. Ermutigung zur Hoffnung: Die Verheißung, dass alle durch die Macht Gottes aus dem Tod erweckt werden und es eine Auferstehung gibt, gibt uns Hoffnung über das irdische Leben hinaus und erinnert uns an die ewigen Perspektiven, die unser Handeln motivieren können. 

Diese Lehren sind relevant, weil sie uns dazu anregen, unseren Glauben zu stärken, Gottes Wirken in unserem Leben zu erkennen und unser Leben so zu gestalten, dass wir in Frieden und in Übereinstimmung mit unseren Überzeugungen leben. 

Inwiefern waren auch die Apostel in der Lage viele mächtige Wundertaten zu wirken? 

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Donnerstag, 7. November 2024

Außer einigen wenigen gibt es niemanden, der sich nicht in seinem Herzensstolz überhebt

 

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“Und ich weiß, dass ihr im Stolz eures Herzens wandelt; und außer einigen wenigen gibt es niemanden, der sich nicht in seinem Herzensstolz überhebt, sodass er sehr feines Gewand trägt, sodass es Neid und Streit und Bosheit und Verfolgungen und allerart Übeltaten gibt; und eure Kirchen, ja, eine jede davon, sind wegen eures Herzensstolzes verunreinigt worden.” (Mormon 8:36). 

  • Dieser Vers betont die Hauptbotschaft: die Gefahr des Stolzes und der Scheinheiligkeit, die zu moralischem Verfall führen, und die Notwendigkeit, sich von weltlichen Versuchungen abzuwenden und aufrichtig zu handeln. 

Eine Zusammenfassung von Mormon 8:27-41: 
In den Versen Mormon 8:27–41 beschreibt Moroni eine Zeit von großer Bosheit und Verwirrung in der Zukunft. Er schildert, wie das Blut der Heiligen um Gerechtigkeit rufen wird und wie die Gesellschaft von Stolz, Heuchelei und Materialismus durchdrungen sein wird. Moroni warnt vor Kirchen, die ihren Fokus auf weltlichen Gewinn und falsche Lehren legen. Er spricht von einer Zeit, in der Menschen ihr Herz dem Geld, feiner Kleidung und äußerem Schmuck zuwenden, statt den Bedürftigen zu helfen. Er verurteilt das Errichten von geheimen Verbindungen und die Verunreinigung der Kirche Gottes. 

Er zeigt, dass Jesus Christus ihm eine Vision der zukünftigen Menschheit gegeben hat und dass er um die Fehler und Sünden weiß, die begangen werden. Er mahnt zur Umkehr und warnt davor, sich von Stolz und weltlichen Begierden verleiten zu lassen, weil dies den Zorn Gottes heraufbeschwören könnte. Letztlich weist er darauf hin, dass Gott das Blut der Heiligen rächen wird und die Zeit seiner gerechten Rache nahe ist. 

In welcher Zeit wird dieser Bericht laut den Versen 27-32 hervorkommen? 
Laut Mormon 8:27–32 wird der Bericht in einer Zeit hervorkommen, in der es zahlreiche Zeichen und weltweite Schwierigkeiten gibt. Diese Zeit ist geprägt von „geheimen Verbindungen und Werken der Finsternis“ (Vers 27), einer Leugnung der Macht Gottes und der Entweihung von Kirchen (Vers 28). Zudem wird berichtet, dass es zu weltweiten Naturkatastrophen und Konflikten kommen wird, darunter Feuer, Unwetter und Erdbeben (Vers 29–30). Es wird eine Zeit beschrieben, in der die Erde von „Verunreinigungen“ geprägt ist, begleitet von Mord, Täuschung und Gräueln (Vers 31). 

In dieser Zeit werden viele Menschen glauben, dass es keine Konsequenzen für ihre Taten gibt, doch Moroni warnt davor, dass dies ein Irrtum ist (Vers 31–32). 

