“Aber da sprach Abinadi zu ihnen: Ich weiß, wenn ihr die Gebote Gottes haltet, werdet ihr errettet werden; ja, wenn ihr die Gebote haltet, die der Herr auf dem Berg Sinai dem Mose gegeben hat, nämlich:” (Mosia 12:33).
- Hier betont Abinadi die Bedeutung der Einhaltung der Gebote Gottes als Weg zur Errettung. Dies unterstreicht die zentrale Botschaft von Umkehr und Gehorsam, die sich durch Abinadis Lehren zieht.
Ein grober Überblick zu Mosia 12:1-37:
In Mosia 12:1-37 kommt Abinadi verkleidet in die Stadt und als er drin war, sagt er dem Volk, wer er ist und prophezeit über das Volk von König Noa. Er verkündet, dass wegen der Hartnäckigkeit des Volkes gegenüber den Geboten Gottes große Bedrängnisse über sie kommen werden, darunter Knechtschaft, Verfolgung, Hunger, Seuchen und Naturkatastrophen. Abinadi warnt vor der Zerstörung des Volkes, wenn es sich nicht bekehrt, und prophezeit, dass König Noa und sein Volk schweren Zeiten gegenüberstehen werden.
Das Volk wird zornig auf Abinadi und bringt ihn vor den König, um ihn anzuklagen. Abinadi wird verhört, aber er widersteht den Anschuldigungen und beschämt die Priester mit seinen Antworten. Er konfrontiert sie mit ihren Verfehlungen im Lehren des Gesetzes des Mose und fordert sie auf, ihre Wege zu ändern. Die Priester behaupten, dass die Errettung durch das Gesetz des Mose komme, aber Abinadi erklärt, dass die Errettung durch das Halten der Gebote Gottes erfolgt, was sie und das Volk nicht getan haben.
Abinadi prangert die Priester an, dass sie das Volk in Sünde führen, anstatt es auf den rechten Weg zu bringen. Er fordert sie auf, die Gebote Gottes zu halten, die auf dem Berg Sinai gegeben wurden. Doch sie haben diese Gebote nicht gehalten und haben das Volk nicht dazu angeleitet, sie zu halten.
Zusammenfassend prophezeit Abinadi über das Schicksal des Volkes von König Noa, warnt vor kommenden Prüfungen und kritisiert die Priester für ihre Versäumnisse im Lehren und im eigenen Verhalten gemäß den Geboten Gottes.
Eine differenziertere Betrachtung:
Mosia 12:1-8:
Zwei Jahre nach seinem ersten erfolglosen Predigen kommt Abinadi wieder unter das Volk und prophezeit über dessen Verhärtung gegenüber den Geboten Gottes. Weil ihn das Volk das letzte Mal hatte töten wollen, verkleidet er sich diesmal. Aber welchen Nutzen hat eine Verkleidung, wenn er sich gleich bei seinen ersten Worten zu erkennen gibt? Vielleicht ging es nur darum, dass er unerkannt in die Stadt gelangen konnte. Er verkündet, dass sie wegen ihrer Übertretungen und Gräueltaten heimgesucht werden, darunter Knechtschaft, Verfolgung und Tod. Sogar der König wird keine Sicherheit finden, sondern wird dem Untergang durch Feuer geweiht sein (eine Vorahnung von Noas schändlichem Tod; siehe Mosia 19:20). Es wird Hungersnöte, Seuchen und schwere Bedrängnisse geben, die das Volk heulen lassen werden. Sie werden wie stumme Esel getrieben werden *), und Naturkatastrophen werden ihr Land verwüsten **).
Dies alles wird aufgrund ihrer Sünden und Übertretungen geschehen. Wenn sie sich nicht bekehren, wird Gott das Volk vollständig vernichten, jedoch wird ein Bericht für zukünftige Generationen aufbewahrt werden, damit diese die Gräuel dieses Volkes verstehen können. Abinadi prophezeit vehement über das Schicksal dieses Volkes aufgrund seines Ungehorsams gegenüber Gott.
