Sonntag, 31. Mai 2020

Prahlten sie abermals mit ihrer eigenen Stärke

Prahlen und Protzen
(Bild: Quelle)

Wir erfahren von Mormon, dass die Lamaniten auch gegen die Stadt Teankum vorgingen (Mormon 4:6-7), allerdings: „Und es begab sich: Sie wurden von den Nephiten zurückgeschlagen und verjagt. Und als die Nephiten sahen, dass sie die Lamaniten verjagt hatten, prahlten sie abermals mit ihrer eigenen Stärke; und sie gingen mit ihrer eigenen Macht hin und nahmen die Stadt Verwüstung wieder in Besitz.“ (Mormon 4:8).

Prahlten sie abermals mit ihrer eigenen Stärke. Im Vers 7 erfahren wir, dass die Lamaniten die Stadt Teankum an der westlichen See (siehe Lagekarte) einnehmen wollten, aber die Nephiten konnten ihren Angriff abwehren und de Lamaniten sogar verjagen. Das brachte wieder ein Gefühl der eigenen Überlegenheit auf und sie prahlten, wie schon vor einiger Zeit, mit ihrer eigenen Stärke (Mormon 3:9). Nicht berücksichtigend, auf wessen Stärke sie bauen sollten, gingen sie nun auch, sich auf ihre eigene Stärke verlassend, gegen die südlich von Teankum gelegene Stadt Verwüstung (Desolation) vor (siehe Lagekarte) und eroberten sie zurück.

Wenn man erfolgreich gewesen ist, fällt es einem doch so leicht, von seiner eigenen Stärke so überzeugt zu sein, dass man meint, alles gelinge einem, ohne die Hilfe eines Anderen. Man wird selbstgefällig, selbstherrlich, arrogant, ist von sich selbst eingenommen, und prahlt mit seiner eigenen Stärke. Das mag eine Zeitlang gut gehen, aber irgendwann nervt man damit seine Mitmenschen. Jedoch das Schlimmste, wir schließen denjenigen aus, der uns unsere Erfolge grundsätzlich erst ermöglicht, Gott. Damit will ich nicht sagen, dass wir ein gesundes Maß an Selbstvertrauen brauchen, aber immer verbunden mit Dankbarkeit gegenüber unserem Schöpfer, wohl wissend, dass er uns unsere Gaben zuteilt, und wir sie richtig nutzen, insbesondere zum Segen anderer, und ausbauen sollen (1. Korinther 12:8-11; Lehre und Bündnisse 46:11,26).

Wie fühlst du dich, und wie reagierst du, wenn du eine großartige Leistung vollbracht hast?

Samstag, 30. Mai 2020

Es ist durch die Schlechten, dass die Schlechten bestraft werden

(Bild: Quelle)

Was mit den schlechten Menschen passiert, lässt uns Mormon in diesem Vers wissen: „Aber siehe, die Strafgerichte Gottes ereilen die Schlechten, und es ist durch die Schlechten, dass die Schlechten bestraft werden; denn es sind die Schlechten, die den Menschenkindern das Herz zum Blutvergießen aufstacheln.“ (Mormon 4:5).

Es ist durch die Schlechten, dass die Schlechten bestraft werden. Mormon stellt hier in diesem Vers klar, wer durch wen bestraft werden wird.

Ich verstehe dies so, dass das Strafgericht Gottes an den Übertretern, durch andere Übertreter ausgeübt werden wird. Diejenigen, die sich wissentlich gegen den Herrn stellen, sind es, die andere zu Kriegen und Blutvergießen anstiften. Diese Aussage finde ich durch eine Aussage Nephis, des Sohnes Lehis, bestätigt. Der Herr hatte ihm gesagt: „… nachdem ich den Überrest des Hauses Israel heimgesucht habe – und dieser Überrest, von dem ich spreche, sind die Nachkommen deines Vaters – nachdem ich sie also mit Strafgericht heimgesucht und durch die Hand der Anderen geschlagen habe …“ (1. Nephi 13:34). Eine entsprechende Aussage finde ich auch in der Bibel. Weil sich das Haus Juda vom Herrn abwandte und andere Götter anbetete, kam der Zorn Gottes über Juda und Jerusalem. Secharja Ben-Jojada hielt dem Volk seine Vergehen gegen den Herrn vor und wurde von diesem gesteinigt. Im Sterben rief dieser noch aus, dass der Herr die Missetat vergelten würde. Ein Heer der Syrer vollzog dann das Strafgericht Gottes (2. Chronik 24:18-24; neue Evangelische Übersetzung). Der Herr führt also das Strafgericht nicht selber aus, sondern der schlechte Mensch verleitet andere schlechte Menschen dazu, Leid über jene zu bringen, die des Strafgerichtes schuldig sind. So erkläre ich mir, dass all die Kriege in alter, wie in neuer Zeit, Strafgerichte des Herrn sind, die durch schlechte Menschen an anderen Sündern ausgeführt wurden bzw. werden.

Wie verstehst du diese Aussage Mormons?

Freitag, 29. Mai 2020

Wenn das nicht geschehen wäre, hätten die Lamaniten keine Macht über sie haben können

(Bild: Quelle)

Mormon teilt uns den Grund für die Niederlage der Nephiten mit: „Und weil die Heere der Nephiten zu den Lamaniten hinaufgezogen waren, geschah es, dass sie anfingen, geschlagen zu werden; denn wenn das nicht geschehen wäre, hätten die Lamaniten keine Macht über sie haben können.“ (Mormon 4:4).

Wenn das nicht geschehen wäre, hätten die Lamaniten keine Macht über sie haben können. Gestern hatte ich vor meinen Blogbeitrag die Frage gestellt: Was würdest du unternehmen, wenn du dich einer bösen Übermacht gegenüber sehen würdest, und was könntest du vorbeugend tun, um eine solche Situation überhaupt zu vermeiden? Genau diese Problematik beleuchtet nun Mormon.

Die Nephiten haben diese Situation durch eigenes Fehlverhalten herbeigeführt. Sie wurden überheblich. Und zwar, weil sie übersehen hatten, dass der Herr ihnen dreimal den Rücken gegen die Lamaniten gestärkt hatte (Mormon 3:13). Zudem folgten sie nicht dem Aufruf durch Mormon, Umkehr zu üben (Mormon 3:2). Auch von mir und dir und allen Enden der Welt wünschte sich Mormon, dass wir von unserem Fehlverhalten umkehren würden (Mormon 3:22). Umkehr, insbesondere von schweren Sünden, zu üben, ist meist mit viel Pein verbunden. Zunächst merkt man, dass man irgendwo zwischen den Stühlen sitzt, und meint, dass man leicht zweier Herren Diener sein kann. Aber dieses Gefühl dauert nicht lange an und man fängt an zu zerbrechen (Matthäus 6:24). Wenn man dann nicht `die Reißleine zieht´, eine Notfallmaßnahme einleitet, den Fallschirm auslöst, begibt man sich in Gefahr, das ewige Leben in der Gegenwart Gottes zu verspielen. Man ist dann in der gleichen Situation wie die Lamaniten, vernichtet zu werden – und einer frohlockt, Satan.

Denk mal über eine Situation nach, in der du schon mal die `Reißleine ziehen´ musstest. Wie hast du dich vorher gefühlt, und wie nachher?

Donnerstag, 28. Mai 2020

Der Überrest floh und schloss sich den Einwohnern der Stadt Teankum an

(Bild: Quelle)

Mormon berichtet uns nun, was die restlichen Nephiten nach ihrer Niederlage taten: „Und der Überrest floh und schloss sich den Einwohnern der Stadt Teankum an. Nun lag die Stadt Teankum im Grenzgebiet an der Meeresküste; und sie war auch nahe der Stadt Verwüstung.“ (Mormon 4:3).

