“denn ich bin gewiss, wenn ihr mich gekannt hättet, würdet ihr nicht zugelassen haben, dass ich diese Fesseln trug. Denn ich bin Ammon und bin ein Abkömmling Zarahemlas und bin aus dem Land Zarahemla heraufgekommen, um nach unseren Brüdern zu forschen, die Zeniff aus jenem Land heraufgeführt hat.” (Mosia 7:13).
- In diesem Vers drückt Ammon aus, dass König Limhi anders gehandelt hätte, wenn er Ammon und seine Begleiter persönlich gekannt hätte. Es zeigt die Bedeutung von Verständnis, Mitgefühl und Gnade in zwischenmenschlichen Beziehungen. Es betont auch die Idee, dass Vorurteile und Missverständnisse vermieden werden können, wenn wir uns die Zeit nehmen, einander wirklich kennenzulernen.
Eine kurze Überisicht:
In Mosia 7:1-33 erfahren wir von König Mosia's II Interesse an einem Volk, das in das Land Lehi-Nephi gezogen ist, von dem sein Volk seit ihrer Abreise nichts mehr gehört hat. Er entsendet eine Gruppe, angeführt von Ammon (nicht der Sohn Mosia II sondern ein abkömmling Zarahemlas; Vers 3), um dieses Volk zu finden. Nach einigen Tagen in der Wildnis treffen sie auf den König Limhi und sein Volk, die in der Knechtschaft der Lamaniten leben. Limhi erzählt von ihrem Leiden und der Unterdrückung durch die Lamaniten aufgrund ihrer Übertretungen und Sünden. Er erinnert sein Volk an Gottes Macht und Verheißung, sie aus der Knechtschaft zu befreien, wenn sie sich ihm zuwenden und ihm treu dienen. Limhi fordert sein Volk auf, auf Gott zu vertrauen und sich von ganzem Herzen ihm zuzuwenden, um Befreiung zu erlangen.
Eine differenziertere Betrachtung:
Mosia 7:1-5:
Mormon beginnt nun einen neuen Abschnitt in seiner Zusammenfassung der vielen großen Platten. Bis hier her hatte er die Rede König Benjamins besprochen, und wie er sein Königreich seinem Sohn Mosia übertrug (Mosia 1:9-10), den wir nun gegenüber dem ersten König Mosia (Omni 1:23), der mit Willigen seines Volkes in das Land Zarahemla gezogen war (Omni 1:12), den Zweiten nennen wollen.
König Mosia II, der drei Jahre lang Frieden genossen hatte, wollte wissen, was aus dem Volk geworden war, das in das Land Lehi-Nephi gezogen war (Omni 1:27–30). Er entsandte sechzehn starke Männer *), angeführt von Ammon, um ihre Brüder zu suchen. Nach vierzig Tagen in der Wildnis erreichten sie einen Hügel nördlich von Schilom und schlugen dort ihre Zelte auf (siehe Karte).
- Sechzehn starke Männer:
Der Trupp wurde wohl absichtlich in dieser Stärke zusammengestellt. Die Zahl 16setzt sich zusammen aus 4x4, wobei die Zahl 4 eine heilige Zahl ist. Sie kann mit verschiedenen Aspekten wie Vollständigkeit, Stabilität oder Ordnung in Verbindung gebracht werden.
Die Auswahl von sechzehn starken Männern könnte darauf zurückzuführen sein, dass Mosia II sicherstellen wollte, dass die Suchgruppe stark genug war, um eventuellen Gefahren in der Wildnis oder während der Suche nach ihren Brüdern standzuhalten. Durch die Entsendung einer solchen Anzahl von Männern konnte er auch sicherstellen, dass die Gruppe robust genug war, um mögliche Hindernisse zu bewältigen und möglicherweise in der Lage war, sich selbst zu verteidigen, falls sie auf Feinde oder andere Bedrohungen stoßen sollten. - Vierzig Tage in der Wildnis:
Die Zahl "vierzig" hat in vielen religiösen und kulturellen Kontexten eine symbolische Bedeutung. Im christlichen und jüdischen Glauben wird die Zahl "vierzig" oft mit Zeiten der Prüfung, Reinigung oder Vorbereitung in Verbindung gebracht. Zum Beispiel verbrachte Jesus gemäß den Evangelien vierzig Tage und Nächte fastend in der Wüste, was als Zeit der Versuchung und spirituellen Vorbereitung angesehen wird.
In anderen biblischen Geschichten wird die Zahl "vierzig" ebenfalls verwendet, um eine Zeit der Vorbereitung oder Reinigung darzustellen, wie zum Beispiel die vierzig Tage und Nächte, während denen Noah auf der Arche war, oder die vierzig Jahre, die die Israeliten in der Wüste verbrachten.
Im Kontext von Mosia 7:4 könnte die Erwähnung von "vierzig Tagen" symbolisch sein und auf eine Zeit intensiver Suche, Vorbereitung oder Prüfung hinweisen, die die Gruppe durchmachen musste, bevor sie ihren Zielort erreichte.
Es könnte aber auch darauf hindeuten, dass die Gruppe unter der Führung Jahwes, des späteren Christus, stand.
