Montag, 29. Februar 2016

Dass König Mosia eine Gabe von Gott besaß, womit er solche Gravierungen übersetzen konnte

Dieser von den Kundschaftern König Limhis gefundene Bericht war in einer Sprache verfasst, die sie nicht verstanden (Mosia 21:278:9): „Und nun wurde Limhi abermals von Freude erfüllt, als er aus dem Mund Ammons erfuhr, dass König Mosia eine Gabe von Gott besaß, womit er solche Gravierungen übersetzen konnte; ja, und auch Ammon freute sich.“ (Mosia 21:28).
Dass König Mosia eine Gabe von Gott besaß, womit er solche Gravierungen übersetzen konnte. Wenn du ein mysteriöses Schreiben in einer fremden Sprache finden würdest, wärst du dann nicht auch auf den Inhalt ganz gespannt? Nachdem nun König Limhi Besuch von seinen Brüdern aus Zarahemla bekommen hatte, fragte er Ammon, den Anführer dieses Expeditionstrupps (Mosia 7:1-2), ob er in der Lage sei, die Schriftzeichen zu entziffern (Mosia 8:12). Doch Ammon war dazu nicht in der Lage, wusste aber von ihrem König Mosia, dass er dazu in der Lage ist, da er eine Gabe von Gott besaß (Mosia 8:13-14). Am 22. September 1827 wurden durch den Engel Moroni genau solche Übersetzersteine, auch `Urim und Tummim´ (Licht und Vollkommenheit) genannt, Joseph Smith übergeben, um mit ihnen das Buch Mormon zu übersetzen (Joseph Smith - Lebensgeschichte 1:52,59), oder auch Offenbarungen von Gott zu empfangen (Überschrift zu Lehre und Bündnisse 611141516). Solche Steine werden übrigens auch fünfmal in der Einheitsübersetzung des Alten Testamentes erwähnt (z.B. Exodus 28:30).
Ich lerne daraus, dass Joseph Smith auch ein Seher gewesen ist und alle Propheten nach ihm bis heute ebenso. Welche Ansichten hast du in Bezug auf die Gabe des Übersetzens mittels Urim und Tummim?
urim
Amtstracht des Hohenpriesters - In der über der Brust befindlichen Lostasche wurden die Urim und Thummim verwahrt. (Quelle)

Sonntag, 28. Februar 2016

Sie brachten einen Bericht mit ... auf Platten aus Erz eingraviert

König Limhi sandte einen Suchtrupp aus, der nach der alten Heimat der Nehiten, Zarahemla, suchen sollte (Mosia 21:25). Sie fanden ein zerstörtes Land und meinten, dass es Zarahemla gewesen wäre (Mosia 21:26): „Und sie brachten einen Bericht mit, ja, einen Bericht des Volkes, dessen Gebeine sie gefunden hatten, und er war auf Platten aus Erz eingraviert.“ (Mosia 21:27).
Sie brachten einen Bericht mit ... auf Platten aus Erz eingraviert. Dieses Ereignis begab sich etwa 121 v. Chr. in Zentralamerika. Es handelte sich um 24 Platten aus reinem Gold (Mosia 8:9), verfasst in einer ihnen unbekannten Sprache (Mosia 8:11). Später erfahren wir, dass es sich um Platten der Jarediten handelt, die um die Zeit des Turmbaus zu Babel, als der Herr die Völker über die ganze Erde zerstreute (Genesis 11:1-9; kurz nach der Sintflut, etwa um die 2200 v. Chr.), von dort nach Amerika auswanderten (Ether 1:33) und einen Bericht von der Erschaffung der Erde, bis hin zum Untergang dieses Volkes enthält (Ether 1:2-5) und von Ether verfasst wurde (Ether 1:6).
Ich erkenne hieraus, dass der Herr des Himmels und der Erde Menschen über die gesamte Erde verteilte und Amerika schon lange ein Einwanderungsland ist. Ich lerne auch daraus, dass der Herr es gefügt hat, dass Deutschland zwar das Land ist, in dem ich zur Welt kam, ich aber nicht daraus ableiten kann, dass es mir und meinen Landsleuten gehört - der Eigentümer ist immer noch ihr Schöpfer, Jesus Christus (Lehre und Bündnisse 14:9). Wie siehst du die enorm vielschichtige Einwanderungsproblematik?
migranten
Migranten-Monopoly.  Karikatur: Tomicek
(Quelle)

Samstag, 27. Februar 2016

Sie waren nachts in das Land Nephi gekommen und hatten ihr Getreide und viele ihrer Kostbarkeiten weggetragen

König Limhi wollte gerne die schlechten Priester seines Vaters, König Noa, die die Ursache für ihr ganzes Leid waren, dingfest machen (Mosia 21:20): „Denn sie hatten den Wunsch, sie zu ergreifen, um sie zu bestrafen; denn sie waren nachts in das Land Nephi gekommen und hatten ihr Getreide und viele ihrer Kostbarkeiten weggetragen; darum legten sie sich gegen sie auf die Lauer.“ (Mosia 21:21).
Sie waren nachts in das Land Nephi gekommen und hatten ihr Getreide und viele ihrer Kostbarkeiten weggetragen. So etwas nennt man Diebstahl. Wir erinnern uns, dass sich eines der zehn Gebote kurz und bündig mit diesem Sachverhalt befasst: „Du sollst nicht stehlen.“, lautet das achte Gebot, dass der Herr dem Volk Israel durch Mose gab (Exodus 20:15). Dieses Gebot sagt mir, dass ich das `Eigentumsrecht´ (Abgrenzung der Herrschaft über Sachen und andere Vermögensgegenstände zwischen Personen) zu achten habe. Im Falle der Missachtung wird dies nach § 242 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Wie die Strafe des Herren aussieht, eröffnet uns die Schrift nicht. Heute ist es nicht anders als früher: „... Fluch und Betrug, Mord, Diebstahl und Ehebruch machen sich breit ...“ (Hosea 4:2). Ich habe erkannt, dass ich etwas das jemand anderem gehört, mir nicht widerrechtlich aneignen darf, auch wenn der Wert noch so klein wäre. Ich denke daran, dass aus etwas Kleinem leicht etwas Großes wird: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“ (begründet in einem chinesischen Sprichwort). Wie ist deine Einstellung zu dieser Thematik?

