Samstag, 31. Dezember 2016

Melchisedek richtete in dem Land in seinen Tagen Frieden auf

Alma der Jüngere unterrichtet die Ammonihaiten über das Wirken des Hohepriesters Melchesedek unter seinem in die Irre gegangenen Volk (Alma 13:17): „aber Melchisedek, da er mächtigen Glauben ausgeübt und das Amt des Hohen Priestertums gemäß der heiligen Ordnung Gottes empfangen hatte, predigte seinem Volk Umkehr. Und siehe, sie kehrten um; und Melchisedek richtete in dem Land in seinen Tagen Frieden auf; darum wurde er der Fürst des Friedens genannt, denn er war der König von Salem; und er regierte unter seinem Vater.“ (Alma 13:18).
Melchisedek richtete in dem Land in seinen Tagen Frieden auf. Obwohl in der Einheitsübersetzung im Alten Testament nur an zwei Stellen erwähnt und im Neuen Testament an neun, wissen wir doch aus diesen dürftigen Angaben und aus weiteren Quellen, dass Melchisedek ein höchst geachteter Diener Gottes war. Im Brief des Paulus oder einer seiner Mitarbeiter an die Hebräer wird er als „Abbild des Sohnes Gottes“ (Hebräer 7:3) und in neuzeitlicher Offenbarung an Joseph Smith sogar, aufgrund seiner erfolgreichen Friedensbemühungen unter seinem Volk, als „der Fürst des Friedens ...“ bezeichnet (JSÜ Genesis 14:33), wie auch Christus (Jesaja 9:5). Kein Wunder, war er doch ein „Mann des Glaubens, der Rechtschaffenheit wirkte“ und Gott schon als Kind fürchtete und Wundertaten vollbrachte (JSÜ Genesis 14:26).
So von Gott anerkannt, wurde er dann auch „... als Hoherpriester nach der Ordnung des Bundes ordiniert, den Gott mit Henoch gemacht hatte, ...“ (JSÜ Genesis 14:27-28). Alma der Jüngere rundet das Bild über Melchisedek ab: „Nun gab es viele vor ihm und es gab auch viele nach ihm, aber keiner war größer; darum hat er besondere Erwähnung durch sie gefunden.“ (Alma 13:19). Sogar das Priestertum nach der Ordnung des Sohnes Gottes wurde nach ihm benannt (Lehre und Bündnisse 107:4). Ich lerne daraus, dass jemand, der nicht unbedingt in den Vordergrund gerückt wird, also populär ist, dennoch in den Augen Gottes Besonderes leisten kann. So gibt es unzählige Menschen, die nicht zu einem Neujahrsempfang des Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue eingeladen werden, aber dennoch tagtäglich Großes in ihrem Bereich vollbringen. Man muss nicht im Rampenlicht stehen, die meisten Menschen dienen ihrem Nächsten erfolgreich ganz im Stillen (Matthäus 6:16-18). Bevorzugst du Popularität oder Dienst du im Stillen?
Bundespräsident Gauck ehrt ehrenamtlich engagierte Bürger
(Bild: Quelle)

Freitag, 30. Dezember 2016

Damit dadurch das Volk nach dem Sohn Gottes ausschauen würde

Nachdem Alma der Jüngere über die Verordnung gesprochen hat, mit der das Hohe Priestertum übertragen wurde (Alma 13:8), erklärt er den Grund für die Art des Vorgehens: „Nun wurden diese Verordnungen auf diese Weise gegeben, damit dadurch das Volk nach dem Sohn Gottes ausschauen würde, denn dies war ein Sinnbild seiner Ordnung, oder es war seine Ordnung; und dies, damit sie nach ihm ausschauten zur Vergebung ihrer Sünden, damit sie in die Ruhe des Herrn eingehen könnten.“ (Alma 13:16).
Eine Verordnung ist eine Norm - eine Regel - nach der man sich verhalten soll. Sie wird von einem hierzu autorisierten Organ erlassen. So `verordnet´ der Arzt z. B. ein Rezept, das besagt, welches Medikament der Patient bekommen und wie er es handhaben soll. Das Bundesverkehrsministerium z. B. erlässt eine „Verordnung über die Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr (Fahrzeug-Zulassungsverordnung - FZV). Im Reich Gottes gibt es auch Verordnungen. Im Fall des Priestertums regelt sie, wie es zu übertragen und zu gebrauchen ist.
Damit dadurch das Volk nach dem Sohn Gottes ausschauen würde. Alle Verordnungen im Reich Gottes sind heilige Handlungen mit symbolischem Charakter. Bruce R. McConkie, verstorbenes Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel, erklärte: „Jede göttliche Verordnung und Verrichtung, die von Gott gegeben wurde, jedes Opfer, Symbol und Gleichnis, alles, was Gott seinem Volk jemals gegeben hat – all dies wurde dazu verordnet und eingerichtet, dass es von seinem Sohn Zeugnis ablege und den Glauben gläubiger Menschen auf ihn ausrichte und die Erlösung, zu der er vorherordiniert war, zustande bringe.“ (The Promised Messiah: The First Coming of Christ, 1978, Seite 28). So ist z. B. die Taufe eine Verordnung, die die Grablegung des sündigen Menschen und die Auferstehung des gereinigten Menschen symbolisiert, und damit auf das Sühnopfer von Jesus Christus hinweist. Das Aufsehen zu der an einer Stange aufgehängten Kupferschlange rettete den Israeliten, der von einer Schlange gebissen wurde. Dies symbolisiert die Errettung der Menschen durch den Kreuzestod Jesu, wenn sie auf ihn blicken (Numeri 21:8-91. Petrus 2:24). Wollen wir in die Gegenwart unserer himmlischen Eltern zurückkehren, „in die Ruhe des Herrn eingehen“, müssen wir alle für uns gültigen göttlichen Verordnungen befolgen (Lehre und Bündnisse 52:14-16). Welche göttlichen Verordnungen kennst du aus der Heiligen Schrift?
Die Siegelung, eine Tempelverordnung
(Bild: Quelle; lies dort auch den Artikel: „Unsere Bündnisse mit Gott begreifen“)

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Selbst unser Vater Abraham zahlte als Zehnten den zehnten Teil all dessen, was er besaß

