Samstag, 30. Juni 2018

Sie gingen hin und dienten dem Volk

Über die Reaktion der dreihundert Lamaniten, die Augenzeugen der wundersamen Begebenheiten im Gefängnis waren (Helaman 5:26), erfahren wir: „Und es begab sich: Sie gingen hin und dienten dem Volk, indem sie in allen Gebieten ringsum all das verkündeten, was sie gehört und gesehen hatten, so sehr, daß sie den größeren Teil der Lamaniten davon überzeugten, weil die Beweise, die sie empfangen hatten, so großartig waren.“ (Helaman 5:50).
Sie gingen hin und dienten dem Volk. Das muss man sich mal vorstellen, Lamaniten, die von ihren Vätern eingeimpft bekommen hatten, dass der Glaube der Nephiten an Gott törichte Überlieferung ist (Alma 30:23), und die Nephiten ihre Erzfeinde seien (2. Nephi 5:14), gingen hin und dienten dem Volk in geistlichen Angelegenheiten, und überzeugten sogar den größeren Teil ihrer lamanitischen Brüder und Schwestern davon, dass es doch einen Gott im Himmel gibt. Welche Macht doch der Heilige Geist hat, der nicht nur auf Nephi und Lehi ruhte, sondern auch auf die dreihundert Lamaniten einwirkte.
Auch heute sind wir als Diener Gottes aufgefordert, hinzugehen und unserem Nächsten zu dienen. Nur wenn wir dies tun, dienen wir unserem Gott (Mosia 2:17). Mit dem Begriff Dienen schwingt bei den Menschen allgemein meist etwas mit, dass er etwas mit `Unterwerfung´ zu tun hat. Das ist aus meinem Verständnis heraus der falsche Ansatz. Präsident Henry B. Eyring, zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, sagte in der April-Generalkonferenz 2018: „Wir empfangen den Heiligen Geist am besten, wenn wir uns darauf konzentrieren, anderen Gutes zu tun. Aus diesem Grund haben wir die Priestertumspflicht, im Namen des Erretters zu dienen.“ (siehe hier). Jesus Christus ist im Dienen unser größtes Vorbild, ich bemühe mich gerne, ihm nachzueifern. Wenn ich meinem Nächsten diene, fühle ich mich hinterher immer sehr wohl. Ich habe allerdings auch das Gefühl, als wenn ich mehr davon profitiere, als derjenige, dem ich Gutes getan habe, egal ob im spirituellen oder materiellen Bereich. Auch wenn es meine Zeit gekostet hat und meine Talente gefordert waren. Welche Erfahrungen hast du mit `Dienst am Nächsten´ schon gemacht?

Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten TageJesus Christus zeigte sich dem Volk Nephi, als die Menschenmenge im Land Überfluss versammelt war, und diente ihnen
(3. Nephi 11 bis 26;Bild: Quelle)

Freitag, 29. Juni 2018

Engel kamen aus dem Himmel herab und dienten ihnen

Der Heilige Geist kam auf die Lamaniten, die sich im Gefängnis aufhielten, und sie hörten wiederum eine angenehme Stimme wie im Flüsterton, die ihnen Frieden zusprach (Helaman 5:45-47). „Und nun, als sie dies hörten, ließen sie ihre Augen nach oben schweifen, als wollten sie sehen, woher die Stimme kam; und siehe, sie sahen die Himmel offen; und Engel kamen aus dem Himmel herab und dienten ihnen.“ (Helaman 5:48).
Engel kamen aus dem Himmel herab und dienten ihnen. Als die Lamaniten im Gefängnis sich bekehrt hatten, wurde ihnen die Gabe des Heiligen Geistes zuteil und sie hörten und sahen weitere wunderbare Dinge. Ja, sie konnten sogar in den Himmel hineinsehen und von dort Engel hernieder kommen sehen, die ihnen dann dienten. Es handelte sich um eine sehr hohe Zahl von dreihundert Seelen, denen dieses wundersame Erlebnis zuteilwurde und ihnen wurde gesagt, dass sie nicht zweifeln sollten (Helaman 5:49).
In den heiligen Schriften haben wir viele Schilderungen ähnlicher Art. Eine direkt am Anfang des Buches Mormon. Lehi betete von ganzem Herzen für sein Volk in Jerusalem. Eine Feuersäule ließ sich vor ihm nieder und ihm wurde vieles mitgeteilt was ihn über die Maßen beben und zittern ließ. Zurück in seinem Haus lag er vom Geist überwältigt auf seinem Bett und sah in einer Vision die Himmel offen (1. Nephi 1:5-8). Aber auch der Prophet Ezechiel, der im fünften Jahr nach der Verschleppung aus Jerusalem durch Nebukadnezzar nach Babylonien, etwa um 592 v. Chr., also nach Lehis Erlebnis um die 600 v. Chr., während Lehi mit seiner Familie auf Geheiß des Herrn genau aus diesem Grund aus Jerusalem auswanderte (1. Nepi 2:2-3,20), sah ebenfalls den Himmel offen (Ezechiel 1:1). Genau, wie es den dreihundert Seelen im Gefängnis geboten wurde, zweifle auch ich nicht daran, dass diejenigen, denen der Herr es ermöglicht, die Himmel offen sehen können, ja, sogar Gottes Reiche, und Offenbarungen zum Wohl der Menschen erhalten und Engel ihnen dienen. So auch der neuzeitliche Prophet der Wiederherstellung, Joseph Smith (Lehre und Bündnisse 76:22-24). Wie sieht es mit deinem Zeugnis bezüglich Himmel offen sehen und Engel dienen den Menschen aus?

קובץ:Ezekiel-Vision-Merkaba.jpgEzechiel sieht den Himmel offen und erhält Offenbarung
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 28. Juni 2018

Sie konnten wunderbare Worte aussprechen

„Und siehe, der Heilige Geist Gottes kam vom Himmel herab und drang ihnen ins Herz, und sie wurden wie mit Feuer erfüllt, und sie konnten wunderbare Worte aussprechen.“ (Helaman 5:45).
Sie konnten wunderbare Worte aussprechen. Was mit den Lamaniten im Gefängnis geschah, ist ein Abbild dessen, was in der Bibel beschrieben wird, als die Jünger des Herrn, anlässlich des Pfingstfestes (`Fest der Wochen´, `Fest der Ernte´ oder `Fest der Erstlingsfrüchte´; u. a. Deuteronomium 16:9-12; Tobit 2:1), beisammen saßen (Apostelgeschichte 2:1-13). Auch dort wurden Worte ausgesprochen, die von Gottes großen Taten berichteten.
Die Ereignisse des Pfingstfestes, Dank des alttestamentlichen Israel an Gott für die Segnungen durch die Weizenernte, versinnbildlicht auch die `Seelenernte´. Durch Gehorsam gegenüber den Gesetzen des Herrn, bringt der Mensch `gute Frucht´ hervor und erhält die Gabe des Heiligen Geistes. Dadurch ist er anderen Mitmenschen in Wort und Tat ein gutes Vorbild und wenn sie sich auch bekehren, wird eine weitere Ernte eingefahren. Das Pfingstfest hat also mehrere Bedeutungen: buchstäbliches Erntefest, symbolisch für die Seelenernte, Erinnerung an die Gesetzgebung und die Ausgießung des Heiligen Geistes. Ich fühle mich aufgefordert, so zu leben, dass auch ich durch die Eingebungen des Heiligen Geistes `wunderbare Worte´ aussprechen kann, die andere anregen, sich mehr Christus anzunähern. Von welchen großen Taten des Herrn berichtest du gerne deinen Mitmenschen?


Schawuot, das jüdische Wochenfest, das 50 Tage, also sieben Wochen plus einen Tag (50 Tage) nach dem Pessachfest gefeiert wird.
(Bild: Quelle; Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim, 1880)

Mittwoch, 27. Juni 2018

Dass sie, ja, eine jede Seele, ringsum von einer Feuersäule umschlossen waren

Nachdem die Lamaniten, die sich im Gefängnis aufhielten, gebetet hatten, offensichtlich bis sie Glauben an Christus hatten (Helaman 5:41), erlebten sie Folgendes: „Und es begab sich: Als sie die Augen umherschweifen ließen und sahen, daß die Wolke der Finsternis sich zerteilt hatte und sie nicht mehr überschattete, siehe, da sahen sie, daß sie, ja, eine jede Seele, ringsum von einer Feuersäule umschlossen waren.“ (Helaman 5:43).
Dass sie, ja, eine jede Seele, ringsum von einer Feuersäule umschlossen waren. Offensichtlich hatten die Lamaniten solange gebetet, bis sie Glauben an Christus bekommen hatten, denn nun konnten sie sehen, dass nicht nur Nephi und Lehi von Feuer umschlossen waren und nicht verbrannten (Helaman 5:23), sondern ein jeder von ihnen.
Was kann das für eine Bedeutung haben, dass jemand von einer nicht zerstörenden Feuersäule umschlossen ist? Feuer ist ein wichtiger Bestandteil aller Zivilisation und es hat nicht nur zerstörende, sondern auch reinigende Wirkung. In früherer Neuzeit wurden angeblich Hexen aus dem Grund verbrannt, dass ihre Seele gereinigt werden sollte. In den heiligen Schriften aber lesen wir unzählige Beispiele, in denen Erscheinungen himmlischer Wesen mit nicht zerstörendem Feuer begleitet waren (Beispielhaft 3. Nephi 17:24; Exodus 14:24). Bekannt ist dir sicherlich die Begebenheit, als die Jünger des Herrn zu Pfingsten alle zusammensaßen, ein Brausen aufkam, und sich Zungen wie von Feuer auf einen jeden hernieder ließen. Hier symbolisieren die Feuerzungen den Heiligen Geist und dessen die Seele des Menschen reinigende Wirkung (Apostelgeschichte 2:1-4.). So wird durch die Taufe mit Wasser symbolisch der sterbliche Körper gereinigt und durch den Empfang des Heiligen Geistes die Seele durch dessen Feuer (2. Nephi 31:17). So wie die Lamaniten sich zum Glauben bekehrt hatten und von Feuer umgeben waren, werden alle, die sich zum Herrn bekehren, mit Feuer, dem Empfang des Heiligen Geistes, getauft (3. Nephi 9:20; 12:2; lies auch hier). So wie schon Adam mit Wasser, Feuer und dem Heiligen Geist getauft wurde, muss jeder, der in Gott sein möchte, diese beiden Taufen durch bevollmächtigte Diener Gottes erhalten (Köstliche Perle Mose 6:64-68; Lehre und Bündnisse 20:38,41). Was muss aber jeder auch machen, bevor er sich so taufen lassen kann? Die Antwort findest du u. a. in Lehre und Bündnisse 33:11.

