(Bild: Quelle)
„ im dritten Jahre seiner Regierung: da veranstaltete er für alle seine Fürsten und Diener (oder: Beamten) ein Festmahl, wobei die persischen und medischen Heerführer, die Edlen und die höchsten Beamten der Provinzen vor ihm versammelt waren, 4 indem er dabei den Reichtum seiner königlichen Herrlichkeit und die glanzvolle Pracht seiner Größe (= Majestät) viele Tage lang, nämlich hundertundachtzig Tage, zur Schau stellte.” (Ester 1:3-4).
Indem er dabei den Reichtum seiner königlichen Herrlichkeit ... zur Schau stellte. Wir sind in der Situation, in der sich noch ein Großteil der von Nebukadnezar nach Babylonien verschleppten des Volkes aus dem israelischen Südreich Juda befinden. Babylonien wurde inzwischen von den Persern erobert, und es herrschte um 486 v. Chr. der Großkönig Ahasveros (= Xerxes I.). Dieses Reich reichte zeitweise von Thrakien (östliche Balkanhalbinsel, die heute zu den Staaten Bulgarien, Griechenland und Türkei gehört), bis nach Nordwestindien und Ägypten. Wie das so ist, wer viel hat, will das auch gerne vorzeigen. So veranstaltete Ahasveros also ein 180 Tage dauerndes Fest für die Oberschicht, und anschließend noch eines für das `allgemeine Volk' seiner Hauptstadt Susa (im Südwesten des heutigen Iran). Als alle in weinseliger Stimmung waren, ließ er seiner Frau Wasthi den Befehl zukommen, in königlicher Pracht in seiner Runde zu erscheinen. Wasthi hatte nämlich für alle Frauen parallel ein Fest ausgerichtet. Allerdings war das nicht nach ihrem Geschmack, sich befehlen zu lassen, und sie weigerte sich, was den König in Rage brachte und er sich mit seinen Weisen beratschlagte. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Königin nicht nur gegen den König vergangen habe, sondern auch gegen alle Fürsten und Völker. Die Macht der Ehemänner wäre in Gefahr. Die Königin müsste entthront werden und eine andere an ihre Stelle treten. Wenn dies entsprechend dem Volke kommuniziert werden würde, „... werden alle Frauen ihren Eheherren, vom größten bis zum kleinsten, die schuldige Ehre erweisen.” (Ester 1:20).
So erging also in der jeweiligen Sprache folgender Erlass in alle Provinzen des Königs „... jeder Mann solle Herr in seinem Hause sein und dürfe anordnen, was ihm beliebe.” (Ester 1:22). Na das ist doch mal eine Ansage für die Rechte der Männer. Stimmt das aber mit dem Willen des Herrn überein? Zustimmung lesen wir im Brief des Paulus an die Epheser: „ Die Frauen seien ihren Ehemännern untertan, als gälte es dem Herrn;” (Epheser 5:21ff), und die Aussage des Herrn in der Schöpfungsgeschichte scheint Paulus zu bestätigen: „... er aber soll dein fHerr sein!“ (Genesis 3:16). Doch das ist zu einfach. In 1. Korinther 11:3 sagt Paulus: „ daß das Haupt (= Oberhaupt) jedes Mannes Christus ist, das Haupt der Frau aber ist der Mann, und das Haupt Christi ist Gott.” Hier verstehe ich, dass es um die Führung durch das Priestertum Gottes geht. Der Ehemann trägt die Vollmacht des Priestertums, aber er steht deshalb nicht über der Frau, sondern beide sind ebenbürtig: „... Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist.“ (1. Mose 2:18; Köstliche Perle Mose 3:18). Es ist auch klar, dass einer ohne den anderen nicht den Willen Gottes erfüllen könnte, und er gebot beiden gleichermaßen sich um die Erde zu kümmern (Köstliche Perle Mose 2:28). Ich lerne, Stammtischparolen wie “Die Frau gehört an den Herd” passen nicht zu den Zielen, die Gott für die Menschen vorgesehen hat. Er hat den Männern angepasste Aufgaben zugeteilt und ebenso den Frauen. Die Aufgabenerledigung erfolgt in ebenbürtiger Absprache miteinander, nicht in der Manie Ober sticht Unter! Lies gerne auch hier.
Wie stehst du zu dem protzigen Auftreten des Großkönigs Ahasveros?
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