Was ist wohl mit den Verunreinigungen in Vers 31 gemeint
Mit den „Verunreinigungen“ in Mormon 8:31 sind vermutlich verschiedene Formen von moralischer und gesellschaftlicher Korruption gemeint, die die Menschheit in der beschriebenen Zeit befallen. Dies umfasst nicht nur physische Unreinheiten, sondern bezieht sich auch auf spirituelle und moralische Zustände. Dazu könnten unter anderem die folgenden Aspekte zählen: 

  1. Moralischer Verfall: Sünden wie Mord, Täuschung, Lügen und sexuelle Unmoral, wie in den umliegenden Versen erwähnt, weisen auf ein Umfeld hin, in dem das Gewissen der Menschen abgestumpft ist. 
  1. Gesellschaftliche Korruption: Die Verunreinigungen könnten auch auf strukturelle Probleme wie ungerechte soziale Systeme, Ausbeutung und eine allgemeine Missachtung von Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit hindeuten. 
  1. Spirituelle Verdorbenheit: Die Ablehnung von Gottes Macht und das Verunreinigen heiliger Praktiken zeigen, dass die Gesellschaft sich von den Grundsätzen entfernt hat, die sie zu geistiger Reinheit führen würden. 

Insgesamt deutet der Vers auf eine Zeit, in der die Menschen von weltlichen Begierden getrieben sind und grundlegende göttliche Prinzipien vernachlässigen, was zu umfassendem geistigem und moralischem Verfall führt. 

Was hat es laut den Versen 32-33 mit Kirchen auf sich, die Sündenerlass durch Geld predigen? 
Laut Mormon 8:32–33 gibt es Kirchen, die versprechen, Sünden gegen Bezahlung zu vergeben. Diese Praktiken werden als Zeichen eines moralischen Verfalls dargestellt, da sie zeigen, wie das Heilige für weltlichen Profit ausgenutzt wird. Solche Kirchen haben sich von ihrer eigentlichen Mission, nämlich Menschen zu Gott zu führen, abgewandt und machen stattdessen die Vergebung zu einer käuflichen Ware. 

In Vers 33 wird betont, dass solche Praktiken die Lehren des Evangeliums pervertieren und letztendlich Verdammnis bringen. Dies zeigt, wie tief sich bestimmte religiöse Institutionen vom ursprünglichen göttlichen Zweck entfernt haben und dass ihr Fokus mehr auf weltlichem Gewinn als auf geistlicher Reinheit liegt. Der Bericht ruft dazu auf, die wahren Offenbarungen Gottes zu suchen und warnt vor den Konsequenzen des Missbrauchs göttlicher Grundsätze für persönliche oder institutionelle Bereicherung. 

Inwiefern spricht Moroni in seinem Bericht in Vers 35 zu uns, als seien wir ihm gegenwärtig? 
In Mormon 8:35 erklärt Moroni, dass er „zu euch spricht, als seiet ihr gegenwärtig, und doch seid ihr es nicht“, weil ihm durch göttliche Offenbarung Einblicke in die zukünftige Generation gegeben wurden. Er hatte die Vision von einer Zeit, in der seine Worte gelesen und verstanden würden, und wusste, was die Menschen in jener Zeit tun würden. Auf diese Weise vermittelt er das Gefühl, dass er direkt zu uns, seiner zukünftigen Leserschaft, spricht, obwohl er physisch in einer anderen Epoche lebte. 

Moroni spricht mit einem prophetischen Bewusstsein, das darauf hinweist, dass seine Botschaft universelle Relevanz besitzt und nicht nur für seine Zeitgenossen gedacht ist. Dadurch wird die Heiligkeit und Wichtigkeit seines Zeugnisses unterstrichen und die Verantwortung der Leser hervorgehoben, seine Worte ernst zu nehmen. Es ist ein Appell an uns, in unserer Zeit wachsam zu sein und auf die Warnungen zu achten, die er durch seine Schrift hinterlässt. 

Wovor warnt uns Moroni in den Versen 36-41? 
In den Versen Mormon 8:36–41 warnt Moroni vor verschiedenen Formen von Stolz, Heuchelei und Verunreinigung, die in der Gesellschaft vorherrschen werden. Er kritisiert insbesondere das Streben nach weltlichem Besitz und Ansehen, die Vernachlässigung der Armen und Bedürftigen sowie den Missbrauch von Kirchen und heiligen Institutionen für persönliche Vorteile. Er beschreibt, wie Menschen das Geld, das feine Gewand und den äußeren Schein mehr lieben als die wohltätigen und mitfühlenden Taten gegenüber den Bedürftigen. 