Der Überrest floh und schloss sich den Einwohnern der Stadt Teankum an. Die mit dem Leben davongekommenen Nephiten entfernen sich nun schleunigst aus dem Gefahrenbereich der Übermacht, und schauen zu, dass sie sich mit anderen Nephiten, bei denen die Lamaniten noch nicht zugeschlagen haben, in Sicherheit zu bringen. Dies war weiter nördlich des `engen Passes´, die auch am westlichen Meer gelegene Stadt Teankum (siehe Lagekarte).

Was kann ich da wieder für mich draus lernen? Habe ich mich in eine, auf geistiger Ebene, lebensgefährliche Situation gebracht, muss ich zusehen, dass ich `die Beine in die Hand nehme´, ich muss schnellstmöglich den Rückzug antreten, die Flucht ergreifen. Wohin fliehen? Dorthin, wo ich mit guten Mächten eine Allianz schließen kann. Das wäre z. B. die Familie, und im größeren Rahmen die Gemeinschaft der Heiligen, die Kirche des Herrn. Eine solche Situation könnte sein, dass ich mit falschen Freunden mich an Orten aufhalte, an denen der Heilige Geist auf keinen Fall sein würde. Hilfreicher wäre es natürlich, wenn ich solche Situationen überhaupt von vornherein meiden würde (2. Nephi 4:27).

Aus welcher Situation hast du schon mal `die Flucht ergriffen´?

Mittwoch, 27. Mai 2020

Als sie noch ermüdet waren, kam ein frisches Heer der Lamaniten über sie

(Bild: Quelle)

Mormon führt seinen Bericht fort: „Und es begab sich: Die Heere der Nephiten wurden wieder in das Land Verwüstung zurückgejagt. Und als sie noch ermüdet waren, kam ein frisches Heer der Lamaniten über sie; und sie hatten einen schweren Kampf, sodass die Lamaniten die Stadt Verwüstung in Besitz nahmen und viele von den Nephiten töteten und viele Gefangene machten.“ (Mormon 4:2).

Als sie noch ermüdet waren, kam ein frisches Heer der Lamaniten über sie. Wieder kämpften die Lamaniten gegen die Nephiten, wobei die Nephiten unterlagen und sich geschwächt zurückziehen mussten. In dieser Schwächung kamen die Lamaniten wieder in den Kampf und überwältigten die Nephiten wieder, in dem sie eine Stadt einnahmen und viele Nephiten umbrachten, bzw. gefangen nahmen.

Ich lerne daraus, dass ich, wenn ich mich auf meine eigene Stärke verlasse, verlassen bin. Und zwar in der Hinsicht, dass mich der Herr nicht stärken wird, ich somit nach einem Angriff Satans geistig so geschwächt bin, dass er mich beim nächsten Angriff leichter bewältigen kann. Wenn ich mir also nach einer schweren Übertretung sage, damit werde ich alleine fertig, dann hat Satan leichtes Spiel, denn ich bitte nicht den Herrn um Hilfe und stehe alleine da und werde von ihm überwältigt werden. Wenn ich hingegen nach der ersten Schwächung die Hilfe des Herrn in Anspruch nehme (Richter 6:6), indem ich mit meinem Priestertumsführer spreche, werde ich geistig gestärkt werden, und kann Satan beim nächsten Angriff, mithilfe des Herrn, standhalten (Römer 8:3; Luther Übersetzung).

Was unternimmst du, wenn du dich geistig geschwächt fühlst, meinst du der Sache alleine Herr werden zu können, oder bittest du eher den Herrn um Unterstützung?

Dienstag, 26. Mai 2020

Dass ihr umkehrt und euch vorbereitet, vor dem Richterstuhl Christi zu stehen

(Bild: Quelle)

Mormons Wunsch „Und ich wollte, dass ich euch Enden der Erde alle dazu bewegen könnte, dass ihr umkehrt und euch vorbereitet, vor dem Richterstuhl Christi zu stehen.“ (Mormon 3:22).

Dass ihr umkehrt und euch vorbereitet, vor dem Richterstuhl Christi zu stehen. Warum müssen wir uns bereitmachen, vor dem Richterstuhl Christi zu stehen?

Die Antwort vorweg: Um sicherzustellen, dass wir vor Gott rein sein werden. Alma der Jüngere erklärte seinem Sohn Korianton, der sich nicht an die Gebote Gottes hielt (Alma 39:3), und damit die Zoramiten davon abhiellt, das Wort Gottes anzunehmen (Alma 39:11), dass er seine Verbrechen vor Gott nicht verbergen kann, und wenn er nicht umkehren würde, sie ihn am letzten Tag schuldig sprechen würden (Alma 39:8). Von Max Daetwyler (1914 der erste Schweizer Kriegsdienstverweigerer, von da an wurde er als Friedensapostel mit der weißen Fahne zu einer weltbekannten Symbolfigur des Pazifismus) stammt folgender Ausspruch: „Und ginge ich bis ans Ende der Welt, das Gewissen begleitet mich überallhin.“ Deshalb müssen wir auch zusehen, dass unser Gewissen rein sein wird, wenn wir eines Tages vor den Richterstuhl Christi treten müssen. So wünscht sich also Mormon, dass er alle Menschen die über diese Erde gehen, dazu bewegen könnte, Umkehr zu üben. Ich bereite mich jeden Tag aufs Neue vor, mein Gewissen reinzuwaschen bzw. möglichst erst gar nicht zu verschmutzen.

Wie bereitest du dich darauf vor, vor den Richterstuhl Christi zu treten?

Damit ihr an das Evangelium Jesu Christi glaubt, das ihr unter euch haben werdet


(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Mormon fährt in seinen Aussagen fort: „und auch, damit ihr an das Evangelium Jesu Christi glaubt, das ihr unter euch haben werdet; und auch, damit die Juden, das Bundesvolk des Herrn, weiteres Zeugnis haben werden außer ihm, den sie gesehen und gehört haben – dass Jesus, den sie getötet haben, wahrhaftig der Christus ist und der wahrhaftige Gott.“ (Mormon 3:21).

Damit ihr an das Evangelium Jesu Christi glaubt, das ihr unter euch haben werdet. Wen spricht Mormon hier speziell an?

Vier Verse vorher lässt Mormon uns wissen, wen er hier in seinem Bericht genau anspricht: „Darum schreibe ich an euch, ihr Anderen, und auch an euch, ihr Haus Israel, ...“ (Mormon 3:17), also uns alle, die wir nicht Nachkommen Lehis sind, der um die 600 v. Chr. den Auftrag vom Herrn bekam Jerusalem mit seinen Lieben zu verlassen und in ein verheißenes Land auszuwandern (1. Nephi 2:1-2; 1. Nephi 18:23). Ich habe mir angewöhnt, die Heiligen Schriften ganz persönlich zu nehmen. So erkenne ich also, dass auch ich hier von Mormon ermuntert werde, an das Evangelium von Jesus Christus zu glauben, welches wir, seit der Wiederherstellung durch Joseph Smith im Jahre 1830, wieder, mit Seiner Kirche und Seiner Vollmacht zu taufen, auf Erden haben (Lehre und Bündnisse 65:2). Aber nicht nur ich bin persönlich angesprochen, sondern auch ein jeder Andere, der nicht zu den Nachkommen Lehis gehört. Auch die Juden sollen durch die Worte des Buches Mormon profitieren, indem sie ein weiteres Zeugnis von Jesus Christus vor sich haben, außer der Bibel (Hesekiel 37:16). Ja, dieses Evangelium von Jesus Christus wird auf der ganzen Welt verkündet, wie es schon von den ersten Jüngern Jesu in Jerusalem vorhergesagt worden ist (Matthäus 24:14). Und du und ich, wir dürfen heute die Zeitzeugen dafür sein – wie wunderbar (3. Nephi 28:32).