Freitag, 26. Februar 2016

Nun blieb das Volk Limhi soviel wie möglich als Gruppe beisammen

Nach seinen drei Fehlversuchen sich aus der Unterdrückung durch die Lamaniten zu befreien (Mosia 21:12), wurde das Volk Limhi vorsichtiger: „Nun blieb das Volk Limhi soviel wie möglich als Gruppe beisammen und sicherte sein Getreide und seine Herden. 19  Und der König selbst wagte sich nicht vor die Stadtmauern, wenn er nicht seine Wachen bei sich hatte, aus Furcht, er könnte auf irgendeine Weise den Lamaniten in die Hände fallen.“ (Mosia 21:18-19).
Nun blieb das Volk Limhi soviel wie möglich als Gruppe beisammen. Wie heißt doch ein Motivierungsspruch für Gruppenbildung: “Gemeinsam sind wir stark, alleine gehen wir unter.“ Sowohl in der Tier- als auch in der Menschenwelt erleben wir, dass Individuen Gruppen bilden, weil die Überlebenschancen, die eigene Sicherheit, viel größer ist als alleine. Eine Gruppe wird von einem Feind nicht so leicht attackiert, wie ein Einzelwesen. Ich lerne daraus, dass ich in der Gruppe, vorausgesetzt ich gehöre der Gruppe an, die meinen Idealen entspricht, nicht so erfolgreich von Satan und seinen Anhängern angegriffen werden kann, als wenn ich Einzelkämpfer wäre. Demzufolge suche ich jeden Sonntag die Gemeinschaft in der Kirche (3. Nephi 18:22). Dort werde ich für die Woche, wenn ich wieder überwiegend alleine bin, gestärkt und lerne, wie ich Satan erfolgreich die Stirn bieten kann. Wie erschwerst du demjenigen, auf dessen Speiseplan du stehst, nämlich Satan, die Jagd?
gemeinsam sind wir stark
Nach dem Motto „In der Gruppe sind wir stark“ machen sich diese Pinguine auf den Falklandinseln nur gemeinsam zur Nahrungssuche auf. Auf diese Weise machen sie es Killerwalen, auf deren Speisezettel sie stehen, bei der Jagd schwer. (Quelle)

Donnerstag, 25. Februar 2016

Jeder Mann solle zum Unterhalt der Witwen und deren Kinder beitragen

Nachdem das Volk Limhi dreimal erfolglos gegen die Lamaniten in den Kampf gezogen war, gab es viele Frauen mit Kindern, deren Männer, bzw. Väter, auf dem Schlachtfeld umkamen: „Nun gab es eine große Zahl von Frauen, ihrer mehr als Männer; darum gebot König Limhi, jeder Mann solle zum Unterhalt der Witwen und deren Kinder beitragen, dass sie nicht vor Hunger zugrunde gingen; und dies taten sie, weil eine so große Anzahl von ihnen getötet worden war.“ (Mosia 21:17).
Jeder Mann solle zum Unterhalt der Witwen und deren Kinder beitragen. König Limhi, ein rechtschaffener Sohn des vom Wort des Herrn abgefallenen Königs Noa, der ein Sohn Zeniffs war, der wiederum mit einer Gruppe Nephiten aus dem Land Zarahemla ins Land Lehi-Nephi auswanderte (Mosia 7:9), hatte noch keinen Bund mit Gott geschlossen, wurde aber wohl vom Geist des Herrn angeleitet, sich um die Witwen und Waisen zu kümmern, so wie es der Prophet des Herrn und König des Volkes, Benjamin, den Nephiten in Zarahemla gelehrt hatte (Mosia 4:16,26). Schon im Alten Testament wurde der zehnte Teil der Jahresernte abgeliefert und eingelagert, sodass die Armen gesättigt werden konnten (Deuteronomium 14:28-29). Dieses Gesetz gilt ebenso heute (Lehre und Bündnisse 83:6119:4). Gerne folge ich der Aufforderung des Herrn „Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Hause sei; ...“ (3. Nephi 24:10). Der Herr fordert uns auf ihn hierin zu prüfen und meine Erfahrung zeigt, dass der Herr sein Wort an demjenigen erfüllt, der dieses Gebot hält: „... prüft mich nun hiermit, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen herabschütten werde, daß nicht genug Raum sein wird, ihn aufzunehmen.“ (3. Nephi 24:10). Wann hast du das letzte Mal erlebt, dass der Herr dich aufgrund des Haltens eines Gebotes gesegnet hat?
zehten
Das Zahlen des Zehnten bringt Segnungen
(Quelle; lies dort auch gerne die Ausführungen)

Mittwoch, 24. Februar 2016

Nun war der Herr wegen ihrer Übeltaten langsam, ihr Schreien zu vernehmen

Nachdem das Volk Limhi begriffen hatte, dass es ohne den Herrn zu bitten, nichts ausrichten konnte, demütigte es sich und schrie mächtig zu ihm: „Und nun war der Herr wegen ihrer Übeltaten langsam, ihr Schreien zu vernehmen; dennoch hörte der Herr ihre Schreie und fing an, den Lamaniten das Herz zu erweichen, so dass sie anfingen, ihre Lasten leichter zu machen; doch hielt der Herr es nicht für richtig, sie aus der Knechtschaft zu befreien.“ (Mosia 21:15).
Nun war der Herr wegen ihrer Übeltaten langsam, ihr Schreien zu vernehmen. Der Herr tut dies nicht um sich an jenen zu rächen, die langsam sind auf seine Worte zu achten, aber schnell im Übeltun; er hat ungeachtet dessen Mitleid und ist schlussendlich barmherzig wenn sich seine Kinder seiner doch noch erinnern (Lehre und Bündnisse 101:7-9). Die so Betroffenen verschulden die Verlängerung ihres Leidensweges selber und müssen auf diese harte Weise lernen, dass es hilfreich ist, sich rechtzeitig zu demütigen und den Herrn in allem einzubeziehen. Ich bemühe mich, es nicht so weit kommen zu lassen, dass der Herr langsam auf mein Flehen achtet, weil ich langsam auf seine Worte achte. Ich weiß, dass der Herr mich segnet, wenn ich schnell von unrechtem Tun umkehre, auf seine Stimme, oder die seiner Diener, höre und sie auch schnell befolge (Helaman 12:4-5,23). Wie handhabst du Umkehr, wenn du erkannt hast, dass sie notwendig ist; `schiebst du sie auf die lange Bank´, oder gehst du unverzüglich ran?