Alma der Jüngere erklärt weiter: „Und es war dieser selbe Melchisedek, dem Abraham den Zehnten zahlte; ja, selbst unser Vater Abraham zahlte als Zehnten den zehnten Teil all dessen, was er besaß.“ (Alma 13:15).
Woher wusste Alma, dass Abraham dem Hohen Priester Melchisedek den Zehnten zahlte, und was ist der Zehnte? Die Nephiten hatten ja aus Jerusalem die Messingplatten Labans mitgenommen. Auf ihnen sind die Prophezeiungen der heiligen Propheten, vom Schöpfungsbericht bis hin zur Regierung Zidkijas, dem letzten König von Juda (2. Könige 14:17-20), aufgezeichnet (1. Nephi 5:10-16). Und so kannten sie natürlich auch die Geschichte, wie Abraham zu Melchisedek kam und ihm, dem Hohepriester, der u. a. dazu berufen war „... den Zehnten für die Armen zu empfangen.“ (JSÜ Genesis 14:36-38), seinen Zehnten übergab (Um 2000 v. Chr.; Genesis 14:18-20). Der Zehnte Ist, wie wir aus dem Alten Testament her wissen, eine Abgabe an den Herrn, und zwar ein Zehntel des Ertrages, und dieser Teil ist dem Herrn etwas Heiliges (Levitikus 27:30). Früher wurde er in Naturalien entrichet, heutzutage in monetärer Form.
Auch heute gilt dieses Gesetz und ein jedes gläubige und treue Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entrichtet diesen monatlich oder jährlich an seinen Bischof (Lehre und Bündnisse 119:4). Über die Verwendung entscheidet der „Rat zur Verwendung der Zehntengelder“, der aus der Ersten Präsidentschaft, dem Kollegium der Zwölf Apostel und der Präsidierenden Bischofschaft besteht (Lehre und Bündnisse 120). Elder Dallin H. Oaks hat erklärt: „Die [Zehntengelder] werden verwendet, um Tempel und andere Gotteshäuser zu bauen und zu unterhalten, in aller Welt Missionsarbeit zu betreiben, die heiligen Schriften zu übersetzen und zu veröffentlichen, Hilfsmittel für die Erlösung der Toten zu beschaffen, religiöse Unterweisung zu finanzieren und andere Absichten der Kirche zu unterstützen, wie es die erwählten Diener des Herrn bestimmen.“ (Der Stern, Juli 1994, Seite 31.). Der Zehnte ist eine Glaubensprüfung mit Segnungen für die Ewigkeit (lies die Aussagen von Elder Robert D. Hales).
Selbst unser Vater Abraham zahlte als Zehnten den zehnten Teil all dessen, was er besaß. Ich folge gern der Aufforderung aus Maleachi 3:8-10 (um die 400 v. Chr.) und bin bemüht, den Herrn nicht zu betrügen und meinen vollen Zehnten in sein Kornhaus zu bringen. Wie gehst du mit diesem Gesetz um?
Treffen Abrahams und Melchisedeks, Ölgemälde von Dierick Bouts
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Dass ihr euch vor Gott demütigt und Frucht hervorbringt, die der Umkehr entspricht

Alma der Jüngere fährt fort über die Ordinierung zum Hohen Priestertum zu sprechen (Alma 12:7-12) und gibt dann seinen Zuhörern eine Aufforderung: „Und nun, meine Brüder, möchte ich, dass ihr euch vor Gott demütigt und Frucht hervorbringt, die der Umkehr entspricht, damit auch ihr in diese Ruhe eingehen könnt.“ (Alma 13:13)
Was nützen einem Belehrungen und daraus gezogene Erkenntnisse, wenn man diese nicht auch im täglichen Leben richtig anwendet. Nur ist es meistens so, dass wir Menschen träge sind und nicht unbedingt Änderungen in unserem Leben ganz freiwillig angehen. In der Physik ist die Massenträgheit die Eigenschaft der Körper, ihre Position oder Bewegung beizubehalten, solange keine äußere Kraft auf sie einwirkt. Aus diesem Grund ist es auch bei uns Menschen hilfreich, wenn wir durch Aufforderungen von außen ermuntert werden, etwas für unseren Fortschritt zu tun.
Dass ihr euch vor Gott demütigt und Frucht hervorbringt, die der Umkehr entspricht. In ganz ähnlicher Weise forderte auch Johannes der Täufer seine Zuhörerschaft auf: „Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, ...“ (Matthäus 3:8). Was ist nun die Frucht der Umkehr? In einem Brief Mormons an seinen Sohn verabscheut dieser die Taufe von Kleinkindern, da sie noch keine Sünde begehen können (Moroni 8:8-9), aber für Menschen, die das Alter der Verantwortlichkeit für ihr Tun erreicht haben (Moroni 8:10), ist die erste Frucht der Umkehr die Taufe (Moroni 8:25). Weitere Früchte ergeben sich aus dem gelebten Glauben in Zusammenhang mit dem Halten der Gebote des Herrn, und zwar bis ans Lebensende (2. Nephi 31:20). Welche Früchte der Umkehr kommen dir in den Sinn? Eventuell möchtest du in der Ansprache von Russel M. Nelson spicken unter „Die Früchte der Umkehr“.
(Bild: Quelle)

Dienstag, 27. Dezember 2016

Darum wurden sie nach dieser heiligen Ordnung berufen und wurden geheiligt

Über diejenigen, die zum Hohen Priestertum berufen und ordiniert wurden, sagt Alma der Jüngere: „darum wurden sie nach dieser heiligen Ordnung berufen und wurden geheiligt, und ihre Kleider wurden durch das Blut des Lammes weiß gewaschen. 12  Nun konnten sie, nachdem sie durch den Heiligen Geist geheiligt worden waren, weil sie ihre Kleider hatten weiß machen lassen und selbst vor Gott rein und makellos waren, nicht anders, als nur mit Abscheu auf Sünde blicken; und es gab viele, überaus sehr viele, die rein gemacht wurden und in die Ruhe des Herrn, ihres Gottes, eingingen.“ (Alma 13:11-12).
Darum wurden sie nach dieser heiligen Ordnung berufen und wurden geheiligt. Was ist darunter zu verstehen, dass sie geheiligt wurden? Nachdem wir hier auf dieser Erde oft gegenüber unserem himmlischen Vater ungehorsam sind, verunreinigen wir uns. Von dieser Unreinheit müssen wir wieder gereinigt werden, wollen wir in seine Gegenwart zurückkehren. Diese Reinigung erfolgt durch die „Neugeburt“, die Taufe im Wasser und die anschließende Taufe durch den Geist; und durch das Blut Christi werden wir schlussendlich geheiligt (Köstliche Perle Mose 6:59-60).
Allerdings müssen wir berücksichtigen, dass auch wenn wir geheiligt wurden, wir in unserem weiteren irdischen Leben Versuchungen ausgesetzt bleiben, und wenn wir ihnen nachgeben, wir uns dadurch erneut immer wieder „entheiligen“. Deshalb sind wir alle aufgefordert immer zu wachen und zu beten, damit wir nicht in Versuchung fallen (Lehre und Bündnisse 20:33-34). Zu seinen Jüngern sagte er in Getsemani: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ (Matthäus 26:41). Was unternimmst du, um geheiligt zu bleiben oder wieder erneut zu werden?
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
(Matthäus 26:41; Bild: Quelle)

Montag, 26. Dezember 2016

So werden sie Hohepriester immerdar nach der Ordnung des Sohnes

Alma der Ältere spricht weiter über die Ordinierung von Hohepriestern: „so werden sie Hohepriester immerdar nach der Ordnung des Sohnes, des Einziggezeugten des Vaters, der ohne Anfang der Tage oder Ende der Jahre ist, der voller Gnade, Gerechtigkeit und Wahrheit ist. Und so ist es. Amen.“ (Alma 13:9).
So werden sie Hohepriester immerdar nach der Ordnung des Sohnes. Wie ist diese Aussage zu verstehen, sie werden Hohepriester sein immerdar? In neuzeitlicher Offenbarung an den Propheten Joseph Smith, erklärt der Herr ihm im September 1832, nachdem er ihm die Priestertumslinie von Mose bis Adam aufgezeigt hatte (Lehre und Bündnisse 84:6-16), dass dieses Priestertum „... ohne Anfang der Tage oder Ende der Jahre.“ ist (Lehre und Bündnisse 84:17). Über Melchisedek, einen solchen Hohepriester wird uns berichtet, dass er dieses Amt für immer bekleiden wird (Hebräer 7:36:20; Alma 13:14). Präsident Joseph Fielding Smith sagte einmal zu Elder Harold B. Lee: „Wenn Sie einen Mann in dieser Kirche in ein Amt berufen und er stirbt am nächsten Tag, so hat dieses Amt einen Einfluss darauf, wozu er berufen werden wird, wenn er diese Erde verlässt.“ (siehe hier, allerdings in Englisch: „If you have called a man to a position in this church and he dies the next day, that position would have a bearing on what he will be called to do when he leaves this earth.“).
Aus all diesen Aussagen lerne ich: Dieses Priestertum bestand schon immer und wird ewig bestehen und diejenigen, die dazu ordiniert wurden, werden ebenso für immer darin dienen dürfen, wenn sie als rechtschaffene Menschen sterben. Demzufolge bemühe ich mich Schritt für Schritt, rechtschaffener zu werden.
König Benjamin ordiniert seinen Sohn Mosia um 121 v. Chr.
(Mosia 6:3; Bild: Quelle)