 Was bedeutet es für dich, dass Mormon diese Aufforderung auch an dich persönlich richtet?

Montag, 25. Mai 2020

Damit ihr wisst, dass ihr alle vor dem Richterstuhl Christi stehen müsst


(Bild: Quelle; LDS Take My – Greg Olsen; Text hinzugefügt)

Mormon lässt uns weiter wissen: „Und dies alles gibt mir der Geist kund; darum schreibe ich an euch alle. Und ich schreibe euch aus dem Grund, damit ihr wisst, dass ihr alle vor dem Richterstuhl Christi stehen müsst, ja, jede Seele, die zur ganzen menschlichen Familie Adams gehört; und ihr müsst dastehen, um nach euren Werken gerichtet zu werden, ob sie gut seien oder böse;“ (Mormon 3:20).

Damit ihr wisst, dass ihr alle vor dem Richterstuhl Christi stehen müsst. Mormon lässt uns wissen, dass niemand drum herumkommt, zur vom Herrn vorgesehenen Zeit, vor den Richterstuhl Christi treten zu müssen (siehe auch Römer 14:10), um nach seinen Taten hier im Erdenleben gerichtet zu werden (3. Nephi 10:20). Hierbei handelt es sich um das `Jüngste Gericht´, oder auch das `Letzte Gericht´ (Hebräer 6:2; Neue evangelistische Übersetzung). Es findet nach der Auferstehung statt. Gott hat Christus die Verantwortung hierfür übertragen (Johannes 5:22). In ihm wird festgestellt werden, welche ewige Herrlichkeit (1. Korinther 15:39-42; Lehre und Bündnisse 76:89-98) ein jedem, in Abhängigkeit seiner Treue und seinem Gehorsam gegenüber Gott, und ob er das Sühnopfer Jesu angenommen hat, zugewiesen werden wird.

Mir wird bewusst, dass meine ewige Zukunft von meinem Verhalten hier auf Erden abhängt. Dieses kurze Blinzeln in der Ewigkeit, ist die Zeitspanne, in der ich mich vorbereiten muss, vor Gott zu treten (Alma 34:32). Wie würde ich mich doch jede Sekunde um Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes bemühen, wenn mir diese Zeit nicht doch so unendlich lang vorkommen würde, und ich mir denke, `morgen ist auch noch ein Tag´.

 Wie gehst du mit der dir zugeteilten Zeit hier auf Erden um?

Sonntag, 24. Mai 2020

Ich schreibe an alle Enden der Erde


(Bild: Quelle)

Mormon teilt uns weiter mit: „ja, siehe, ich schreibe an alle Enden der Erde; ja, an euch, ihr zwölf Stämme Israels, die ihr gemäß euren Werken von den Zwölf gerichtet werden sollt, die Jesus erwählt hatte, seine Jünger im Land Jerusalem zu sein. 19  Und ich schreibe auch an den Überrest dieses Volkes, der ebenfalls von den Zwölf gerichtet werden wird, die Jesus in diesem Land erwählt hat; und diese werden von den anderen Zwölf gerichtet werden, die Jesus im Land Jerusalem erwählt hat.“ (Mormon 3:18-19).

Ich schreibe an alle Enden der Erde. Im vorhergehenden Vers sagt Mormon , dass er diese seine Worte an `die Anderen´ und auch an `das Haus Israel´ richtet. In diesen beiden Versen nun führt Mormon etwas detaillierter aus, für wen diese seine niedergeschriebenen Worte insbesondere gedacht sind.
  • Ihr zwölf Stämme Israels
    Israel, vormals Jakob, der Sohn Isaaks, hatte zwölf Söhne. Sie zusammen bildeten mit ihren Nachkommen die zwölf Stämme Israels, das Haus Israel. Einst lebten sie in einem nach ihren Stämmen aufgeteilten gemeinsamen Gebiet unter jeweils gemeinsamen Richtern und dann Königen. Nach dem Tod König Salomos, rebellierten 929 v. Chr. unter Anführung von Jerobeam, zehn Stämme gegen den Nachfolger Rehabeam, und bildeten eine eigene Nation, das sogenannte Nordreich, während Juda und ein Teil des Stammes Benjamin das südliche Gebiet, mit Jerusalem als Heiligtum, bewohnten. Das Nordreich nannte sich Israel, das Südreich Juda. Nachdem sie sich aber immer wieder gegen den Herrn versündigten, hat er sie unter alle Nationen der Erde zerstreut (Amos 9:9). Für das Nordreich begann diese Zerstreuung durch die Assyrer im Jahr 722 v. Chr. Seitdem gelten sie als `verschollen´ (2. Könige 17:6). Das Volk Juda wurde mit der ersten babylonischen Eroberung im Jahr 587 v. Chr. in die `Diaspora´ verschleppt. Mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 begann die vorhergesagte Sammlung Israels (Jeremia 3:18; Lehre und Bündnisse 110:11).
  • Der Überrest dieses Volkes
    Mit dem Überrest meint Mormon diejenigen, die die totale Vernichtung kurz vor 400 n. Chr. überlebten und heute einen Teil der Ureinwohner Amerikas bilden (Mormon 7:1).
Nachdem das Volk Israel über die ganze Erde zerstreut wurde, schreibt nun Mormon eben auch „an alle Enden der Erde“. Und er erklärt die Zuständigkeit der Gerichtsbarkeit. Das Volk Israel soll von den zwölf Aposteln gerichtet werden, die der Herr zu seiner Zeit in Jerusalem berufen hatte (siehe auch 1. Nephi 12:9), und der Teil des Hauses Israels, der nach Amerika auswanderte, soll von den zwölf Aposteln gerichtet werden, die er bei seinem Aufenthalt in Amerika berufen hatte (siehe auch 1. Nephi 12:10), wobei diese Zwölf wiederum von den ersten Zwölf gerichtet werden. Ich lerne daraus, dass bei Gott alles seine Ordnung hat. Jedem wird seine Zuständigkeit übertragen.

 Welche Lehre ziehst du aus diesen beiden Versen?

Samstag, 23. Mai 2020

Darum schreibe ich an euch, ihr Anderen, und auch an euch, ihr Haus Israel


Moroni erscheint Joseph Smith – das Werk des Herrn beginnt
(Bild: Quelle)

Mormon sagt: „Darum schreibe ich an euch, ihr Anderen, und auch an euch, ihr Haus Israel, dass ihr, wenn das Werk beginnen wird, dabei sein werdet, euch bereitzumachen, in das Land eures Erbteils zurückzukehren;“ (Mormon 3:17).

Darum schreibe ich an euch, ihr Anderen, und auch an euch, ihr Haus Israel. Mormon teilt uns hier wieder mit, für wen das Buch Mormon geschrieben wurde. Sowohl für die `Anderen´, als auch das Volk Israel. Wer ist hiermit also explizit gemeint?
  • Die Anderen
    Im Buch Mormon und in neuzeitlicher Offenbarung wird der Begriff `die Anderen´ hauptsächlich in Bezug auf diejenigen Völker benutzt, die das Evangelium von Jesus Christus nicht haben, obwohl israelitisches Blut in ihnen vorhanden sein mag. Allgemein werden als `die Anderen´ einerseits all jene Völker bezeichnet, die nichtisraelitischer Abstammung sind, aber manchmal auch jene nichtjüdischer Abstammung.
  • Haus Israel
    Aus dem Alten Testament wissen wir, dass der Herr dem Jakob, der mit einem himmlischen Wesen am Ufer des Jabbok kämpfte, der der Sohn Isaaks war und damit Enkelsohn Abrahams, den Namen `Israel´ (Bedeutung: Gottesstreiter) gab (Genesis 32:29). So wird der Name Israel in Bezug auf Jakob benutzt, als auch auf seine Nachkommen und auf das Königreich, welches seine Nachkommen besaßen (Psalm 114:2). In einem anderen Sinn aber, werden auch jene, die wahrhaft an Christus glauben, dem Haus Israel zugezählt und entsprechend bezeichnet.
Demzufolge hat Mormon seine Zusammenfassung inklusive seines eigenen Berichtes, samt dem Bericht seines Sohnes Moroni, für jene geschrieben, die das Evangelium von Jesus Christus nicht kannten oder kennen, als auch für diejenigen, die buchstäblich Israeliten sind, aber das Evangelium noch nicht angenommen haben (2. Nephi 30:3-8). Mormon sagt nun, dass jene sich ab dem Zeitpunkt, da der Herr sein Reich wiederaufbauen würde, wieder in ihre Heimatländer zurückkehren sollten.

