„Alsdann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen, die sich mit ihren Lampen in der Hand zur Einholung des Bräutigams aufmachten. 2 Fünf von ihnen waren töricht und fünf klug; 3 denn die törichten nahmen wohl ihre Lampen, nahmen aber kein Öl mit; 4 die klugen dagegen nahmen außer ihren Lampen auch noch Öl in den Gefäßen mit sich.” (Matthäus 25:1-4).
Im Matthäus 25 geht es um drei Gleichnisse, die uns lehren, wie wir uns in diesen letzten Tagen, in denen wir heute leben, auf das zweite Kommen Jesu vorbereiten können. Mit diesen drei Gleichnissen beantwortet Jesus die Frage, die er in Matthäus 24:45 gestellt hat: „Wer ist demnach der treue und kluge Knecht, …?” Es geht bei dieser Frage und den drei Gleichnissen also um Diener und Dienerinnen des Herrn, Menschen, die ein Bündnis mit ihm eingegangen sind. Es werden Beispiele für gute und törichte, treue und untreue Nachfolger Jesu dargestellt, und das Beispiel gegeben, wie man ein weiser Diener wird, um für das zweite Kommen Jesu bereit zu sein.
- Wie kann man Gleichnisse besser verstehen:
1. Was war die Frage, die die Antwort hervorrief oder Jesus veranlasste, das Gleichnis auszusprechen? (Rat von Joseph Smith: “I have a key …" ).
2. Den Zusammenhang des Geschehens betrachten.
3. An wen richtet sich der Autor?
4. Es gibt immer mehrere Interpretationen.
1. Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen
In Matthäus 25:1-13 erzählt Jesus von zehn Jungfrauen, die mit ihren Lampen auf den Bräutigam warten, um an der Hochzeitsfeier teilzunehmen. Fünf von ihnen sind klug und bringen zusätzliches Öl für ihre Lampen mit, während die anderen fünf töricht sind und kein zusätzliches Öl mitbringen. Als der Bräutigam sich verspätet, schlafen alle Jungfrauen ein. Mitten in der Nacht kommt der Bräutigam endlich an und die Jungfrauen stehen auf, um ihre Lampen anzuzünden. Die törichten Jungfrauen haben jedoch kein Öl mehr und bitten die klugen Jungfrauen um etwas von ihrem Öl. Diese lehnen jedoch ab und sagen, dass sie selbst Öl kaufen gehen sollen. Während die törichten Jungfrauen weg sind, um Öl zu kaufen, kommt der Bräutigam und die klugen Jungfrauen gehen mit ihm zur Hochzeitsfeier. Als die törichten Jungfrauen zurückkehren, ist die Tür verschlossen und sie können nicht mehr eintreten. Jesus schließt das Gleichnis mit den Worten: “Darum seid wachsam, denn Tag und Stunde sind euch unbekannt.”
Vers 12 wurde von Joseph Smith auch etwas korrigiert. In der King James Version heißt es, dass Jesus zu den fünf törichten Jungfrauen sagt, als sie um Einlass baten: “Ich kenne euch nicht”. Nachdem Jesus einen jeden mit Namen kennt, muss diese Übersetzung fehlerhaft sein. In der Fußnote a zu diesem Vers korrigiert Joseph Smith: “Verily I say unto you, Ye know me not.” (Wahrlich ich sage euch, ihr kennt mich nicht). Wenn ich mich während meines Lebens nicht mit Christus beschäftigt habe, wie kann ich ihn dann auch kennen?
Matthäus 25:1 der Joseph Smith Übersetzung hat (siehe Fußnote a) eine wichtige Erweiterung gegenüber der King James Version (Fettdruck): “Und dann, an jenem Tag, bevor der Menschensohn kommt, wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen, die sich mit ihren Lampen in der Hand zur Einholung des Bräutigams aufmachten.” (JST Matthew 25:1; Matthäus 25:1). Dieses Gleichnis bezieht sich demzufolge auf die Zeit direkt vor dem Zweiten Kommen Jesu, also auf unsere Zeit, die Zeit, in der wir jetzt leben.
Diese zehn Menschen (als Jungfrauen bezeichnet) sind also Anhänger Jesu, treue Mitglieder seiner Kirche, keine Außenstehenden, alle zehn haben ihre Lampen. In Vers 2 werden dann fünf als klug und fünf als töricht beschrieben. Die klugen nahmen zusätzlich noch in einem weiteren Gefäß einen Vorrat an Öl mit, was die Törichten nicht taten.
Wie läuft eine damalige Hochzeit ab? Es gibt die beiden Niederlassungen für Bräutigam und Braut. Der Bräutigam zog nachts von seinem Haus mit seinen Gästen zum Haus der Braut, und kehrte nachts mit der Braut und deren Gästen in sein Haus zurück, wo dann die Hochzeitszeremonie stattfand. Menschen unterwegs wurden in den Zug mit eingeladen. Das Problem dabei: Keiner weiß, wann der Bräutigam vorbeikommt. Darin liegt also der Grund für das Bereithalten der Lampen und des benötigten Vorrats an Öl.
Ich lerne,
eine Interpretation von vielen:
Wenn wir die Lampen als Zeugnis vom Evangelium verstehen, könnte das Öl als unser Umkehrbereitschaft, unsere Verpflichtung gegenüber dem Herrn angesehen werden. So haben die klugen Frauen für ein starkes Zeugnis gesorgt und waren stets umkehrbereit, verpflichteten sich immer erneut dem Herrn. Mit jeder guten Tat, jeder Verpflichtung, jeder Umkehr, füllten sie ihren Öl-Vorrat auf. Die törichten dachten, wir haben die Lampen (unser Zeugnis), aber wir können uns auf die guten Taten der anderen verlassen, was natürlich nicht funktioniert. Jeder braucht sein eigenes Zeugnis, und muss sich selber dem Herrn verpflichten, um zur Hochzeit (ins Himmelreich) eingelassen werden zu können.
Jeder von uns muss für sich herausfinden, was für ihn die Lampe und was das Öl darstellt, und sich die Frage stellen, was muss ich tun, um für die Ankunft des Bräutigams (Jesus), dessen Zeitpunkt man nicht kennt, vorbereitet zu sein. Ich muss im Vorfeld Vorsorge treffen, ansonsten ist die (Himmels-) Tür für mich versperrt. Um ` Mitternacht ´ kann ich kein Öl mehr kaufen. Ich kann nicht andere bitten, mir von deren Erfahrungen abzugeben, ich muss sie selber machen. Waren die klugen Jungfrauen nun egoistisch? Nein, sie konnten nur den Rat geben, selber nach Öl zu schauen. Aber, wenn der Herr schon zum zweiten Kommen naht, dürfte mir die Zeit dazu nicht mehr reichen. Denke an eine Klausur, die angekündigt ist. Man muss sich vorher Zeit nehmen zu lernen, nicht erst am Abend davor.
Welche Interpretation hast du zu diesem Gleichnis der zehn Jungfrauen?
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