Dienstag, 26. Juni 2018

Sie alle fingen an, die Stimme dessen anzurufen, der die Erde erschüttert hatte

Amminadab hatte die Lamaniten aufgefordert, umzukehren und die Stimme anzurufen, bis sie Glauben an Christus hätten (Helaman 5:41). Ihre erstaunliche Reaktion: „Und es begab sich: Sie alle fingen an, die Stimme dessen anzurufen, der die Erde erschüttert hatte; ja, sie riefen, bis daß die Wolke der Finsternis sich zerteilte.“ (Helaman 5:42).
Sie alle fingen an, die Stimme dessen anzurufen, der die Erde erschüttert hatte. Ein von der wahren Kirche des Herrn abgefallener und zu den Lamaniten übergelaufener Nephit, Amminadab (Helaman 5:35,39), hatte offensichtlich aufgrund der Ereignisse im Gefängnis zu seinem Glauben an Christus wieder zurückgefunden mit dem Ergebnis, dass er sein Wissen von früher dazu nutzte, den Lamaniten, die sich mit ihm im Gefängnis aufhielten, davon zu überzeugen, dass sich die Wolke der Finsternis durch Umkehr und Gebet vertreiben ließe.
Offensichtlich alle Lamaniten, die sich im Gefängnis aufhielten, folgten der Aufforderung Amminadabs und riefen die Stimme an, die sie zuvor von oberhalb der Wolke aufgefordert hatte umzukehren und Nephi und Lehi nicht zu vernichten (Helaman 5:29). Der Eindruck, den diese Stimme und die sie begleitenden Umstände auf sie machten, muss sehr tiefgreifend gewesen sein und zu einem großen Leidensdruck geführt haben, sodass sie, nachdem sie Amminadab fragten, was sie machen sollten, seiner Aufforderung folgten. Das Versprechen Amminadabs erfüllte sich und die Finsternis wurde durch Licht verdrängt. Ich lerne daraus, dass diejenigen, die sich von neuem bekehrt haben, nach dem Willen des Herrn wirksame Werkzeuge in seinen Händen sein können. Ich darf sie nie und nimmer gering schätzen, weil sie mal abgefallen waren. Wie sagte der Herr zu Simon Petrus: „... Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder!“ (Lukas 22:32). Wie stehst du zu jenen, die der Kirche `den Rücken zugekehrt´ hatten, dann aber wieder zurückgefunden haben?
jemandem den Rücken kehren
(Bild: Quelle)

Montag, 25. Juni 2018

Die Stimme anrufen, ja, bis ihr Glauben an Christus habt

Nachdem Amminadab die Lamaniten im Gefängnis dazu bewegt hatte, sich umzuwenden um die Gesichter Nephis und Lehis anzusehen, fragten sie ihn, was ihre Haltung zu bedeuten habe. Amminadab erklärte ihnen, dass die beiden mit dem Engel Gottes reden. Dann fragten die Lamaniten, was sie tun sollten, dass sich die Wolke der Finsternis die sie umgab, lichten würde (Helaman 5:38-40). „Und Amminadab sprach zu ihnen: Ihr müßt umkehren und die Stimme anrufen, ja, bis ihr Glauben an Christus habt, der euch von Alma und Amulek und Zeezrom gelehrt worden ist; und wenn ihr dies tut, wird sich die Wolke der Finsternis heben und euch nicht mehr überschatten.“ (Helaman 5:41).
Die Stimme anrufen, ja, bis ihr Glauben an Christus habt. Amminadab antwortete ihnen auf ihre Frage, was sie tun sollten, damit sich die Wolke der Finsternis lichten würde, dass sie der Stimme gehorchen und umkehren müssten und die Stimme, die ihnen vorher von oberhalb der Wolke Anweisungen gab (Helaman 5:29), solange anrufen müssten, bis sie Glauben an Christus entwickelt hätten. Er versprach ihnen, dass, wenn sie das täten, sich die Wolke heben würde.
Ich werde mit dieser Aufforderung Amminadabs daran erinnert, dass, wenn ich eine Zeit erlebe, in der ich absolut keinen Drang habe, mich mit dem Vater im Himmel zu unterhalten, ich dies unbedingt solange tun soll, bis ich wieder einen ausgeprägten Wunsch dazu habe. Ich muss mir darüber im Klaren sein, dass es der böse Geist ist, der mich davon abhalten will (2. Nephi 32:8-9). Ich kann mich allerdings nicht erinnern, dass ich in diesem Wunsch schon mal ernsthaft eingebrochen war. Gerne spreche ich immer wieder mit demjenigen, dem ich alles verdanke in der Weise, wie es uns gelehrt wird (Alma 34:21). Und ich tue es in dem Namen dessen, der unser Fürsprecher beim Vater ist (1. Johannes 2:1), nämlich Jesus Christus (3. Nephi 18:21). Unter anderem auf diese Art und Weise verhindere ich, dass sich über mir eine Wolke der geistigen Finsternis ausbreitet. Wie gehst du vor, wenn du mal keine Lust zum Beten hast, sei es, dass du verärgert oder entmutigt bist, oder dich sonst welche Gründe abhalten?

(Bild: Quelle; lies auch gerne das zugehörige Kapitel  8 durch)

Sonntag, 24. Juni 2018

Dieser Mann rief der Menge zu, sie solle sich umwenden und schauen

Obwohl Amminadab sich von der Kirche des Herrn abgewandt hatte, nutze er diese außergewöhnliche Situation im Gefängnis (Helaman 5:23), Missionsarbeit zu tun. „Und es begab sich: Dieser Mann rief der Menge zu, sie solle sich umwenden und schauen. Und siehe, es wurde ihnen die Macht gegeben, sich umzuwenden und zu schauen; und sie erblickten die Gesichter Nephis und Lehis.“ (Helaman 5:37).
Dieser Mann rief der Menge zu, sie solle sich umwenden und schauen. Dieser Mann, Amminadab, war Mitglied der Kirche des Herrn gewesen, hatte sich dann aber von ihr und dem rechten Glauben abgewandt und den Lamaniten mit ihren falschen Lehren angeschlossen (Helaman 5:34-35). Offensichtlich aber wollte der Herr ihn als Missionswerkzeug unter den Lamaniten nutzen. Als Amminadab die wundersamen Ereignisse im Gefängnis erlebte (Helaman 5:23-34), wurde wohl sein früherer Glaube an den allmächtigen Gott, den er auf Eis gelegt hatte, wieder aufgetaut. Das Erstaunliche für mich, er hatte die Traute, die Lamaniten auf etwas hinzuweisen, was zwar er sah, er aber nicht unbedingt davon ausgehen konnte, dass es auch die Lamaniten sehen würden. Offensichtlich war er überwältigt von den Ereignissen und hatte so großes Vertrauen in den Herrn, dass er es dennoch tat. Würden die Lamaniten die Gesichter Nephis und Lehis nämlich wegen der außerordentlichen Finsternis nicht sehen, hätte er sicherlich ein sehr großes Problem.
Ich lerne daraus, dass ich mein Vertrauen in den Herrn setzen kann, wenn es darum geht, den Auftrag (Markus 16:15) zu erfüllen, Menschen einzuladen zu Christus zu kommen (2. Nephi 26:33), auch wenn die Umstände bedrohlich wirken würden. Ich muss mich darauf verlassen, was der Geist des Herrn mir zuflüstert (Lehre und Bündnisse 84:46-47). Wenn ich dann das tue, wird der Segen des Herrn nicht ausbleiben und ich werde glücklich sein, dass ich ein Werkzeug in seinen Händen sein durfte (Mosia 23:10). Wie rufst du der Menge um dich herum zu, dass sie sich umwenden und schauen soll?

amminadabAmminadab sieht in der Finsternis die leuchtenden Gesichter Nephis und Lehis.
(Bild: Quelle)

Samstag, 23. Juni 2018

Als sprächen sie ... zu einem Wesen, das sie erblickten

Unter den Lamaniten, die Nephi und Lehi im Gefängnis festhielten, befand sich auch ein gebürtiger Nephit, der einmal Mitglied der Kirche des Herrn war, sich aber von ihr getrennt hatte (Helaman 5:35). Dieser wandte sich nun um und „... er sah durch die Wolke der Finsternis die Gesichter Nephis und Lehis; und siehe, sie leuchteten über die Maßen, ja, wie die Gesichter von Engeln. Und er sah, daß sie die Augen zum Himmel erhoben; und sie waren in einer Haltung, als sprächen sie oder erhöben die Stimme zu einem Wesen, das sie erblickten.“ (Helaman 5:36).
Als sprächen sie ... zu einem Wesen, das sie erblickten. Dieser von der Kirche des Herrn abgefallene und zu den Lamaniten übergelaufene Nephit hieß Amminadab (Helaman 5:39). Offensichtlich war bei Amminadab noch ein Rest an Glauben vorhanden, der nun in dieser außergewöhnlichen und lebensbedrohlichen Situation (Helaman 5:27), wieder zum Vorschein kam.
Wer hat es nicht schon erlebt, dass Menschen, die in Bedrängnis sind, und vorher von Gott nicht viel wissen wollten, plötzlich wieder beten. Sie erinnern sich daran, dass es da jemanden gibt, zu dem man in seiner Hilflosigkeit, Angst und Not, um Hilfe, Sicherheit und Schutz flehen kann. Offensichtlich kommt in solchen Situationen, in denen kein Ausweg erkannt wird, ein früher vorhandener Glaube an ein Wesen, das Macht über alles Böse hat, zum Vorschein. Und mag dieser Glaube auch aus der Kindheit stammen. Nun klammert man sich an ihn. Ich bin dankbar, dass mir der Glaube, und damit verbunden das Sprechen mit Gott, unabhängig von äußeren Situationen schon in der Kindheit vorgelebt wurde. „Beten lernt man in Nöten“ (Karl Simrock, Die deutschen Sprichwörter. Sprichwort 980) ist glücklicherweise kein Sinnspruch, der bei mir zutrifft. Ich hatte es unabhängig davon schon lernen dürfen. Das Beten zu unserem Schöpfer gibt es seit Beginn der Menschheit (Genesis 4:26). Wer nicht weiß, wie es geht, findet ein Muster im Neuen Testament (Matthäus 6:9-13; oder im Buch Mormon 3. Nephi 13:9-13). Welche äußeren Einflüsse veranlassen dich, deine Stimme zum Vater im Himmel zu erheben?

