Helamans Söhne Nephi und Lehi beachteten die Lehren, die ihr Vater ihnen erteilt hatte, und sie verkündeten das Wort Gottes im ganzen Land, sogar unter den Lamaniten, die Zarahemla eingenommen hatten (Helaman 5:14-16). „Und es begab sich: Sie predigten mit großer Macht, so sehr, daß sie viele von diesen Abtrünnigen beschämten, die von den Nephiten übergelaufen waren, so sehr, daß diese hervorkamen und ihre Sünden bekannten und sich zur Umkehr taufen ließen und unverzüglich zu den Nephiten zurückkehrten, wo sie darangingen, an ihnen das Unrecht gutzumachen, das sie getan hatten.“ (Helaman 5:17).
Dass sie viele von diesen Abtrünnigen beschämten. Das Predigen des Wortes Gottes verursachte in den zu den Lamaniten übergelaufenen Nephiten eine Scham. Dies geschah wohl deshalb, weil ihnen ihr schlimmes Fehlverhalten bewusst wurde, und wahrscheinlich erst recht dadurch, dass ihr Fehlverhalten dem Wort Gottes öffentlich gegenüberstand. In ihnen wurde das Bewusstsein erweckt, dass ihr Handeln unehrenhaft war, was in ihnen ein Gefühl der Verlegenheit verursachte – Scham. Scham ist auch mit Demütigung verbunden. Demut führte schlussendlich zur Umkehr. Zur Umkehr gehört u. a. Wiedergutmachung.
Manchmal komme auch ich in eine Situation, in der ich beschämt werde. Nämlich, wenn ich mich nicht traue, zum Wort Gottes zu stehen. Ich denke da an Lehis Vision vom Baum des Lebens. Da gab es eine Gruppe von Menschen, die geleitet durch das Evangelium zum Baum des Lebens gelangten und von seiner köstlichen Frucht genossen. Als sie aber bemerkten, dass sie von der großen Menschenmenge in dem geräumigen Gebäude verspottet wurden, schämten sie sich und kehrten dem Baum ihren Rücken zu (1. Nephi 8:28). Glücklicherweise habe ich Kraft gehabt standhaft zu bleiben und habe nie dem Baum des Lebens, der Liebe Gottes, den Rücken zugekehrt und mit zunehmendem Alter auch immer weniger Schamgefühle bekommen, wenn ich öffentlich zu meinem Glauben stand. Deshalb fühle ich mich auch nicht mehr beschämt. Wie ergeht es dir mit Schamgefühlen, wenn das Stehen zu deinem Glauben gefragt ist?
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