Sonntag, 25. Dezember 2016

So dass auch sie in seine Ruhe eingehen können

Alma der Jüngere weiter in Bezug auf die Berufung zum Hohen Priestertum: „und so wurden sie zu dieser heiligen Berufung berufen und zum Hohen Priestertum der heiligen Ordnung Gottes ordiniert, um die Menschenkinder seine Gebote zu lehren, so dass auch sie in seine Ruhe eingehen können“ (Alma 13:6).
So dass auch sie in seine Ruhe eingehen können. Ruhe bedeutet im Alltag z. B. Abwesenheit von Lärm, von Hektik, von Arbeit, Entspannung von den anstrengenden Tätigkeiten des normalen Tagesablaufs. In der Nacht ruht man sich z. B. davon aus und sammelt wieder neue Kräfte. Ruhe bedeutet aber auch, sich des Friedens und der Abwesenheit von Sorgen und Aufruhr zu erfreuen. Dieser Art der Ruhe erfreue ich mich, wenn ich das Erlösungswerk von Jesus Christus kenne, den Plan der Erlösung (Alma 12:25), der durch sein Sühnopfer zustande gebracht wurde. Wenn ich sein Sühnopfer annehme, indem ich mich taufen lasse und die Bündnisse halte, werde ich trotz aller Unruhe in der Welt, in meinem Innersten Ruhe empfinden, da ich mir gewiss sein kann, dass Christus alles zum Guten wenden wird. Und wenn ich dann in diesem Tun auch noch bis ans Ende ausharre, werde ich „in seine Ruhe eingehen“, nämlich in die himmlische Ruhe, die der Herr all den rechtschaffenen versprochen hat (Alma 40:12). Was bedeutet es für dich, in die Ruhe des Herrn einzugehen?
„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“
(Matthäus 11:28; Bild: Quelle)

Samstag, 24. Dezember 2016

Den Geist Gottes aufgrund der Härte ihres Herzens und Verblendung ihres Sinnes verwerfen

Als Alma der Jüngere über die Art der Erwählung göttlicher Diener in der Geisterwelt, unserem vorirdischen Dasein, für diese Erde sprach (Alma 13:3), erwähnt er auch unsere dortige Entscheidungsfreiheit: „Und so sind sie aufgrund ihres Glaubens zu dieser heiligen Berufung berufen, während andere den Geist Gottes aufgrund der Härte ihres Herzens und Verblendung ihres Sinnes verwerfen, während sie, wenn es nicht deswegen wäre, eine ebenso große Freiheit gehabt hätten wie ihre Brüder.“ (Alma 13:4).
Den Geist Gottes aufgrund der Härte ihres Herzens und Verblendung ihres Sinnes verwerfen. Wie konnte man den Geist Gottes verwerfen, wenn es in der Präexistenz keinen freien Willen gegeben hätte? Über das Dasein in der Präexistenz ist uns sehr wenig offenbart. Was uns aber offenbart ist, ist, dass alle Geistkinder Gottes schon im vorirdischen Dasein, in der Geisterwelt, unterwiesen wurden (Lehre und Bündnisse 138:56). Dann durften wir hier auf die Erde kommen, um unseren Glauben und Gehorsam gegenüber Gott zu beweisen und uns, aufgrund von Erfahrungen in einem sterblichen Körper, weiter zu entwickeln. Auch hat uns der Herr offenbart, dass es schon dort Wesen gab, die sich aufgrund Entscheidungsfreiheit gegen ihn auflehnten (Lehre und Bündnisse 29:36).
Es gab also auch dort schon Gegensätze, zwischen denen man sich entscheiden konnte (Abraham 3:26). Der Bruder von Jesus, Judas, berichtet uns in seinem Brief, dass es Engel gab, die „ihren hohen Rang missachtet und ihren Wohnsitz verlassen haben, ...“ (Juda 1:6). Nachdem wir hier auf dieser Erde sind, gehören wir nicht zu jenem Drittel, das mit Luzifer verbannt worden ist, sondern zu denen, die aufgrund ihres dortigen erwiesenen Glaubens, Aufgaben übertragen bekommen haben, die nun hier auf Erden übernommen und erfüllt werden dürfen - allerdings auch wieder unter Berücksichtigung der Entscheidungsfreiheit. Hast du dich dafür entschieden, die Berufungen anzunehmen, zu denen du dort vorherordiniert wurdest (Epheser 1:3-4Römer 8:28-30)?
(Bild: Quelle)

Freitag, 23. Dezember 2016

Dies ist die Weise, nach der sie ordiniert wurden

Nun erklärt Alma der Jüngere Zeezrom und den Ammonihaiten, auf welche Art und Weise der Herr jemanden zum Dienst in seinem Werk befähigt: „Und dies ist die Weise, nach der sie ordiniert wurden—sie waren von Grundlegung der Welt an gemäß dem Vorherwissen Gottes und aufgrund ihres außerordentlichen Glaubens und ihrer guten Werke berufen und vorbereitet; zuallererst war es ihnen überlassen, Gut oder Böse zu wählen; weil sie nun das Gute erwählt und überaus großen Glauben ausgeübt haben, sind sie durch eine heilige Berufung berufen, ja, durch jene heilige Berufung, die zusammen mit einer vorbereitenden Erlösung und gemäß derselben für so jemand bereitet worden ist.“ (Alma 13:3).
Zum besseren Verständnis müssen wir unterscheiden zwischen Erwählung, Berufung und Ordinierung:
ErwählungBevor der Herr jemandem eine Aufgabe anträgt, wählt er diesen aus einer vorhandenen Menge von Intelligenzen (Köstliche Perle Abraham 3:22) aus, und zwar aufgrund seiner Kenntnis jedes Einzelnen. Diese Erwählung fand schon im Vorherdasein statt (Epheser 1:4; Lehre und Bündnisse 138:55-56Köstliche Perle Abraham 3:23; Jeremia 1:5).
BerufungNachdem diejenige Intelligenz erwählt wurde, wird sie nun auf Erden in ihrem Bewährungszustand, durch Offenbarung an den entsprechenden Schlüsselträger (Lehre und Bündnisse 112:30-32), in einem Berufungsgespräch berufen (Hebräer 5:1-4), wobei gefragt wird, ob sie diese annehmen oder ablehnen will, nämlich das Prinzip des freien Willens einhaltend (Köstliche Perle Mose 7:32).
OrdinierungNach der Zustimmung der so berufenen Person, wird sie der Kirche zur Abstimmung vorgelegt (Lehre und Bündnisse 20:65). Nach ihrer Bestätigung erfolgt dann die Übertragung, der zur Ausübung der Aufgabe erforderlichen Vollmacht, durch hierzu beauftragte Schlüsselträger, in einer Ordination (Mosia 18:18).
Dies ist die Weise, nach der sie ordiniert wurden. Und so erfolgen auch heute noch die Ordinierungen zu einem Dienst in der Kirche des Herrn, seinem eigenen Vorbild entsprechend (siehe Bild unten).
Christ Ordaining the Twelve Apostles, by Harry Anderson
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Dass der Herr, Gott, Priester ordiniert hat nach seiner heiligen Ordnung