Obwohl das Volk, sollte es nicht umkehren vernichtet werden würde, würde der Herr dafür sorgen, dass ein Bericht dieser Ereignisse bewahrt bleiben würde, als Zeugnis dafür, dass spätere Generationen wissen können, was passiert, wenn man sich vom Herrn abwendet und nicht umkehrt. So ist Beispielhaft von den vernichteten Jarediten ja schon ein Bericht aufbewahrt geblieben, das Buch Ether,
- *) ... man wird es vor sich hertreiben wie einen stummen Esel. ` ist eine verständliche Metapher für englische Leser, aber es gab keine Esel in Amerika. Die Metapher mit dieser Bedeutung auf den Platten muss also etwas anders gewesen sein, während sie die gleiche Vorstellung vermittelte, ein Lasttier zu sein. Vielleicht war es ein weiterer Hinweis auf die Menschen, die wie ein Tier behandelt werden konnten, während sie belastet waren ´ (Brant Gardner Mosia 12).
**) John L. Sorenson merkte an, dass diese Katastrophen, um als reale Bedrohung angesehen zu werden, möglich und vielleicht historisch bekannt gewesen wären, aber selten genug, um als Ergebnis von Prophezeiungen angesehen zu werden. Sorenson erwähnte ausdrücklich, dass es in der Hochlandregion Guatemalas, in der er diese lamanitische Stadt ausfindig machte, Hagel gegeben hat.
Kerry Hull schrieb eine wichtige Abhandlung über den Ostwind. Obwohl dies in der Bibel ein Vorbote des Bösen ist, fand er heraus, dass es ein ähnliches Zeichen in der Region der Neuen Welt war, wo diese Handlung stattgefunden haben sollte. (Brant Gardner Mosia 12).
Mosia 12:9-16:
Die Menschen waren wütend auf Abinadi und brachten ihn gebunden vor den König. Sie beschuldigten ihn, Böses über das Volk und das Leben des Königs prophezeit zu haben. Sie behaupteten, dass Abinadi behauptet habe, all diese Leiden würden über den König kommen, wenn er sich nicht bekehrt. Sie berichteten dem König weiter, dass Abinadi gesagt habe, der König würde wie die Blüte einer Distel sein, und reif sei, vom Wind über das ganze Land verweht zu werden *). Sie fragten den König, welches große Übel er begangen habe, dass sie von Gott verurteilt würden, und behaupteten, dass sie unschuldig seien und dass Abinadi gelogen habe.
Sie betonten, dass sie stark seien und nicht in Knechtschaft geraten würden, und dass es dem König gut gehe und weiterhin gut gehen werde. Das Volk war inzwischen so verblendet, dass es die Angelegenheiten König Noas unterstützten, Wahrheit und Irrtum nicht mehr unterscheiden konnten. Sie waren der Auffassung, dass es Noa aufgrund seiner Taten gut erging (Anspielung darauf, dass der Herr jene im Land segnet, die ihm gehorchen). Sie übergaben Abinadi dem König und ließen ihn entscheiden, was mit ihm geschehen solle.
- *) “Mark A. Wright suchte danach, um was für einen trockenen Stängel es sich gehandelt haben könnte. Nach einigem Suchen fand er eine besondere Distel (Argemone Mexicana), die in der Gegend heimisch ist, die austrocknet und bei starkem Wind umhergeweht werden kann. Es ist auch giftig für Tiere, die versuchen könnten, es zu fressen. Es scheint also eine bestimmte Distel zu geben, die sich in der richtigen Gegend befindet, die genau die Bedingungen aufweist, die Teil der prophezeiten Katastrophe waren.” (Brant Gardner Mosia 12).
Mosia 12:17-19:
König Noa entschied, Abinadi ins Gefängnis zu werfen, und rief die Priester zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die Priester forderten, dass Abinadi vor sie gebracht werde, um ihn zu befragen und in Widersprüche zu verwickeln, um ihn anklagen zu können. Der König hätte ihn ohne Weiteres hinrichten lassen können, doch gab es unter den Priestern wohl einige, die mit dem einverstanden waren, was er predigte (zeigt sich später, im Erfolg von Almas missionarischen Wirken). Trotz ihrer Bemühungen antwortete Abinadi mutig und widerstand allen ihren Fragen, was sie überraschte. Er beschämte sie mit seinen Worten und ließ sich nicht einschüchtern.