Wenn die Welt brennt: Innehalten, auf die Knie gehen, beten(Bild: Quelle)

Freitag, 22. Juni 2018

Sie sind schlecht und wild und grausam geworden, ja, sie sind selbst Lamaniten geworden

Moroni fügt in seine Zusammenfassung der Berichte immer mal wieder eigene Worte mit ein (Helaman 3:17). So fügt er ein, dass sich viel Volk über das ganze Land verteilte, die Städte mit Häusern aus Holz und Zement bauten, dort wo Holz total verbraucht war, wieder anpflanzten, ja, sogar Holz importieren mussten, und dass vom Volk ausführliche Aufzeichnungen geführt wurden, er aber nicht einmal den hundertsten Teil in seiner Zusammenfassung wiedergegeben kann (Helaman 3:8-14). Dann sagt er über ihre Aufzeichnungen: „Und sie sind durch die Nephiten von einer Generation an die andere weitergegeben worden, ja, bis sie in Übertretung gefallen und ermordet, geplündert und gehetzt und gejagt und getötet und über das Antlitz der Erde zerstreut worden sind und sich mit den Lamaniten vermischt haben, bis sie nicht mehr Nephiten genannt werden, denn sie sind schlecht und wild und grausam geworden, ja, sie sind selbst Lamaniten geworden.“ (Helaman 3:16).
Sie sind schlecht und wild und grausam geworden, ja, sie sind selbst Lamaniten geworden. Wenn wir das Buch Mormon studieren, stellen wir fest, dass die Nephiten Hochzeiten des Glaubens hatten, dadurch vom Herrn reiche Segnungen erhielten, die auch mit sich brachten, weltliche Reichtümer zu erwirtschaften. Das machte viele von ihnen stolz, wodurch sie sich von Gott entfernten, die Gebote immer weniger hielten und sich mehr und mehr durch Satan beeinflussen ließen. Dies führte dazu, dass der Herr sie nicht mehr segnen konnte (Lehre und Bündnisse 130:20-21). Sie setzten ihr Vertrauen nicht mehr in den Herrn, sondern in Menschen. Das dies zu keinem guten Ende führt, wird uns in der Schrift immer wieder bezeugt (2. Nephi 4:34). Nachdem sie dadurch wieder in Schwierigkeiten kamen, erinnerten sie sich wieder an den Herrn, bekehrten sich erneut, hielten Gesetze, wurden gesegnet und der Kreislauf begann von vorne. Dies ist der sogenannte `nephitische Krankheitszyklus´ (siehe Bild unten). Aber nicht nur bei den Nephiten begegnet uns dieser, auch im Alten Testament bei dem Volk Israel.
Es ist also offensichtlich eine menschliche Schwäche. Aus dieser Tatsache muss ich die richtigen Schlussfolgerungen ziehen: Ich darf diesen Zyklus nicht an der falschen Stelle unterbrechen. Wenn ich ihn in der unteren Hälfte unterbreche (Sünde), wird endgültige Vernichtung mein Ende sein. Ich werde nach dem letzten Gericht nicht in die Gegenwart Gottes eintreten können, sondern in der äußersten Finsternis landen (Matthäus 8:12; Alma 40:13-14). Ich muss mich also durch Zerstörung und Leid demütigen, um wieder rechtschaffen zu werden. An diesem Punkt kann ich dann den Kreis verlassen. Zwar werde ich durch Rechtschaffenheit wieder zu Wohlstand kommen - Segnungen aufgrund Befolgen von Gottes Gesetzen -, aber da muss ich dann auf jeden Fall aussteigen. Wie erlebst du diesen Zyklus in deinem Leben?

nephitischer krankheitszyklus
(Kästchen mit deutscher Übersetzung eingefügt; Bild: Quelle)

Sie konnten sich auch wegen der Angst, die über sie gekommen war, nicht bewegen

Mormon berichtet uns über die Umstände in denen sich die Lamaniten im Gefängnis befanden, in dem sie Nephi und Lehi gefangen hielten (Alma 5:21): „Und es begab sich: Die Lamaniten konnten wegen der Wolke der Finsternis, die sie überschattete, nicht fliehen; ja, und sie konnten sich auch wegen der Angst, die über sie gekommen war, nicht bewegen.“ (Helaman 5:34).
Sie konnten sich auch wegen der Angst, die über sie gekommen war, nicht bewegen. Hast du auch schon mal einen Alptraum gehabt? Du hast dich in einer besonderen Gefahrensituation befunden und konntest dich weder bewegen noch um Hilfe schreien, du warst in einer `Angststarre´. In dieser Situation befanden sich die Lamaniten. Sie waren von einer Wolke der Finsternis überschattet und sie hörten eine ermahnende Stimme von oberhalb der Wolke – sicherlich eine Stresssituation (Helaman 5:28-29).
Eine solche Starre wird durch die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin verursacht. Dieses soll den Körper eigentlich zu Kampf oder Flucht befähigen. Trifft dieses aber nicht ein, so kann nach etwa 15 Sekunden das betroffene Wesen, Mensch oder Tier, in eine `Angststarre´ verfallen, die in Gefahrensituationen das Überleben sichern soll (bestimmte Raubtiere sind an Leblosem nicht interessiert). Nehmen wir die Situation der einen umgebenden Finsternis. Würde ich da Kämpfen oder fliehen wollen, ich würde mich an Gegenständen, die ich ja nicht sehen kann, verletzen, oder in einen tiefen Abgrund stürzen ... Also ist mir am ehesten gedient, wenn ich an meinem Platz verharre. Wie kann ich nun verhindern, überhaupt in eine solche Situation zu kommen? Ich muss alles unternehmen, um nicht von geistiger Finsternis überschattet zu werden, indem ich mich ständig mit dem Wort Gottes auseinandersetze und es richtig anwende. So halte ich mich unablässig im Licht auf, ja, werde sogar immer mehr Licht empfangen (Lehre und Bündnisse 50:24). Was unternimmst du, um nicht von geistiger Finsternis überschattet zu werden?

angststarreVerängstigte Meerschweinchen reagieren entweder mit Flucht oder Erstarren
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 21. Juni 2018

Zum dritten Mal, kam die Stimme und sprach zu ihnen wunderbare Worte

Die Lamaniten waren von einer `Wolke der Finsternis´ überschattet und hörten zweimal eine Stimme, die sie zur Umkehr aufforderte und ihnen gebot, nicht mehr danach zu trachten, die Diener des Herrn zu vernichten (Helaman 5: 31-32). „Und wiederum, zum drittenmal, kam die Stimme und sprach zu ihnen wunderbare Worte, die von Menschen nicht geredet werden können; und die Mauern erzitterten abermals, und die Erde bebte, als sei sie daran zu zerbersten.“ (Helaman 5:33).
Zum dritten Mal, kam die Stimme und sprach zu ihnen wunderbare Worte. Das mit dem `dritten mal´ kommt in der Bibel öfter vor und muss ja irgendeine Bedeutung haben. Mir recht bekannt sind in diesem Zusammenhang die Begebenheit mit der zu Bileam sprechenden Eselin, die vorher von Bileam dreimal geschlagen wurde, weil sie nicht das tat, was er erwartete (Numeri 22:28); als der Herr den jungen Samuel dreimal im Tempel rief, bis dieser gelernt hat, dass es der Herr war, der ihn ansprach (1. Samnuel 3:8); als Jesus im Garten Getsemani betete und er seine Jünger dreimal schlafend vorfand und ermahnte (Matthäus 26:44); als Jesus Simon Petrus dreimal fragte, ob er ihn lieb habe (Johannes 21:17); was machte Petrus, ehe der Hahn krähte (Matthäus 26:34)? Die Zahl Drei kommt in der Zahl der Mitglieder der Gottheit vor, Gottvater, Sohn und Heiliger Geist (2. Nephi 31:21), außerdem soll eine Sache nur aufgrund der Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden (2. Korinther 13:1), es gibt drei Himmel oder Grade der Herrlichkeit (1. Korinther 15:40-41), Christi Auferstehung erfolgte nach drei Tagen (Markus 8:31); vor Jesu Geburt und nach seinem Kreuzestod gab es drei Tage keine Dunkelheit bzw. keine Sonne (3. Nephi 1:15-21; 3. Nephi 8:19-23) …
Wenn dir etwas beim ersten und zweiten Mal nicht gelingen will, hast du sicherlich auch schon die Redensart benutzt oder ist dir als Ansporn gesagt worden, es nochmals zu versuchen: „Aller guten Dinge sind drei“, in der Hoffnung, dass es nun endlich klappen würde. Sie leitet sich vom germanischen Rechtswesen ab. Dreimal im Jahr wurde Gericht gehalten. Erschien ein Angeklagter jeweils nicht, konnte er bei der dritten stattfindenden Verhandlung in Abwesenheit verurteilt werden. Jeder hat wohl schon die Erfahrung gemacht, dass er etwas beim ersten Mal nicht richtig versteht. Mir geht es jedenfalls so, dass ich öfters mehrere Anläufe brauche, bis ich etwas einigermaßen verstehe und richtig umsetzen kann. Wiederholung ist beim Lernen und Behalten eine enorm wichtige Sache. Erst dadurch festigt sich das Aufgenommene im Langzeitgedächtnis. So ist es unumgänglich, das Wort Gottes ständig erneut aufzunehmen, um es irgendwann richtig zu verstehen und anzuwenden. Was verbindest du mit der Zahl Drei?