Alma der Jüngere belehrt Zeezrom und die Ammonihaiten, seine Brüder im Evangelium, weiter: „Und weiter, meine Brüder, möchte ich euren Sinn vorwärtslenken auf die Zeit, da der Herr, Gott, seinen Kindern diese Gebote gegeben hat; und ich möchte, dass ihr daran denkt, dass der Herr, Gott, Priester ordiniert hat nach seiner heiligen Ordnung, die nach der Ordnung seines Sohnes ist, um dem Volk dies alles zu lehren.“ (Alma 13:1).
Dass der Herr, Gott, Priester ordiniert hat nach seiner heiligen Ordnung. Was ist unter dieser Formulierung „nach seiner heiligen Ordnung“ zu verstehen? In einer Offenbarung an den Propheten der Wiederherstellung, Joseph Smith, vom 28. März 1835, erklärt der Herr ihm, dass es zwei Priestertümer gibt: „... nämlich das Melchisedekische und das Aaronische, welches das Levitische Priestertum einschließt.“ (Lehre und Bündnisse 107:1). Bei dem Zweiten handelt es sich um ein `vorbereitendes Priestertum´, durch welches Menschen, mit der Vollmacht Gottes, in weltlichen Angelegenheiten gedient wird (Lehre und Bündnisse 107:14), und beim Ersten um das höhere, welches die „... Schlüssel aller geistigen Segnungen der Kirche“ umfasst (Lehre und Bündnisse 107:18), wodurch den Menschen die Macht des Göttlichen kundgetan wird (Lehre und Bündnisse 84:19-20).
Der Herr erklärt Joseph Smith weiter, dass dieses höhere Priestertum in früherer Zeit das „Heilige Priestertum nach der Ordnung des Sohnes Gottes.“ genannt wurde (Lehre und Bündnisse 107:3). Aber vor Ehrfurcht und um den Namen Gottes nicht allzu häufig zu wiederholen, wurde es nach dem benannt, der es vorzeiten auch trug: Melchisedek (Lehre und Bündnisse 107:4). Sogar Christus selber wurde von seinem himmlischen Vater entsprechend „... angeredet als «Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks».“ (Hebräer 5:8-10). Diese beiden Priestertümer sind heute auch wieder auf Erden, um den Menschen mit göttlicher Vollmacht zu dienen, um ihnen aufzuzeigen, in welcher „... Weise sie nach seinem Sohn ausschauen sollten wegen der Erlösung“ (Alma 13:2). Wie hältst du Ausschau nach dem Sohn Gottes?
Melchizedek Blesses Abram, by Walter Rane
(Hebräer 7:1; Bild: Quelle)

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Seinen Grimm in diesen, seinen zweiten Geboten, die er uns gegeben hat, auf uns herabzuziehen

Nachdem Alma der Jünger nun Zeezrom und dem umstehenden Volk (Alma 12:2) ausführlich den Zustand der Bewährung und den Plan der Erlösung erklärt hat, ermuntert er sie: „Und nun, meine Brüder, in Anbetracht dessen, dass wir dies alles wissen und dass dies wahr ist, lasst uns umkehren und nicht unser Herz verhärten, um nicht den Herrn, unseren Gott, herauszufordern und seinen Grimm in diesen, seinen zweiten Geboten, die er uns gegeben hat, auf uns herabzuziehen; sondern lasst uns in die Ruhe Gottes eingehen, die gemäß seinem Wort bereitet ist.“ (Alma 12:37).
Seinen Grimm in diesen, seinen zweiten Geboten, die er uns gegeben hat, auf uns herabzuziehen. Was ist mit „diesen, seinen zweiten Geboten,“ gemeint? Im Garten von Eden pflanzte der Herr u. a. zwei Bäume, „den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und auch den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ (Köstliche Perle Mose 3:9). Der Herr gab Adam und Eva die „ersten Gebote“ (Alma 12:31), nämlich, dass sie von allen Früchten der Bäume im Garten genießen dürften, aber nicht von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, mit der Ansage, was die Folge der Nichtbeachtung wäre (Köstliche Perle Mose 3:16-17). Nachdem sie diese aufgrund Überredungskünste der „Schlange“ übertreten hatten (Köstliche Perle Mose 4:6-12), vertrieb er sie aus dem Garten und gab ihnen die „zweiten Gebote“, die sie davon abhalten sollten, Böses zu tun, mit der Erklärung, was im Fall des Ungehorsams passieren würde (Alma 12:32).
Diese „zweiten Gebote“ hat der Herr nicht nur Adam und Eva gegeben, sondern auch all ihrer Nachkommenschaft. Nachdem auch ich dies alles weiß, will auch ich der Aufforderung Alma des Jüngeren, immer Umkehr zu üben, wenn ich Gebote übertreten habe, folgen, um den Herrn nicht herauszufordern und nicht Seinen Grimm auf mich herabzuziehen. Wie ergeht es dir in dieser Angelegenheit?
In den Heiligen Schriften finden wir diese Gebote
(Bild: Quelle; verinnerliche auch gerne die dortigen Ausführungen)

Dienstag, 20. Dezember 2016

Ich schwöre in meinem Grimm

Alma der Jüngere zitiert die Worte des Herrn (Alma 12:33): „Und wer auch immer sein Herz verhärtet und Übles tut, siehe, ich schwöre in meinem Grimm, dass er nicht in meine Ruhe eingehen wird.“ (Alma 12:35).
Ich schwöre in meinem Grimm. Können wir uns das vorstellen, dass der Herr ergrimmen, zornig werden, empört sein, ungehalten werden kann? Als Erstes denke ich da natürlich an sein Auftreten gegenüber den Geldwechslern, Händlern und Käufern im Tempel (Matthäus 21:12). Nun ja, er wollte verständlicherweise nicht, dass das Haus seines Vaters, in dem es um heilige Bündnisse geht, zu einer Markthalle umfunktioniert wurde (Johannes 2:16). Ist es verwunderlich, dass Grimm entflammt, wenn wir Menschen aus seinem heiligen Haus eine `Räuberhöhle´ machen, wie es im Jeremia beschrieben ist (Jeremia 7:9-15)?
Für mich entnehme ich daraus, dass ich mit allergrößter Anstrengung der Aufforderung des Herrn folgen will: „... Bessert euer Verhalten und euer Tun, ...“ (Jeremia 7:3), um ihn nicht durch mein Übeltun herauszufordern, seinen Grimm auf mich herabzusenden (Alma 12:36), sondern er in meinem Leib, der ja „ein Tempel des Heiligen Geistes“ sein soll (1. Korinther 6:19), soweit alles rein zu halten, dass er tatsächlich Einzug halten kann, und ich Gott in meinem Leib verherrliche. Denn er hat auch für mich auf das Schrecklichste gelitten, um auch mich freizukaufen (1. Korinther 6:20). Was unternimmst du, um nicht den Grimm des Herrn zu entfachen?
Jesus reinigt den Tempel
(Bild: Quelle; sieh dir auch das kurze Video an)

Montag, 19. Dezember 2016

Gott habe im Osten des Gartens von Eden Kerubim und ein loderndes Schwert aufgestellt