Dienstag, 23. Februar 2016

Sie schrien mächtig zu Gott; ja, selbst den ganzen Tag lang

Nachdem das Volk Limhi, ein aus Zarahemla ausgewanderter Teil des nephitischen Volkes (Mosia 7:1,9), erkannte aufgrund dreier fehlgeschlagener Befreiungsversuche, dass es so nicht weitergeht: „Und sie demütigten sich bis in die Tiefen der Demut; und sie schrien mächtig zu Gott; ja, selbst den ganzen Tag lang schrien sie zu ihrem Gott, er möge sie aus ihren Bedrängnissen befreien.“ (Mosia 21:14).
Sie schrien mächtig zu Gott; ja, selbst den ganzen Tag lang. Bist du auch schon mal in einer Situation gewesen, in der du, nach vielen eigenen Fehlversuchen ohne an Gott zu denken, keinen Ausweg gefunden hast und dich dann doch daran erinnert hast, dass es da einen Gott gibt und man ja mal versuchen könnte mit seiner Hilfe einen zu finden? Eine solche zustande gekommene Hinwendung zu Gott ist eine zwangsweise, genau wie beim Volk Limhi. Sie ist nie und nimmer so effektiv und segensreich wie eine Freiwillige. Das zeigt uns die zeitliche Parallelgeschichte des mit Alma geflohenen Teils des Volkes von König Noa, Limhis Vater, der sich Gott freiwillig zugekehrt hatte (Mosia 18:7) und in Frieden leben durfte (Mosia 23:2,4,5,19). So bin ich dankbar, dass auch ich nach eigenem Willen und ohne Zwang das Evangelium annehmen, danach leben, und so die großen Segnungen des Herrn in meinem Leben erfahren durfte. Tag für Tag verspüre ich in dieser feindseligen Zeit den Frieden, den nur der Herr gibt (Johannes 14:27). Wie ist deine Situation in Bezug auf Zuwendung zum Herrn, wendest du dich ihm freiwillig zu oder eher nur in Zeiten der Bedrängnis?
entscheidungsprobleme
Die Qual der Wahl - Entscheiden, aber ohne Zwang
(Quelle)

Montag, 22. Februar 2016

„Und sie demütigten sich bis in den Staub und beugten sich dem Joch der Knechtschaft; sie nahmen es hin, dass man sie schlug und hin und her trieb und ihnen Lasten auflegte, gemäß den Wünschen ihrer Feinde.“ (Mosia 21:13).
  • Demut:
    Sich einer Gegebenheit bereitwillig unterwerfen, sich darüber nicht beklagen. Im religiösen Sinn bedeutet Demut, unsere Abhängigkeit von Gott zu erkennen und uns seinem Willen zu unterwerfen.
  • Joch der Knechtschaft:
    Ein Joch ist ein Zuggeschirr, mit dem zwei Zugtiere vor eine Last gespannt werden, womit sich für jedes Tier die Last halbiert oder anders gesehen, die auf die Last wirkende Kraft sich verdoppelt. Im Gegensatz zum Joch Christi als Symbol der Nachfolge, ist das Joch der Knechtschaft ein Symbol für Unterdrückung.
Sie demütigten sich bis in den Staub. Darunter verstehe ich, dass das Volk Limhi, nach seinen drei Niederlagen, nun so stark es ihm nur irgend möglich war, den Willen des Herrn akzeptierte und sich seiner Unterdrückung durch die Lamaniten ohne weiteren Widerstand hingab. Dieses Beispiel lehrt mich, mich nicht unter das Joch der Knechtschaft Satans zu begeben, denn mit Satan unter einem Joch werde ich unweigerlich in sein Reich geführt. Wenn ich mich aber dem Willen des Herrn unterwerfe und das Joch Christi auf mich nehme, so wird mir, mit ihm an meiner Seite, der Weg durch dieses Erdenleben leichter und ich werde durch ihn zu ewigem Leben in seiner Gegenwart geleitet - und sein Joch ist sogar noch komfortabel und seine Last leicht (Matthäus 11:28-30). Würdest du dich überhaupt unter ein Joch begeben und wenn ja, welches würdest du wählen und aus welchen Gründen?


Ein Joch für zwei Ochsen
(Quelle 1Quelle 2)

Sonntag, 21. Februar 2016

Sie fingen an, den Wunsch zu haben, gegen sie in den Kampf zu ziehen

Die Bedrängnisse durch die Lamaniten waren überaus groß (Mosia 21:5), sodass das Volk Limhis den König drängte, sich mit militärischen Mitteln daraus zu befreien (Mosia 21:6); zweimal scheiterte ihr Versuch (Mosia 21:8,11) und auch ein weiterer: „Ja, sie zogen nochmals, selbst ein drittesmal, und erlitten ein Gleiches; und diejenigen, die nicht getötet worden waren, kehrten wieder in die Stadt Nephi zurück.“ (Mosia 21:12).
Sie fingen an, den Wunsch zu haben, gegen sie in den Kampf zu ziehen. Es ist menschlich, wenn man sich aus einer ausweglosen Situation befreien möchte, sogar, wenn man zum Schwert greifen muss. Allerdings hat sich dieser Teil der Nephiten selbstverschuldet in diese Situtuation gebracht, indem sie nicht die Worte des Propheten Abinadis ernst genommen haben (Mosia 20:2112:5). Ich lerne daraus, dass ich unausweichlich in große Schwierigkeiten gerate, wenn ich nicht die Worte der von Gott berufenen Propheten befolge. Der Herr sagt mir, dass ich die Worte des Propheten so zu behandeln habe, als würden sie aus seinem eigenen Mund kommen (Lehre und Bündnisse 21:4-6). Ich möchte nicht vom Volk Gottes abgeschnitten werden (Lehre und Bündnisse 1:14) und beachte deshalb die Worte seiner lebenden Propheten (hier kannst du diese kennenlernen). Was ist deine Meinung zu lebenden Propheten, oder denkst du, dass der Herr die Menschen heute alleine lässt?