Mosia 12:20-27:
Ein Priester fragte Abinadi nach der Bedeutung der Schrift, die von ihren Vätern gelehrt wurde und die die Ankunft des Erlösers verkündet (siehe Jesaja 52:7-10). Die Priester argumentierten aus dieser Schrift des Jesaja, dass die Rettung im Jahwe liegt, “er hat Jerusalem erlöst”, deshalb brauche es keinen Christus mehr, der kommen soll. Abinadi wies die Priester darauf hin, dass sie behaupteten, das Volk zu lehren und den Geist der Prophezeiung zu verstehen, aber dennoch von ihm nach der Bedeutung fragten. Er kritisierte sie scharf und sagte, dass sie die Wege des Herrn verdrehten, da sie nicht einmal die Schriften verstanden, die sie lehrten. Er warf ihnen vor, nicht weise zu sein, da sie ihr Herz nicht darauf gerichtet hatten, die Wahrheit zu verstehen. Er forderte sie auf, zu erklären, was sie dem Volk lehrten, da sie offensichtlich nicht im Einklang mit den Geboten Gottes handelten.
Mosia 12:28-37:
Die Priester behaupteten, dass sie das Gesetz des Mose lehrten, woraufhin Abinadi sie fragte, warum sie es dann nicht hielten. Er kritisierte sie dafür, dass sie sich auf Reichtümer konzentrierten, Hurerei begingen und das Volk zur Sünde verleiteten. Er erklärte, dass der Herr ihn gesandt habe, um gegen das Volk zu prophezeien und ihnen ein großes Unheil anzukündigen, wegen ihrer Übertretungen, obwohl sie behaupteten, das Gesetz des Mose zu lehren.
Abinadi stellte die Priester vor die Frage, ob die Errettung durch das Gesetz des Mose komme, woraufhin sie bejahten. Doch Abinadi widerlegte dies und betonte, dass die Errettung durch das Halten der Gebote Gottes erfolgt, die auf dem Berg Sinai dem Mose gegeben wurden. Er zählte diese Gebote auf und konfrontierte die Priester damit, dass sie diese nicht gehalten hatten und das Volk nicht dazu angeleitet hatten, sie zu halten.
Aus Mosia 12:1-37 können wir ebenfalls wichtige Lehren für uns heute ziehen:
- Propheten und ihre Botschaften: Die Geschichte von Abinadi erinnert uns daran, dass Gott Propheten sendet, um sein Volk zu warnen und zu lehren. Wir sollten bereit sein, auf die Botschaften der Propheten, insbesondere auf unsere lebenden zu hören und sie in unserem Leben umzusetzen.
- Umkehr: Abinadi predigte Umkehr und ermahnte das Volk, sich von seinen Sünden abzuwenden. Diese Lehre ist auch für uns heute relevant. Wir sollten bereit sein, unsere Sünden zu erkennen, umzukehren und uns Gott zuzuwenden.
- Gehorsam gegenüber den Geboten: Abinadi betonte die Bedeutung, die Gebote Gottes zu halten. Wir sollten danach streben, gehorsam gegenüber den Geboten Gottes zu sein und sie in unserem täglichen Leben umzusetzen.
- Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit: Abinadi war unerschrocken und sprach die Wahrheit, auch wenn es bedeutete, ins Gefängnis geworfen zu werden. Wir sollten danach streben, in allen Situationen ehrlich und aufrichtig zu sein, selbst wenn es unangenehm ist oder negative Konsequenzen mit sich bringt.
- Verantwortung der Führungskräfte: Die Priester wurden für ihre Untreue und Sünden verantwortlich gemacht. Das erinnert uns daran, dass Führungskräfte in der Kirche und in der Gesellschaft eine große Verantwortung tragen und sich darum bemühen sollten, dem Willen Gottes gerecht zu werden.
Durch das Studium und die Anwendung dieser Lehren können wir unseren Glauben stärken und unserem Ziel näherkommen, ein Leben zu führen, das im Einklang mit den Geboten Gottes steht.
Was bedeutet es für dich, errettet werden zu können?
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