Der Zorn des Herrn ist schon gegen euch entflammt. Immer wieder stoßen wir in den heiligen Schriften darauf, dass der Zorn des Herrn entflammte, und immer wieder stelle ich mir die Frage, wie ich das richtig zu verstehen habe. Zorn ist der Ausdruck von Ärger. Sagt nicht der Herr seinen Nachfolgern: „… Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; …“ (Matthäus 5:22)? Wir sollen nicht zürnen, aber er tut es?
Zunächst fällt mir da ein, dass der Herr von uns Menschen auch verlangt, einem jeden zu vergeben, doch für sich selber hat er sich vorbehalten: „Ich, der Herr, vergebe, wem ich vergeben will …“ (Lehre und Bündnisse 64:10). Also kann es sich ja genauso auch mit dem Zorn verhalten. Als Nächstes denke ich mir, dass der Zorn des Herrn nur für den Fall entflammt, dass wir in vollem Bewusstsein sündigen (Lehre und Bündnisse 59:21). Für diesen Fall kann dann eben nicht die Gnade greifen, die für alle vorgesehen ist, die Umkehr üben (Psalm 145:8). Wenn es dann mal soweit ist, dass wir den Herrn zum Zorn gereizt haben, dann hält er eben nicht mehr seine schützende Hand über uns, sondern überlässt uns unserem Peiniger, wie ich aus dem Gleichnis mit der Vergebung lerne: „Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. 35 Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.“ (Matthäus 18:34-35). Sein Zorn entbrennt auf die Sünde, die wissentlich begangen wird, weil er weiß, dass sie seine Kinder, die er so lieb hat, dass er seinen eingeborenen Sohn opferte, zerstört, wie die Motte alle Lebensmittel unbrauchbar macht oder die Kleider im Schrank. Welche Gedanken hast du zu diesem Punkt des Gotteszornes?
(Bild: Quelle)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen