Sie warfen ihre Kleider Moroni zu Füßen. Die Nephiten, die vor der Geburt Jesu in Amerika lebten, kannten die Rituale des Volkes Israel, des Bundesvolkes Gottes, und hielten sich an diese und das mosaische Gesetz (2. Nephi 5:10). Dieses Ritual des Zerreißens von Kleidern begegnet uns im Alten Testament zuerst in der Begebenheit von Josef, dem Lieblingssohn Jakobs (Genesis 37:3; Jakob -Fersenhalter / Austrickser - wurde vom Herrn später in Israel - Gottesstreiter / Kämpfer für [oder] mit Gott- umbenannt; Genesis 32:29), weshalb seine Brüder ihn hassten (Genesis 37:4). Dann erzählte Josef ihnen auch noch seinen Traum, der so verstanden werden konnte, dass er, der jüngste Bruder, über die anderen herrschen sollte, was diese noch mehr aufbrachte (Genesis 37:5-8) und sie ihn schließlich an midianitische Kaufleute nach Ägypten verkauften (Genesis 37:28). Ruben, der älteste der Brüder, „... kam zur Zisterne zurück und siehe, Josef war nicht mehr dort. Er zerriss seine Kleider, 30 kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Kleine ist ja nicht mehr da. Und ich, wohin soll ich nun gehen?“ (Genesis 37:29-30).
Warum zerriss Ruben seine Kleider in dieser Situation? Eigentlich wollte er seinen Bruder vor dem Tod retten, den seine anderen Brüder planten und sie einigten sich darauf, ihn in eine leere Zisterne zu werfen (Genesis 37:22-24). Als Ruben weg war, schlug Juda seinen Brüdern vor, ihn nicht zu töten, sondern zu verkaufen (Genesis 37:26-27). Gesagt, getan. Als Ruben zurückkam, fand er Josef nicht mehr in der Zisterne und fand seinen Plan durchkreuzt und `zerriss aus Trauer um ihn seine Kleider´, ebenso sein Vater, als er hörte, dass Josef von einem wilden Tier gefressen worden sein sollte (Genesis 37:33-34). Später lesen wir, dass der Herr Joel in Bezug auf dieses Ritual einen Rat erteilte: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn das Unheil.“ (Joel 2:13). Heutzutage zerreißen wir nicht mehr unsere Kleider zum Ausdruck unserer Trauer über etwas Falsches, das wir getan haben, sondern wir bringen Gott ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist als Opfer dar (3. Nephi 9:20). Auf diese Art kommen wir in den Genuss der Auswirkungen des Sühnopfers unseres Erretters (2. Nephi 2:7).
(Bild: Quelle)
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