„Nunmehr sagte ich zu ihnen: „Ihr seht das Elend, in dem wir uns befinden, daß Jerusalem nämlich in Trümmern liegt und seine Tore mit Feuer vernichtet sind. Kommt (oder: wohlan denn), laßt uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen, damit wir nicht länger ein Gegenstand des Spottes sind!” (Nehemia 2:17).
Kommt ..., lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen. Sagt hier wer zu wem? Es gab da einen Mundschenk des persischen Großkönigs mit Namen Nehemia. Er war ein israelitischer Adliger im Babylon des Alten Testaments (entweder ein Levit oder aus dem Stamm Juda), der das Amt des Mundschenks am Hof des Königs Arthasastha (Artaxerxes) innehatte. Nie trat er mit bedrücktem Gesichtsausdruck vor den König, aber diesmal schon, und der König fragte ihn nach dem Grund. Nehemia hatte Bedenken, dem König den wahren Grund zu nennen, betete im Stillen zu Gott und erklärte ihm dann, dass er sich wegen der Sicherheit seines Volkes in Jerusalem, das ohne Stadtmauern lebte, große Sorgen machte, und er gerne dorthin wollte, um diese zu errichten. Der König, dessen Herz vom Herrn erweicht wurde, gewährte ihm, und gab ihm auf seinen Wunsch auch ein entsprechendes Geleitschreiben mit – dies geschah sicherlich auch mithilfe des Herrn. In Jerusalem angekommen, verschaffte er sich einen Überblick und traf sich dann mit den Führungskräften und eröffnete ihnen seinen Plan bezüglich des Wiederaufbaus der Stadtmauer. Diese antworteten ihm: „… „Ja, wir wollen darangehen und bauen!” Und sie ermutigten sich gegenseitig dazu, das gute Werk in Angriff zu nehmen.“ (Nehemia 2:18). Trotz etlicher Anfeindungen seitens Nachbarvölker (Nehemia 2:10,19), brachten sie das Werk in nur 52 Tagen zu einem erfolgreichen Ende. Eine bekannte Entgegnung Nehemias auf mehrere verzweifelte feindlichen Versuche, ihn aus dem Wege zu schaffen, lautet: „Ich bin mit einem bedeutenden Werke beschäftigt und kann deshalb nicht hinabkommen: das Werk würde sofort stille stehen, wenn ich es unterbräche und zu euch hinunterkäme.” (Nehemia 6:1-3).
Warum war die Wiedererrichtung der Mauer um Jerusalem herum Nehemia so wichtig? In der Antike waren Stadttore, von denen es in der jerusalemer Mauer zehn Stück gab (Nehemia 3), den Einwohnern, Kaufleuten, Händlern und allen anderen Menschen als Zugang zum Herzen der Stadt wichtig, und boten außerdem Schutz vor unerwünschten Eindringlingen. Die Mauern markierten die Grenze, die das äußere Chaos von den Ressourcen innerhalb trennte. Tore werden von Propheten und dem Herrn oft als Metapher für den Eintritt in das Bundesleben mit dem Herrn benutzt (beispielhaft: Matthäus 7:13-14; Johannes 10:1). Ich lerne, auf mein geistiges Leben bezogen brauche ich intakte Schutzmauern, um mich vor äußeren Angriffen Satans schützen zu können, und Tore, um guten Einflüssen Eintritt verschaffen zu können, aber schlechte Einflüsse auszusperren. Ich muss auch den Mut haben, den Nehemia aufwies, Dinge in Angriff zu nehmen, die mit Hürden bespickt sind, und dann auch die Antwort Nehemias benutzen, dass ich mit einem `bedeutenden Werk beschäftigt bin und es zum Stehen kommen würde, wenn ich mich von einem Feind überreden lassen würde, das Werk zu verlassen und woanders hinzugehen (dieses heilige Werk betrifft die Sammlung Israels, sowohl diesseits und jenseits des Schleiers; lies gerne auch hier).
Welche Einflüsse würdest du am besten aus deinem Leben entfernen, damit du im Werk des Herrn weitermachen kannst?
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