Heilige Drei KönigeDrei Weise aus dem Morgenland
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 20. Juni 2018

Es war eine leise Stimme von vollkommener Milde, gleichwie ein Flüstern

Nachdem die Lamaniten und die abtrünnigen Nephiten die wundersamen Ereignisse im Gefängnis erlebt hatten, hörten sie eine Stimme von oberhalb der Wolke der Finsternis zu ihnen sagen, dass sie umkehren und nicht mehr versuchen sollten die Knechte des Herrn zu vernichten, die beauftragt waren, ihnen gute Nachricht zu bringen (Helaman 5:23-29). „Und es begab sich: Als sie diese Stimme hörten, merkten sie, daß es nicht eine Stimme des Donners war, auch nicht eine Stimme von großem, heftigem Lärm, sondern siehe, es war eine leise Stimme von vollkommener Milde, gleichwie ein Flüstern, und sie drang bis tief in die Seele“ (Helaman 5:30).
Es war eine leise Stimme von vollkommener Milde, gleichwie ein Flüstern. Welche Liebe steckt dahinter. Die Lamaniten lehnen einen Gott ab und die Nephiten haben sich teilweise von ihm abgewandt und dennoch erschallt die zurechtweisende Stimme des Herrn nicht wie ein Donner oder mit mächtigem Getöse. Sie ist leise und von vollkommener Milde! Sie war mehr ein Flüstern, das allerdings tief in die Seele drang. Ich werde erinnert an die Begebenheit, in der Elia sich für den Herrn einsetzte und die Propheten des Baal tötete und vor Angst vor der Rache Isebels (Ehefrau des israelitischen Königs Ahab, 1. Könige 16:31, und Mutter der Könige Ahasja, 1. Könige 22:52, und Joram, 2. Könige 3:1) die die Propheten des Herrn töten ließ, und vierzig Tage und Nächte unterwegs war zum Berg Horeb, wo er in einer Höhle nächtigte. Der Herr fragte ihn, was er dort mache und er gab ihm Antwort, worauf der Herr ihn anwies, aus der Höhle zu treten, auf den Berg zu steigen und auf den Herrn zu warten. Der Herr war nicht in einem großen starken Wind, er war nicht in dem Erdbeben, auch nicht in einem Feuer, sondern in einem stillen sanften Säuseln (1. Könige 19:1-12).
Was lerne ich daraus für mein Verhalten? Egal, ob mich jemand geärgert, oder auf andere Weise verletzt hat, ich soll nicht aufbrausen und ihn mit erhobener und lauter Stimme anfahren oder sogar anbrüllen. Ich muss meine Emotionen zügeln und ihm in liebevoller Weise begegnen, mit einer sanften Stimme. Wie heißt es so richtig: „Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung, eine kränkende Rede reizt zum Zorn“ (Sprüche 15:1). Das fällt mir, bei mir nicht nahestehenden Personen, nicht ganz so schwer, wie bei mir nahestehenden. Merkwürdig, oder? Ich muss da noch stark an mir arbeiten. Wie reagierst du stimmlich bei Erregung?

anschreien
(Bild: Quelle)

Dienstag, 19. Juni 2018

Eine ehrfürchtige Scheu kam über sie

Nephi und Lehi waren im Gefängnis von Feuer umringt, verbrannten jedoch nicht, was die Lamaniten und die abtrünnigen Nephiten sprachlos machte. Nephi und Lehi sagten ihnen, dass dies durch die Macht Gottes geschehe, dabei bebte auch noch die Erde (Helaman 5:24-27). „Und es begab sich: Sie wurden von einer Wolke der Finsternis überschattet, und eine ehrfürchtige Scheu kam über sie.“ (Helaman 5:28).
Eine ehrfürchtige Scheu kam über sie. Von einer `Wolke der Finsternis´ umgeben werden und dann deshalb eine `ehrfürchtige Scheu´ bekommen? Vorher die von Feuer umschlossenen, aber dennoch nicht verbrennenden Missionare zu sehen, ihre Worte zu hören, begleitet von einem Erdbeben, das die Gefängnismauern nicht einstürzen ließ, dann von Finsternis überschattet zu werden, das macht einen sicherlich nachdenklich. Ich denke, wenn ich unter denen gewesen wäre, hätte auch ich äußerst vorsichtig und recht ängstlich reagiert. Ich wäre sicherlich verschüchtert gewesen – scheu, und nachdem dies offensichtlich von einer höheren Macht auszugehen schien, ehrfürchtig scheu.
Insbesondere, wenn derjenige, von dem ein übermächtiges Wirken ausgeht, Gott ist, überkommt einen bei der Realisierung dessen, was geschieht, sicherlich eine überaus große Verehrung, verbunden mit entsprechender Furcht – also Ehrfurcht, dem höchsten Grad der Ehrerbietung, einem Gefühl der Hingabe an diese Macht, verbunden mit tiefer Achtung vor Heiligem. So wie wir es z. B. von Mose her kennen, als er sich dem brennenden und trotzdem nicht verbrennenden Busch nähern wollte, aus Ehrfurcht sollte er seine Schuhe ausziehen (Exodus 3:4-5). Ich lerne für mein Handeln daraus, dass ich mit dem, was heilig ist, nicht leichtfertig umgehen darf. Ich muss dafür sorgen, dass ich dem Schöpfer und dem Erretter die notwendige und angemessene `Furcht´ entgegenbringe, ihnen gegenüber eine `ehrfürchtige Scheu´ empfinde und mein Handeln entsprechend ausrichte (Lehre und Bündnisse 84:54-58). Wenn ich das schon gegenüber mir höhergestellten Menschen tue, wie erst recht dann gegenüber Gott-Vater, -Sohn und Heiligem Geist, die alles für mich tun, was mir hilft ewiges Leben zu erlangen (Mose 1:39). Wie bringst du `ehrfürchtige Scheu´ gegenüber Gott zum Ausdruck?

furcht(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Montag, 18. Juni 2018

Nephi und Lehi waren ringsum wie von Feuer umschlossen

Nachdem Nephi und Lehi, die Söhne Helamans des Jüngeren, in Zarahemla unter den Lamaniten erfolgreich gepredigt hatten, gingen sie ins Land Nephi, wo sie von den Lamaniten ergriffen und ins Gefängnis geworfen wurden. Nach vielen Tagen ohne Nahrung wollte man sie töten (Helaman 5:19-22). Was bei diesem Versuch geschah, schildert Mormon in seiner Zusammenfassung folgendermaßen: „Und es begab sich: Nephi und Lehi waren ringsum wie von Feuer umschlossen, ja, so sehr, daß sie nicht wagten, Hand an sie zu legen, aus Furcht, sie würden verbrennen. Doch Nephi und Lehi verbrannten nicht; und es war, als stünden sie inmitten von Feuer und verbrannten doch nicht.“ (Helaman 5:23)
Nephi und Lehi waren ringsum wie von Feuer umschlossen. Hierbei muss ich sogleich an die Begebenheit mit Mose am Gottesberg Horeb und dem brennenden Busch denken. Mose war mit seiner Herde unterwegs und sah einen brennenden Busch, der aber nicht verzehrt wurde. Das machte ihn doch neugierig und er wollte das Geheimnis lüften. Da rief der Herr ihm entgegen, dass er sich nicht weiter nähern solle. Er forderte ihn auf, „... Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.“ (Exodus 3:5). Der Herr stellte sich ihm dann vor und erklärte ihm die Aufgabe, die er erfüllen solle, das Volk aus Hand der Knechtschaft der Ägypter herauszuführen (Exodus 3:6-10).
Hast du je schon mal erlebt, dass etwas gebrannt hat, aber nicht verbrannte? Na gut, heute kannst du es auch erleben, dass ein Mensch mitten im Feuer steht und nicht verbrennt. Er hat halt eine Kleidung aus feuerfestem Material an und eine Sauerstoffversorgung dabei. Ob er das aber so lange aushält, wie der Herr im Busch, das ist fraglich, es sei denn der Herr trifft für ihn Vorsorge, wie er es bei Nephi und Lehi tat, oder wie in vielen anderen in der Schrift geschilderten Begebenheiten. Was kann ich hier lernen? Der Herr hat die Macht mich vor Feuer zu beschützen, wenn ich aber ein unrechtmäßiges Opfer erbringe, eines, das er mir nicht geboten hat – indem ich z.B. Priestertumsmacht unrechtmäßig anwende –, so wird er es zulassen, dass ich umkomme. Vielleicht wird nicht unbedingt mein Leib von Feuer verzehrt (Levitikus 10:1-2), aber ich werde u. U. in Ewigkeit dort hinkommen, wo ein nie erlöschendes Feuer brennt (Markus 9:43). Ich muss mich also hüten, mich zum Bösen verführen zu lassen. Dies kann mir gelingen, indem ich einen `feuerfesten Anzug mit Sauerstoffmaske´ anziehe – ich mich durch Schriftstudium und Halten der Gebote, vor dem Verbrennen, durch das Begehen von Sünde, schütze; weil ich mich nicht in Gefahr begebe, denn „... wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.“ (Sirach 3:26). Wie schützt du dich vor dem Verbrennen und was denkst du, könnten andere unrechtmäßige Opfer sein?