Nach den Erklärungen Alma des Jüngeren über die Auferstehung, die er an Zeezrom und das Volk Ammoniha richtete, wunderten sie sich noch mehr (Alma 12:19) und einer ihrer obersten Herrscher, Antionach, stellte nun Fragen an Alma den Jüngeren diesbezüglich (Alma 12:20) und versuchte durch eine Fragestellung Lehis Aussage zu widerlegen: „Was bedeutet die Schriftstelle, die besagt, Gott habe im Osten des Gartens von Eden Kerubim und ein loderndes Schwert aufgestellt, damit nicht unsere ersten Eltern hineingingen und von der Frucht des Baumes des Lebens äßen und immerdar lebten? Und so sehen wir, dass es für sie gar keine Möglichkeit gab, immerdar zu leben.“ (Alma 12:21).
Gott habe im Osten des Gartens von Eden Kerubim und ein loderndes Schwert aufgestellt. Antionach argumentierte nun, dass Adam und Eva nach ihrem Fall ja nicht vom Baum des Lebens haben essen können, da Gott ihnen den Weg dorthin versperrte und sie somit ja nie hätten in die Situation des ewigen Lebens kommen können (Köstliche Perle Mose 4:29-31).
Alma der Jüngere erklärt ihm daraufhin, dass, wenn sie von dem Baum des Lebens auch noch gegessen hätten, sie ja nicht sterblich geworden wären (Alma 12:23). So aber hat sich das Wort des Herrn erfüllt, sie sind sterblich geworden und haben eine Zeit der Bewährung bekommen (Alma 12:24) und dass durch den Plan der Erlösung eine Auferstehung zustande gebracht wird (Alma 12:25). Im anderen Fall wäre der Plan der Erlösung vereitelt worden (Alma 12:26). Der Herr hat dann den Menschen durch Engel den Plan der Erlösung kundgetan (Alma 12:28-30). Für den Zweck der Bewährung gab er uns Gebote und wir bekamen Entscheidungsfreiheit sie zu halten oder zu missachten (Alma 12:31-32). Wenn wir nun die Gebote halten, werden wir aufgrund Barmherzigkeit in die Ruhe des Herrn eingehen können (Alma 12:34), wer dies nicht tut, kann nicht in seine Ruhe eingehen (Alma 12:35). Ich bin von Herzen dankbar, dass alles so abgelaufen ist, wie der Herr es in seiner weisen Voraussicht geplant hat und wir auf Erden die Möglichkeit haben, uns für oder gegen Gott zu entscheiden. Für wen entscheidest du dich?
Aufgrund des Sühnopfers Jesu Christi und der Macht seiner Auferstehung werden alle Kinder Gottes ewig leben.
(Bild: Quelle)

Sonntag, 18. Dezember 2016

Ihre Qualen wie ein See von Feuer und Schwefel

Alma der Jüngere erläutert nun die Qualen derjenigen, die den zweiten Tod erleiden müssen: „Dann ist die Zeit, da ihre Qualen wie ein See von Feuer und Schwefel sein werden, dessen Flamme für immer und immer emporsteigt; und dann ist die Zeit, da sie niedergekettet sein werden zu immerwährender Vernichtung, gemäß der Macht und Gefangenschaft des Satans; denn er hat sie sich gemäß seinem Willen untertan gemacht.“ (Alma 12:17).
Ihre Qualen wie ein See von Feuer und Schwefel. Von wem hier die Rede ist und um welchen Ort es sich handelt, wird uns auch an drei Stellen in der Offenbarung des Johannes erklärt: Ein Ort, an den der Teufel mit denen verbannt werden wird, die ihm nachfolgen (Offenbarung 19:2020:1021:8). In der Anmerkung zu 19:20 wird uns erklärt: "Der brennende Schwefelsee ist ein Bild für den Ort ewiger Peinigung. Dieser Ort wurde im Judentum «Gehenna» (Hölle) genannt (vgl. Dtn 32,22Mt 11,2323,33Lk 12,52 Petr 2,4)." Das ist auch genau das, was uns an anderen Stellen im Buch Mormon und in neuzeitlicher Offenbarung an Joseph Smith erklärt wird (2 Nephi 9:16,19,2628:23Jakob 3:116:10Mosia 3:27Alma 12:1714:14LuB 76:36). An diesen Ort werden diejenigen verbannt, die in ihrer Bewährungszeit umkehrunwillig sind und bewusst den Erretter und seinen Erlösungsplan ablehnen.
Zum Thema Seelenqual hat der Prophet Joseph Smith (1805–1844) gesagt: „Der Mensch quält und verurteilt sich selbst. Daher der Satz: Sie werden in den See von Feuer und brennendem Schwefel gehen. … Für den Menschen ist die Qual der Enttäuschung genauso heftig, wie wenn er sich in einem See von Feuer und brennendem Schwefel befände.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 247.) Das ist also ein Ort, an den ich auf keinen Fall für alle Zeit und Ewigkeit verbannt sein möchte, deshalb bemühe ich mich ständig, dem Vorbild unseres Erlösers Jesus Christus nachzueifern, um der Erlösung teilhaftig zu werden, was im anderen Fall nicht sein kann (Alma 12:18). Wie ergeht es dir? Wenn du willst, lies auch hier.
(Bild: Quelle)

Samstag, 17. Dezember 2016

Jeder, der in seinen Sünden stirbt, ..., [wird] auch einen geistigen Tod sterben

Alma der Jüngere erklärt, was diejenigen erwartet, die vor ihrem irdischen Tod nicht umgekehrt sind: „Und nun siehe, ich sage euch, dann kommt ein Tod, ja, ein zweiter Tod, der ein geistiger Tod ist; dann ist eine Zeit, da jeder, der in seinen Sünden stirbt, also einen zeitlichen Tod, auch einen geistigen Tod sterben wird; ja, er wird in dem, was die Rechtschaffenheit betrifft, sterben.“ (Alma 12:16).
Jeder, der in seinen Sünden stirbt, ..., [wird] auch einen geistigen Tod sterben. Aufgrund Adams und Evas Ungehorsam wurden sie aus der Gegenwart Gottes im Garten von Eden ausgestoßen, sie erlitten eine Trennung von Gott, einen ersten geistigen Tod. Nach ihrer Bewährungszeit auf dieser Erde, starben sie einen physischen Tod. Ihr Geist trennte sich von ihrem Körper und ging in die Geisterwelt. Dort warteten sie auf ihre Auferstehung, die Wiedervereinigung ihres Geistkörpers mit ihrem physischen Körper, nun aber zu einem unsterblichen Wesen. Nachdem alle Menschen ihre Nachkommen sind, erfahren sie desgleichen.
In Zusammenhang mit dieser Auferstehung entscheidet sich, ob wir zu ewigem Leben, oder zu ewiger Verdammnis auferstehen werden. Zu ewigem Leben, wenn wir auf Erden das Sühnopfer Jesu angenommen haben, zu ewiger Verdammnis, wenn wir in unseren Sünden gestorben sind, also bis zum irdischen Tod von ihnen nicht umgekehrt sind. Dieses ist dann der zweite geistige Tod, nun aber als immerwährende Trennung von Gott. Umkehr von unseren Sünden in diesem Leben ist also das angesagte Mittel, um dem zweiten, dem geistigen Tod zu entgehen. Wie nutzt du dieses Wissen?
Schriftstellen: Alma 42:9 (zeitlicher und geistiger Tod und Errettung aus dem geistigen Tod); Alma 40:26 (fürchterlicher Tod der Schlechten); Lehre und Bündnisse 76:31-37 (wer diesen geistigen Tod erleiden wird); Lehre und Bündnisse 76:40-45 (wem die Errettung zuteilwerden wird); Helaman 14:15-18 (Christus ermöglicht uns die Errettung vom ersten und vom zweiten Tod).
aufertsehungDie Auferstehung Jesu ermöglicht uns die Erlösung vom ersten und vom zweiten Tod
(Bild: Quelle; siehe auch das 4-Minütige Video)