Samstag, 20. Februar 2016

Sie schlugen sie auf die Wangen und übten Gewalt über sie aus

Limhi und sein Volk lebten eine kurze Zeit in Frieden, bis die Lamaniten wieder zum Zorn gegen sie aufgestachelt wurden (Mosia 21:1-2), doch: „Nun wagten sie nicht, sie zu töten, wegen des Eides, den ihr König dem Limhi geschworen hatte; aber sie schlugen sie auf die Wangen und übten Gewalt über sie aus und fingen an, ihnen schwere Lasten auf den Rücken zu legen und sie zu treiben wie einen stummen Esel –„ (Mosia 21:3).
Sie schlugen sie auf die Wangen und übten Gewalt über sie aus. Wer kennt es nicht, „Das Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller (deutscher Dichter, Philosoph und Historiker, 1759-1805), oder zumindest Teile daraus: „...Wo rohe Kräfte sinnlos walten, Da kann sich kein Gebild gestalten; ...“, abgewandelt „... da kann kein Knopf die Hose halten“. Fast immer ist es nicht sinnvoll, ein Ziel mit Gewalt durchzusetzen (Ausnahmen sehe ich in lebensrettenden Maßnahmen). Ich habe vor Jahren mal eine Radschraube aufsetzen und anziehen wollen. Sie lief sehr schwer. Mir war nicht wohl dabei, als ich sie mit Gewalt anzog. Mein Gefühl sollte mich nicht getäuscht haben: Das Gewinde wurde zerstört und ich musste die Bremsscheibe wechseln. Ich lerne, dass ich mit Gewalt überwiegend zerstörerisch wirke. Das passiert nicht nur im physischen Bereich (Einsatz körperlicher Kraft) sondern auch im psychischen (Zufügung geistiger Qualen), im verbalen (erniedrigende Sprachwahl) und relationalen (Entzug von Beziehung). Gewalt wird nie zufällig, sondern immer absichtlich angewendet. Gewalt ist ein Mittel Satans (Apostelgeschichte 10:38). Wenn Diener des Herrn Gewalt ausüben, dann ist der Geist des Herrn betrübt und zieht sich zurück (Lehre und Bündnisse 121:36-37). Ich hüte mich allgemein davor, insbesondere aber Menschen und sonstigen Lebewesen gegenüber, Gewalt anzuwenden. Wie stehst du zur Anwendung von Gewalt?
gewalt
„Prügelnde Bauern“, Gemälde von Adriaen Brouwer, 17. Jahrhundert (Quelle)

Freitag, 19. Februar 2016

Hatten sie Mitleid mit ihnen und besänftigten sich ihnen gegenüber

Die vom nephitischen Hauptmann Gideon vorgeschlagene ` Appeasement-Politik´ (Mosia 20:17-19) zeigte ihre positive Wirkung: „Und als die Lamaniten das Volk Limhi sahen, dass sie ohne Waffen waren, hatten sie Mitleid mit ihnen und besänftigten sich ihnen gegenüber und kehrten mit ihrem König friedlich in ihr eigenes Land zurück.“ (Mosia 20:26).
Wenn ich Mitleid habe, dann nehme ich Anteil an Schmerz und Leid anderer, ich bringe Leidenden Mitgefühl, Erbarmen und Güte entgegen. Das größte Beispiel haben wir in Jesus Christus. Eines der unzähligen Beispiele dafür: Jesus ließ sich über die Arbeit seiner Apostel berichten. Sie wurden jedoch durch viele Menschen immer wieder gestört und so fuhr er mit den Aposteln über den See an einen ruhigen Platz, damit die erschöpften Apostel ein wenig ausruhen konnten (Markus 6:31). Aber auch dorthin kamen die Menschen: „Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.“ (Markus 6:34). Auch als er bei seinem Besuch auf dem amerikanischen Kontinent die Nephiten belehrte, zeigte er Mitleid (3. Nephi 17:6-8).
Hatten sie Mitleid mit ihnen und besänftigten sich ihnen gegenüber. Wir sollen Christus nacheifern und so beziehe ich die Aufforderung des Apostels Petrus, die er den Ältesten der Urkirche gab, auch auf mich und versuche ihr so gut als möglich im Umgang mit meinen Mitmenschen nachzukommen: „... seid alle eines Sinnes, voll Mitgefühl und brüderlicher Liebe, seid barmherzig und demütig!“ (1. Petrus 3:8). Ich habe Mitgefühl mit den unzählig Leidenden und versuche ihr Leid mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln lindern zu helfen, indem ich meinem Nächsten diene und u. a. in den Fond für humanitäre Hilfe der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage spende (sieh hier). Wie äußerst sich dein Mitleid?
mitleid
Die Kirche ist weltweit an einer Vielzahl von Maßnahmen beteiligt, um Menschen in Not zu helfen. (Quelle)

Donnerstag, 18. Februar 2016

Der König ließ sich seinem Volk gegenüber besänftigen

Limhi wollte die Angelegenheit mit der Entführung der lamanitischen Töchter durch eine Untersuchung aufklären lassen (Mosia 20:16). Gideon brachte allerdings einen plausiblen Aspekt zur Sprache und hielt den König davon ab, diese Untersuchung durchzuführen (Mosia 20:17-18). Er schlug König Limhi vor, mit dem König der Lamaniten über diesen Gedanken zu reden, um ihn so dazu zu bewegen, sich bei den aufgebrachten Lamaniten für Frieden einzusetzen (Mosia 20:19): „Und es begab sich: Der König ließ sich seinem Volk gegenüber besänftigen; und er sprach zu ihnen: Lasst uns hingehen, meinem Volk entgegen, ohne Waffen; und ich schwöre euch mit einem Eid, dass mein Volk euer Volk nicht töten wird.“ (Mosia 20:24).
Der König ließ sich seinem Volk gegenüber besänftigen. Der nephitische Hauptmann Gideon erkannte die Unterlegenheit der nephitischen gegenüber den lamanitischen Streitkräften und riet Limhi zu einer `Appeasement-Politik´ (Beschwichtigungspolitik, englisch to appease, französisch apaiser, ‚besänftigen‘, ‚beschwichtigen‘, ‚beruhigen‘) in der Hoffnung auf diese Weise einen weiteren militärischen Konflikt zu vermeiden. Die Besänftigung beruhte darauf, den Aspekt zu berücksichtigen, dass die Entführer doch die falschen Priester Noas gewesen sein könnten. In der ersten salomonischen Spruchsammlung heißt es: „Des Königs Grimm gleicht Todesboten, aber ein Weiser kann ihn besänftigen.“ (Sprichwörter 16:14). Ich lerne daraus, in Konfliktsituationen eher Weisheit walten zu lassen anstatt Emotionen und unterschiedlichste Aspekte zu betrachten, um dadurch Konfliktparteien zu besänftigen. Wie hast du schon mal aufkochende Gemüter besänftigt?
besänftigen
Wie kann ich Streithähne besänftigen? (Quelle)

Mittwoch, 17. Februar 2016

Darum habe ich in meinem Zorn mein Volk heraufkommen lassen, um gegen dein Volk Krieg zu führen

