Nachdem Moroni sein Herz in Bezug auf die Hilfe des Herrn im Kampf um die Freiheit der Person und der Religionsausübung ausgeschüttet hatte, und das Land, in dem sie lebten „ein erwähltes Land und das Land der Freiheit“ nannte, (Alma 46:16-17), sagte er: „... Gewiß wird Gott nicht zulassen, daß wir, die wir verachtet werden, weil wir den Namen Christi auf uns nehmen, niedergetreten und vernichtet werden, ehe wir das durch unsere Übertretungen selbst über uns bringen.“ (Alma 46:18).
Ehe wir das durch unsere Übertretungen selbst über uns bringen. Verachtung, Unterdrückung und Vernichtung wird im Wesentlichen nur über uns kommen, wenn wir dies durch unser eigenes Handeln provozieren. Das bedeutet nicht, dass wir auch im Fall des Gehorsams Gott gegenüber, keine Prüfungen durchzumachen hätten, denn nur wenn man in der Lage ist, Schwierigkeiten und Probleme richtig zu lösen, werden die heute sogenannten `Soft Skills´ (persönliche, soziale und methodische Kompetenzen) entwickelt.
In den Sprichwörtern des Alten Testamentes heißt es: „Eisen wird an Eisen geschliffen; so schleift einer den Charakter des andern.“ (Sprüche 27:17). Jeder Mensch hat unterschiedliche Eigenschaften und im Zusammenleben kommt es eben sehr häufig vor, dass die eine Eigenschaft des Einen nicht so ganz zu der des anderen passt und es kommt ggf. zu Reibereien. Laufen diese nun in der rechten Art und Weise ab, schleifen sich die Charaktere gegenseitig. Mit anderen Worten, wir brauchen einander zur Charakterbildung. Das kann unter Umständen mit harten Erfahrungen verbunden sein. Geschieht dies aber im rechten Geist der Christusliebe, dann fördert ein jeder den Anderen und es kann so sein, dass eintrifft: „Wer einen andern zurechtweist, findet schließlich Dank, mehr als der Schmeichler.“ (Sprüche 28:23). Wenn dieses Charakterschleifen so abläuft: „Lass dich nicht auf törichte und unsinnige Auseinandersetzungen ein; du weißt, dass sie nur Streitereien hervorbringen. 24 Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten, sondern zu allen freundlich sein, ein geschickter und geduldiger Lehrer, 25 der auch die mit Güte zurechtweist, die sich hartnäckig widersetzen, damit Gott ihnen vielleicht Umkehr zur Erkenntnis der Wahrheit schenkt“ (2. Timotheus 2:23-25), gereicht es sicherlich für beide Seiten zu einer positiven Charakterentwicklung. Die Geduld, die mir mein himmlischer Vater im Laufe meiner Entwicklung entgegengebracht hat, hat bei mir wiederum Ungeduld abgeschliffen und Geduld gegenüber der Entwicklung bei meinen Enkeln gefördert. Welche Erfahrungen hast du schon gemacht?
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