Freitag, 16. Dezember 2016

Dass er alle Macht hat, einen jeden Menschen zu erretten

Nun spricht Alma der Jüngere über das Gericht, dem wir uns stellen müssen, indem wir uns für unsere Worte, Werke und Gedanken verantworten müssen und wir uns dem aus Scham am liebsten entziehen würden (Alma 12:12-14) und sagt dann: „Aber dies kann nicht sein; wir müssen hervorkommen und vor ihm stehen in seiner Herrlichkeit und in seiner Macht und in seiner Kraft, Majestät und Herrschaft und zu unserer immerwährenden Schande eingestehen, dass alle seine Richtersprüche gerecht sind, dass er in all seinen Werken gerecht ist und dass er zu den Menschenkindern barmherzig ist und dass er alle Macht hat, einen jeden Menschen zu erretten, der an seinen Namen glaubt und Frucht hervorbringt, die der Umkehr entspricht.“ (Alma 12:15).
Christus ist es, der diese Macht hat, uns zu erretten, denn hierfür hat er sich herabgelassen, um durch sein Sühnopfer im Garten Getsemani und am Kreuz auf Golgatha die Voraussetzungen hierfür zu erfüllen (Matthäus 1:21) und nur er konnte es (Apostelgeschichte 4:10-12), denn ihm hat der Vater diesen Auftrag erteilt (1. Johannes 4:14). Die Erkenntnis hierüber wird sich „... in jeder Nation, jedem Geschlecht, jeder Sprache und jedem Volk ausbreiten ...“ (Mosia 3:20).
Dass er alle Macht hat, einen jeden Menschen zu erretten. Die Bedingung, die wir erfüllen müssen, um in diesen Genuss zu kommen: An den Sohn Gottes glauben und von den begangenen Sünden umkehren (Köstliche Perle Mose 5:15). So einfach und doch so schwer. Glücklicherweise habe ich die Möglichkeit nach jedem ungewollten erneuten gleichen Vergehen, wieder umzukehren, einmal mehr aufzustehen, als ich hinfalle. Deshalb hat der Herr uns das Abendmahl gegeben. Indem wir es einnehmen, erneuern wir unsere Bündnisse, die wir mit ihm schon gemacht haben. Doch darf ich nicht leichtfertig daran teilnehmen, also in der Weise: Ich kann ja ruhig wieder sündigen, denn nächsten Sonntag nehme ich ja wieder vom Abendmahl (1. Korinther 11:29). Wie gehst du mit der Möglichkeit um, Bündnisse mit dem Herrn zu schließen und sie durch Einnahme des Abendmahls zu erneuern?
abendmahl„Wenn ihr vom Abendmahl nehmt, erneuert ihr euer Versprechen, immer an den Erlöser zu denken.“ David L. Beck
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Doch ist ihnen das strenge Gebot auferlegt, nichts mitzuteilen außer gemäß dem Maß seines Wortes

Die Neugierde des Gesetzeskundigen Zeezrom war nun so stark geweckt, dass er Alma den Jüngeren und Amulek eifrig nach dem Reich Gottes befragte (Alma 12:8): „Und nun fing Alma an, ihm dies alles zu erläutern, nämlich: Es ist vielen gegeben, die Geheimnisse Gottes zu kennen; doch ist ihnen das strenge Gebot auferlegt, nichts mitzuteilen außer gemäß dem Maß seines Wortes, das er den Menschenkindern zugesteht, gemäß der Beachtung und dem Eifer, die sie ihm widmen.“ (Alma 12:9).
Wir Menschen sind von Natur aus neugierig und wollen insbesondere gerne das in Erfahrung bringen, was als geheim eingestuft ist. Menschen, die mit Dingen betraut sind, die der Öffentlichkeit, z. B. aus Gründen der Sicherheit, vorenthalten werden sollen, sind Geheimnisträger. Es wäre nun zu interessant, von ihnen, und zwar nach Möglichkeit exklusiv, etwas von den Geheimnissen in Erfahrung zu bringen. Einige Geheimnisträger wollen die Öffentlichkeit über bestimmte Dinge aufklären und geben Teile der Geheimnisse preis. Sie werden Whistleblower genannt, z. B. Edward Snowden.
Doch ist ihnen das strenge Gebot auferlegt, nichts mitzuteilen außer gemäß dem Maß seines Wortes. Die Aussage Alma des Jüngeren beinhaltet, dass es Menschen gibt, die von Worten Gottes wissen, die sie anderen nicht weitergeben sollen. Sind diese nun solche Geheimnisträger? Im späteren Verlauf teilt uns Alma der Jüngere mit, dass er ein Geheimnisträger ist. Aber war er auch ein Whistleblower? Gibt er doch seinem Sohn Korianton ein Geheimnis über die Auferstehung preis: „... Nun enthülle ich dir ein Geheimnis ...“ und sagt ihm dann weiter: „doch gibt es viele Geheimnisse, die gehütet werden, so dass niemand sie kennt als nur Gott selbst.“ (Alma 40:3). Er war sicherlich kein Whistleblower, denn er gab nur preis, was er von dem Plan Gottes preisgeben durfte. Als es darum ging, warum der Herr denn in Gleichnissen sprach, antwortete er auf die Frage seiner Jünger: „... Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben.“ (Matthäus 13:11).
Wie komme ich nun an die Geheimnisse Gottes heran? Paulus gibt uns da einen Tipp: Zuhören, was Propheten uns verkünden, denn ihnen hat sie Gott enthüllt; und bereit sein, den Geist Gottes zu haben (1. Korinther 2:7-16). Einen weiteren Punkt nennt der Herr dem Propheten Joseph Smith gegen Ende August 1831: Er würde denjenigen, die seine Gebote halten, die Geheimnisse seines Reiches kundtun (Lehre und Bündnisse 63:23). Außerdem dürfen wir unsere Herzen nicht verhärten (Alma 12:10-11). Die restlichen immer noch nicht freigegebenen Geheimnisse, wird uns der Herr bei seinem zweiten Kommen offenbaren (Lehre und Bündnisse 101:32-34). Ich versuche nicht mit allen Mitteln das herauszufinden, was uns noch nicht offenbart wurde, sondern gebe mich mit dem zufrieden, was uns bisher an Geheimnissen offenbart ist. Damit habe ich schon genug zu tun, es zu verinnerlichen und versuchen richtig anzuwenden. Wunderbare Gedanken zu diesem Thema kannst du hier nachlesen. Wie sieht es mit deiner Neugierde Geheimnisse aufzudecken aus?
alle-geheimnisse-offenbart-beim-zweiten-kommenAusschnitt aus dem Gemälde Die Offenbarung des Johannes von Paul Mann
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Er war mehr und mehr von der Macht Gottes überzeugt