 Was meinst du, wann wird dieser Zeitpunkt sein, oder wann begann er?

Freitag, 22. Mai 2020

Ich stand da als müßiger Zeuge


(Bild: Quelle)

Mormon weiter: „Und es begab sich: Ich lehnte es völlig ab, gegen meine Feinde hinaufzuziehen; und ich tat so, wie der Herr mir geboten hatte; und ich stand da als müßiger Zeuge, der Welt das kundzutun, was ich sah und hörte, gemäß den Kundgebungen des Geistes, der von Künftigem gezeugt hatte.“ (Mormon 3:16).

Ich stand da als müßiger Zeuge. Was meint Mormon damit, dass er als `müßiger Zeuge´ dastand? Es geht darum, dass die Nephiten nicht auf die Umkehrrufe des Herrn durch Mormon achteten und sich weiter gegen den Herrn versündigten, indem sie nun auf eigene Macht gestützt, den Feind besiegen wollten. Der Herr hatte Mormon aufgrund dessen untersagt, das Volk weiterhin im Kampf anzuführen (Mormon 3:15). So war Mormon dazu verurteilt, als `müßiger Zeuge´ mitzuerleben, wie das Volk sich in sein Unglück stürzte. Er musste `untätig´ bleiben, sollte seiner Funktion als Heerführer nicht nachkommen.

Somit war er ein `müßiger Zeuge´ dessen, was ab nun mit dem Volk geschah. Ich überlege mir, wo in unserem Alltag Situationen vorkommen, in denen jemand als `müßiger Zeuge´ fungiert. Da fallen mir viele Situationen ein. Stell dir vor, du stehst auf einem Bahnsteig, der Zug muss jeden Moment einfahren, da nehmen doch noch ein paar Jugendliche, die du vergeblich davon abhalten wolltest, nun doch die Abkürzung über die Gleise, um sich einen Umweg durch die Unterführung zu ersparen. Du kannst dir die Situation ja gerne weiter ausmalen. Du musstest als `müßiger Zeuge´ dastehen und zusehen, wie das Unglück seinen Lauf nahm. So sind wir häufig gezwungen ´müßige Zeugen´ zu sein. Wir haben unseren Nächsten Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums abgelegt, aber sie hatten kein Interesse. Je näher diese Menschen einem stehen, desto schmerzhafter für den zur `Untätigkeit´ gezwungenen Zeugen.

 In welchen Situationen warst du schon mal ein `müßiger Zeuge´?

Donnerstag, 21. Mai 2020

Die Rache ist mein, und ich werde vergelten


(Bild: Quelle)

Mormon hatte das Volk schon dreimal aus den Händen seiner Feinde befreit, trotzdem wollte es sich nicht zum Herren bekehren (Mormon 3:13): „Und als es bei allem, was ihm von unserem Herrn und Erretter Jesus Christus verboten worden war, geschworen hatte, dass es gegen seine Feinde zum Kampf hinaufziehen und das Blut seiner Brüder rächen würde, siehe, da erging die Stimme des Herrn an mich, nämlich: 15  Die Rache ist mein, und ich werde vergelten; und weil dieses Volk nicht umgekehrt ist, nachdem ich es befreit habe, siehe, so wird es vom Erdboden ausgetilgt werden.“ (Mormon 3:14-15).

Die Rache ist mein, und ich werde vergelten. Das Schwören war dem Volk vom Herrn verboten worden (3. Nephi 12:34-37), und dennoch schworen sie beim Himmel und beim Thron Gottes, dass sie gegen ihre Feinde in den Kampf ziehen würden (Mormon 3:10). Das war nun ausschlaggebend dafür, dass der Herr selber eingriff, indem er Mormon mitteilte, dass `die Rache Sein sei´ und er das Volk der Vernichtung preisgeben würde.

Bei der Rache handelt es sich um eine Vergeltung für Verletzung oder Beleidigung. Ich muss nun daran denken, wie wir, ach so gerechtigkeitsliebende Menschen, darauf bedacht sind, dass demjenigen, der einen verletzt oder beleidigt hat, entsprechend vergolten wird. Da muss ich aber feststellen, dass dies nicht in meiner Verantwortung liegt. Der Herr sagt: „Übt nicht selbst Vergeltung, Geliebte, sondern lasst Raum für das Zorngericht Gottes; denn es steht geschrieben: Mein ist die Vergeltung, ich werde vergelten, spricht der Herr.“ (Römer 12:19). Ich bin sogar verpflichtet ihm zu vergeben, wenn ich nicht selber schuldig vor dem Herrn stehen will, denn wenn ich das nicht tue, liegt die größere Sünde auf meinen Schultern (Lehre und Bündnisse 64:8-10).

 Was meinst du, warum die größere Schuld auf dem liegt, der nicht vergeben kann oder will?

Mittwoch, 20. Mai 2020

Gemäß der Gottesliebe, die in mir war


(Bild: Quelle; der englische Text stammt von Rick Warren)

Mormon erklärt uns: „Siehe, ich hatte es geführt; ungeachtet seiner Schlechtigkeit hatte ich es viele Male zum Kampf geführt und hatte es gemäß der Gottesliebe, die in mir war, mit meinem ganzen Herzen geliebt; und meine Seele hatte sich den ganzen Tag lang vor meinem Gott im Gebet für es ergossen; doch war es, wegen seiner Herzenshärte, ohne Glauben.“ (Mormon 3:12).

Gemäß der Gottesliebe, die in mir war. Den Begriff `Gottesliebe´ finde ich im Buch Mormon viermal und in der Einheitsübersetzung 2016 einmal, hingegen in der King James Version dreiundvierzigmal. Das höchste Maß an Gottesliebe sehe ich darin, dass Gottvater seinen geliebten Sohn geopfert hat und dieser gehorsam das `unbegrenzte Sühnopfer´ erbrachte. Für wen? Für uns, seine allzu oft widerspenstigen Kinder.

Mormon sagt nun von sich, dass er eine so große Liebe zu seinem Volk hatte, stieß jedoch irgendwann an seine Grenzen, da das Volk `ohne Glauben´ war. Ich lerne daraus, dass ich all jenen unendlich dankbar sein muss, die mich in solcher Gottesliebe mit all meinen Schwächen getragen und ertragen haben, mich nicht aufgegeben haben, mich davor behütet haben, dass sich mein Herz gegen Gott verhärtet hätte. Ich habe von ihnen gelernt, gelernt anderen gegenüber auch diese Gottesliebe entgegenzubringen. Was verbirgt sich alles hinter diesem Begriff? Gottesliebe ist wohl das Höchste, was man sich an Liebe nur vorstellen kann: große Hingabe und Zuwendung, Anbetung, Ehrfurcht, Mitgefühl, Barmherzigkeit, Vergebung, Mitleid, Gnade, Dienen, Dankbarkeit und Freundlichkeit. Ich verstehe, dass `Gottesliebe´ die `reine Christusliebe´ ist (Moroni 7:47). Will ich diese Liebe in mir weiterentwickeln, muss ich genau darauf achten „… das Gebot und die Weisung zu erfüllen, das euch Mose, der Knecht des HERRN, gegeben hat: den HERRN, euren Gott, zu lieben, auf allen seinen Wegen zu gehen, seine Gebote zu bewahren, euch ihm anzuschließen und ihm mit eurem ganzem Herzen und eurer ganzen Seele zu dienen.“ (Josua 22:5). Da habe ich noch einiges vor mir!