Moroni ruft die Menschen auf, den Wert des Evangeliums und ein „endloses Glücklichsein“ über weltliche Anerkennung und Besitz zu stellen. Er prangert die Verunreinigung heiliger Lehren durch Heuchelei und materialistischen Fokus an. Vers 41 endet mit einer ernsten Warnung: das „Schwert der Rache“ hängt über jenen, die ihre Mitmenschen vernachlässigen und Böses tun, und Gott wird das Schreien der unschuldigen und vernachlässigten Seelen nicht länger unbeantwortet lassen. 

Wie muss ich "das Schwert der Rache Gottes" verstehen? 
Das „Schwert der Rache Gottes“ ist eine symbolische Ausdrucksweise, die Gottes Urteil und Strafe für Ungerechtigkeit und Sünde darstellt. In Mormon 8:41 verwendet Moroni diesen Ausdruck, um eine ernsthafte Warnung auszusprechen: Gott wird die Ungerechtigkeit und das Übeltun nicht ungestraft lassen. Es deutet auf ein bevorstehendes Gericht hin, das über jene kommen wird, die ihre Mitmenschen vernachlässigen, sich heuchlerisch verhalten oder sich von Gier und Stolz leiten lassen. 

Das Schwert symbolisiert Macht und endgültige Gerechtigkeit. Wenn es als „Schwert der Rache“ bezeichnet wird, weist es darauf hin, dass die Strafe Gottes für jene kommen wird, die in Verfehlung und Unrecht verharren, und dass diese Strafe ernst und unausweichlich ist. In der Heiligen Schrift steht das Schwert oft für ein Mittel göttlicher Gerechtigkeit oder Strafe, was die Dringlichkeit und den Ernst der Umkehr für die Menschen unterstreicht. 

Diese Metapher ist ein Aufruf zur Besinnung und zur Abkehr von Stolz, Habgier und Ungerechtigkeit, um den göttlichen Zorn zu vermeiden und stattdessen Barmherzigkeit zu erfahren. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus den Versen Mormon 8:27–41 können wir mehrere wichtige Lehren für unser heutiges Leben ziehen: 

  1. Achtung vor Stolz und Materialismus: Moroni kritisiert die Gesellschaft für ihren Stolz, die Liebe zu materiellem Reichtum und die Missachtung der Bedürftigen. Dies lehrt uns, auf unseren eigenen Stolz zu achten und sicherzustellen, dass wir materiellen Wohlstand nicht über geistige Werte stellen. 
  1. Wahre Religiosität und Aufrichtigkeit: Moroni verurteilt die Heuchelei und die Verunreinigung der Kirche durch weltliche Motive. Dies ist ein Aufruf, den Glauben und die Kirche nicht für persönlichen Gewinn zu missbrauchen, sondern aufrichtig und mit reinem Herzen zu handeln. 
  1. Hilfe für die Bedürftigen: Moroni mahnt, nicht an den Hungrigen, Bedürftigen und Kranken vorbeizugehen. Das zeigt uns, wie wichtig es ist, Nächstenliebe zu praktizieren und unsere Mitmenschen zu unterstützen, besonders die Schwächsten in der Gesellschaft. 
  1. Verantwortung und Umkehr: Die Warnungen Moronis über das kommende Gericht und die Rache des Herrn erinnern uns daran, dass Gott gerecht ist und unsere Taten Konsequenzen haben. Es ist eine Einladung, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und, wenn nötig, Umkehr zu üben. 
  1. Vertrauen auf Gottes Plan: Moroni weist darauf hin, dass Gott die Schreie der Heiligen hören und sie nicht für immer ungestraft lassen wird. Das ermutigt uns, darauf zu vertrauen, dass Gott gerecht ist und dass er letztlich für die Aufrechterhaltung der Wahrheit und Gerechtigkeit sorgen wird. 

Diese Lehren fordern uns auf, uns selbst zu prüfen, Mitgefühl zu zeigen, echte Nächstenliebe zu üben und weltlichen Verführungen zu widerstehen. 

Was meinst du, welche Auswirkungen es hat, wenn man sich “in seinem Herzensstolz überhebt”? 

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