„Hierauf brachte man kleine Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegen und (für sie) beten möchte; die Jünger aber verwiesen es in barscher Weise (denen, die sie brachten). 14 Doch Jesus sagte: „Laßt die Kinder (in Frieden) und hindert sie nicht, zu mir zu kommen! denn für ihresgleichen ist das Himmelreich bestimmt” (vgl. Mark. 10,14). 15 Dann legte er ihnen die Hände auf und wanderte von dort weiter.” (Matthäus 19:13-15).
Nachdem Jesus die Pharisäer in Bezug auf ihre Frage zur Scheidung geantwortet hatte, wurden ihm kleine Kinder gebracht, mit dem Wunsch, dass er sie segnen möge (siehe auch Markus 10:13-16 und Lukas 18:15-17). Nach diesen Versen wiesen seine Jünger die so Bittenden schroff zurück. Muss man das verstehen? Wie kann es sein, dass seine Jünger auf diese Weise handelten? Wenn wir die Korrektur in der Joseph Smith Übersetzung sehen, erkennen wir, was sich wirklich zutrug.
Die Jünger wussten, was Jesus bezüglich kleiner Kinder gelehrt hat, dass man nur in das Himmelreich kommen kann, wenn man so wird wie die Kinder (Matthäus 18:3). So lesen wir auch, wie die Jünger tatsächlich reagierten: Und die Jünger wiesen sie zurecht und sagten: "Das ist nicht nötig, denn Jesus hat gesagt: Solche werden errettet sein.” (JSÜ Matthäus 19:13). Sie wiesen diejenigen, die den Wunsch hatten, dass Jesus ihnen die Hände auflegte, um sie zu segnen, nicht barsch zurück, sondern machten sie darauf aufmerksam, dass Jesus sie schon errettet habe.
Im Buch Mormon gibt Moroni eine Belehrung seines Vaters Mormon bezüglich kleiner Kinder wieder. Moroni 8:4-22 ist ein Kapitel im Buch Mormon, das sich mit der Lehre über die Taufe und die Erlösung von Kindern befasst. Im Wesentlichen lehrt das Kapitel, dass Kinder unter acht Jahren nicht getauft werden müssen, da sie rein und unschuldig sind und bereits durch die Gnade Christi gerettet sind.
Moroni erklärt, dass die Taufe notwendig ist, um Vergebung von Sünden zu erlangen, aber dass dies bei Kindern unter acht Jahren nicht erforderlich ist, da sie noch nicht sündig geworden sind. Stattdessen sollen Eltern ihre Kinder in der Liebe Christi erziehen und sie in seinem Namen segnen. Wenn ein Kind jedoch vor dem Alter von acht Jahren stirbt, wird es durch die Barmherzigkeit Christi gerettet und in das Reich Gottes aufgenommen.
Die Jünger waren sich dessen bewusst, dass kleine Kinder schon errettet sind, und wollten deshalb vielleicht, dass Jesus diese Zeit für andere, die es nötig haben, nutzen konnte. Christus jedoch nahm sich auch für sie Zeit, hieß sie zu sich zu kommen, legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Das erinnert mich an die heilige Handlung des Priestertums, die Kindessegnung. Als Jesus nach seiner Auferstehung die Nephiten auf dem amerikanischen Kontinent besuchte, ließ er alle Kinder zu sich kommen und segnete ein jedes einzelne (3. Nephi 17:21). Und so hat der Herr uns auch in der heutigen Zeit angewiesen, es in seinem Namen zu tun (Lehre und Bündnisse 20:70).
Ich lerne, wie wichtig es für uns ist, kleine Kinder altersgerecht Jesus näherzubringen. Wir müssen ihnen die nötige Wertschätzung entgegenbringen, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Je mehr wir uns darum bemühen, umso weniger Probleme gibt es später.
Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit?
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