 Was verstehst du unter `Gottesliebe´?

Dienstag, 19. Mai 2020

Ich, Mormon, lehnte es von jener Zeit an völlig ab, Befehlshaber und Führer dieses Volkes zu sein


(Bild: Quelle)

Die Reaktion Mormons auf das auf Selbstüberschätzung beruhende Handeln seines Volkes: „Und es begab sich: Ich, Mormon, lehnte es von jener Zeit an völlig ab, Befehlshaber und Führer dieses Volkes zu sein, und zwar wegen seiner Schlechtigkeit und seines Gräuels.“ (Mormon 3:11).

Ich, Mormon, lehnte es von jener Zeit an völlig ab, Befehlshaber und Führer dieses Volkes zu sein. Das Volk Nephi hatte Mormon, wohl nicht alleine aufgrund seiner großen Gestalt, erst vor ein paar Jahren zum Führer seiner Heere ernannt (Mormon 2:1). Er war nicht nur an Gestalt groß, sondern auch in geistiger Hinsicht stand er Gott sehr nahe, ja er wurde sogar von ihm besucht (Mormon 1:15).

Da kann es nicht Wunder nehmen, dass er aufgrund der Schlechtigkeit seines Volkes, er diese Aufgabe ablegen wollte. Wie konnte er guten Gewissens ein Volk, das sich wissentlich gegen Gott erhob, anführen und dann auch noch in Kriegen, die vom Herrn nicht unterstützt werden konnten (Mormon 3:10)? Für mich lerne ich daraus, dass ich in einer Umgebung, in der alle Menschen sich wissentlich gegen Gott stellen, keine Führungsaufgabe wahrnehmen kann. Ich würde ja in ständigem Zwiespalt stehen. Auf der einen Seite wäre ich den Menschen verpflichtet, auf der anderen Seite weiß ich, dass sie Feinde Gottes sind, dessen Diener ich sein will. Hier stoße ich an Grenzen. Ich kann nicht Diener zweier Herren sein (Matthäus 6:24). Ich muss eine Entscheidung treffen, wessen Diener ich sein möchte und mich dann an diese halten. Nur so komme ich aus diesem Zwiespalt heraus.

 Warst du schon mal in einer solchen Situation? Wie hast du dich gefühlt und wie aus ihr befreit?

Montag, 18. Mai 2020

Es würde gegen seine Feinde in den Kampf hinaufziehen und würde sie aus dem Land hinweg


(Bild: Quelle)
Was machte das Volk Nephi nun in seinem Hochmut: „Und es schwor bei den Himmeln und auch beim Thron Gottes, es würde gegen seine Feinde in den Kampf hinaufziehen und würde sie aus dem Land hinweg vertilgen.“ (Mormon 3:10).
Es würde gegen seine Feinde in den Kampf hinaufziehen und würde sie aus dem Land hinweg vertilgen. Eine ähnliche Situation hatten wir schon vor rund dreihundertfünzig Jahren. Es hatten sich Teile des Volkes zu einer geheimen Gesellschaft zusammengeschlossen und ihr Unwesen unter den Lamaniten und Nephiten, die sich gegen sie zusammengeschlossen hatten, getrieben. So hatte nun ihr Anführer, Giddianhi einen Brief an Lachoneus, den Regierenden des Landes, geschrieben, in dem er ihn aufforderte, sich ihnen zu ergeben und sich ihrer geheimen Gesellschaft anzuschließen (3. Nephi 3:1-9). Lachoneus war ein gerechter Mann und ließ sich nicht einschüchtern (3. Nephi 3:12). Auch ihr oberster Heerführer Gidgiddonni war ein Mann Gottes (3. Nephi 3:18-19). Dieser nun wurde vom Volk bedrängt, zu Gott zu beten und sie gegen die Räuber ziehen zu lassen. Gidgiddonni lehnte dieses Ansinnen ab, da er wusste, dass der Herr ein solches Vorgehen missbilligen würde, und sie dadurch in deren Hände fallen würden. Er wählte einen anderen Plan (3. Nephi 3:20-21).
Besser wäre es gewesen, die Nephiten unter Mormon hätten daraus gelernt. Aber nein, sie handelten in ihrer Überheblichkeit, die aus ihren vorherigen Siegen resultierte , die sie auf ihre eigene Stärke zurückführten, mit Angriff. Ja, sie waren von sich selbst so überzeugt, dass sie sogar beim Himmel und beim Thron Gottes schworen, ihre Gegner in die Knie zu zwingen – wobei der Herr nicht möchte, dass wir schwören (Matthäus 5:34-36). Wie sich kurze Zeit später herausstellen wird, begann damit ihr Niedergang (Mormon 4:4). Ich lerne, dass die Grundlage für eigene Niederlagen in der `Selbstüberschätzung´ liegt. Ich will Überheblichkeit vermeiden, denn damit würde ich mich verächtlich werden (Jesaja 23:9).
Wenn es zu Streitigkeiten kommt, verlässt du dich da auf deine `Streitkompetenz´ oder eher im stillen Gebet auf die Kompetenz des Herrn und warum?

Sonntag, 17. Mai 2020

Fing es an, mit seiner eigenen Stärke zu prahlen


(Bild: Quelle)

Nachdem es den Nephiten zweimal gelungen war, die Lamaniten zu schalgen, wurden sie übermütig (Mormon 3:7-8): „Und nun, weil mein Volk, die Nephiten, solch Großes vollbracht hatte, fing es an, mit seiner eigenen Stärke zu prahlen, und fing an, vor den Himmeln zu schwören, es würde das Blut seiner Brüder rächen, die von seinen Feinden getötet worden waren.“ (Mormon 3:9).

Fing es an, mit seiner eigenen Stärke zu prahlen. Hast du schon mal etwas von `Selbstüberschätzung´ gehört? Ist sie dir vielleicht auch schon mal selber passiert? Bei der Selbstüberschätzung handelt es sich um eine `übertriebene positive Fehleinschätzung´ der eigenen Fähigkeiten, oder auch eine Annahme der eigenen Überlegenheit gegenüber anderen. Sie steht der `Arroganz´ sehr nahe. Selbstüberschätzung birgt eine große Gefahr in sich. Du kennst die Redensart „Hochmut kommt vor dem Fall“ – wie viele Redensarten, ist auch diese wieder aus der Bibel abgeleitet (Sprüche 16:18)? Ikarus, aus der griechischen Mythologie bekannt, bastelte sich zum Zwecke seiner Befreiung aus seiner Gefangenschaft auf Kreta, einen Flugapparat aus Federn und Wachs. Er wollte aber zu hoch hinaus, kam der Sonne zu nahe und stürzte ins Meer.

Ich lerne, dass ich bei Erfolgen, die ich meine erzielt zu haben, hinterfragen muss, gelang es mir aufgrund meiner eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, oder war da eher göttliche Hilfe mit im Spiel? Ich muss mir klar darüber werden, auf wen ich mich wirklich verlassen, auf wessen Kraft und Macht ich wirklich vertrauen kann, auf mich selber oder auf den Herrn (2. Nephi 4:34). Ich sollte mich also häufiger selber hinterfragen, mir gerne auch Rückmeldungen von mir vertrauten Personen einholen, und mir meine Schwächen eingestehen, damit ich nicht anfange zu prahlen. Auch wenn meine Fähigkeiten und Fertigkeiten so ausgeprägt waren, dass sich der Erfolg aufgrund ihrer Anwendung einstellte, muss ich mich fragen, wer hat mir geholfen, sie zu erwerben und richtig anzuwenden? Es war Gottes Geschenk an mich!