Flame Retardant Suits
(Bild: Quelle)

Sonntag, 17. Juni 2018

Darum sprachen sie zur großen Verwunderung der Lamaniten so, dass sie sie überzeugten

Weil Nephi und Lehi, die Söhne Helamans des Jüngeren, mit einer solchen Macht und Vollmacht predigten (Helaman 5:18), „darum sprachen sie zur großen Verwunderung der Lamaniten so, daß sie sie überzeugten, und von den Lamaniten, die im Land Zarahemla und ringsum waren, ließen sich achttausend zur Umkehr taufen und kamen zu der Überzeugung, daß die Überlieferungen ihrer Väter schlecht waren.“ (Helaman 5:19).
Darum sprachen sie zur großen Verwunderung der Lamaniten so, dass sie sie überzeugten. So zu predigen, dass sich achttausend Lamaniten, die ärgsten Feinde der Nephiten und von ihren Vorfahren auf Ungläubig getrimmt, daraufhin taufen ließen, weist auf die Langmut Gottes hin, Menschen, von denen er sieht, dass sie das Potenzial haben, Glauben an ihn und das Erlösungswerk seines Sohnes zu entwickeln, auch die Chance dazu gibt. Durch das Predigen der Missionare und die Bestätigung des Heiligen Geistes, änderten diese achttausend ihre Glaubensansichten vom Atheismus – einer Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes verneint – zum Christentum – zu der Religion, die auf Jesus Christus, sein Leben und seine Lehre gegründet ist. Es fand eine entsprechende Herzenswandlung statt (Alma 5:26) und sie änderten ihre Ansichten und ihr Leben, um nun dem Willen Gottes zu entsprechen. Sie übten vollständige Umkehr.
Auch uns wird heute das Evangelium von Jesus Christus mit Macht und Vollmacht durch die Diener des Herrn weltweit gepredigt (Lehre und Bündnisse 71:1), und diejenigen, bei denen es auf vorbereiteten fruchtbaren Boden fällt (Markus 4:1-8), üben aufrichtige und vollständige Umkehr (Alma 42:29) und wenden ihr Herz Gott zu (Lehre und Bündnisse 29:7), und weihen sich dem Dienst an ihren Mitmenschen, also an Gott (Mosia 2:17). Sie lassen sich von bevollmächtigten Dienern Gottes taufen (Lehre und Bündnisse 20:72-74), werden in der Konfirmation als Mitglieder der Kirche seines Sohnes bestätigt und ihnen wird gesagt, dass sie den Heiligen Geist als beständigen Begleiter empfangen sollen (Lehre und Bündnisse 35:6). So erging es meiner Mutter und mir vor schon recht langer Zeit in Berlin. Missionare klopften an, Mutti ließ sei ein, wir hörten zu, studierten, besuchten die Gottesdienste, beteten und empfingen ein Zeugnis, ließen uns taufen, wurden konfirmiert und weihten uns dem Dienst an unseren Mitmenschen (mehr erfährst du hier). Welche Rede, welches Predigen, haben dich schon mal überzeugt?

(Bild: Quelle)

Samstag, 16. Juni 2018

Macht und Vollmacht waren ihnen gegeben, damit sie sprechen konnten

Über die Missionsarbeit Nephis und Lehis, den Söhnen von Helaman dem Jüngeren, fasst Mormon zusammen: „Und es begab sich: Nephi und Lehi predigten den Lamaniten mit so großer Macht und Vollmacht, denn Macht und Vollmacht waren ihnen gegeben, damit sie sprechen konnten, und auch das, was sie sprechen sollten, wurde ihnen gegeben –“ (Helaman 5:18).
Macht und Vollmacht waren ihnen gegeben, damit sie sprechen konnten. Ich muss an die Begebenheit denken, als der Herr dem Mose am Berg Horeb in einem brennenden Busch den Auftrag erteilte, die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft herauszuführen (Exodus 3:10). Nachdem der Herr ihm vieles über seinen Auftrag erklärt hat, entgegnet Mose schließlich: „... Herr, ich bin keiner, der gut reden kann, ...“, worauf ihm der Herr antwortet „... Wer hat dem Menschen den Mund gegeben und wer macht taub oder stumm, sehend oder blind? Doch wohl ich, der HERR! 12 Geh also! Ich bin mit deinem Mund und weise dich an, was du reden sollst.“ (Exodus 4:10-12). Genau wie es mit Mose geschah, erging es den beiden Missionaren Nephi und Lehi.
Genauso gebietet der Herr seinen heutigen Dienern ihre Stimme zu erheben und die Gedanken zu übermitteln, die er ihnen ins Herz geben wird. Ihnen würde im richtigen Moment eingegeben werden, was sie sagen sollen. Noch eine wichtige Anweisung gibt der Herr seinen Dienern, sein Wort „... mit Herzensfeierlichkeit, im Geist der Sanftmut ...“ zu verkünden. Unter diesen Bedingungen verheißt der Herr, dass der Heilige Geist sein Werk tun würde, nämlich von dem so gesagten Zeugnis abzulegen (Lehre und Bündnisse 100:5-8). Manch einen habe ich schon aufgrund dieses Versprechens sagen hören, dass er sich z. B. auf eine Ansprache nicht vorbereiten müsse, denn der Geist würde ihm ja eingeben. Ich meine, derjenige liegt total daneben. Wir müssen insofern vorbereitet sein, indem wir das Evangelium täglich gebeterfüllt studieren. Nur so wird der Heilige Geist uns einflüstern, was wir wann davon wo, wem, wie sagen sollen. Und dann wird der Heilige Geist auch unsere Worte beim Zuhörer, z. B. durch ein positives Empfinden, bezeugen. Wie verstehst du das mit der Macht und Vollmacht, die einem gegeben werden wird, um im Auftrag des Herrn sprechen zu können?

21619(Bild: Quelle)

Freitag, 15. Juni 2018

Dass sie viele von diesen Abtrünnigen beschämten

Helamans Söhne Nephi und Lehi beachteten die Lehren, die ihr Vater ihnen erteilt hatte, und sie verkündeten das Wort Gottes im ganzen Land, sogar unter den Lamaniten, die Zarahemla eingenommen hatten (Helaman 5:14-16). „Und es begab sich: Sie predigten mit großer Macht, so sehr, daß sie viele von diesen Abtrünnigen beschämten, die von den Nephiten übergelaufen waren, so sehr, daß diese hervorkamen und ihre Sünden bekannten und sich zur Umkehr taufen ließen und unverzüglich zu den Nephiten zurückkehrten, wo sie darangingen, an ihnen das Unrecht gutzumachen, das sie getan hatten.“ (Helaman 5:17).
Dass sie viele von diesen Abtrünnigen beschämten. Das Predigen des Wortes Gottes verursachte in den zu den Lamaniten übergelaufenen Nephiten eine Scham. Dies geschah wohl deshalb, weil ihnen ihr schlimmes Fehlverhalten bewusst wurde, und wahrscheinlich erst recht dadurch, dass ihr Fehlverhalten dem Wort Gottes öffentlich gegenüberstand. In ihnen wurde das Bewusstsein erweckt, dass ihr Handeln unehrenhaft war, was in ihnen ein Gefühl der Verlegenheit verursachte – Scham. Scham ist auch mit Demütigung verbunden. Demut führte schlussendlich zur Umkehr. Zur Umkehr gehört u. a. Wiedergutmachung.
Manchmal komme auch ich in eine Situation, in der ich beschämt werde. Nämlich, wenn ich mich nicht traue, zum Wort Gottes zu stehen. Ich denke da an Lehis Vision vom Baum des Lebens. Da gab es eine Gruppe von Menschen, die geleitet durch das Evangelium zum Baum des Lebens gelangten und von seiner köstlichen Frucht genossen. Als sie aber bemerkten, dass sie von der großen Menschenmenge in dem geräumigen Gebäude verspottet wurden, schämten sie sich und kehrten dem Baum ihren Rücken zu (1. Nephi 8:28). Glücklicherweise habe ich Kraft gehabt standhaft zu bleiben und habe nie dem Baum des Lebens, der Liebe Gottes, den Rücken zugekehrt und mit zunehmendem Alter auch immer weniger Schamgefühle bekommen, wenn ich öffentlich zu meinem Glauben stand. Deshalb fühle ich mich auch nicht mehr beschämt. Wie ergeht es dir mit Schamgefühlen, wenn das Stehen zu deinem Glauben gefragt ist?

Lehi’s DreamLehis Vision vom Baum des Lebens
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 14. Juni 2018

Dies waren die Worte, die Helaman seine Söhne lehrte

Mormon sagt in Bezug auf die Worte Helaman des Jüngeren an seine beiden Söhne: „Und es begab sich: Dies waren die Worte, die Helaman seine Söhne lehrte; ja, er lehrte sie vieles, was nicht geschrieben ist, und auch vieles, was geschrieben ist.“ (Helaman 5:13).
Dies waren die Worte, die Helaman seine Söhne lehrte. Wie sollen Menschen sich für oder gegen etwas entscheiden können, wenn sie nie unterwiesen wurden, welche Konsequenzen Entscheidungen haben. Wie können sie so zwischen Gut oder Böse unterscheiden oder den Weg finden, der sie ihrer Bestimmung zuführt, nämlich zum Vater im Himmel zurückzukehren (Mose 1:39)? So hat der Herr selber unsere ersten Eltern in allem Notwendigen unterwiesen, nachdem sie aus dem Garten von Eden in die einsame und öde Welt versetzt wurden (Köstliche Perle Mose 5:4-5). Ja, auch Engel wurden beauftragt die Menschen zu unterweisen (Köstliche Perle Mose 5:58). Dann hat der Herr ihnen und damit allen Eltern, die Pflicht auferlegt, ihre Kinder zu unterweisen (Köstliche Perle Mose 6:1,6).
In heutiger Zeit gilt die Verpflichtung der Eltern, ihre Kinder zu lehren, ganz genauso, wie zu Beginn der Menschheit. Der Herr hat dem Gründungspropheten Joseph Smith klar gesagt, dass wir unsere Kinder in Licht und Wahrheit aufziehen sollen (Lehre und Bündnisse 93:40). In einer weiteren Offenbarung hat er ihm gesagt, was passieren würde, wenn Eltern, die Mitglieder seiner Kirche sind, dieser Verpflichtung nicht nachkommen würden bis ihre Kinder das achte Lebensjahr erreicht haben würden (Lehre und Bündnisse 68:25, 27-28). Würden solche Kinder sündigen, würde die Verantwortung dafür bei den Eltern liegen. Danke an meine Eltern, die dieser Verpflichtung nachkamen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht Mitglieder der Kirche von Jesus Christus waren. Wie ist es dir ergangen?