Limhi erfuhr durch Befragung des Königs der Lamaniten den Grund dessen Feldzuges gegen sein Volk: „Und nun sprach der König: Ich habe den Eid gebrochen, weil deine Leute die Töchter meines Volkes verschleppt haben; darum habe ich in meinem Zorn mein Volk heraufkommen lassen, um gegen dein Volk Krieg zu führen.“ (Mosia 20:15).
Darum habe ich in meinem Zorn mein Volk heraufkommen lassen, um gegen dein Volk Krieg zu führen. Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Wer zornig ist, verbrennt oft an einem Tag das Holz, das er in vielen Jahren gesammelt hat.“ Mit viel Schweiß und Mühe hat man sich über Jahre hinweg etwas Erstrebenswertes aufgebaut und dann ist es aufgrund einer kurzen Übermannung schlechter Gefühle dahin. Von Herodes wissen wir, dass sein Zorn einer ganzen Generation das Leben kostete (Matthäus 2:16). Vom österreichischen Schriftsteller und Arzt Ernst Freiherr von Feuchtersleben (1806 - 1849) stammt folgende Aussage: „Wenn wir zürnen, hat unser Gegner seinen Zweck erreicht: Wir sind in seiner Gewalt.“ Wie können wir uns davor schützen, uns in die Gewalt unsres Gegners - Satan - zu begeben? Wir müssen versuchen, negative Emotionen durch positive zu verdrängen: Gedanken erzeugen Gefühle und Gedanken beeinflussen Gefühle. Gute Gefühle gegenüber meinem Nächsten helfen mir Zorn zu verdrängen oder erst gar nicht aufkommen zu lassen (Moroni 7:45). Ich versuche mich also in meiner Liebe zu meinen Mitmenschen zu steigern, indem ich mir ständig in Erinnerung rufe: Er ist genauso ein Kind Gottes, wie ich es bin - und ich könnte ihm auch unsympathisch sein! Wann hattest du eine Situation, wo du Zorn zu bekämpfen hattest und wie hast du es angestellt?

Dienstag, 16. Februar 2016

Und Limhi sprach zu ihm

Nachdem das Volk Limhi (Nephiten) die Lamaniten bezwungen hatte, befand sich unter den auf dem Schlachtfeld zurückgelassenen noch der König der Lamaniten und er wurde zu Limhi gebracht mit dem Vorschlag ihn zu töten (Mosia 20:12-13): „Aber Limhi sprach zu ihnen: Ihr sollt ihn nicht töten, sondern bringt ihn hierher, dass ich ihn sehe. Und sie brachten ihn hin. Und Limhi sprach zu ihm: Was für einen Grund habt ihr, herzukommen und gegen mein Volk Krieg zu führen? Siehe, mein Volk hat den Eid, den ich euch geschworen habe, nicht gebrochen; warum solltet also ihr den Eid brechen, den ihr meinem Volk geschworen habt?“ (Mosia 20:14).
Und Limhi sprach zu ihm. Paul Claudel (französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat; 1868-1955) sagte: „Rede nur, wenn du gefragt wirst, aber lebe so, dass man dich fragt!“ Von Ignazio Silone (politisch engagierter italienischer Schriftsteller; 1900-1978) stammt die Aussage: „Miteinander zu sprechen ist besser als gegeneinander zu schweigen.“ Sich anzuschweigen löst keine Probleme. Die Lamaniten gingen ohne nachzuforschen davon aus, dass das Volk Limhi ihre Töchter verschleppt habe und reagierte, traf mit seinen Maßnahmen aber die Falschen. Um Probleme zu lösen, ist es wichtig, zur richtigen Zeit, die richtigen Fragen zu stellen. Mit `SKB-Fragen´ versuche ich zunächst die notwendigen Informationen zu gewinnen (S wie Sammeln), durch Konkretisieren das Wichtige herauszufiltern (K wie Konkretisieren), dann teile ich mit, was ich verstanden habe und frage nach, ob das auch das ist, was mein Gegenüber meinte (B wie Bestätigung).
Von Christus lerne ich, dass ich zuhören und Fragen stellen, aber auch Antworten geben muss, wenn ich Verständnis erlangen will (Lukas 2:46-47). Anders ist allerdings die Lehre des buddhistischen Gottes Vadjra gemeint: Nichts sehen - nichts hören - nichts sagen. Hier gehört in den drei Aussagen jeweils eingefügt: Böses. Ich wende gerne den Gedanken von Paul Claudel bezogen auf Glaubensansichten an: Ich dränge anderen nichts auf, aber lebe so, dass sie angeregt sind, mich zu meiner Lebensweise zu befragen (Matthäus 5:16; lies auch hier die Worte unseres lebenden Propheten Thomas S. Monson oder sieh dir die Rede an). Wie lässt du dein Licht leuchten?
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Die drei Affen von Nikkō (Quelle; Nikkō: Stadt in Japan)

Montag, 15. Februar 2016

Sie kämpften um ihr Leben und um ihre Frauen und um ihre Kinder

König Limhi, der Nachfolger seines Vaters Noa im Königsamt, bemerkte die Kriegsvorbereitungen der Lamaniten und leitete seinerseits erfolgreiche Verteidigungsmaßnahmen ein (Mosia 20:8-10): „Und es begab sich: Das Volk Limhi fing an, die Lamaniten vor sich herzujagen, und doch waren sie nicht halb so zahlreich wie die Lamaniten. Aber sie kämpften um ihr Leben und um ihre Frauen und um ihre Kinder; darum strengten sie sich an, und wie Drachen kämpften sie.“ (Mosia 20:11).
Sie kämpften um ihr Leben und um ihre Frauen und um ihre Kinder. Seit es Menschen auf Erden gibt, gibt es Streitigkeiten, die dann auch in Kämpfe um Leben und Tod ausarteten (Genesis 4:1-16). Meist reagieren Menschen bei diesem Thema mit Unverständnis und fragen wo da Gott sei wenn er so viel Leid zulässt und nicht eingreift. Er kann nicht eingreifen, da er uns Entscheidungsfreiheit gewährt hat (Köstliche Perle Mose 7:32), die Luzifer uns nehmen wollte (Köstliche Perle Mose 4:1-4). Ohne sie könnten wir keine Erfahrungen sammeln und uns weiter entwickeln. Um sich entscheiden zu können, muss es Alternativen geben. Eine Alternative ist das Gute, das von Gott kommt, die andere Alternative das Böse von Luzifer kommend (Lehre und Bündnisse 29:39). Satan wird uns mit allen Mitteln versuchen davon abzuhalten, uns für Gott zu entscheiden, er führt Krieg gegen uns (Lehre und Bündnisse 76:28-29), er will, dass wir so elend werden, wie er es ist (2. Nephi 2:27). Wollen wir ihm nicht unterliegen, müssen wir uns verteidigen, wie Drachen um unser Leben und das unserer Lieben kämpfen. Entsprechend dem Rat des Paulus an die Epheser (Epheser 6:10-17) rüste ich mich zur Verteidigung dadurch, dass ich regelmäßig das Wort Gottes studiere und um Kraft bitte, es in meinem Leben immer besser anzuwenden. Wie verteidigst du dich gegen die Angriffe Satans?
waffenrüstung
„Legt die Waffenrüstung Gottes an“ Robert D. Hales
(Quelle; sieh dir auch die Rede an oder lies sie)

