“Ja, und es begab sich: Mein Volk floh, alle, die nicht überwältigt wurden, bis in die Stadt Nephi und rief mich um Schutz an.” (Mosia 9:15).
- Dieser Vers zeigt die Herausforderungen, denen Zeniff und sein Volk gegenüberstanden, und ihre Reaktion darauf. Obwohl sie mit Feinden konfrontiert waren und in Gefahr schwebten, suchten sie Schutz und Hilfe beim Anführer ihrer Gemeinschaft. Dies unterstreicht die Bedeutung von Zusammenhalt, Führung und Vertrauen auf Gott, wenn man mit Schwierigkeiten konfrontiert ist.
Wir wenden uns nun den Aufzeichnungen Zeniffs zu, die Mormon als Sekundärquelle in seine Kürzungen übernahm. Wir finden sie in den Kapiteln 9 bis 22 des Buches Mosia im Buch Mormon. Sie umfassen eine Reihe von Ereignissen und Berichten über das Volk Nephi, das sich in zwei Gruppen geteilt hat: die Nephiten und die Lamaniten. Zeniff war ein Nephit, der sich dazu entschied, mit einer Gruppe von Nephiten aus Zarahemla zurück in das Land Nephi, wo sie früher gelebt hatten, zu ziehen. Dieses Gebiet wurde allerdings von den Feinden der Nephiten, den Lamaniten bewohnt.
Zeniff (etwa 200 v. Chr) stammte aus dem Volk der Nephiten, das im Buch Mormon beschrieben wird. Er war Teil der Gruppe von Nephiten, die sich unter der Führung von Zeniffs Vater (während Zeniffs Vater eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt, bleibt sein Name unerwähnt; verlorene 116 Seiten?) nach Zarahemla zurückzog, nachdem ihr Versuch gescheitert war, das Land Nephi von den Lamaniten zurückzuerobern. Zeniff selbst führte später eine Expedition zurück ins Land Nephi, das von den Lamaniten bewohnt wurde. Er war also ein Nachfahre der ursprünglichen Siedler, die aus Jerusalem nach Amerika gekommen waren, wie es im Buch Mormon beschrieben wird.
Hier sind einige der Hauptpunkte seiner Aufzeichnungen:
- Rückkehr ins Land Nephi: Zeniff führt eine Gruppe von Nephiten zurück ins Land Nephi, das von den Lamaniten bewohnt wird.
- Vertrag mit dem König von Laman: Zeniff und seine Gruppe schließen einen Pakt mit dem König Laman, um im Land Nephi leben zu dürfen.
- Konflikte mit den Lamaniten: Trotz des Pakts kommt es zu Konflikten zwischen den Nephiten und den Lamaniten.
- König Noa und die Abkehr vom Glauben: Zeniffs Sohn, Noa, wird zum König gekrönt, doch er wendet sich vom Glauben ab und führt das Volk in Sünden.
- Übernahme der Regierung durch Gideon: Gideon, ein treuer Anhänger Zeniffs, rebelliert gegen König Noa und übernimmt die Regierung.
- Angriff der Lamaniten: Die Lamaniten greifen das Volk Zeniffs an und bringen es in die Knechtschaft.
- Befreiung durch König Noa: König Noa versucht, das Volk freizukaufen, aber die Lamaniten töten ihn.
- Flucht nach Zarahemla: Die Überlebenden fliehen nach Zarahemla und berichten König Mosia II von ihren Erfahrungen.
Diese Ereignisse und mehr sind in den Kapiteln 9 bis 22 des Buches Mosiahs im Buch Mormon festgehalten.
Hier ein Übrblick über Mosia 9:1-19:
Zeniff erzählt, dass er in der Sprache der Nephiten unterwiesen wurde und das Land Nephi erkundete, das von den Lamaniten bewohnt wurde. Obwohl er ursprünglich plante, sie zu bekämpfen, wollte er nachdem er ihr gutes Verhalten sah, keinen Krieg mehr. Er stritt mit seinen Brüdern darüber und wurde fast getötet. Nachdem ein Großteil ihres Volkes in einem Kampf ums Leben kam, kehrte Zeniff mit den Überlebenden nach Zarahemla zurück.
Trotzdem wollte Zeniff immer noch das Land seiner Väter besitzen. Also sammelte er eine Gruppe von Menschen und kehrte in die Wildnis zurück. Sie schlossen einen Pakt mit dem König der Lamaniten, um das Land Lehi-Nephi und Schilom zu besitzen. Sie begannen, Städte zu bauen und das Land zu bestellen.