Gemälde von Del Parson: Adam und Eva sitzen auf dem Boden, umgeben von fünf ihrer Kinder, denen sie etwas anhand von Aufzeichnungen erläuternAdam und Eva unterweisen ihre Kinder
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 13. Juni 2018

Wenn die Menschen auf dieser Grundlage bauen, können sie nicht fallen

Helaman der Jüngere erklärt seinen beiden Söhnen Nephi und Lehi einen weiteren Evangeliumsgrundsatz: „Und nun, meine Söhne, denkt daran, denkt daran, daß es auf dem Fels unseres Erlösers ist, und das ist Christus, der Sohn Gottes, daß ihr eure Grundlage bauen müßt; damit, wenn der Teufel seine mächtigen Winde aussenden wird, ja, seine Pfeile im Wirbelsturm, ja, wenn all sein Hagel und sein mächtiger Sturm an euch rütteln, dies keine Macht über euch haben wird, euch in den Abgrund des Elends und des endlosen Wehs hinabzuziehen, und zwar wegen des Felsens, auf den ihr gebaut seid, der eine sichere Grundlage ist, und wenn die Menschen auf dieser Grundlage bauen, können sie nicht fallen.“ (Helaman 5:12).
Wenn die Menschen auf dieser Grundlage bauen, können sie nicht fallen. Wer eine sichere Basis für ein Haus haben will, muss sich insbesondere um den Übergang zwischen Boden und Bauwerk kümmern. Diesen Übergang nennt man Fundament. Es muss so ausgelegt sein, dass das Gewicht des Bauwerks gleichmäßig auf den Untergrund verteilt wird und das Bauwerk keinen Schaden nimmt, wenn sich das Erdreich darunter bewegt. Jeder Bibel interessierte wird das Beispiel vom klugen und törichten Hausbau kennen (Matthäus 7:24-27).
In diesem Gleichnis sagt der Herr, dass derjenige klug ist, der sein Haus auf einen Felsen baut. Warum, weil es einen unverrückbaren Untergrund hat und den Stürmen des Lebens – den Anfechtungen Satans – , standhalten wird. Was ist nun mit diesem Fels gemeint, auf den man bauen soll? Jesus Christus und sein Evangelium sind damit gemeint. Einem seiner Diener aus unserer Zeit sagte Christus in einer Offenbarung an Joseph Smith: „Baue auf meinem Felsen, der mein Evangelium ist;“ (Lehre und Bündnisse 11:24) und Paulus schreibt an die Mitglieder der Gemeinde in Korinth, dass Christus der Fels ist, der mit dem Bundesvolk Israel war (1. Korinther 10:1-4). Meiner Mutter kann ich nicht genügend Dank sagen, dass sie mir geholfen hat, mein Leben auf diesen Fels zu gründen. Dank dessen, konnte ich bis heute vielen, manchmal überaus starken `Unwettern´, widerstehen bzw. diese überstehen, die mich ohne dieses Fundament mit Sicherheit zu Fall gebracht hätten (Matthäus 7:25; 3. Nephi 14:25). Auf welchem Fundament ist dein Leben gegründet?

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(Bild: Quelle)

Dienstag, 12. Juni 2018

Ihm ist Macht gegeben vom Vater, sie von ihren Sünden zu erlösen infolge von Umkehr

Helaman der Jüngere erklärt seinen beiden Söhnen Nephi und Lehi weiter in Bezug auf den Herrn Jesus Christus: Und ihm ist Macht gegeben vom Vater, sie von ihren Sünden zu erlösen infolge von Umkehr; darum hat er seine Engel agesandt, die Nachricht von den Bedingungen der Umkehr zu verkünden, die zur Macht des Erlösers führt, zur Errettung ihrer Seele.“ (Helaman 5:11).
Ihm ist Macht gegeben vom Vater, sie von ihren Sünden zu erlösen infolge von Umkehr. Macht zu haben, bedeutet, die Fähigkeit zu besitzen, Personen oder Sachen kontrollieren oder ihnen befehlen zu können. Um Macht rechtmäßig auszuüben ist Vollmacht erforderlich. Nun wissen wir, dass Gott Vater seinen Sohn Jesus Christus mit beidem ausgestattet hat. Christus sagte seinen Jüngern, dass ihm alle Vollmacht im Himmel und auf Erden gegeben wurde (Matthäus 28:18; 1. Nephi 19:13). Mit dieser Macht und Vollmacht, in Verbindung mit seiner Vollkommenheit, war es ihm möglich, uns Menschen von unseren Sünden zu erlösen, unter der Voraussetzung, dass wir Umkehr von unseren Fehlverhalten üben würden.
Diese himmlische Vollmacht wird durch die Übertragung des melchisedekischen Priestertums wirksam, wodurch man dann befugt ist, in allen geistigen Belangen zu amtieren (Lehre und Bündnisse 107:8). Christus hat seine Macht und Vollmacht einzig und allein zum Wohl der gesamten Menschheit eingesetzt. Offensichtlich ganz anders wir Menschen (Lehre und Bündnisse 121:39). Allerdings müssen wir uns bei der Ausübung der uns übertragenen Macht und Vollmacht davor hüten, denn „... wenn wir auch nur mit dem geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt oder Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben wollen—siehe, dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er sich zurückgezogen hat, dann Amen zum Priestertum oder der Vollmacht jenes Mannes.“ (Lehre und Bündnisse 121:37). Ich bin also gewarnt, die mir durch den Herrn übertragene Macht und Vollmacht nicht anderes als in seinem Sinn auszuüben. Dies kann ich dadurch sicherstellen, indem ich auf die Führung und Leitung des Heiligen Geistes, der dritten Person in der Gottheit, achte. Wie gehst du mit dir übertragener Macht und Vollmacht um?

lincoln(Bild: Quelle; Zitat eingefügt)

Montag, 11. Juni 2018

Er werde aber nicht kommen, um sie in ihren Sünden zu erlösen

Helaman erinnert seine beiden Söhne an die Antwort, die ein Missionarsmitarbeiter Alma des Jüngeren, vor etwa 50 Jahren, dem Gesetzeskundigen Zeezrom in der Stadt Ammoniha auf dessen Frage gab, ob Christus sein Volk in seinen Sünden erretten würde (Alma 11:34): „Und denkt auch an die Worte, die Amulek in der Stadt Ammoniha zu Zeezrom gesprochen hat; denn er sagte ihm, der Herr werde gewiß kommen, um sein Volk zu erlösen, er werde aber nicht kommen, um sie in ihren Sünden zu erlösen, sondern um sie von ihren Sünden zu erlösen.“ (Helaman 5:10).
Er werde aber nicht kommen, um sie in ihren Sünden zu erlösen. `Erlösung´ in diesem Kontext bezieht sich auf das Befreien von Sünde durch das Sühnopfer von Jesus Christus. Es erlöst zum einen alle Menschen vom körperlichen Tod – Trennung von Geist und Körper –, der durch den Fall Adams und Evas in die Welt kam (Köstliche Perle Mose 6:48). Vom zweiten Tod nach diesem Leben hier auf Erden – das ja auch schon einen zweiten Tod bedeutet, da wir auch hier von Gott getrennt leben – , der immerwährenden Trennung von Gott (Alma 12:16), werden jedoch nur die Menschen erlöst, die Glauben an Jesus haben und umkehren, sich taufen lassen und im Halten der Gebote bis an ihr irdischen Lebensende ausharren (1. Nephi 22:31).
Eine ganz klare Lehre, die ich da für mich herausnehmen kann: Es wird mir unmöglich sein, dem zweiten Tod zu entgehen, der nach dem Tag des endgültigen Gerichts nach der Auferstehung eintreten wird (2. Nephi 9:22), wenn ich von meinen Sünden nicht aufrichtige und vollständige Umkehr geübt habe. Ich werde für alle Ewigkeit niemals mehr in die Gegenwart meiner himmlischen Eltern zurückkehren können. Das ist eine Vorstellung, die schaudern lässt, und mich motiviert, umkehrwillig zu sein und zu bleiben. Was löst dieses Wissen bei dir aus, nicht in deinen Sünden erlöst zu werden, sondern nur von deinen Sünden?
errettung(Kästchen mit deutschem Text zugefügt; Originalbild: Quelle)

Sonntag, 10. Juni 2018

Dass es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt

Weiterhin gab Helaman der Jüngere seinen Söhnen Nephi und Lehi mit auf den Weg: „O denkt daran, denkt, meine Söhne, an die Worte, die König Benjamin zu seinem Volk gesprochen hat; ja, denkt daran, daß es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt, wodurch der Mensch errettet werden kann, als nur das sühnende Blut Jesu Christi, der kommen wird; ja, denkt daran, daß er kommt, um die Welt zu erlösen.“ (Helaman 5:9).
Dass es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt. Diese Worte sprach König Benjamin, Sohn des Königs Mosia (Omni 1:23) und Vater von Mosia (Mosia 1:1-2), auch Prophet um 124 v. Chr. zu seinem Volk. Er drückt es so aus: „daß kein anderer Name noch irgendein anderer Weg oder ein anderes Mittel gegeben wird, wodurch den Menschenkindern Errettung zuteil werden kann, als nur im und durch den Namen Christi, des Herrn, des Allmächtigen.“ (Mosia 3:17).
Das bedeutet für uns Menschen, dass wir der Einladung zu Christus zu kommen, unbedingt Folge leisten müssen (Moroni 10:32), wenn wir von unseren Sünden errettet werden (Mosia 13:32) und anstatt den zweiten Tod zu erleiden (Alma 12:16; Lehre und Bündnisse 76:36-38), in seine Gegenwart zurückkehren wollen (Lehre und Bündnisse 29:27). Da haben wir ein großes Ziel vor Augen, das wir in kleinere Teilabschnitte unterteilen müssen, um unterwegs nicht aufzugeben. Zwei Hauptabschnitte, wie wir es erreichen können, sind also: auf alles was ungöttlich ist verzichten, und Gott zutiefst lieben. Wenn wir das schaffen, werden wir durch die Gnade Gottes in Christus vollkommen gemacht. Nun heißt es doch: `Alle Wege führen nach Rom´ – was so verstanden werden kann, dass alle Möglichkeiten zum Ziel führen. Wie würdest du argumentieren, warum dies für die Errettung vom geistigen Tod nicht zutrifft?
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Viele Wege führen nach Rom
(Bild: Quelle)

