Die Todesstrafe an Nehor (Alma 1:15) schreckte seine Anhänger doch nicht davon ab, seinem schlechten Vorbild folgend, weiter Priesterlist zu betreiben (Alma 1:16), allerdings mit einer listigen Strategie: „Doch wagten sie nicht, zu lügen, sofern es bekannt werden würde, aus Furcht vor dem Gesetz, denn Lügner wurden bestraft; darum gaben sie vor, gemäß ihrem Glauben zu predigen; und nun konnte das Gesetz keine Gewalt über jemanden wegen seines Glaubens haben. 18 Und sie wagten nicht, zu stehlen, aus Furcht vor dem Gesetz, denn so jemand wurde bestraft; auch wagten sie nicht, zu rauben oder zu morden, denn wer mordete, wurde mit dem Tode bestraft.“ (Alma 1:17-18).
Die Anhänger Nehors waren von seinem Vorbild, falsche Lehren zu predigen „um des Reichtums und des Ansehens willen“ (Alma 1:16) stark motiviert, trotz des schändlichen Endes von Nehor, sich eine List auszudenken, um sein Werk fortzuführen. Anstatt der verbotenen Lüge (2. Nephi 26:32; Lüge: Falsche oder unehrliche Aussagen mit Täuschungsabsicht) angeklagt und verurteilt zu werden, gaben sie einfach vor, „gemäß ihrem Glauben zu predigen“, da das Gesetz dies nicht untersagte (Alma 1:17).
Darum gaben sie vor, gemäß ihrem Glauben zu predigen. Haben wir nicht auch heute all zuviele gewinnsüchtige Menschen, die sich einer List (eine nicht auf den ersten Blick erkennbare, verborgene und feindselige Absicht, die erst durch ernsthaftes Hinterfragen erkennbar ist) bedienen, Gesetzeslücken suchen und ausnutzen, um sich ungerechtfertigt, auf Kosten der Allgemeinheit, zu bereichern oder Macht zu erlangen? So haben sich z. B. Banken mit einer List jahrelang, zulasten ehrlicher Steuerzahler, beim Fiskus bedient. Ich bin bestrebt, da lieber dem Vorbild der frühen Apostel nachzueifern: „Wir haben uns von aller schimpflichen Arglist losgesagt; wir handeln nicht hinterhältig und verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern lehren offen die Wahrheit. So empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen Gewissen.“ (2. Kotinther 4:2). Was hältst du davon, sich mit `List und Tücke´ ungerechtfertigte Vorteile zu verschaffen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen