Samuel fährt mit seiner Prophezeiung an das Volk in Zarahemla fort (Helaman 13:3): „Aber siehe, eure Tage der Bewährung sind vorbei; ihr habt den Tag eurer Errettung aufgeschoben, bis es für immer zu spät ist, und eure Vernichtung ist sicher; ja, denn ihr habt alle Tage eures Lebens nach dem getrachtet, was ihr nicht erlangen konntet; und ihr habt das Glücklichsein darin gesucht, daß ihr Übles getan habt, und das ist gegen die Natur jener Rechtschaffenheit, die unserem großen und ewigen Haupt innewohnt.“ (Helaman 13:38).
Eure Tage der Bewährung sind vorbei. Was haben wir darunter zu verstehen, dass die Tage der Bewährung vorbei sind, sie die Tage der Errettung aufgeschoben haben, bis es für immer zu spät ist? Mormon spricht in diesem Zusammenhang davon, dass die `Tage der Gnade´ – dieser Ausdruck kommt im Buch Mormon nur an dieser Stelle vor – vorüber seien, sowohl was das zeitliche, als auch das geistige anbelangt (Mormon 2:15). Wahrscheinlich meinte Mormon, dass der Herr den Nephiten zuzeiten Samuel des Lamaniten, noch eine zusätzliche Zeit der Umkehr gewährt hatte, die dann aber verstrichen war.
Es ist offensichtlich so, dass der Herr uns in bestimmten Situationen nicht unbedingt sofort bestraft, um uns noch eine weitere Chance der Umkehr zu eröffnen, uns eine `Gnadenfrist´ gewährt. So muss ich aufpassen, dass ich den `Tag der Gnade´ nicht ungenutzt verstreichen lasse. Solange es diesen Tag für mich noch gibt, muss ich zusehen, dass ich von meinen Sünden aufrichtig umkehre, und mich dazu entscheide, Gott zu dienen (Alma 42:4) um nicht `umgehauen und ins Feuer geworfen zu werden´ (Alma 5:35,52,56), sowohl was die physische, als auch die geistige Zerstörung anbelangt. Ein prominentes Beispiel haben wir im Fall Adams und Evas. Sie hatten von der Frucht genossen, von der sie nicht genießen sollten, weil sie ansonsten sterben würden. Der Herr hat sie nicht sofort dem Tod überantwortet. Er hat ihnen eine `Gnadenfrist´ in der Welt gewährt, ehe sie tatsächlich den physischen Tod erleiden mussten (Alma 12:24). Ich erkenne, dass die Gnade Gottes eine Frage der Zeit ist. Würde die `Strafe auf dem Fuße erfolgen´, hätten wir keine Zeit Reue zu empfinden und Umkehr zu üben. Nutze ich diese Zeit allerdings nicht, greift die Gerechtigkeit, ich werde sowohl was das zeitliche anbelangt zerstört werden, als auch was das geistige anbelangt! Wie nutzt du die `Gnadenfrist´, die Zeit des letzten Aufschubs, die dir der Herr gewährt?
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