Samstag, 9. Juni 2018

Dass ihr dies nicht tut, um zu prahlen

Helaman der Jüngere hatte sich von seinen Söhnen Nephi und Lehi gewünscht, dass sie Gutes tun, wie ihre Namensvettern knappe 600 Jahre vor ihnen (Helaman 5:7). Dann sagt er aber noch: „Und nun meine Söhne, siehe, ich habe noch etwas, was ich von euch wünsche, und dieser Wunsch ist, daß ihr dies nicht tut, um zu prahlen, sondern daß ihr dies tut, um euch einen Schatz im Himmel zu sammeln, ja, einen, der ewig ist und der nicht hinwegschwindet, ja, damit ihr jene kostbare Gabe des ewigen Lebens haben möget, von der wir Grund haben anzunehmen, daß sie unseren Vätern gegeben worden ist.“ (Helaman 5:8).
Dass ihr dies nicht tut, um zu prahlen. Helaman der Jüngere wünschte sich, dass seine Söhne Gutes tun, nicht um sich selbst damit übertrieben oder unangemessen zu loben, den Mund voll zunehmen oder hochzustapeln, kurz, Stolz von sich zu reden. Nein, er wünschte sich, dass sie es aus dem Grund tun würden, um einen Schatz im Himmel zu sammeln, um die kostbare Gabe des ewigen Lebens zu erhalten.
Wie wunderbar, dass Eltern einen solchen Wunsch an ihre Kinder haben. So bin auch ich bemüht, meinen Eltern diesen Wunsch zu erfüllen, indem ich mir u. a. die Aussage von Jesus gegenüber dem reichen Jüngling zu Herzen nehme. Er hatte Jesus gefragt, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erben. Jesus antwortete ihm, dass man die Gebote halten müsse, die einem bekannt sind. Der Jüngling sagte, dass er sie alle halte. Dann sagte Jesus, dass ihm aber eines noch fehlt, nämlich sich um die Armen zu kümmern (Lukas 18:18-25). Auf diese Art und Weise kann jeder von uns einen Schatz im Himmel anhäufen. Seinen Jüngern erklärte er dies ebenfalls und er sagte ihnen, dass dieser Schatz im Himmel nicht weniger werden würde, dass er nicht gestohlen, und auch durch nichts anderes verloren gehen würde (Lukas 12:33). Ich soll mich nicht an irdischen Besitz klammern, denn dann würde mein Herz auch irdisch gebunden sein (Lukas 12:34). Ich bemühe mich, von meiner Habe angemessen an die Notleidenden zu geben und alle anderen Gebote des Herrn immer besser zu halten – und ich habe nicht den geringsten Grund zu prahlen, denn alles was ich haben darf, habe ich durch den Schöpfer, denn alles gehört ihm (Lehre und Bündnisse 104:14). Wie hältst du das mit dem `Schatz im Himmel´?
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(Bild: Quelle)

Freitag, 8. Juni 2018

Ich habe euch die Namen unserer ersten Eltern gegeben

Nephi und Lehi, die Söhne Helaman des Jüngeren (Helaman 4:14; 2:2), predigten nun das Wort Gottes, weil sie an die Worte dachten, die ihr Vater zu ihnen gesprochen hatte (Helaman 5:4-5) und Mormon zitiert in den folgenden Versen diese Worte: „Siehe, meine Söhne, ich wünsche, daß ihr daran denkt, die Gebote Gottes zu halten; und ich möchte, daß ihr dem Volk diese Worte verkündet. Siehe, ich habe euch die Namen unserer ersten Eltern gegeben, die aus dem Land Jerusalem gekommen sind; und dies habe ich getan, damit ihr an sie denkt, wenn ihr an euren Namen denkt; und wenn ihr an sie denkt, damit ihr an ihre Werke denkt; und wenn ihr an ihre Werke denkt, damit ihr wißt, wie es gesprochen und auch geschrieben ist, daß sie gut waren.“ (Helaman 5:6).
Ich habe euch die Namen unserer ersten Eltern gegeben. Wieso tat er dies?, Spielen Namen eine so große Rolle? Hast du dir mit dem anderen Elternteil zusammen lange überlegt, wie euer Kind heißen soll? Nach welchen Kriterien habt ihr dessen Vornamen ausgesucht? Wenn wir in das Alte Testament schauen, haben wir viele Beispiele, wo der Herr seinen zukünftigen Dienern oder Dienerinnen einen anderen Namen gegeben hat, und zwar, weil dieser etwas über ihre Aufgabe oder Berufung aussagen sollte. Nehmen wir beispielhaft Sarai (Bedeutung nicht klar), die Ehefrau Abrams. Im Zusammenhang mit der Ankündigung ihres Nachkommens Isaak, änderte Gott ihren Namen in Sara und den Namen von Abram (`erhabener Vater´) in Abraham. Sara hat die Bedeutung `Herrin´ (Genesis 17:15-16) und Abraham, bedeutet so viel wie `Vater der Menge´ (Genesis 17:5). Beide erfüllten dann auch diese Aufgabe, genauso, wie in vielen anderen Beispielen.
Meine Eltern gaben mir den aus dem alemannischen abgeleiteten Namen Manfred, was so viel bedeutet wie `Mann des Friedens´. Spiegelt sich diese Bedeutung in meinem Verhalten wider? Sicherlich bin ich während meines Lebens auch öfters zornig gewesen, doch habe ich Auseinandersetzungen jeglicher Art immer versucht zu umschiffen, dort wo sie auftauchten, habe ich versucht schlichtend einzuwirken. Unserem Sohn gaben wir den Namen Gabriel, was so viel bedeutet wie `Mann/Kraft/Held Gottes´. Unsere Tochter nannten wir Verena, `glaubwürdig´. Beide werden beweisen müssen, ob sie ihrem Namen Ehre machen. Wenn ich über meinen Namen nachdenke, kommt mir in den Sinn, wie bei Nephi und Lehi, was meine Eltern mich gelehrt haben, und welches Beispiel sie mir gegeben haben und ich frage mich, mach ich diesem Namen Ehre? Wie ergeht es dir?

Frieden schaffen(Bild: Quelle)

Donnerstag, 7. Juni 2018

Da ... diejenigen, die das Böse wählten, zahlreicher waren als diejenigen, die das Gute wählten

Wir erfahren in der Zusammenfassung der Geschichte der Nephiten von Mormon, dass Nephi, der Sohn Helaman des Jüngeren, seinen Richterstuhl an Zezrom übergab, denn das Volk wurde halsstarrig, damit unregierbar, und Nephi wollte deshalb mit seinem Bruder zusammen das Wort Gottes predigen (Helaman 5:1,3-4). „Denn da ihre Gesetze und ihre Regierungen von der Stimme des Volkes eingesetzt wurden und diejenigen, die das Böse wählten, zahlreicher waren als diejenigen, die das Gute wählten, darum wurden sie reif zur Vernichtung, denn die Gesetze waren verderbt geworden.“ (Helaman 5:2).
Da ... diejenigen, die das Böse wählten, zahlreicher waren als diejenigen, die das Gute wählten. Schlechte Karten haben meist diejenigen, die in der Minderheit sind. Umso schlimmer, wenn diejenigen, die sich für das Gute entschieden haben, in der Unterzahl sind. Sie werden dann meist unterdrückt und werden gegen ihren Willen bedrängt, dem Guten abzusagen. So entscheidet sich nun auch Nephi dazu, sein Amt als oberster Richter aufzugeben, um dem Volk Umkehr zu predigen. Ein Beispiel findet er in seinem Urgroßvater Alma dem Jüngeren. Auch er gab sein Amt als oberster Richter auf, um dem Volk das Wort Gottes zu predigen, „... sie aufzustacheln, an ihre Pflicht zu denken, und um durch das Wort Gottes allen Stolz und alle Hinterlist und alle Streitigkeiten, die es unter seinem Volk gab, niederzureißen; denn er sah keinen Weg, um sie zurückzugewinnen, als daß er sie mit reinem Zeugnis gegen sie bedrängte.“ (Alma 4:15-20).
Auch in der Zeit bevor Christus wiederkommen wird (Apostelgeschichte 1:11), um seine Herrschaft auf Erden zu übernehmen (Lehre und Bündnisse 133:25), werden diejenigen, die das Böse wählen zahlreicher sein, als diejenigen, die das Gute wählen. Der Herr offenbarte dem Propheten Joseph Smith: „... die Liebe der Menschen wird erkalten, und das Übeltun wird überhandnehmen.“ (Lehre und Bündnisse 45:27). Nicht umsonst schickt auch heute die Kirche des Herrn tausende von Missionare überall in die Welt und lässt Umkehr predigen. Ja der Prophet und die Apostel und alle anderen Generalautoritäten und berufenen Diener und Dienerinnen sehen keinen anderen Weg, als uns mit ihrem Zeugnis zu bedrängen, an unsere Pflichten zu denken, alles Übel niederzureißen. Nicht immer hat die Mehrheit recht. Und so muss ein jeder für sich herausfinden, ob er das Böse gewählt hat und Umkehr üben muss, wenn er auf der Seite des Herrn stehen will. Wie gehst du in dieser Sache – Mehrheit, Minderheit – vor?