Nach zwölf Jahren begann König Laman unruhig zu werden, weil er befürchtete, Zeniffs Volk könnte zu mächtig werden. Die Lamaniten begannen Krieg gegen Zeniffs Volk zu führen. Zeniff und sein Volk kämpften tapfer gegen die Lamaniten und beteten zum Herrn um Hilfe. Durch Gottes Macht töteten sie viele Lamaniten und verteidigten ihr Land. Trotzdem wurden 279 ihrer Brüder im Kampf getötet.
Eine differenzierte Betrachtung:
Zeniff war ein Mann von Bildung und Kenntnis, der in der Sprache der Nephiten unterwiesen wurde und mit dem Land Nephi vertraut war, dem Land ihrer Vorfahren. Er wurde als Kundschafter zu den Lamaniten gesandt, um ihre Streitkräfte auszukundschaften, mit dem Ziel, sie zu vernichten. Doch als er das gute unter den Lamaniten sah, sehnte er sich danach, dass sie nicht vernichtet würden.
Zeniff hatte den Mut, für seine Überzeugungen einzustehen. Er stritt mit seinen Brüdern in der Wildnis, weil er wollte, dass ihr Herrscher einen Vertrag mit den Lamaniten schließt, anstatt sie zu bekämpfen. Obwohl sein Standpunkt nicht akzeptiert wurde und er in Lebensgefahr geriet, kämpfte er weiter und überlebte trotz des Konflikts innerhalb seiner eigenen Gruppe.
Die Erzählung zeigt Zeniffs Weisheit und sein Verständnis für das Gute, selbst bei denen, die als Feinde betrachtet wurden. Seine Handlungen zeugen von einem starken moralischen Kompass und einem tiefen Wunsch nach Frieden und Verständigung, selbst in Zeiten des Krieges und der Konflikte.
Trotz der vorherigen Hindernisse und Widrigkeiten war Zeniff weiterhin entschlossen, das Land seiner Vorfahren wiederzuerlangen. Er sammelte eine Gruppe von Menschen, die den gleichen Wunsch hatten, und machte sich erneut auf den Weg in die Wildnis. Doch auf ihrem Weg wurden sie mit Hungersnot und anderen Schwierigkeiten konfrontiert, weil sie langsam waren, sich an den Herrn, ihren Gott, zu erinnern.
Nach vielen Tagen in der Wildnis erreichten sie schließlich den Ort, an dem sie mit ihren Brüdern die tödliche Auseinadersetzung hatten, nahe dem Land ihrer Vorfahren. Zeniff entschied sich, mit vier seiner Männer in die Stadt zu gehen, um mit dem König zu sprechen und zu erfahren, ob sie das Land in Frieden besitzen könnten.
Der König stimmte einem Bündnis zu, das Zeniff und seinem Volk erlaubte, das Land Lehi-Nephi und Schilom (siehe Karte) zu besitzen. Er befahl sogar seinem Volk, das Land zu verlassen, und Zeniff und sein Volk zogen ein, um es zu besitzen. Diese Ereignisse zeigen Zeniffs Beharrlichkeit und Diplomatie bei der Verfolgung seines Ziels, das Land seiner Vorfahren zu erben.
Nachdem Zeniff und sein Volk das Land Lehi-Nephi und Schilom besaßen, begannen sie sofort damit, die Städte wieder aufzubauen und zu befestigen – das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Lamaniten hier schön längere Zeit nicht mehr lebten. Sie errichteten Gebäude und restaurierten die Mauern der Städte Lehi-Nephi und Schilom, um sich vor möglichen Feinden zu schützen und eine sichere Umgebung zu schaffen.
Darüber hinaus widmeten sie sich dem Anbau des Landes und der Landwirtschaft. Sie pflanzten eine Vielzahl von Samen, darunter Mais, Weizen, Gerste, Neas, Schehum (Neas und Schehum: Es gibt keine akzeptierte Korrelation zwischen Neas, Schehum und bekannten Körnern. Wir können nur spekulieren, dass es sich um verzehrbare Körner handelt, basierend auf dem Rest der Aufzählung. Lies auch gerne hier) und verschiedene Arten von Früchten (vergleiche die Aktionen der in der “Neuen Welt” angekommenen Nephiten: 1 Nephi 18:24-25). Durch harte Arbeit und Engagement begannen sie, sich im Land niederzulassen und zu gedeihen. Ihre Anstrengungen trugen Früchte, und ihr Volk wuchs allmählich an, während sie das Land bewirtschafteten und ihre Gemeinschaft aufbauten. Zeniffs Volk zeigte Durchhaltevermögen und Entschlossenheit, während sie daran arbeiteten, sich in ihrem neuen Zuhause zu etablieren.
