Alma der Jüngere fährt in seiner Rede an sein Kirchenvolk fort: „Und nun siehe, ich sage euch, meine Brüder: Wenn ihr eine Herzenswandlung erlebt habt und wenn euch so zumute gewesen ist, als solltet ihr den Gesang der erlösenden Liebe singen, so frage ich euch: Ist euch auch jetzt danach zumute?“ (Alma 5:26).
Du kennst sicherlich diesen Zweizeiler: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. Er stammt aus dem Gedicht bzw. Volkslied von Johann Gottfried Seumes „Die Gesänge“. Da heißt es im ersten Vers: „Wo man singet, lass dich ruhig nieder, / Ohne Furcht, was man im Lande glaubt; / Wo man singet, wird kein Mensch beraubt; / Böse Menschen haben keine Lieder.“ Dieser Text soll uns vermitteln, dass derjenige, der singt, normalerweise keinen bösen Gedanken oder keine böse Absicht im Sinn hat. Durch Singen wird das soziale Miteinander gefördert.
Den Gesang der erlösenden Liebe singen? Was soll das nun bedeuten? Ich erkläre mir das so: Wenn ein Herz wegen irgendeines wundervollen Erlebnisses aus Dankbarkeit überquillt, ist der Person dann nicht danach zumute, ein dazu passendes Lied anzustimmen, ein Lied der Liebe, die in ihr erweckt wurde? Nachdem Liebe zu Gott das wichtigste und erste Gebot ist und Liebe zu meinem Nächsten das zweitwichtigste und an diesen beiden das ganze Gesetz hängt (Matthäus 22:37-40), ist es doch die Liebe, die mich erlöst, wenn ich sie denn in mir entwickle und lebe. Und wenn ich nun an das Sühnopfer unseres Heilandes denke, sollte mir da nicht das Herz überquellen vor Dankbarkeit für seine Liebe, die er uns Menschen erwiesen hat und immer noch erweist, sollte ich da nicht imstande sein, den `Gesang der erlösenden Liebe´ anzustimmen?
Und sollte ich mir diese Dankbarkeit nicht in meinem Herzen bewahren. Sollte meine Dankbarkeit für einen Segen, den der Herr mir vor längerer Zeit hat zukommen lassen, nicht dazu führen, dass mir „auch jetzt danach zumute ist“ diesen `Gesang der erlösenden Liebe´ zu singen? Ich denke an die Gnade, die der Herr mir erwiesen hat, dass ich den Bund der Taufe eingehen durfte. Das ist nun schon lange her, dessen ungeachtet ist meine Freude immer noch so groß, dass mir auch heute noch danach zumute ist, „den Gesang der erlösenden Liebe“ zu singen. In welchen Situationen hast du schon diesen Gesang angestimmt und ist dir auch heute noch danach zumute?
(Bild: Quelle)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen