„Du aber, Esra, setze gemäß der Weisheit (des Gesetzes) deines Gottes, das in deinen Händen ist, Richter und Rechtspfleger (oder: Schöffen?) ein, die dem gesamten Volke in der Provinz jenseit des Euphrats Recht sprechen sollen, nämlich allen denen, welche die Gesetze deines Gottes kennen, und wer sie noch nicht kennt, dem sollt ihr Belehrung zuteil werden lassen!“ (Esra 7:25).
Du aber, Esra, setze gemäß der Weisheit … deines Gottes, ..., Richter und Rechtspfleger ein. Erst in diesem Kapitel Sieben taucht Esra als Person auf. Seine Abstammung wird bis zum `Oberpriester Aaron´ zurückgeführt, wohl um ihn mit dem Ursprung des Priestertums zu verbinden (Esra 7: 1-5). Esra wird uns vorgestellt als ein um 458 v. Chr. aus dem babylonischen Exil nach Jerusalem heraufgezogenen Schriftgelehrten „… wohlbewandert im mosaischen Gesetz, …“, der strebsam das Gesetz erforschte und durchsetzte. Aus dem Exil brachte er eine schriftliche Vollmacht des persischen Großkönigs Arthasastha (andere Schreibweise Artaxerxes, hier der I., siehe Esra 7:1; oder EU) mit (Esra 7:6,11), in dem er u. a. autorisiert wurde, Richter einzusetzen, wie im obigen Vers zitiert.
Esra´s Mission war also die Neuordnung der Kultusgemeinde in Jerusalem unter persischer Oberhoheit. Von Arthasastha bekam er den Auftrag mit auf den Weg, das „Gesetz des Himmelsgottes“ in Jerusalem und Juda in Kraft zu setzen, der Gemeinde also eine neue, schriftlich festgelegte Ordnung zu geben, wodurch er einen grundlegenden Beitrag zur Neuformulierung Judas Selbstverständnisses leistete. Nachdem sich dann das Volk bis auf den `letzten Mann´ versammelt hatte (knapp 50.000 die aus Babylon zurückgekehrt waren (Esra 2:64-65). 80.000 allerdings sind in Babylon geblieben), wurde Esra gebeten, das vorzulesen. Alle, die Verständnis dafür aufbrachten, hörten `aufmerksam, ehrfürchtig, und zu Tränen gerührt´ von Tagesanbruch bis zum Mittag zu, und verstanden die Worte, bzw. sie beeindruckten sie! Anschließend kamen sie zu einem gemeinsamen `Freudenessen´ zusammen. (Nehemia 8:1-12). Bis heute wird Esra unter den Juden sehr verehrt. In dem „4. Buch Esra“, eine jüdische Apokalypse, verfasst am Ende des 1. Jahrhunderts, wird von ihm geschrieben: „49 Damals ist Esra entrückt und an die Stätte seiner Genossen aufgenommen worden, nachdem er dies alles geschrieben. 50 ’Er heißt der Schreiber der Wissenschaft des Höchsten in Ewigkeit‘ “ (siehe hier, Kapitel 14 Vers 49-50). Ich lerne, der nach Jerusalem und Umgebung aus dem Exil zurückgekehrte Teil des Volkes bekam wieder eine feste Struktur auf der Grundlage des Gesetzes, das Mose vom Herrn am Berg Sinai gegeben worden war. Richter wurden berufen, die Ordnung zu überwachen. Esra war ein wissbegieriger Gesetzeskundiger, der mithilfe des Herrn und dem persischen Großkönig, diese Ordnung einführte. Das Volk hatte den großen Wunsch von Esra unterwiesen zu werden und hörte dabei einen halben Tag lang aufmerksam, andächtig, und zu Tränen gerührt, zu. An all dem kann ich mir ein Beispiel nehmen, dem es nachzueifern gilt.
Worin ist Esra für dich ein Vorbild?
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