Alma der Jüngere fragt die gedemütigten Zoramiten: „Und nun, um wieviel mehr ist jemand verflucht, der den Willen Gottes kennt und ihn nicht tut, als jemand, der nur glaubt oder nur Ursache hat zu glauben und in Übertretung verfällt?“ (Alma 32:19).
Ist es dir schon mal passiert, dass du dir keiner Schuld bewusst warst und du dennoch mit der Schärfe des Gesetzes konfrontiert wurdest? Beispiel: Du kommst mit Souvenirs aus deinem Urlaub zurück und gehst im Flughafen durch den zollfreien Ausgang, wirst von einem Zollbeamten höflich gebeten mit ihm zu kommen und gefragt, ob du etwas zu verzollen hast. Du antwortest mit einem überzeugten „Nein“. Dann wirst du aufgefordert, deinen Koffer zu öffnen. Es wird eine Nachahmung eines am Markt bereits zugelassenen Arzneimittels, welches aber nicht vom eigentlichen Hersteller stammt, gefunden. Dir wird erklärt, dass es sich hierbei um ein `verbotenes Arzneimittel im Reiseverkehr´ handelt und du dich mit der Einführung strafbar gemacht hast. Du meinst: „Das habe ich nicht gewusst!“ Aber, da gibt es einen Rechtsgrundsatz aus dem römischen Recht, der dir im deutschen Sprachraum doch als Volksweisheit bekannt vorkommen dürfte: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ - § 2 des ABGB: „Sobald ein Gesetz gehörig kund gemacht worden ist, kann sich niemand damit entschuldigen, daß ihm dasselbe nicht bekannt geworden sey.“ Und so ist es, du hast ein Recht gebrochen, auch wenn unwissend, und musst die Konsequenzen tragen.
Wieviel mehr ist jemand verflucht, der den Willen Gottes kennt und ihn nicht tut. Etwas anders verhält es sich bei dem Herrn. Für ihn folgt einer Übertretung offensichtlich nur in dem Fall eine Strafe, wenn dem Übertreter das Gesetz bekannt war: „Wenn ich nicht gekommen wäre und nicht zu ihnen gesprochen hätte, wären sie ohne Sünde; jetzt aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.“ (Johannes 15:22). Erst sündiges Verhalten wird beim Herrn verfolgt. Und Sünde ist als „Bewusster Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes“ definiert. Deshalb können in den Augen des Herrn auch kleine Kinder nicht sündigen: „... kleine Kinder aber sind gesund, denn sie sind nicht fähig, Sünde zu begehen; ...“ (Moroni 8:8). Das bedeutet für mich, dass ich darauf bedacht sein muss, die Gebote, die mir bekannt sind, nicht zu übertreten. Nachdem es dennoch immer mal wieder passiert, denn „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“ (Römer 3:23), hat uns der Herr, aufgrund dessen, dass er für uns alle gesühnt hat, die Möglichkeit der Umkehr (Lehre und Bündnisse 58:42-43) eröffnet. Hierfür bin ich dem Herrn zutiefst dankbar und nutze sie gerne. Was tust du, um von dem Herrn nicht verflucht zu werden?
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