Nachdem Alma der Jüngere nun Zeezrom und dem Volk erklärt hatte, dass es eine Schlinge Satans war, die Zeezrom einfing, um ihn zu veranlassen Christus zu leugnen (Alma 12:6), „... fing Zeezrom an, überaus mehr als vorher zu zittern, denn er war mehr und mehr von der Macht Gottes überzeugt; und er war auch überzeugt, dass Alma und Amulek Kenntnis von ihm hatten, denn er war überzeugt, dass sie die Gedanken und Absichten seines Herzens erkannten; denn ihnen war Macht gegeben, dies gemäß dem Geist der Prophezeiung wissen zu können.“ (Alma 12:7).
Jemanden überzeugen bedeutet zu erreichen, dass derjenige sich einer bestimmten Meinung anschließt, etwas glaubt oder als richtig ansieht. Die Werbung z. B. ist so ausgerichtet, dass sie dem potenziellen Kunden suggeriert, dass dieses Produkt für ihn unerlässlich sei. Dies wird meist dadurch erreicht, indem sie bei ihm bestimmte `Knöpfe´ drückt, Emotionen anspricht, z. B.: Gier und Geiz, Spaß und Abenteuerlust, Bequemlichkeit, Ansehen, Sicherheit, ... . Wenn dann beim Kunden auch noch der erhoffte Effekt eintritt, ist er endgültig überzeugt und teilt diese Überzeugung auch gerne mit anderen. Überzeugung kommt also im Wesentlichen durch eigne Erfahrung zustande. Zunächst gibt es einen Anreiz, dann kommt das Erlebnis, und wenn die Erfahrung dem erwünschten Ergebnis entspricht, ist man überzeugt.
Er war mehr und mehr von der Macht Gottes überzeugt. Bei Zeezrom und dem Volk begann die Überzeugungsarbeit damit, dass ihnen Übersinnliches widerfuhr, etwas was verstandesmäßig unerklärbar war, etwas was auf geistiger Ebene ablief. Sie erlebten, dass Amulek und Alma der Jüngere Macht bekamen, ihre Gedanken zu erkennen (Alma 10:17). Dadurch waren Emotionen angesprochen, in diesem Fall Verwunderung und Ängste (Alma 11:46). Diese wurden im weiteren Verlauf des Geschehens mehr und mehr bestätigt (Alma 12:3). Damit nahm die Überzeugung von der Macht Gottes mehr und mehr zu. Ich bin der Auffassung, dass ich in Glaubensfragen das Evangelium betreffend niemanden überzeugen kann, das kann nur jeder für sich selber, indem er seine eigenen Erfahrungen macht. Ein Anreiz kann den Wunsch erwecken etwas in Erfahrung zu bringen, es folgt das Ausprobieren und das Ergebnis überzeugt einen von der Wahrheit oder auch nicht. In Glaubensangelegenheiten spielt beim Überzeugen der Heilige Geist die wichtigste Rolle, da er direkt unseren Geist beeindrucken kann (1. Nephi 10:19). Der Anreiz zu einem Überzeugungsprozess kann von außen kommen: eine Handlung, eine Unterhaltung, eine Rede, ... .Wie läuft bei dir der Überzeugungsprozess ab?
schriftstudium-und-ueberzeugungÜberzeugung durch Studium und Glauben
(Lehre und Bündnisse 88:118; Bild: Quelle)

Dienstag, 13. Dezember 2016

Das war eine Schlinge des Widersachers, ..., um dieses Volk zu fangen

Nachdem Alma darauf hingewiesen hat, dass Zeezroms Wortführung gegenüber Amulek, ein sehr listiger Plan des Teufels war (Alma 12:4-5), erklärt er Zeezrom und dem umstehenden Volk nun: „... Das war eine Schlinge des Widersachers, die er gelegt hat, um dieses Volk zu fangen, damit er euch in Unterwerfung zu sich bringe, damit er euch ringsum mit seinen Ketten umschließe, damit er euch zu immerwährender Vernichtung niederkette gemäß der Macht seiner Gefangenschaft.“ (Alma 12:6).
Sicherlich hat jeder die Bilder von Lasso schwingenden Reitern, die hinter davonpreschenden Rindern herreiten, um sie einzufangen, im Kopf. Das Lasso ist der verlängerte Arm des Rinderhirten. Das Ende des Seils, welches er in der Luft schwingt, hat eine weit geöffnete Schlinge, die er treffsicher über den Hals oder die Hörner des Tieres wirft. Ist das gelungen, zieht sich beim Abbremsen die Schlinge selbstständig zusammen und das so gefangene Rind kann gestoppt und zu Boden geworfen werden. Zur Sicherheit ist das andere Ende des Seils am Sattelhorn oder an einem Ring hinten am Sattel befestigt.
Das war eine Schlinge des Widersachers, ..., um dieses Volk zu fangen. Dieses Bild des Cowboys kann man sehr gut auf die Arbeitsweise Satans übertragen. Auch er ist mit seinen Helfern hinter denen her, die er gerne zu Fall bringen möchte, um ihnen sein Brandzeichen einzubrennen und damit klarzustellen, zu wessen Herde sie gehören. Er lässt sein Lasso über ihren Kopf fallen und bremst dann ab und die Schlinge zieht sich zu und der so gefangene kann zu Boden geworfen werden. Was lerne ich daraus? Ich muss ständig darauf achten, wo die Schlinge schwebt - wo meine Schwäche liegt - und alles dransetzen, ihr zu entwischen - meiner Schwäche auszuweichen. Wie kann ich das schaffen? Meine Augen und mein Verstand müssen durch das Wort Gottes geschärft sein, um die Schlinge zu erkennen und ich muss wissen, in welche Richtung ich rennen muss, um in den Armen meines Retters Schutz zu finden. Notwendiges Handwerkzeug hierfür: die heiligen Schriften, das Gebet, die Hilfe des Heiligen Geistes. Was stellst du an, um der Schlinge des Widersachers zu entkommen?
lasso_2(Bild: Quelle)

Montag, 12. Dezember 2016

Du hast nicht nur Menschen angelogen, sondern du hast Gott angelogen

Alma beginnt sowohl zu Zeezrom als auch zu der versammelten Menge zu reden (Alma 12:2): „Nun, Zeezrom, du siehst, dass du in deinem Lügen und deiner Hinterlist ertappt worden bist, denn du hast nicht nur Menschen angelogen, sondern du hast Gott angelogen; denn siehe, er kennt alle deine Gedanken, und du siehst, deine Gedanken werden uns durch seinen Geist kundgetan;“ (Alma 12:3).
Lügen sind Falschaussagen mit Täuschungsabsicht, und wie wir wissen, uns vom Herrn verboten worden: „Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern.“ (Levitikus 19:11 - Lutherversion). Ja, Lügner sind dem Herrn sogar ein Gräuel (Sprüche 12:22). Lügen zieht meist fatale Folgen nach sich. Zum Beispiel werde ich zukünftig dauerhaft für unglaubwürdig gehalten, was anderen aber auch einem selber Schaden zufügen kann, denn: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.“ (siehe Fabel „Der Hirtenjunge und der Wolf“).
Der Verfasser des ersten Briefes des Johannes lehrt mich, dass wenn ich meinen Mitmenschen nicht leiden kann, aber behaupte Gott zu lieben, ein Lügner bin (1. Johannes 4:20). Wenn ich mir dann vor Augen halte, wer der Vater der Lüge ist, nämlich der Teufel (Johannes 8:44Köstliche Perle Mose 4:4), wird mir klar, dass ich ihn durch lügenhaftes Verhalten unterstütze und damit sein Anhänger und ein Feind Gottes bin, was ich wirklich nicht sein möchte. Hinzu kommt noch, dass ich als Lügner, wenn ich keine Umkehr übe, den zweiten Tod erleiden werde, die ewige Trennung von Gott (Offenbarung 21:8), bestätigt durch den Herrn selber in einer Offenbarung an Joseph Smith, den Propheten der Wiederherstellung (Lehre und Bündnisse 63:17).
Du hast nicht nur Menschen angelogen, sondern du hast Gott angelogen. Satan will mir einreden, dass Lügen keine Sünde sei (Lehre und Bündnisse 10:22,25). Darauf darf ich nicht reinfallen. Ich will mich mit aller Kraft bemühen nicht wissentlich die Unwahrheit zu sagen, weder gegenüber Menschen, aber erst recht nicht gegenüber Gott, und wenn es mir dann doch mal passieren sollte, will ich aufrichtige Umkehr üben, ehe es zu spät ist, und hoffe dann auf die Gnade Gottes (2. Nephi 10:24). Wie ergeht es dir in Bezug auf die Lüge?
the_boy_who_cried_wolf_-_project_gutenberg_etext_19994Buchillustration von Milo Winter
(Bild: Quelle)