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(Bild: Quelle; Aphorismus: Quelle)

Mittwoch, 6. Juni 2018

Infolge ihrer Übertretung schwach geworden

Mormon beschreibt den Zustand der Nephiten aufgrund ihrer furchtbaren Schlechtigkeit (Helaman 4:25): „Denn siehe, sie sahen, daß die Stärke der Lamaniten so groß war wie ihre eigene Stärke, ja, Mann für Mann. Und so waren sie in diese große Übertretung gefallen; ja, so waren sie im Zeitraum nicht vieler Jahre infolge ihrer Übertretung schwach geworden.“ (Helaman 4:26)
Infolge ihrer Übertretung schwach geworden. Wie kann man aufgrund von Schlechtigkeit schwach werden? Der Mensch ist von sich aus grundsätzlich schwach, es mangelt ihm an Fähigkeiten, Kraft oder Fertigkeiten. Stärke und Macht, rechtschaffene Taten zu tun, empfängt er erst durch Gottes Gnade. Wie kann dies geschehen? Wir müssen in den heiligen Schriften forschen. Durch die darin enthaltenen Zeugnisse erlangen wir Hoffnung und unser Glaube wird unerschütterlich, und zwar „... so sehr, daß wir wahrhaftig im Namen Jesu gebieten können, und selbst die Bäume gehorchen uns oder die Berge oder die Wellen des Meeres.“ (Jakob 4:6). Damit wir aber nicht größenwahnsinnig werden, holt uns der Herr immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, indem er uns unsere Schwächen vor Augen führt (Jakob 4:7).
Wende ich mich nun von den Schriften ab und entferne mich dadurch von Gott, wird meine Stärke mit zunehmendem Abstand schwächer. Wie bei einem Magnet. Seine unsichtbaren Kraftlinien breiten sich im Raum aus. Bin ich mit meiner eisernen Rüstung ganz nahe am Magneten, wirken seine Kräfte sehr stark und werden mich an ihn binden und andere störende Einflüsse fernhalten. Entferne ich mich nun gewaltsam von ihm, nimmt die Anziehungskraft immer mehr ab. Ist der Abstand zu groß geworden, wirkt sie gar nicht mehr und ich kann den anderen Einflüssen allein nicht mehr standhalten, ihnen gegenüber bin ich schwach geworden (denke daran, wie uns das Erdmagnetfeld vor kosmischen Strahlen schützt und was passiert, wenn wir die Erde ungeschützt verlassen würden). Was machst du, um nicht schwach zu werden?


Das Magnetfeld (blau) schützt die Erde vor dem Sonnenwind. Foto: ESA
(Bild: Quelle)

Dienstag, 5. Juni 2018

Er hatte sich von ihnen zurückgezogen, weil der Geist des Herrn nicht in unheiligen Tempeln wohnt

Was die sich vom Herrn entfernenden Nephiten anbelangt, schreibt Mormon: „Und sie sahen ein, daß sie schwach geworden waren so wie ihre Brüder, die Lamaniten, und daß der Geist des Herrn sie nicht mehr bewahrte; ja, er hatte sich von ihnen zurückgezogen, weil der Geist des Herrn nicht in unheiligen Tempeln wohnt—25  darum hörte der Herr auf, sie durch seine wundertätige und unvergleichliche Macht zu bewahren, denn sie waren in einen Zustand des Unglaubens und der furchtbaren Schlechtigkeit gefallen; und sie sahen, daß die Lamaniten überaus zahlreicher waren als sie, und wenn sie nicht am Herrn, an ihrem Gott, festhielten, mußten sie unweigerlich zugrunde gehen.“ (Helaman 4:24-25).
Er hatte sich von ihnen zurückgezogen, weil der Geist des Herrn nicht in unheiligen Tempeln wohnt. Was ist damit gemeint, dass der Geist des Herr nicht in unheiligen Tempeln wohnt? Zum einen ist hier mit Tempeln der physische Körper des Menschen gemeint. Der Apostel Paulus schreibt an die Korinther im Kontext mit dem Aufbau der Gemeinde: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Korinther 3:16). Weiter schreibt er, dass derjenige, der diesen Tempel zerstört, nicht damit rechnen kann, erhalten zu bleiben (1. Korinther 3:17). Zerstören tue ich meinen Körper, indem ich mich nicht an die Gebote, Gesetze und Bündnisse halte. Demzufolge stellten die Nephiten fest, dass sie schwach geworden sind im Verhältnis zu den Lamaniten. Beim Geist des Herrn, ist meinem Verständnis nach, hier die Rede vom Heiligen Geist, der dritten Person in der Gottheit. Nur er kann, aufgrund seiner Beschaffenheit als Person aus Geist, in uns wohnen (Lehre und Bündnisse 130:22).
Ich lerne für mich daraus, dass, wenn ich gerne möchte, dass der Heilige Geist mein ständiger Begleiter sein soll, ich den `Tempel Gottes´, meinen Körper, nicht verunreinigen darf, indem ich die Gebote und Gesetze Gottes übertrete. Rein hingegen halte ich meinen Tempel, wenn ich mein Innerstes von Nächstenliebe erfüllt sein lasse und tugendhafte Gedanken hege und pflege (Lehre und Bündnisse 121:45-46). Nun kommt es aber doch immer wieder vor, dass Schmutz in ihn eindringt. Was kann ich tun? Salopp gesagt: Staub wischen, indem ich Umkehr übe. Damit mache ich den Weg frei für Vergebung durch den Herrn (Alma 12:34). Was machst du, um deinen `Tempel´ von Schmutz freizuhalten?

Staubwischen: Die 10 häufigsten Fehler rund um die nervigste Hausarbeit(Bild: Quelle)

Montag, 4. Juni 2018

Die Strafgerichte Gottes starrten ihnen ins Gesicht

Mormon berichtet in seiner Zusammenfassung (3. Nephi 5:11-16), über den Zustand der Kirche im zweiundsechzigsten Jahr der Regierung der Richter, etwa 30 v. Chr.: „Und wegen ihres Übeltuns hatte die Kirche angefangen zu verfallen; und sie fingen an, nicht mehr an den Geist der Prophezeiung und an den Geist der Offenbarung zu glauben; und die Strafgerichte Gottes starrten ihnen ins Gesicht.“ (Helaman 4:23).
Die Strafgerichte Gottes starrten ihnen ins Gesicht. Wegen des Übeltuns unter den Nephiten, kehrten sich viele von der Lehre des Herrn und seiner Kirche ab. Es gab einen Abfall von der wahren Lehre Gottes. Damit verbunden ist das Nichteinhalten bzw. Übertreten der Gesetze und Bündnisse, die ein Mitglied der Kirche des Herrn anerkannt, bzw. auf sich genommen hat. Werden Gesetze übertreten, stehen darauf, im weltlichen, als auch kirchlichen Bereich, vorher festgelegte Strafen. Das Strafmaß wird in einem `Strafgericht´ festgelegt. Demjenigen, der also Gottes Gesetz übertritt, starrt auch das `Strafgericht Gottes ins Gesicht´, er muss sich zur festgesetzten Zeit vor Gott verantworten.
Ein solches Strafgericht kann einem schon auf Erden bevorstehen (2. Chronik 24:24), aber auf jeden Fall beim `Jüngsten Gericht´, das nach der Auferstehung stattfinden, und wo Christus der `gerechte Richter´ sein wird (Johannes 5:22; 3. Nephi 27:16). Was muss ich tun, damit es kein Strafgericht, sondern ein mildes Gericht wird, ein herrlicher Tag, vor dem ich keine Angst zu haben brauche (2. Nephi 9:46)? Ich muss dafür sorgen, dass in den Büchern, die über mich, sowohl hier auf Erden, als auch im Himmel geführt werden (Lehre und Bündnisse 128:6-7), nur Gutes zu finden ist, all mein Fehlverhalten aufgrund von aufrichtiger Umkehr und dem Sühnopfer Jesu ausradiert wurde. Ich stelle mir vor, dass das Buch das auf Erden geführt wird, ich selber in meinem Gedächtnis erstelle. Was hältst du von einer solchen Art der Dokumentation, sowohl auf Erden, als auch im Himmel?

strafgericht„... ich will die Flut, das Wasser, über die Erde bringen ...“
(Genesis 2:17; Bild: Quelle)

Sonntag, 3. Juni 2018

Dass sie ... das, was der Herr ihm geboten hatte, ... abgeändert und mit Füßen getreten hatten

Die Nephiten sahen ein, dass sie die Gebote Gottes für nichts geachtet hatten (Helaman 4:21), „und daß sie die Gesetze Mosias oder das, was der Herr ihm geboten hatte, dem Volk zu geben, abgeändert und mit Füßen getreten hatten; und sie sahen ein, daß ihre Gesetze verderbt geworden waren und daß sie ein schlechtes Volk geworden waren, so sehr, daß sie so schlecht waren wie die Lamaniten.“ (Helaman 4:22).
Dass sie ... das, was der Herr ihm geboten hatte, ... abgeändert und mit Füßen getreten hatten. Etwas mit Füßen treten bedeutet, es grob zu missachten. Hier fällt mir die Prophezeiung über den Verräter Jesu ein, die wir im Psalm Davids finden: „Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich mit Füßen.“ (Psalm 41:10; in der Einheitsübersetzung: „... hat die Ferse gegen mich erhoben.“). Bei dem Mahl zum Paschafest wusch der Herr seinen Jüngern die Füße als Beispiel, wie sie einander dienen sollten, um rein zu sein. Dann sagte Jesus, dass nicht alle von ihnen rein seien und sich dadurch das Sprichwort aus den Psalmen erfüllen müsse (in Anspielung auf den Verrat durch Judas; Johannes 13:18).
Ja, Menschen haben oft die Worte des Herrn mit Füßen getreten, grob missachtet, und nach ihrem Gutdünken abgeändert, oder sogar ganz aus den Schriften entfernt (2. Nephi 33:1-2). Nephi, dem Sohn Lehis, wird in einer großartigen Vision von einem Engel u. a. über das Buch, das aus dem Mund eines Juden hervorkommen wird und in seiner Ursprünglichkeit die Fülle des Evangeliums des Herrn enthielt, gesagt, dass viele Teile daraus herausgenommen würden, um die rechten Wege des Herrn zu verkehren. Das Buch würde über die ganze Erde verbreitet und viele würden stolpern, weil Kostbares entfernt wurde (1. Nephi 13:20-29). Wie glücklich können wir uns schätzen, dass der Herr auch noch den Bericht eines anderen Volkes für uns hat fertigen und hervorkommen lassen (Mormon 8:1-5,26-35), das die Fülle des Evangeliums enthält und das Buch der Juden, die Bibel, komplettiert. Eine Prophezeiung des Ezechiel (um die 580 v. Chr.) erfüllte sich, als das Buch Mormon, geschrieben von Nachkommen Ephraims, hervorkam, und nun mit dem Buch des Juden, der Bibel, zusammen verfügbar ist (Ezechiel 37:16-19). Meine Wertschätzung bringe ich dadurch zum Ausdruck, dass ich die Worte der Bücher eifrig studiere und versuche mehr und mehr zu leben. Welche Einstellung hast du zu diesen beiden Hölzern?

(Bild: Quelle)