„Und sie [der schlechte Teil der Ammonihaiten] holten ihre Frauen und Kinder zusammen, und wer auch immer an das Wort Gottes glaubte oder unterwiesen worden war, daran zu glauben, bei denen veranlassten sie, dass sie ins Feuer geworfen wurden, und sie holten auch ihre Aufzeichnungen mit den heiligen Schriften herbei und warfen sie ebenfalls ins Feuer, damit sie verbrennen und durch Feuer vernichtet würden.“ (Alma 14:8).
Damit sie verbrennen und durch Feuer vernichtet würden. Bücherverbrennungen gab es in der Menschheitsgeschichte schon sehr häufig. In seiner Tragödie Almansor (erschienen 1823), lässt Heinrich Heine, in Anlehnung an die Eroberung des spanischen Granada durch christliche Ritter unter dem inquisitorischen Kardinal Gonzalo Jiménez de Cisneros 1499/1500, den Moslem Almansor ben Abdullah im Gespräch mit Hassan, dem früheren Diener seiner Familie, sagen: „Wir hörten dass der furchtbare Ximenes, Inmitten auf dem Markte, zu Granada – mir starrt die Zung im Munde – den Koran in eines Scheiterhaufens Flamme warf!“, worauf Hassan antwortet: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Später wurde dieser letzte Satz als prophetische Äußerung Heines im Hinblick auf die 1933 durchgeführte Bücherverbnrennung in Deutschland gedeutet.
Dieses Schicksal sollte auch etwa 81 v. Chr. die zum Glauben an Christus bekehrten Ammonihaiten treffen: Sowohl sie selber als auch die heiligen Schriften wurden verbrannt. Nun fühlen wir uns in Alma den Jüngeren und Amuklek hinein, wie sie wohl gelitten haben müssen, als die Meute sie zu der Marterstätte schleppte, damit sie Augenzeugen der Schandtat würden (Alma 14:9). Amulek wollte Alma den Jüngeren dazu bewegen, dass sie ihre Priestertumsvollmacht nutzen sollten, um die ins Feuer getriebenen Brüder und Schwestern zu retten (Alma 14:10). Ich denke, dass ein jeder andere ebenso empfunden und gehandelt hätte. Wie empfindest du, wenn du jemand anderen leiden siehst und unfähig bist, ihm zu helfen?
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