Sonntag, 14. Februar 2016

Denn sie dachten, es sei das Volk Limhi gewesen

Nachdem die falschen Priester König Noas die Töchter der Lamaniten raubten (Mosia 20:4-5), geschah Folgendes: „Und es begab sich: Als die Lamaniten bemerkten, dass ihre Töchter fehlten, wurden sie auf das Volk Limhi zornig, denn sie dachten, es sei das Volk Limhi gewesen. 7  Darum sandten sie ihre Heere aus; ja, sogar der König selbst ging seinem Volk voran; und sie zogen in das Land Nephi hinauf, um das Volk Limhi zu vernichten.“ (Mosia 20:6-7).
Denn sie dachten, es sei das Volk Limhi gewesen. Wie schnell gerät doch ein Falscher unter Verdacht. Schlecht für den Verdächtiger als auch für den so Verdächtigten. Mit der Verdächtigung gehen ja auch gleich Verurteilung und Rachegelüste einher. Derjenige, der falsche Verdächtigungen gegenüber Behörden äußert, kann in Deutschland nach § 164 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden. Ich muss ja nicht immer gleich zu einer Behörde rennen. Häufig verdächtige ich bei mir zu Hause bei einem Fehler, der auftritt, immer gleich jemand anderen aus dem Haushalt und meistens stellt es sich heraus, dass ich selber der Verursacher war. Peinlich, wenn ich dann den falsch verdächtigten, darauf hin schon zur Rechenschaft gezogen habe. Deshalb habe ich mir angewöhnt, dass ich, wenn so ein Gedanke in mir aufkommt, zunächst meine eigenen Handlungen reflektiere - denn laut Paulus führen Auseinandersetzungen und Wortgefechte, die dabei meist entstehen, nur wieder zu Neid, Streit, Verleumdungen und üblen Verdächtigungen (1. Timotheus 6:4). Wie hältst du es mit Verdächtigungen und wie vermeidest du diese Spirale, die Paulus aufführt?
falscher_verdacht
Falscher Verdacht: 1 Die fehlenden Tulpen, 2 kann nur der Hund gewesen sein, 3 Hund ausschimpfen, 4 Wutentbrannt nach Hause, 5 es war seine Frau, 6 Wiedergutmachung mit Wurst (Quelle)

Samstag, 13. Februar 2016

Vierundzwanzig Töchter der Lamaniten führten sie in die Wildnis weg

In Schemlon waren die Lamaniten angesiedelt. Deren Töchter versammelten sich dort regelmäßig an einem Ort zum Tanzen (Mosia 20:1). Die Priester des schlechten Königs Noa hatten ja auf der Flucht vor den Lamaniten ihre Familien im Stich gelassen und waren nun ohne Frauen (Mosia 19:11), hatten aber offensichtlich Sehnsucht nach solchen: „Und da sie in der Wildnis verweilten und die Töchter der Lamaniten entdeckt hatten, legten sie sich auf die Lauer und beobachteten sie; 5  und als nur wenige von ihnen zum Tanz versammelt waren, kamen sie aus ihren Verstecken hervor und ergriffen sie und führten sie in die Wildnis weg; ja, vierundzwanzig Töchter der Lamaniten führten sie in die Wildnis weg.“ (Mosia 20:4-5).
Hierbei werde ich an eine ähnliche Begebenheit im Alten Testament erinnert. Die Israeliten lagen mit dem Stamm Benjamin im Kampf und schlugen sie vernichtend (Richter 20:48). Restliche Benjamiter waren nun ohne Frauen und die Israeliten hatten Mitleid mit ihnen und beratschlagten, wie sie ihnen helfen konnten. Selber waren ihnen die Hände gebunden, denn sie hatten geschworen, dass sie keine Verbindungen ihrer Töchter mit den Benjamitern zulassen wollten (Richter 21:1). So kamen sie auf den Gedanken, dass die Benjamiter sich Töchter rauben sollten, die zu einem jährlichen Fest in Schilo zusammenkamen und sich dort auch beim Tanz vergnügten (Richter 21:21,23). Auf diese Weise umgingen sie ihren Eid.
Vierundzwanzig Töchter der Lamaniten führten sie in die Wildnis weg. Und das, nur weil sie sich schämten zu ihren Frauen und Kindern ins Land Nephi zurückzukehren - allerdings hatten sie auch vor Rache Angst (Mosia 20:3).In Deutschland würde diese Handlung heutzutage eine gegen die persönliche Freiheit gerichtete Straftat darstellen und zur Gruppe der Entführungsdelikte gehören und mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr geahndet werden (§ 234 StGB). Ich ziehe für mich daraus folgende Lehre: Es muss ja nicht gleich Menschenraub sein. Ich kann ja über meine Familienmitglieder oder meine Mitmenschen auch in anderer Weise Zwang ausüben - sowohl körperlicher, als auch geistiger Art. Ich habe gelernt, dass man mit Zwang auf Dauer nichts erreichen kann und außerdem weiß ich, dass wir das nicht dürfen (Lehre und Bündnisse 121:41-42). Was sind deine Erfahrungen mit Zwang?
Violin Practice
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Freitag, 12. Februar 2016

Der König der Lamaniten stellte rund um das Land Wachen auf

Nach den Bündnissen zwischen den Führern der Lamaniten und Nephiten (Mosia 19:25-26) richtete der neue König der Nephiten, Limhi, das Reich und Frieden wieder auf (Mosia 19:27): „Und der König der Lamaniten stellte rund um das Land Wachen auf, um das Volk Limhi im Land zu halten, damit sie nicht in die Wildnis wegzögen; und den Unterhalt für seine Wachen nahm er aus dem Tribut, den er von den Nephiten erhielt.“ (Mosia 19:28).
Der König der Lamaniten stellte rund um das Land Wachen auf. Damit die Nephiten ihren Unterdrückern nicht entkommen konnten, wurden sie ringsum von Wachen umstellt (Mosia 21:5). Auch dieses Szenario erinnert mich an jüngste deutsche Geschichte. Nach dem zweiten Weltkrieg teilten die Siegermächte das Deutsche Reich in vier Besatzungszonen ein. Drei dieser Zonen wurden zu einem vereinigten Wirtschaftsgebiet zusammengefasst - Westdeutschland. Es blieb der von den Sowjets besetzte Teil übrig, der sich mit der Zeit zu einem eigenen Staat entwickelte. Die Bedingungen dort waren nicht so positiv wie im Westen und so zog es viele Menschen von Ost nach West. Die Machthaber im Osten sahen sich gezwungen, den Bevölkerungsschwund zu stoppen und errichteten mit der Zeit einen etwa 1400 Kilometer langen und durch etwa 30.000 Grenzsoldaten bewachten `Todesstreifen´. Auf diese Weise wollten sie den Bestand ihres diktatorischen Staates sichern. Ich hatte das enorme Glück, oder besser, durfte durch die Segnungen des Herren, im freien Teil dieses Landes aufwachsen. Wie verzweifelt Menschen auf der anderen Seite der Grenze waren, zeigen die unzähligen Fluchtversuche, die für etwa 872 Menschen mit dem Tod endeten. 1989 endlich überwand der überstarke Freiheitswille in friedlicher Form diese Trennung; mit Willi Brands Worten: „Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört.“. Welche Gedanken hast du zu der friedlichen Wiedervereinigung?
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Grenzsicherungsanlagen der damaligen DDR vom Dreiländereck Bayern, Sachsen, Böhmen bis zur Lübecker Bucht (Quelle)

