Die gedemütigten Zoramiten fragten Alma den Jüngeren nach seiner Belehrung, ob sie an einen Gott glauben sollten, und auf welche Weise sie anfangen sollten ihren Glauben auszuüben (Alma 33:1). „Und Alma sprach zu ihnen: Siehe, ihr habt gesagt, ihr könntet euren Gott nicht anbeten, weil ihr aus euren Synagogen ausgestoßen seid. Aber siehe, ich sage euch, wenn ihr meint, ihr könntet Gott nicht anbeten, so irrt ihr sehr, und ihr solltet in den Schriften forschen; wenn ihr meint, sie hätten euch dies gelehrt, so versteht ihr sie nicht.“ (Alma 33:2).
Ihr solltet in den Schriften forschen. Forschen alleine reicht nicht aus, es kommt auch darauf an, dass man die Schrift versteht. Ich denke an die Umstände der Taufe des Äthiopiers durch Philippus. Ein Engel sagte zu Philippus, dass er auf einer Straße, die durch eine einsame Gegend von Jerusalem nach Gaze führt, südwärts gehen solle. Dem Auftrag folgend, hörte er, wie ein äthiopischer Hofbeamter der Königin, auf seinem Wagen sitzend, im Jesaja las. Er ging hin zu ihm und fragte: „... Verstehst du auch, was du liest?“ Der Hofbeamte antwortete: „... Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet?“ und er bat Philippus darum, ihm die Anleitung zu geben. Das Ende vom Lied, der Hofbeamte verstand und hatte den Wunsch sich taufen zu lassen. „... Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab und er taufte ihn.“ (Apostelgeschichte 8:26-40). Eine Anmerkung: Warum stiegen sie wohl in das Wasser? Weil `Taufe´ aus dem griechischen übersetzt so viel wie `Untertauchen´ bedeutet und auch nur so für den Herrn annehmbar ist.
Was nützt es mir also, wenn ich mir noch so viel Kenntnisse aneigne, sie aber nicht verstehe, und somit auch nicht in der Lage sein werde, sie richtig anzuwenden? Um verstehen zu können - einen Sachverhalt inhaltlich zu begreifen und den Zusammenhang intellektuell, geistig, zu erfassen - benötige ich Anleitung. Diese bekomme ich dadurch, dass ich mich mit anderen Mitmenschen austausche, z. B. in den Kirchenversammlungen (Lehre und Bündnisse 50:10-12), und insbesondere durch die Wirkung des Heiligen Geistes (Lehre und Bündnisse 76:114,116), um die ich bitten kann (3. Nephi 17:3). Und wieder kommt der Glaube mit ins Spiel. Um verstehen zu können, ist er die Voraussetzung (Mosia 26:3). Was machst du, um das Wort Gottes zu verstehen? Der Herr auf jeden Fall spricht zu uns Menschen entsprechend unserem Verständnis in unserer Sprache (2. Nephi 31:3).
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