Alma der Jüngere erklärt den gedemütigten Zoramiten weiter: „Ja, es gibt viele, die sagen: Wenn du uns ein Zeichen vom Himmel zeigen willst, dann werden wir mit Gewissheit wissen; dann werden wir glauben. 18 Nun frage ich: Ist das Glaube? Siehe, ich sage euch: Nein; denn wenn jemand etwas weiß, so hat er keine Ursache zu glauben; denn er weiß es.“ (Alma 32:17-18).
Es gibt viele, die sagen: Wenn du uns ein Zeichen vom Himmel zeigen willst. Ich spule die Zeit um gute einhundert Jahre vor und da kommen mir die Pharisäer in den Sinn, die im Gebiet von Dalmanuta am See Genezareth mit Christus ein Streitgespräch begannen, in dem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten, um ihn auf die Probe zu stellen. „Da seufzte er tief auf und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen?“ (Markus 8:10-12). Im Matthäus wird die Antwort des Herrn noch drastischer ausgedrückt: „Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Und er ließ sie stehen und ging weg.“ (Matthäus 16:4).
Will ich zu einer bösen und gegenüber Gott treulosen Generation gehören, und von Christus oder seinen mit Vollmacht ausgestatteten Dienern Zeichen fordern, um Glauben an Gott zu erlangen? Das kommt mir nie und nimmer in den Sinn. Ich verfolge eher den Weg: „... Glaube kommt nicht durch Zeichen, sondern Zeichen folgen denen, die da glauben.“ (Lehre und Bündnisse 63:7-11). Mit den Zeichen, die gefordert werden, ist es nämlich so, dass der Mensch sie nach geraumer Zeit einfach wieder vergisst oder sich sagt, dass sie „... durch Menschen und durch die Macht des Teufels bewirkt ...“ wurden (3. Nephi 2:1-2). Glaube ist nämlich ein Hoffen auf Dinge, die man nicht sieht, die aber dennoch wahr sind (Hebräer 11:1; Alma 32:21). Wenn ich von etwas eine vollkommene Kenntnis habe, brauche ich in dieser Angelegenheit nicht mehr Glauben. In welchen Situationen wünscht du dir Zeichen, anstatt zuerst Glauben zu üben?
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