Eine weitere Frage von Alma dem Jüngeren: „Siehe, ich sage: Gibt es jemanden unter euch, der den Neid nicht abgelegt hat? Ich sage euch, so jemand ist nicht bereit; und ich möchte, dass er sich schnell bereitmacht, denn die Stunde ist sehr nahe, und er weiß nicht, wann die Zeit kommen wird; denn so jemand wird nicht schuldlos befunden.“ (Alma 5:29).
Ist es dir schon mal passiert, dass du bei jemand anderem ein Gut gesehen hast, das du nicht hast, aber auch sehr gerne hättest? Dieses Gefühl, das dabei bei dir aufkommt, nennt man Neid (konstruktiver Neid). Genauso gut kann es aber auch sein, dass du stattdessen demjenigen etwas Schlechtes wünschst, dass er dieses Gut verliert oder ihm etwas anderes Ungutes zustößt (destruktiver Neid, Missgunst). Letzterer Neid gilt auf jeden Fall als moralisch verwerflich.
In der Heiligen Schrift wird Neid als ungute Empfindung verstanden. Da gab es z. B. die Brüder Josephs, die ihm die durch Gott vorgesehene Führerrolle in ihrem Leben neideten - und das als ihr jüngerer Bruder (Genesis 37:11). Was war die Folge? Sie wollten ihn töten (Genesis 37:20). Nur durch die Intervention ihres Bruders Ruben ließ sie von diesem Mord Abstand nehmen und verkauften ihn nach Ägypten (Genesis 37:28).
Gibt es jemanden unter euch, der den Neid nicht abgelegt hat? Ich fühle mich durch das Wort Gottes aufgefordert erst gar keinen Neid in mir aufkommen zu lassen, denn Neid führt zu „Unordnung und böse Taten jeder Art.“ (Jakobus 3:16), was eindeutig dazu führen wird, dass ich von Gott nicht schuldlos befunden werden kann. Was machst du, wenn ein solches Empfinden in dir hochkommt?