Moronis Reaktion auf die Spaltung des Volkes Nephi aufgrund der schmeichlerischen Worte Amalikkjas (Alma 46:7): „... Er zerriß seinen Rock; und er nahm ein Stück davon und schrieb darauf: Zur Erinnerung an unseren Gott, unsere Religion und Freiheit und unseren Frieden, unsere Frauen und unsere Kinder—und er befestigte es am Ende einer Stange.“ (Alma 46:12).
Er zerriß seinen Rock. Von dem irisch-britischen Schriftsteller, Staatsphilosophen und Politiker in der Zeit der Aufklärung - er gilt als geistiger Vater des Konservatismus - Edmund Burke (1729-1797), stammt folgende Aussage: „Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen.“ Moroni war ein gottesfürchtiger, ein guter Mensch. Er kannte Edmund Burke und seine Aussage nicht, aber er kannte das Evangelium von Jesus Christus und hatte in Erinnerung, dass er gesagt hatte: „... Ihr sollt eure Familien verteidigen, selbst bis zum Blutvergießen.“ (Alma 43:47) und handelte danach. Er „... beugte sich zur Erde nieder, und er betete machtvoll zu seinem Gott, daß die Segnungen der Freiheit auf seinen Brüdern ruhen mögen, solange noch eine Gruppe von Christen übriggeblieben sei, ...“ (Alam 46:13) und ging dann durch das Land und forderte seine Landsleute auf, einen Bund einzugehen, „... daß sie ihre Rechte und ihre Religion hochhalten werden, damit der Herr, Gott, sie segne.“ (Alma 46:19-20). So ließ er sogar in allem Gebiet, das die Nephiten besaßen „... das Banner der Freiheit auf allen Türmen hissen ...“ (Alma 46:36).Im übertragenen Sinn, zerreißen auch heute Menschen für ihre Meinung ihren Rock. Sie fertigen Plakate und Banner, auf denen sie ihre Forderungen artikulieren und damit durch das Land ziehen. Leicht sind heute im Internet Aufrufe zu verbreiten und Stimmen zu sammeln, Petitionen unterzeichnen zu lassen, und dann an verantwortliche Politiker zu überreichen. Hierdurch können heutzutage auf viel leichterem Weg, bequem vom Sessel zu Hause aus, unzählige Adressaten erreicht werden. Präsident Ezra Taft Benson, US-amerikanischer Politiker und der 13. Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, betonte oft, dass es notwendig ist, als Staatsbürger aktiv zu sein und Freiheit und Unabhängigkeit zu fördern. Er forderte die Menschen auf: „Verbessern Sie Ihr Gemeinwesen, indem Sie aktiv mitarbeiten und dienen.“ (Der Stern, Juli 1988, Seite 47). Ich lerne daraus, dass auch ich mich in meinem Gemeinwesen für Freiheit und die Rechte der Religion engagieren muss. Ich tue dies, indem ich mich für Politik interessiere und nach bestem Wissen Kandidaten in die jeweiligen Gremien wähle, die sich ebenso für das Gute einsetzen und mich an, aus meiner Sicht, angemessenen Petitionen beteilige. Auf welche Weise `zerreißt du deinen Rock´, damit das Böse nicht triumphiert?
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