Sokrates (griechischer Philosoph; 469-399 v. Chr.) war sich
des Umstands bewusst, dass ihm Weisheit oder ein wirkliches, über jeden Zweifel
erhabenes Wissen fehle, und zwar nicht in Bezug auf das technische Fachwissen,
sondern in Sachen der Bestimmungen im Bereich der Tugenden und der Frage nach
dem Guten. Daraus wurde dann bei Cicero (römischer Politiker, Anwalt,
Schriftsteller und Philosoph; 106–43 v. Chr.) das geflügelte Wort: „Ich weiß,
dass ich nicht(s) weiß“.
König Benjamin fordert, als das damalige Sprachrohr Gottes, sein
Volk auf, zu glauben: „Glaubt an Gott;
glaubt daran, dass er ist und dass er alles erschaffen hat, sowohl im Himmel
wie auf Erden; glaubt daran, dass er alle Weisheit und alle Macht hat, sowohl
im Himmel wie auf Erden; glaubt daran, dass der Mensch nicht alles erfasst, was
der Herr erfassen kann.“ (Mosia 4:9)
Glaubt daran, dass der Mensch nicht alles erfasst, was der
Herr erfassen kann. Glauben ist die Grundlage jeglichen Handelns. Bevor ich etwas
das erste Mal tue, muss ich an das Ergebnis meines Handels glauben. Aus dem Gelingen,
bzw. Misslingen, sammle ich Erfahrungen. Allerdings eben nicht in allen Dingen,
da wir bestimmte Erfahrungen in unserem Daseinszustand schlichtweg nicht machen
können. So bleibt eben vieles im Unklaren, insbesondere was das göttliche Leben
in einer anderen Sphäre betrifft, und wir können nur an das glauben, was uns
durch seine Propheten mitgeteilt wird. Wir können nur glauben, dass Gott der
Schöpfer aller Dinge ist und somit allwissend (2. Nephi 2:24). Dennoch kann uns
der Heilige Geist in bestimmten Sachen eine persönliche Gewissheit vermitteln
(Johannes 14:26; 1. Nephi 10:17-19). Auf diese Weise habe ich eine Gewissheit bezüglich
der Wahrheiten im Buch Mormon und den anderen heiligen Schriften erlangt
(Moroni 10:4-5). Wie sammelst du Erfahrungen in Dingen göttlicher Wahrheiten?
Cicero. Stich nach einem römischen Original (London; Quelle) |
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