Samstag, 29. August 2015

Warum ihr euch erkühnt habt, bis an die Mauern der Stadt zu kommen

Ich denke bei diesem Vers an eine Mauer, die errichtet wurde, um das eigene Volk vor dem Klassenfeind zu schützen, und es fällt mir ein, dass es lebensgefährlich war, sich ihr auch nur zu nähern. Diese Mauer hatte sehr scharf bewachte Tore, die man nur mit einem gültigen Papier und nach gründlicher Durchsuchung passieren konnte. Stimmte irgendetwas nicht, musste man damit rechnen ins Gefängnis geworfen und verhört zu werden.
Ammon hatte sich mit seinen drei Brüdern Amaleki, Helem und Hem (Mosia 7:6), auch der Mauer einer Stadt genähert und sie wurden verhaftet und verbrachten zwei Tage in einem Gefängnis (Mosia 7:7-8), bis der König des Landes sie vor sich bringen ließ und sie zu verhören begann: „Und nun wünsche ich den Grund zu wissen, warum ihr euch erkühnt habt, bis an die Mauern der Stadt zu kommen, als ich selbst mit meinen Wachen außerhalb des Tores war.“ (Mosia 7:10).
Warum ihr euch erkühnt habt, bis an die Mauern der Stadt zu kommen. Im Alten Testament begegnet mir eine parallele in Sachen „außerhalb des Tores“. Der Herr beauftragte Josua (ehemals Hosea) aus dem Stamme Ephraim (Numeri 13:8,16) , den Nachfolger Moses (Numeri 27:18-19), dass das Volk Israel `Asylstädte´ einrichten sollte, in die sich Menschen flüchten konnten, die versehentlich ohne Vorsatz einen Menschen getötet hatten, damit sie vor den `Bluträchern´ (Numeri 35:19) in Sicherheit wären: „Wenn jemand in eine von diesen Städten flieht, soll er am Eingang des Stadttors stehen bleiben und den Ältesten der Stadt seine Sache vortragen. Sie sollen ihn zu sich in die Stadt aufnehmen und ihm eine Unterkunft geben, damit er bei ihnen bleiben kann.“ (Josua 20:4; lies gerne alle Verse). Auch heute gibt es Staaten in denen Menschen willkürlicher Verfolgung bis hin zur Tötung ausgesetzt sind. Gibt es auch heute `Asylstädte´ - Asylländer?
Blutrache
Blutrache im alten Israel (Quelle)

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