Mosia 7:6-8:
Ammon und drei seiner Brüder, Amaleki, Helem und Hem, gingen in das Land Nephi hinab. Der Rest des Expeditionstrupps blieb fern der Stadt, um kein Gefahrenpotential zu erzeugen. Die Vier trafen vor der Stadt auf den König des Volkes von Nephi und Schilom und wurden von seiner Wache umstellt, gefangen genommen und ins Gefängnis geworfen. Nach zwei Tagen im Gefängnis wurden sie wieder vor den König geführt, ihre Fesseln wurden gelöst und sie standen vor ihm, bereit, die Fragen zu beantworten, die er ihnen stellen würde.
- Ammon:
Im Buch Mormon gibt es Aufzeichnungen über zwei Männer namens Ammon.
– Ammon ein Abkömmling Zarahemlas, der eben die oben aufgeführte Expedition mit seinen 15 Mitstreitern ins Land Nephi unternahm, dem dabei alte Aufzeichnungen übergeben wurden, die dann durch Mosia II übersetzt wurden, und der später König Limhi bei der Befreiung aus den Händen der Lamaniten half, und dessen Volk ins Land Zarahemla führte.
– Ammon, der Sohn König Mosia II, der zunächst mit den Söhnen Almas dir Kirche verfolgte, sich nach einer Engelserscheinung bekehrte und dann als tapferer Missionar unter den feindlichen Lamaniten im Buch Alma seinen Auftritt bekommt. - Amaleki, Helem und Hem:
Das Buch Mormon gibt nicht viele spezifische Details über Amaleki, Helem und Hem preis. Ihre Rolle scheint hauptsächlich darin zu bestehen, Ammon bei seiner Mission zu unterstützen. Es wird nicht beschrieben, ob sie ähnlich wie Ammon in späteren Teilen des Buches Mormon eine herausragende Rolle spielen oder ob sie nach ihrer Mission in das Land Lehi-Nephi in der Erzählung weiter vorkommen.
Mosia 7:9-11:
König Limhi, ein rechtschaffener König, stellt sich den Männern als Sohn Noas vor, der wiederum der Sohn Zeniffs war, einem früheren Führer des Volkes, der aus Zarahemla kam, um das Land zu erben. Er betont, dass das Land ihrer Väter ist und dass er zum König gewählt wurde.
Er fragt die Männer, warum sie sich bis an die Mauern der Stadt gewagt haben, als er selbst mit seinen Wachen draußen war – nichts Ungewöhnliches, auch unsere Politiker haben ihre Bodyguards. Er erklärt, dass er sie unversehrt gelassen hat, damit er sie befragen kann, andernfalls hätte er angeordnet, dass sie hingerichtet werden. Er ermutigt sie, zu sprechen und ihre Situation zu erklären.
Mosia 7:12-14:
Ammon dankt dem König dafür, dass er sprechen darf, und erklärt seine Identität als Abkömmling Zarahemlas, was eine Verwandtschaftsverbindung zu Limhi herstellen soll. Ein solches Verhältnis hat in der Antike darüber bestimmt, wie man miteinander umging. Er betont, dass er aus Zarahemla kam, um nach den Brüdern zu suchen, die Zeniff aus jenem Land heraufgeführt hat. Ammon zeigt Demut und versichert dem König, dass er unerschrocken sprechen wird.
Nachdem König Limhi Ammons Worte gehört hat, ist er überaus froh und erleichtert zu erfahren, dass seine Brüder, die im Land Zarahemla waren, noch leben. Er freut sich und plant, am nächsten Tag sein Volk über diese ermutigende Nachricht zu informieren, damit auch sie sich freuen können.
Aus den Versen 1-14 von Mosia 7 können wir mehrere Lehren ziehen, die auch heute relevant sind:
- Sorge für andere: König Mosia zeigt Sorge um das Wohlergehen eines Volkes, das von seinem Volk getrennt ist. Diese Fürsorge erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich um diejenigen zu kümmern, die in Not oder Isolation sind.
- Demut und Respekt: Als Ammon vor König Limhi steht, zeigt er Demut und Respekt. Diese Tugenden sind zeitlos und helfen uns, in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgreich zu sein.
- Glaube und Hoffnung: König Limhi zeigt Glauben und Hoffnung, als er erfährt, dass seine Brüder noch am Leben sind. Diese Eigenschaften ermutigen uns, auch in schwierigen Zeiten fest zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass es Hoffnung gibt.
- Die Bedeutung von Familie: Die Suche nach den verlorenen Brüdern zeigt die Bedeutung von Familie und Verbindung. Dies erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere Beziehungen zu Familie und Gemeinschaft zu pflegen.
- Gerechtigkeit und Gnade: Obwohl König Limhi das Recht hätte, die Männer hinzurichten, entscheidet er sich für Gnade und die Möglichkeit, ihre Geschichte zu hören. Dies erinnert uns daran, dass Gerechtigkeit und Gnade Hand in Hand gehen können.
Diese Lehren können uns heute dazu inspirieren, uns um andere zu kümmern, demütig und respektvoll zu sein, unseren Glauben und unsere Hoffnung aufrechtzuerhalten, unsere Familien zu schätzen und Gerechtigkeit mit Mitgefühl zu verbinden.
Wie wirkt es sich auf gegenseitiges Verhalten aus, wenn man sein Gegenüber kennt?
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