 In welcher Situation hast du dich das letzte Mal als `den großen Macher´ gesehen und dich in deinem Erfolg gebadet, bist eventuell sogar hochmütig geworden?

Samstag, 16. Mai 2020

Darum errichteten wir mit aller Kraft Befestigungen gegen sie


(Bild: Quelle)

Mormon hatte einen Brief erhalten, dass die Lamaniten sie wieder angreifen würden (Mormon 3:4). „Und es begab sich: Ich ließ mein Volk sich im Land Verwüstung sammeln, bei einer Stadt, die im Grenzgebiet am engen Pass lag, der in das Land südwärts führte. 6  Und dort stellten wir unsere Heere auf, um die Heere der Lamaniten aufzuhalten, damit sie nicht eines unserer Länder in Besitz nähmen; darum errichteten wir mit aller Kraft Befestigungen gegen sie.“ (Mormon 3:5-6).

Darum errichteten wir mit aller Kraft Befestigungen gegen sie. Wieder einen kurzen geografischen Überblick (Mormon 2 und Anfang Kapitel 3): Das Volk Nephi lebte zunächst in den südlichen Ländern der Landenge und zog sich aufgrund der Feindseligkeiten zwischen ihnen und den Lamaniten in die nördlichen Länder zurück. Sie hatten Stationen in der Stadt Angola, dem Land David, nahe der See im Osten, dem Land Joshua, dem Land Jashon, nahe der Stelle, wo Ammaron die Platten verbarg, weiter nördlich im Land Shem. Dann machten sie einen Vertrag. Den Nephiten wurde das Land nordwärts, den Lamaniten das Land südwärts der Landenge zugesprochen. Zu Beginn des Kapitels 3 befinden sich die Nephiten auf der Westseite der Landenge. Hier sammelten sie ihre Heere nahe dem `engen Pass´ (Narrow Pass), der in das Land südwärts führte. Die Breite der Landenge konnte von einem Nephiten in eineinhalb Tagen durchquert werden (Alma 22:32). In der Karte unter diesem Link kannst du die Bewegungen der Nephiten verfolgen.

Nun, nachdem Mormon vom König der Lamaniten den Brief mit der Ankündigung eines Angriffs bekommen hatte, ließ er sein Volk `mit aller Kraft´ Befestigungen an dieser strategisch wichtigen Stelle des Überganges der südlichen in die nördlichen Länder, errichten. Ich lerne daraus, dass ich in geistiger Hinsicht nach strategisch wichtigen Stellen meiner geistigen Konstitution Ausschau halten muss, um meine Abwehrkräfte gegen Satan dort zu konzentrieren. Ich muss die Lücken finden und befestigen, durch die Satan Einzug in mein Denken halten könnte.

 Wie stellst du fest, wo deine Schwachstellen liegen, die du `befestigen´musst, um vom Satan nicht überwunden zu werden?

Freitag, 15. Mai 2020

Dass sie sich bereitmachten, wiederum zum Kampf gegen uns zu kommen


(Bild: Quelle)

Mormon sagt weiter: „Und es begab sich: Nachdem dieses zehnte Jahr vergangen war, sodass insgesamt dreihundertsechzig Jahre seit dem Kommen Christi vergangen waren, sandte mir der König der Lamaniten einen Brief, der mir zu wissen gab, dass sie sich bereitmachten, wiederum zum Kampf gegen uns zu kommen.“ (Mormon 3:4).

Dass sie sich bereitmachten, wiederum zum Kampf gegen uns zu kommen. Der Herr hatte dem Volk nun zehn Jahre Frieden geschenkt. Diese Zeit hätte es nutzen können, sich wieder ihm zuzuwenden und Umkehr zu üben (Mormon 3:2). Mormon hatte es zur Umkehr aufgerufen, allerdings verhärtete das Volk stattdessen seine Herzen (Mormon 3:3).

Nun kam von den Lamaniten eine Hiobsbotschaft. In einem Brief an Mormon teilte der König der Lamaniten Mormon mit, dass sie sich auf einen weiteren Kampf gegen sie vorbereitet hätten. Es war offensichtlich eine übliche Praxis bei den alten Völkern Amerikas, einander Briefe zu schreiben. Im Buch Mormon werden Briefe siebenunddreißig mal erwähnt. Ich kann mich noch daran erinnern, wie sehnsüchtig ich auf Antworten auf meine Briefe an meine Lieben gewartet habe. Zu meiner Jugendzeit dauerte es vom Absenden bis zum Empfang mehrere Tage. Nun gut, auf eine solche Ankündigung wie im Fall oben, könnte man auch gerne weitere zehn Jahre oder länger verzichten, aber die Zeit, die ihnen der Herr gewährt hatte, Umkehr zu üben, war vorbei. Sie wurde nicht genutzt. Ich reflektiere mein Verhalten auf Briefe unserer Kirchenautoritäten. Heutzutage, da die Briefe nicht mehr physisch versandt zu werden brauchen, haben wir ihre Anweisungen innerhalb von Bruchteilen von Sekunden. Hat das wohl etwas damit zu tun, dass der Herr sein Werk in seiner Zeit beschleunigen wird (Lehre und Bündnisse 88:73)? Versuche ich, mit dieser Beschleunigung zurechtzukommen, und meine Reaktionszeit darauf einzustellen?

 Wie reagierst du auf dir zugestellte Negativinformationen?

Donnerstag, 14. Mai 2020

Es begriff nicht, dass der Herr es war, der es verschont und ihm die Gelegenheit zur Umkehr gewährt hatte



(Bild: Quelle)

Mormon sagt: „Und ich rief diesem Volk zu, aber es war vergeblich; und es begriff nicht, dass der Herr es war, der es verschont und ihm die Gelegenheit zur Umkehr gewährt hatte. Und siehe, es verhärtete sein Herz gegen den Herrn, seinen Gott.“ (Mormon 3:3).

Es begriff nicht, dass der Herr es war, der es verschont und ihm die Gelegenheit zur Umkehr gewährt hatte. Begreifen ist hier im Sinne von, eine Sache, ein Thema, geistig erfassen, in seinen Zusammenhängen erkennen und verstehen zu können. Das Volk Nephi war offensichtlich nicht in der Lage, und wohl auch nicht willens, den Zusammenhang zwischen weiterer Zeit – dem `Tag der Gnade´, über den ich in meinem Beitrag „Ich sah, dass der Tag der Gnade für sie vorüber war, sowohl zeitlich als auch geistig“ schon nachdachte, die ihnen Gott zugestand, und der Möglichkeit der Umkehr, die ihnen dadurch zur Verfügung stand, zu begreifen.

Ich lerne, dass ich die Gelegenheiten, die mir der Herr zugesteht, Umkehr zu üben, nutzen muss. Ich muss `begreifen´, welche Chance mir der Herr dadurch einräumt. Ich weiß, dass jeder einzelne Tag meines Lebens die Zeit ist, die mir der Herr hierzu zur Verfügung stellt, mir einen `Tag der Gnade´ einräumt. Wenn ich sie nicht nutze, sinnlos verstreichen lasse, verspiele ich die Chance, die mir durch das Sühnopfer Jesu eröffnet wurde, ewiges Leben zu erlangen. Ich werde nicht dem Trugschluss unterliegen, zu denken, dass ich noch auf dem Sterbebett Zeit genug zur Umkehr hätte (Alma 34:33-34).

 Wie nutzt du die Gelegenheiten, die Gott dir schenkt, um Umkehr zu üben?

