Obwohl niemand andere verfolgen sollte (Alma 1:21): „... gab es viele unter ihnen, die anfingen, stolz zu sein, und anfingen, mit ihren Gegnern hitzig zu streiten, ja, bis zu Schlägereien; ja, sie schlugen einander mit Fäusten.“ (Alma 1:22).
Ob die Raufbolde sich dabei wohl auf die Aussagen im Gesetz des Mose bezogen, in denen Vergehen gegen Leib und Leben behandelt werden: „Wenn Männer miteinander streiten und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit der Faust, dass er nicht stirbt, sondern zu Bett liegen muss 19 und wieder aufkommt und ausgehen kann an seinem Stock, so soll der, der ihn schlug, nicht bestraft werden; er soll ihm aber bezahlen, was er versäumt hat, und das Arztgeld geben.“ (Exodus 21:18-19)? Dass dies aber nicht zu wahrer Frömmigkeit gehört, haben sie wohl ausgeblendet (Jesaja 58:4).
Doch gab es viele unter ihnen, die anfingen, ... mit ihren Gegnern hitzig zu streiten. Bei den Anhängern Nehors ging es nicht um konstruktive Streitgespräche, sondern seine Meinung mit der Faust durchzusetzen. Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin) prägte folgenden Aphorismus: „Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.“ Schon Abraham sagte zu Lot: „Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder.“ (Genesis 13:8). In Zusammenhang mit der erneuten Warnung vor Irrlehren sagte Titus, einer der ersten Mitarbeiter des Apostels Paulus, dass man sich nicht „... auf Streit und Gezänk über das Gesetz ...“ einlassen solle, denn „... sie sind nutzlos und vergeblich.“ (Titus 3:9). Sicherlich gibt es konstruktive Streitgespräche bei der Lösungsfindung bei Konflikten, diese werden aber unter Einhaltung bestimmter Regeln geführt (nicht verletzende „Ich-Botschaften“, Thema konkret und sachlich ansprechen, keine Streiteskalierer, einander zuhören, Verständnis aufbringen, Bedürfnisse identifizieren, gemeinsame Lösungssuche ...), ohne dass die Fäuste zu Argumenten werden. Allerdings sehe ich nicht die Notwendigkeit, mich mit anderen über Evangeliumsgrundsätze zu streiten und lasse mich darauf auch nie ein. Wie gehst du mit Streit um?
(Bild: Quelle)
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