König Laman war schlau und hinterlistig und suchte nach Möglichkeiten, Zeniffs Volk in Knechtschaft zu bringen. Er gab ihnen das Land, um es zu besitzen, aber nach zwölf Jahren begann er sich Sorgen zu machen, dass Zeniffs Volk zu stark werden könnte. Laman und sein Volk waren träge und gottlos und wollten Zeniffs Volk versklaven, um von ihrer Arbeit zu profitieren und sich an ihren Besitztümern zu erfreuen.
Um Zeniffs Volk zu unterdrücken, stachelte König Laman sein Volk dazu auf, Kriege und Streitigkeiten zu beginnen. Im dreizehnten Jahr von Zeniffs Regierung über das Land Nephi griff eine große Schar von Lamaniten Zeniffs Volk an, als es seine Herden tränkte und sein Land bestellte. Zeniffs Volk floh in die Stadt Nephi und bat um Schutz.
Zeniff bewaffnete sein Volk und zog aus, um gegen die Lamaniten zu kämpfen. Sie beteten mächtig zum Herrn um Hilfe und erinnerten sich an die Befreiung ihrer Vorfahren. Gott erhörte ihre Gebete, und sie kämpften mit seiner Macht. In einem Tag und einer Nacht töteten sie dreitausenddreiundvierzig *) Lamaniten und vertrieben sie aus ihrem Land.
Zeniff und sein Volk trauerten um die zweihundertundneunundsiebzig ihrer Brüder, die im Kampf getötet wurden, und halfen, ihre Toten zu begraben. Trotz des Verlustes und der Trauer siegten sie über ihre Feinde und verteidigten ihr Land erfolgreich.
- *) Oft wurden die großen Zahlenangaben im Buch Mormon angezweifelt. Gemeldete Zahl der Todesfälle im ersten Kampf der Lamaniten gegen das Volk Zeniff entspricht aber späteren Nachforschungen. In ihrer ersten Schlacht gegen die Lamaniten töteten die Einwohner von Zeniff 3.043 Menschen und verloren 279 eigene (Mosia 9:18,19). Lies hierzu gerne diesen Artikel.
Aus Mosia 9:1-19 im Buch Mormon können wir mehrere Lehren ziehen, die auch für uns heute relevant sind:
- Respekt vor anderen Kulturen und Völkern: Zeniff zeigt Respekt gegenüber den Lamaniten, obwohl sie als Feinde betrachtet wurden. Er erkennt das Gute in ihnen und sehnt sich danach, dass sie nicht vernichtet werden. Diese Lehre erinnert uns daran, die Werte und die Würde anderer Kulturen und Völker zu respektieren und zu schätzen, selbst wenn sie uns fremd erscheinen.
- Entschlossenheit und Ausdauer: Zeniff zeigt Entschlossenheit und Ausdauer bei der Verfolgung seiner Ziele. Trotz vieler Hindernisse und Widrigkeiten gibt er nicht auf und setzt sich weiter für das ein, was er für richtig hält. Diese Lehre ermutigt uns, unseren guten Zielen treu zu bleiben und nicht leicht aufzugeben, auch wenn der Weg schwierig ist.
- Diplomatie und Friedensstiftung: Zeniff zeigt diplomatisches Geschick, als er mit dem König der Lamaniten einen Vertrag abschließt, um das Land zu besitzen. Er sucht nach friedlichen Lösungen, anstatt sofort zu Konflikten zu greifen. Diese Lehre erinnert uns daran, dass es wichtig ist, nach friedlichen Lösungen zu suchen und Diplomatie zu nutzen, um Konflikte zu lösen.
- Vertrauen auf Gott: Zeniff und sein Volk vertrauen auf Gott und beten zu ihm um Hilfe, als sie von den Lamaniten angegriffen werden. Sie erkennen, dass ihre Stärke von Gott kommt und dass er sie unterstützen kann. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir in schwierigen Zeiten auf Gott vertrauen können und dass er uns Kraft und Trost geben kann.
- Mitgefühl und Barmherzigkeit: Trotz des Konflikts zeigt Zeniff Mitgefühl und Barmherzigkeit, indem er bei der Beerdigung der Toten hilft, einschließlich der Feinde. Diese Lehre erinnert uns daran, dass Mitgefühl und Barmherzigkeit wichtige Tugenden sind, die uns helfen können, Harmonie und Frieden in unseren Beziehungen zu fördern.
Diese Lehren aus Mosia 9:1-19 können uns heute helfen, ein Leben zu führen, das von Respekt, Entschlossenheit, Diplomatie, Vertrauen auf Gott, Mitgefühl und Barmherzigkeit geprägt ist.
An wen wendest du dich, wenn dein Leben bedroht ist?
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