Donnerstag, 11. Februar 2016

Der König der Lamaniten schwor ihnen einen Eid, ... Und auch Limhi ... schwor dem König der Lamaniten einen Eid

Nachdem König Noah beseitigt war, flohen die restlichen Priester (Mosia 19:21) und das Volk traf auf seinem Rückweg in die Heimat auf Gideons Suchtrupp (Mosia 19:22). In der Heimat war inzwischen Limhi, der rechtschaffene Sohn König Noas, vom Volk als dessen Nachfolger eingesetzt: „Und es begab sich: Der König der Lamaniten schwor ihnen einen Eid, sein Volk werde sie nicht töten. 26  Und auch Limhi als Sohn des Königs, dem das Königtum vom Volk übertragen worden war, schwor dem König der Lamaniten einen Eid, sein Volk werde ihm Tribut zahlen, ja, die Hälfte all dessen, was sie besaßen.“ (Mosia 19:25-26).
Der König der Lamaniten schwor ihnen einen Eid, ... Und auch Limhi ... schwor dem König der Lamaniten einen Eid. Wenn ich hier von der Ablegung eines Eides lese, frage ich mich, wie sieht das heute bei uns damit aus? Ein Eid dient der persönlichen Bekräftigung einer Aussage. Durch die Ablegung verpflichte ich mich zur Wahrheit und zum Tragen der Konsequenzen der Eidausage. Zum Beispiel legen Ärzte den Hippokratischen Eid ab, in dem sie sich zur Einhaltung ihrer Berufspflichten und ethischer Prinzipien verpflichten.
Im Alten Testament lesen wir von vielen Eidesbekundungen. Gott hat z. B. Abraham geschworen, ihn zu einem großen Volk werden zu lassen (Genesis 22:16-1726:3). Allerdings hat der Herr uns geboten, nicht im Namen Gottes oder seiner Schöpfungen zu schwören (Matthäus 5:33-37). Dennoch gibt es einen `stillen Eid und Bund´ des Priestertums. Dieser bildet ein heiliges Versprechen zwischen dem Herrn und demjenigen, dem das melchisedekische Priestertum übertragen wird. In diesem Eid bekräftigt der Herr gegenüber dem bis ans Lebensende treuen Priestertumsträger, dass er alles empfangen wird, was der Vater hat (LuB 84:33–39). Was für ein jegliches Vorstellungsvermögen übersteigendes Versprechen - in das allerdings gleichberechtigt die Frauen im Bund einbezogen sind (lies hier). Trotzdem fällt es mir im Alltag nicht leicht, dieses Versprechen meinerseits immer einzuhalten, aber ich bemühe mich nach besten Kräften. Was hältst du von diesem `stillen Eid´? Hier erfährst du mehr.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Nun hatten sie im Herzen geschworen, sie würden ... nach Rache trachten

Derjenige Teil des Volkes Nephi, der mit dem schlechten König Noa geflohen war und seine Familien im Stich gelassen hatte, reagierte so: „Nun hatten sie im Herzen geschworen, sie würden in das Land Nephi zurückkehren, und falls ihre Frauen und ihre Kinder und auch diejenigen, die bei ihnen geblieben waren, getötet worden seien, würden sie nach Rache trachten und auch mit ihnen zugrunde gehen. 20  Und der König gebot ihnen, nicht zurückzukehren; und sie waren auf den König zornig und ließen ihn leiden, ja, bis zum Feuertod.“ (Mosia 19:19-20).
  • Sie waren auf den König zornig und ließen ihn leiden, ja, bis zum Feuertod
    Hier trat nun das ein, was der nephitische Prophet Abinadi 27 Jahre zuvor diesem Volk prophezeit hatte: der Feuertod König Noas (Mosia 12:3).
Nun hatten sie im Herzen geschworen, sie würden ... nach Rache trachten. Rache ist die Zufügung von Schaden an jemandem, der Unrecht begangen hat. Und wie heißt es so schön: Rache ist süß! Ist es dir auch schon passiert, dass dich jemand verletzt oder beleidigt hat und du dann auf Rache gesonnen und sie ausgeführt hast? Wie waren deine Empfindungen? Im Moment der Rache ist dein Belohnungszentrum angesprungen und du hast dich daraufhin momentan wohlgefühlt, so als wenn du dich mit deiner Lieblingssüßigkeit belohnt hättest. Aber wie lange hielt dieses `süße´ Empfinden an? Wenn die Süßigkeit alle ist, ist es mit dem Glücksgefühl auch nicht mehr weit her. „So süß die Rache zunächst auch schmeckt, so bitter und lange wirkt ihr Nachgeschmack“ - haben Wissenschaftler herausgefunden (hier). Deshalb ist es besser, dem Rat des Herrn zu folgen und ihm die Rache zu überlassen (Römer 12:19Mormon 8:20). Ich habe oftmals auch den Gedanken, meinen Unternachbarn, die nicht mit sich reden lassen, ihre nächtlichen Ruhestörungen zu vergelten. Dann sage ich mir aber: Meine Genugtuung wird nicht lange anhalten, sie werden wieder zurückschlagen - und so würde das eine ewige Spirale werden. Also bitte ich lieber den Herrn um Hilfe - entweder für mich, dass ich mich nicht provozieren lasse, oder dass sie einsichtig werden. Wobei kamen deine letzten Rachebefühle auf?