Sonntag, 11. Dezember 2016

Er sah, dass er im Bewusstsein seiner Schuld zu zittern anfing

Nachdem Amulek dem Zeezrom und all denen, die um ihn herumstanden, den Plan der Erlösung erklärt hatte und Zeezrom sah, dass er ihm auf die Schliche gekommen ist, fing er an Angst zu bekommen (Alma 11:46) und Alma sah seine Zeit gekommen, die Worte Amuleks zu bestätigen und weiter auszuführen: „Nun sah Alma, dass Amuleks Worte Zeezrom zum Schweigen gebracht hatten, denn er bemerkte, dass Amulek ihn bei seinem Lügen und Täuschen gefangen hatte, womit er ihn vernichten wollte, und er sah, dass er im Bewusstsein seiner Schuld zu zittern anfing, und da öffnete er den Mund und fing an, zu ihm zu sprechen und die Worte Amuleks zu bestätigen und darüber hinaus zu erklären oder die Schriften über das hinaus zu entfalten, was Amulek getan hatte.“ (Alma 12:1).
Da gibt es ein latainisches Sprichwort: „Wer ein schlechtes Gewissen hat, bezieht alles, was gesagt wird, auf sich.“ [Conscius ipse sibi de se putat omnia dici.]. Hast du das auch schon mal erlebt? Wenn man ein schlechtes Gewissen hat, schläft es sich nicht nur schlecht, denn nur „ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“, sondern man bezieht auch alles, was man hört, extrem auf seine Situation. Ganz anders und einfach entspannter lebt es sich, wenn man „nichts auf dem Kerbholz hat“ (schuldhaft, kriminell sein; Verbrechen begangen haben; sich schuldig gemacht haben; etwas ausgefressen haben; kein unbeschriebenes Blatt sein).
Er sah, dass er im Bewusstsein seiner Schuld zu zittern anfing. Mir fällt in dem Zusammenhang die Begebenheit zwischen David und Saul ein: Das Leben von Saul lag in Davis Händen, aber David schnitt ihm nur heimlich einen Zipfel seines Mantels ab. Dennoch schlug ihm hinterher das Gewissen, da seine Tat symbolisch als das Wegreißen der Herrschaft oder Minderung der Lebenskraft angesehen werden konnte (1. Samuel 24:4-6). Mit all meinen Kräften bemühe ich mich, im Hinblick auf die Auferstehung und das kommende Gericht, mein Gewissen rein zu halten, so wie es auch Paulus vor dem römischen Statthalter Felix anlässlich der Anklage durch den Hohepriester Hananias und einiger Ältester, im Hinblick auf die Auferstehungslehre sagt: „Deshalb bemühe auch ich mich, vor Gott und den Menschen immer ein reines Gewissen zu haben.“ (Apostelgeschichte 24:16). Wie ich das umsetze? Wenn mein Gewissen mich wegen einer falschen Handlung nicht in Ruhe lässt, kläre ich die die Situation mit allen Beteiligten, inklusive der Bitte um Vergebung und der Bekundung der Wiedergutmachung (so möglich) und dem Vorhaben, es nicht wiederzutun. Mit anderen Worten, ich übe Umkehr (Ezechiel 18:30-31). Wie sind deine Empfindungen bezüglich eines reinen Gewissens?
umkehr„Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.“
(Lukas 5:32; Bild: Quelle)

Samstag, 10. Dezember 2016

Vom Tod, nämlich vom ersten Tod, zum Leben

Amulek spricht zu den Ammonihaiten über die Auferstehung und erwähnt einen „ersten Tod“: „Nun siehe, ich habe zu euch über den Tod des sterblichen Leibes gesprochen und auch über die Auferstehung des sterblichen Leibes. Ich sage euch, dieser sterbliche Leib wird zu einem unsterblichen Leib auferweckt, das heißt vom Tod, nämlich vom ersten Tod, zum Leben, so dass sie nicht mehr sterben können; ihr Geist vereinigt sich mit ihrem Leib, um nie mehr getrennt zu werden; und so wird das Ganze geistig und unsterblich, so dass sie keine Verwesung mehr erfahren können.“ (Alma 11:45)
Vom Tod, nämlich vom ersten Tod, zum Leben. Unter Tod ist eine Trennung zu verstehen. Wenn es einen ersten Tod gibt, muss es auch zumindest einen „zweiten Tod“ geben. Aber zur besseren Verwirrung gibt es sogar zwei „erste Tode“.
Erster „erster Tod“:
Und um es noch verwirrender zu machen: Dieser erste Tod ist auch der „zweite Tod“. Es ist der Tod, den Adam und Eva starben, als sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatten. Sie lebten zu der Zeit im Garten Eden, in der Gegenwart Gottvaters und seines Sohnes Jesus Christus. Die Folge dessen, dass sie von der Frucht des Baumes der Erkenntnis aßen: Sie wurden aus deren Gegenwart in die einsame und öde Welt verbannt (Köstliche Perle Mose 4:28-29). Schluss mit dem paradiesischen Leben und der Gegenwart Gottes. Diese Verbannung war der erste Tod, der auch der letzte Tod sein kann, eine geistige Trennung von Gott (Alma 42:9).
Zweiter „erster Tod“:
Nachdem sie aus der Gegenwart Gottes ausgeschlossen wurden und auf die Erde kamen, veränderte sich ihr Zustand derart, dass sie auch körperlich sterblich wurden, was sie im Garten Eden nicht waren (Genesis 2:17Köstliche Perle Mose 3:17). Nach einer irdischen Bewährungszeit mussten sie dann ihren physischen Körper ablegen. Dieser Vorgang wird auch als erster Tod bezeichnet. Mit ihrem unsterblichen Geistkörper gingen sie in eine Welt, in der sie auf ihre Auferstehung, die Zusammenführung von Körper und Geist zu einer unsterblichen Seele (1. Korinther 15:53-542. Nephi 9:13) warten mussten, die durch Christus ermöglicht wurde.
Nachdem wir alle Nachkommen von diesen ersten Eltern sind, durchlaufen auch wir diesen Kreislauf. Mit unserer Geburt auf diese Erde werden wir von Gott getrennt (erster Tod, der geistige Tod). Nach unserer Bewährungszeit sterben wir, unser Geist verlässt den physischen Körper und geht in die Geisterwelt und wartet dort auf die Auferstehung (Alma 40:13-14). Danach werden wir nach unseren Taten gerichtet und werden entweder zu ewigem Leben in der Gegenwart Gottes auferstehen oder zum „zweiten Tod“, nämlich der immerwährenden Verbannung aus der Gegenwart Gottes (2. Nephi 9:16).
Für mich ziehe ich daraus die Schlussfolgerung, dass wenn ich mich hier auf Erden bemühe, an Gott zu glauben, von meinem Übeltun abzulassen, mich taufen zu lassen, die Bündnisse die ich schließe bis an mein irdisches Ende zu halten, dass mir dann der zweite Tod nichts anhaben kann (Offenbarung 2:11Alma 13:30). Welches sind deine Ziele in Hinsicht auf das Leben nach diesem Erdendasein?
adamAdam und Eva werden aus dem Garten von Eden verbannt
(Bild: Quelle)