Sie waren auch gelehrt worden, niemals Anstoß zu geben. Du hast sicherlich schon mal den Ausdruck „Eine Lawine ins Rollen bringen“ gehört oder selber auch benutzt, oder auch „Einen Stein ins Rollen bringen“. Neutral gesehen bringt man damit zum Ausdruck, dass etwas in Bewegung gesetzt wird, etwas aufgedeckt wird, bzw. etwas in Gang gesetzt wird. Im negativen Sinn gebe ich Anstoß, indem ich etwas Übles veranlasse, z. B. durch ein unbedachtes Wort einen Streit auslöse.
Christus selber gibt uns wieder einmal ein Beispiel darin, keinen Anstoß zu geben. Als er seine Jünger in Bezug auf die Steuern unterwies, fragte er den Petrus, von wem die Obrigkeit Steuern erhebt, von den eigenen Leuten oder von den anderen? Petrus antwortete: „Von den anderen!“ und Jesus sagte darauf: „Also sind die Söhne frei. 27 Damit wir aber bei ihnen keinen Anstoß erregen, geh an den See, wirf die Angel aus und den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib ihnen als Steuer für mich und für dich.“ (Matthäus 17:27). Er wollte keinen Anstoß erregen und kam den Forderungen des Fiskus nach. Ich lerne daraus und aus Alma 43:46, dass ich nicht den ersten Anstoß, auch nicht den zweiten geben soll, mich dann aber doch gegen Angriffe jeglicher Art verteidigen darf. In neuzeitlicher Offenbarung wird mir auch klar gemacht: Wenn ein Anderer mir etwas antun sollte, ich es geduldig ertrage soll, denn dann würde mir meine Geduld belohnt werden, anderenfalls eben nicht (Lehre und Bündnisse 98:23-24). Je nach ausgeprägter Charaktereigenschaft fällt dies dem einen leicht, dem anderen gar nicht. Ich übe mich darin, keinen Anstoß zu geben, auch nicht, wenn ich mich mal durch jemand anderen falsch behandelt fühle. Wie gehst du mit dem `Anstoß geben´ um?
(Bild: Quelle)
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