Mittwoch, 13. Mai 2020

Kehrt um, und kommt zu mir und lasst euch taufen, und baut wieder meine Kirche auf


(Bild: Quelle)

Mormon, der oberste Heerführer der Nephiten, lässt uns weiter wissen: „Und es begab sich: Der Herr sprach zu mir: Rufe diesem Volk zu: Kehrt um, und kommt zu mir und lasst euch taufen, und baut wieder meine Kirche auf, dann werdet ihr verschont werden.“ (Mormon 3:2).

Kehrt um, und kommt zu mir und lasst euch taufen, und baut wieder meine Kirche auf. Damit das Volk Nephi vor weiterem Schaden verschont bleiben könnte, hat der Herr durch Mormon einen Vier-Punkte-Plan ausrufen lassen: 1. Umkehr, 2. Zum Herrn kommen, 3. Taufen lassen und 4. Kirche wiederaufbauen. Einen ähnlich lautenden Plan hatte der Herr auch schon den Propheten Sacharja, der kurz nach dem babylonischen Exil als Zeitgenosse des Propheten Haggai in Jerusalem um die 500 v. Chr. wirkte, verkünden lassen: „Darum richte dem Volk von mir, dem allmächtigen Gott, aus: Kehrt um, kommt zu mir zurück! Dann wende auch ich mich euch wieder zu. Denn ich bin der HERR, und mein Wort gilt!“ (Sacharja 1:3; Hoffnung für alle Version).
  • Umkehr
    bedeutet, Herz und Sinn so zu wandeln, dass man eine neue Einstellung zu Gott, zum Leben und zu sich selber entwickelt. Man wendet sich vom Bösen ab und sein Herz und Willen Gott zu, fügt sich seinen Geboten und entsagt der Sünde, aus Liebe zu Gott. Umkehr muss jeder Mensch üben, denn niemand ist ohne Sünde (Johannes 1:8).
  • Zum Herrn zurückkommen
    All zu häufig geht es im Leben doch so, dass ich mich von Gott abwende und meinen eigenen Weg gehe, weil er mir leichter erscheint. Treffe ich dann allerdings auf Schwierigkeiten, die ich nicht meistern kann, erinnere ich mich daran, dass ich mich doch an einem Ort befunden hatte, an dem ich mich eigentlich wohlgefühlt habe. Ich erinnere mich u. U. an Seine Einladung „… wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Johannes 6:35). Ich kehre um und komme wieder zu Ihm zurück.
  • Taufe
    Mit dieser Umkehr ist auch das Schließen von Bündnissen verbunden. Ich schließe mit dem Herrn den Bund, dass ich ihm dienen und seine Gebote halten möchte (Mosia 18:8-10,13). Ist eine erneute Taufe nicht erforderlich, erneuere ich meine mit ihm geschlossenen Bündnisse beim Abendmahl (Lehre und Bündnisse 20:77,79).
  • Kirche wiederaufbauen
    Betrifft die Abwendung von Gott eine ganze Gemeinde oder die ganze Kirche, fand also ein umfassender Abfall statt, so muss die Kirche – ordnungsmäßiger Zusammenschluss von Mitgliedern – wieder aufgebaut, wieder organisiert, und wieder mit der Vollmacht des Herrn ausgestattet werden.

 Was unternimmst du, um geistiger Vernichtung vorzubeugen?

Dienstag, 12. Mai 2020

Ich beschäftigte mein Volk, … damit, dass es seine Länder und seine Waffen für die Zeit des Kampfes bereitmachte


(Bild: Quelle)

Weiter geht der Bericht Mormons: „Und es begab sich: Die Lamaniten kamen nicht wieder zum Kampf, bis weitere zehn Jahre vergangen waren. Und siehe, ich beschäftigte mein Volk, die Nephiten, damit, dass es seine Länder und seine Waffen für die Zeit des Kampfes bereitmachte.“ (Mormon 3:1).

Ich beschäftigte mein Volk, … damit, dass es seine Länder und seine Waffen für die Zeit des Kampfes bereitmachte.

Zehn Jahre lang zogen die Lamaniten nicht zum Kampf gegen die Nephiten. Eine relativ lange Zeit der Ruhe, die nun Mormon dafür nutze, dass sich die Nephiten auf eine erwartete erneute kriegerische Auseinandersetzung vorbereiten sollten. Es muss eine enorme Anstrengung für Mormon gewesen sein, das Volk solange `bei der Stange zu halten´, mit ihren Vorbereitungen, trotz relativ langer Ruhe, dennoch fortzufahren. Das Volk hätte sich ja auch sagen können, dass solange kein Angriff kam, warum sollten sie sich weiter vorbereiten? Aber offensichtlich hatte Mormon ein solches Talent, dafür zu sorgen, dass das Volk nicht träge wurde, sondern bei der Sache blieb, ohne die Motivation zu verlieren. Was kann ich für mich daraus lernen? Wenn es z. B. darum geht, Sonntag für Sonntag in die Kirche zu gehen und immer wieder fast dieselben Themen zu hören, sich nicht zu sagen: „Das habe ich doch alles schon sooft gehört, das muss ich mir nicht noch länger antun“ und nach und nach den Kirchenbesuch ausfallen zu lassen. Hier sowohl Kinder, Jugendliche, als auch Erwachsene in der rechten Art und Weise `bei der Stange zu halten´, bedarf der Hilfe des Geistes des Herrn. Oder denk mal an die jahrzehntelangen wiederholten Aufforderung der Propheten, dass wir Vorsorge für schlechte Zeiten treffen sollen. „Es ist solange nichts passiert, warum sollte ich mich um Vorrat kümmern?“ Wenn Mormon nicht so nahe beim Herrn gewesen wäre, hätte er seinem Volk diese positive Unterstützung sicherlich nicht geben können. So muss auch derjenige, der sich und seine Lieben unterstützen will, treu zum Glauben zu stehen und nach den Geboten zu handeln, dem Herrn nahe sein.

 Wie stellst du es an, dich selber und deine Lieben `bei der Stange zu halten´?

Montag, 11. Mai 2020

Die Lamaniten gaben uns das Land nordwärts, ja, bis zu dem engen Durchgang, der zum Land südwärts führte


Abraham und Lot einigen sich über das Land
(Bild: Quelle)

Von Mormon erfahren wir weiter: „Und das dreihundertneunundvierzigste Jahr war vergangen. Und im dreihundertfünfzigsten Jahr schlossen wir mit den Lamaniten und den Gadiantonräubern einen Vertrag, worin wir die Länder unseres Erbteils aufteilten. 29  Und die Lamaniten gaben uns das Land nordwärts, ja, bis zu dem engen Durchgang, der zum Land südwärts führte. Und wir gaben den Lamaniten alles Land südwärts.“ (Mormon 2: 28-29).

Die Lamaniten gaben uns das Land nordwärts, ja, bis zu dem engen Durchgang, der zum Land südwärts führte.

Zuerst wollte ich mich wieder mal auf die Geografie stürzen und betrachten, was es mit dem `engen Durchgang´ auf sich hat. Diese Aussage kommt im Buch Mormon nur in diesem Vers vor. Im Alma 22:32 wird zwar auch eine `kleine Landenge´ beschrieben, aber ob es sich um dieselbe handelt? Immerhin liegen zwischen den Aufzeichnungen gute vierhundert Jahre. Im Alma 50:34 ist dann noch von einem `engen Pass´ die Rede (siehe auch Alma 52:9; Mormon 3:5). Wer sich gerne mit der Geografie des Buches Mormon auseinandersetzen will, der folge diesem Link (allerdings in Englisch, aber es gibt ja z. B. den `Google-Übersetzer´ als Erweiterung im Google Chrome). Dann fiel mir doch eine ähnliche Situation im Alten Testament ein. Die Viehhirten von Abraham und Lot bekamen Schwierigkeiten mit der Weidesituation ihrer großen Herden (Genesis 13:3-7). Abraham machte einen Vorschlag, wie sie die Situation entschärfen konnten: „… Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.“ (Genesis 13:9). Lot wählte das Land ostwärts des Jordan und Abraham siedelte demzufolge westlich vom Jordan (Genesis 13:11-12). Sie vereinbarten also genauso wie die Lamaniten und Nephiten, wer welches Land als sein Eigen nennen darf.