Dienstag, 9. Februar 2016

Doch war Limhi nicht in Unkenntnis über die Übeltaten seines Vaters

Limhi, einer der Söhne König Noas, der sich unter den gefangen genommenen befand, hatte den Wunsch: „... sein Vater möge nicht vernichtet werden; doch war Limhi nicht in Unkenntnis über die Übeltaten seines Vaters, denn er selbst war ein gerechter Mann.“ (Mosia 19:17).
Doch war Limhi nicht in Unkenntnis über die Übeltaten seines Vaters. Obwohl Limhi die Übeltaten seines Vaters kannte, wollte er gerne, dass er nicht von den Lamaniten getötet werden möge. Dessen ungeachtet hatte er die Schlechtigkeit seines Vaters erkannt, weil er den Einfluss des `Lichtes Christi´ verspürte. Durch dieses Licht - auch der Geist Christi genannt - wissen alle Menschen, bevor sie die Gabe des Heiligen Geistes empfangen (Lehre und Bündnisse 39:23), was richtig und was falsch ist (Moroni 7:16,18). Hast du schon mal etwas getan, was in dir ein äußerst ungutes Gefühl hinterließ? Da hat sich dann dein Gewissen geregt. Alle Menschen sind mit der natürlichen Fähigkeit geboren, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden (Lehre und Bündnisse 84:46).
Ich kann mich daran erinnern, als wenn es gestern Nacht war: Ich war bei regnerischem Wetter mit dem Wagen auf einer leeren Schnellstraße unterwegs. Plötzlich tat es einen Schlag und der Wagen holperte über etwas hinweg. Ich bekam einen mächtigen Schreck, fuhr aber weiter und dachte, dass irgendein Gegenstand auf der Straße gelegen haben wird, vielleicht ein Stein. Und wenn es ein Mensch war? Mein Gewissen ließ mir keine Ruhe. Ich kehrte um, fuhr an die Stelle zurück und sah, dass schon die Polizei da war. Ich meldete, dass ich da vor Kurzem an dieser Stelle über etwas gefahren sei. Welche Erleichterung machte sich in mir breit, als ich erfuhr, dass eine Wildsau schon vor mir überfahren wurde und an der Stelle gerade erst weggeräumt worden war. Die Straße heißt übrigens `Wildparkstraße´. In welcher Situation hat sich dein Gewissen das letzte Mal gemeldet?

Montag, 8. Februar 2016

Auf diese Weise sollten sie dem König der Lamaniten von Jahr zu Jahr Tribut zahlen

Unter welchen Bedingungen das Leben der Nephiten geschont wurde: „Darum schonten die Lamaniten ihr Leben und nahmen sie gefangen und brachten sie zurück in das Land Nephi und gewährten ihnen, das Land zu besitzen, unter der Bedingung, dass sie König Noa in die Hände der Lamaniten auslieferten und ihr Eigentum auslieferten, ja, die Hälfte all dessen, was sie besaßen, die Hälfte ihres Goldes und ihres Silbers und all ihrer Kostbarkeiten, und auf diese Weise sollten sie dem König der Lamaniten von Jahr zu Jahr Tribut zahlen.“ (Mosia 19:15).
Auf diese Weise sollten sie dem König der Lamaniten von Jahr zu Jahr Tribut zahlen. Um ihr Leben zu retten, mussten die ehemaligen Anhänger des schlechten Königs Noa, als Zeichen ihrer Unterwerfung, etliche Auflagen der Lamaniten erfüllen. Wie sieht das mit dem `Tribut zollen´ in der heutigen Zeit aus? Im Wesentlichen zollt man heute Tribut als Anerkennung der Leistung einer Person oder der hervorragenden Eigenschaften eines Produktes. Aber oft wird auch `ein hoher Tribut gefordert´, um etwas Außergewöhnliches zu erreichen.
So haben unzählige Menschen `einen hohen Tribut gezahlt´ um anderen Menschen z.B. das Evangelium zugänglich zu machen. So zahlte z. B. William Tyndale am 6. Oktober 1536 einen hohen Tribut mit seinem Leben dafür, dass er das Alte Testament aus dem hebräischen Urtext und das Neue Testament aus dem griechischen Urtext ins Englische übersetzte. Joseph Smith zahlte am 27. Juni 1844 ebenso mit seinem Leben einen hohen Tribut, indem er unter schwierigsten Bedingungen die Fülle des Evangeliums von Jesus Christus wiederherstellte. Wegen dieser Menschen, und vieler weiterer, haben wir heutzutage Kenntnis von Gottes `Plan der Erlösung´. Meinen Respekt und meine Anerkennung zolle ich diesen Menschen dadurch, dass ich die heiligen Schriften verinnerliche und ihre Lehren in meinem täglichen Leben versuche, so gut ich kann, anzuwenden. Wie zollst du welchen herausragenden Persönlichkeiten Tribut?
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Porträt Tyndales in einer 1534 erschienenen Ausgabe des Neuen Testaments (Quelle)

Sonntag, 7. Februar 2016

Diejenigen, die bei ihren Frauen und ihren Kindern geblieben waren, ließen ihre anmutigen Töchter vortreten

Die nicht mit König Noa geflohenen, sondern bei ihren Familien verbliebenen Männer, hatten einen Rettungsplan: „Und es begab sich: Diejenigen, die bei ihren Frauen und ihren Kindern geblieben waren, ließen ihre anmutigen Töchter vortreten und sich bei den Lamaniten dafür einsetzen, dass sie sie nicht töteten.“ (Mosia 19:13).
Dieses Verhalten erinnert mich an eine Begebenheit aus dem Alten Testament. Isaak, der Sohn Abrahams, zog mit seiner Frau Rebekka zum König Abimelech nach Gerar. Rebekka war eine schöne Frau und die Männer des Ortes fragten Isaak über sie aus. Weil Isaak Angst um sein Leben hatte, gab er sie als seine Schwester aus (Genesis 26:7). Als der König Abimelech allerdings durch das Fenster sah, dass die beiden nicht wie Bruder und Schwester miteinander umgingen, beklagte er sich bei Isaak darüber, dass er durch seine Falschaussage Schuld über seine Männer hätte bringen können (Genesis 26:10). Erstaunlicherweise stellte der König dessen ungeachtet Isaak und seine Frau unter besonderen Schutz (Genesis 26:11). Hierdurch wurde der Verheißung, dass der Herr Abraham und den Seinen dieses Land als Erbteil geben wollte, der Weg gebahnt (Genesis 26:24).
Diejenigen, die bei ihren Frauen und ihren Kindern geblieben waren, ließen ihre anmutigen Töchter vortreten. Die Lamaniten schonten das Leben der Familien aufgrund der Anmut ihrer Töchter (Mosia 19:14), so wie König Abimelech Isaak und seine Frau unter besonderen Schutz stellte aufgrund ihrer Schönheit. Dies zeigt, welch starken Einfluss anmutige und schöne Frauen auf Männer ausüben können, wobei dieser Einfluss auch in die falsche Richtung gehen kann, wie man bei Herodes sieht (Matthäus 14:8). Ich lerne daraus, dass ich mich nur auf den Einfluss des Geistes Gottes, des Heiligen Geistes, einlassen soll. Auf welchen Einfluss verlässt du dich?
Rebekka
Eliezer trifft am Brunnen auf Isaaks zukünftige Frau
(Quelle)