 Welche `Verträge´ hast du schon mal in deiner Familie geschlossen (Abmachungen getroffen) um Streitigkeiten zu vermeiden?

Sonntag, 10. Mai 2020

Darum waren wir schwach geworden wie unsere Brüder


(Bild: Quelle)

Mormon lässt uns weiter wissen: „Und es begab sich: Als sie geflohen waren, verfolgten wir sie mit unseren Heeren und trafen wieder auf sie und schlugen sie; doch war die Kraft des Herrn nicht mit uns; ja, wir blieben uns selbst überlassen, sodass der Geist des Herrn nicht in uns verweilte; darum waren wir schwach geworden wie unsere Brüder.“ (Mormon 2:26).

Darum waren wir schwach geworden wie unsere Brüder. Wie meint Mormon dies `schwach geworden sein´?

Es muss sich hier meines Erachtens nach um ein `geistiges schwach geworden sein´ handeln, denn im nächsten Vers spricht Mormon darüber, dass sie die Lamaniten und Gadiantonräuber insofern bezwangen, dass sie ihre von ihnen abgenommenen Ländereien „… wieder in Besitz genommen hatten.“ (Mormon 2:27). Du kennst die Redensart: „Der ist ja wohl von allen guten Geistern verlassen“? In alten Zeiten glaubte man, dass es `gute Geister´ gab, die Menschen vor gefährlichen Situationen schützten. Ging nun jemand absichtlich größere Risiken ein, so wurde auf ihn diese Redensart angewandt. Das Volk Nephi nun hatte sich wissentlich vom Herrn abgewandt und blieb somit in geistiger Hinsicht sich selbst überlassen, die geistige Stärkung durch den Herrn fehlte ihnen, und so waren sie schwach geworden. Ich lerne, dass ich empfindsam genug bleiben muss, um zu erkennen, wie der Herr bemüht ist, meine Schwächen in Stärken zu wandeln, mir zu helfen, glaubenstreu zu leben. Sollte ich in Schlechtigkeit verfallen, wird diese Hilfe des Herrn ausbleiben und ich bin mir selbst überlassen und werde schwach. Sollte ich keine Umkehr üben, wird Seine Hilfe weiterhin ausbleiben und ich bin für ihn verloren und Satan hat mich für sich gewonnen und ich werde wieder der Feind Gottes, der ich einst war (Mosia 3:19).

Was unternimmst du, damit du dir nicht selbst überlassen zu sein brauchst?

Samstag, 9. Mai 2020

Wir hielten ihnen mit solcher Festigkeit stand, dass sie vor uns flohen


Mit Higtech gegen eine grunzende Übermacht
(Bild: Quelle; Korbinian Eisenberger)

Mormon sagt uns: „Und es begab sich: Wir stritten mit einem Heer von dreißigtausend gegen ein Heer von fünfzigtausend. Und es begab sich: Wir hielten ihnen mit solcher Festigkeit stand, dass sie vor uns flohen.“ (Mormon 2:25).

Wir hielten ihnen mit solcher Festigkeit stand, dass sie vor uns flohen. Zunächst stellen wir fest, dass das nephitische Heer gegen ein um zwei Drittel größeres Heer standhielt, ja sogar dieses soviel größere Heer der Lamaniten in die Flucht schlug.

Daraus lerne ich, dass, wenn die Motivation stimmt, ich mich gegen einen um ein Vielfaches stärkeren Feind behaupten kann und ihn sogar noch in die Flucht schlagen kann. Das wieder auf einen geistigen Kampf übertragen, kann ich, solange ich die richtige Motivation habe, Satan alleine in die Flucht schlagen, wenn er mich mit seinen Heeren angreift. Was muss nun meine Motivation, mein innerer Antrieb sein? Der feste Wunsch und Wille, in die Gegenwart Gottes, in meine himmlische Heimat, zu meiner himmlischen Familie, wieder zurückkehren zu wollen, wenn mein irdisches Dasein beendet sein wird. Motivation hält nicht unbedingt unendlich lange an. So muss ich zwischendurch immer wieder für Stärkung sorgen, indem ich ständig Nahrung aus der Heiligen Schrift aufnehme, bete, und um Erkenntnis ringe und Kraft, diese richtig anzuwenden. Ich kann mir immer in Erinnerung rufen, dass ich schon mal gegen Satan im Kampf stand. Damals waren wir, die wir Satan in die Flucht schlugen, um zwei Drittel überlegen (Lehre und Bündnisse 29:36-37; Offenbarung 12:7-9).

 Was meinst du, wie du den Einflüsterungen Satans entgegenwirken, und ihn in die Flucht schlagen kannst?

Freitag, 8. Mai 2020

Ich sprach zu meinem Volk und spornte es mit großer Kraft an, unerschrocken vor den Lamaniten zu bestehen


(Bild: Quelle)

Mormon schreibt, dass das Volk wieder von den Lamaniten nordwärts gejagt wurde, sie die Stadt Schem befestigten, und die Lamaniten sie dort erneut angriffen (Mormon 2:20-22) und fährt fort: „Und es begab sich: Ich sprach zu meinem Volk und spornte es mit großer Kraft an, unerschrocken vor den Lamaniten zu bestehen und für seine Frauen und seine Kinder und seine Häuser und seine Heimat zu kämpfen.“ (Mormon 2:23).

Ich sprach zu meinem Volk und spornte es mit großer Kraft an, unerschrocken vor den Lamaniten zu bestehen. In dem Wort `anspornen´, steckt das Substantiv `Sporn´, Mehrzahl `Sporen´. Ein Sporn ist ein Fußeisen, mit dem ein Reiter gegen den Leib seines Pferdes drückt, um es zu schnellerem Laufen anzutreiben. Wenn sich jemand in irgendetwas noch bewähren muss, sagt man, `er muss sich erst noch seine Sporen verdienen´. Diese Redensart geht auf einen mittelalterlichen europäischen Brauch zurück, bei dem ein Knappe bei seiner Weihe zum Ritter, als Zeichen dieser Würde ein paar `Sporen´ bekam. Zusammen mit seinem Schwert dienten sie als offizielles Erkennungsmerkmal des Ritterstandes. Es geht also um Leistungssteigerung, bzw. Anerkennung.

Anstatt Sporen benutzte Mormon die Verteidigung hochstehender Güter und Werte als Anreiz sogar das eigene Leben für deren Erhalt einzusetzen, die Familie - die eigenen Frauen, Kinder, Unterkünfte und die Heimat. Alles hohe Werte, für die es sich lohnte sich mit aller Macht für deren Erhalt und Sicherheit einzusetzen, auch, wenn man dabei auch Gefahr lief, das eigene Leben zu verlieren. Um etwas zu tun, was einem Anstrengung abverlangt, besonderen Einsatz, braucht der Mensch einen Antrieb – Motivation. So mag es vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache sein, freiwillig jeden Tag im Wort Gottes zu forschen. Wenn ich jedoch das Ziel habe, Gott ähnlicher zu werden, bleibt mir nichts anderes übrig. Der Wunsch, dieses Ziel zu erreichen `spornt´ mich an, das Evangelium zu verinnerlichen, im Leben anzuwenden und die Früchte davon zu genießen – `den Sieg einzufahren´. Um mit Ausdauer dabeizubleiben, nicht vor der Aufgabe zu fliehen, bedarf es hier und da ggf. der `Aufrüttelung´ durch liebe Menschen, wie im Fall der Nephiten geschehen, durch den fünfzehnjährigen Mormon (Mormon 2:24).

 Was spornt dich an, etwas zu tun, wozu du dich überwinden musst?