Donnerstag, 30. Juni 2016

Darum wirst du verurteilt zu sterben, gemäß dem Gesetz

Alma der Jüngere fällt als oberster Richter des Landes das Urteil über Nehor: „Und du hast das Blut eines rechtschaffenen Mannes vergossen, ja, eines Mannes, der unter diesem Volk viel Gutes getan hat; und wenn wir dich verschonten, so würde sein Blut zur Vergeltung über uns kommen. 14  Darum wirst du verurteilt zu sterben, gemäß dem Gesetz, das uns von Mosia, unserem letzten König, gegeben worden ist; und es ist von diesem Volk anerkannt worden; darum muss dieses Volk sich an das Gesetz halten.“ (Alma 1:13-14).
DIe Nephiten kannten von den Messingplatten Labans her das Gesetz des Mose und lebten danach, bis Christus es durch sein Sühnopfer erfüllte (3. Nephi 15:1-10). Nach diesem Gesetz ist für Mord die Todesstrafe zu verhängen (Numeri 35:16). Im zweiten Buch Nephi werden die Strafen für Sünde dargelegt und jemand der vorsätzlich tötet soll sterben (2. Nephi 9:35). Auch neuzeitliche Offenbarung erklärt die Strafen auf Sünde in ähnlicher Weise. Auch hier finden wir die Aussage des Herrn in Bezug auf das Tötungsdelikt: Keine Vergebung, weder in dieser noch in der künftigen Welt und er soll sterben (Lehre und Bündnisse 42:18-19).
Alma der Jüngere hielt sich als oberster Richter des Landes an das geltende Recht, das vom Volk auch anerkannt wurde (Alma 1:1), und verhängte auf Mord die Todesstrafe. In vielen Ländern der Erde ist heute die Todesstrafe ethisch, strafrechtlich und praktisch umstritten; sie gilt vielfach als unvereinbar mit den Menschenrechten und viele Nichtregierungsorganisationen setzen sich für ihre weltweite Abschaffung ein. So fordert die Generalversammlung der Vereinten Nationen seit 2007, Hinrichtungen weltweit auszusetzen. Auch in Deutschland ist die Todesstrafe kein Thema mehr. In ganz Deutschland? Nein, ein Land hat sie immer noch in ihrer Verfassung zu stehen: „Ist jemand einer strafbaren Handlung für schuldig befunden worden, so können ihm auf Grund der Strafgesetze durch richterliches Urteil die Freiheit und die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen und beschränkt werden. Bei besonders schweren Verbrechen kann er zum Tode verurteilt werden.“ (siehe hier). Diese „Verfassung ist am 1. Dezember 1946 in der Volksabstimmung angenommen worden, mit ihrer Annahme durch das Volk in Kraft getreten und wird hiermit verkündet.“ (siehe hier ganz am Ende).
Darum wirst du verurteilt zu sterben, gemäß dem Gesetz. Dort wo die Todesstrafe vom Volk anerkanntes Recht ist, spricht sie nicht gegen das Gesetz des Herren (Lehre und Bündnisse 134:8). Meine persönliche Meinung: Da wo Menschen auf sich gestellt, also nicht mithilfe des Heiligen Geistes, Wahrheit feststellen wollen, passieren Fehler. Ich wollte also nicht die Verantwortung auf mich nehmen, über jemanden das Todesurteil auszusprechen. Die Tat wird nicht verjähren und eines Tages steht jeder vor seinem gerechten Richter (Hebräer 12:23). Wie ist deine Einstellung zur Todesstrafe?
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Mittwoch, 29. Juni 2016

Dies ist das erste Mal, dass Priesterlist unter dieses Volk gebracht worden ist

Was geschah, nachdem Nehor mit Dreistigkeit vor dem obersten Richter auftrat: „Aber Alma sagte zu ihm: Siehe, dies ist das erste Mal, dass Priesterlist unter dieses Volk gebracht worden ist. Und siehe, du bist nicht nur der Priesterlist schuldig, sondern du bist auch darangegangen, sie mit dem Schwert durchzusetzen; und sollte sich Priesterlist unter diesem Volk durchsetzen, so würde dies seine gänzliche Vernichtung bewirken.“ (Alma 1:12).
Hinter Priesterlist stehen predigende Menschen, die sich selbst als das `Licht der Welt´ hinstellen, mit der Absicht, von Menschen Gewinn und Lob zu erheischen, dabei aber nicht nach dem Wohlergehen Zions trachten (2. Nephi 26:29). Die wahren Anhänger Jesu sollen zwar das Licht der Welt sein (Matthäus 5:14), aber von wem bekommen sie es? Nicht von sich selbst (Johannes 8:12) und wenn sie es von Christus empfangen, werden sie keine Priesterlist anwenden ohne von ihrem Platz entfernt (Lehre und Bündnisse 93:47-48) und vernichtet zu werden.
Dies ist das erste Mal, dass Priesterlist unter dieses Volk gebracht worden ist. Ich werde mich hüten, selbstsüchtig eine Lehre zu verbreiten, die nicht die des Herren ist um damit vielleicht noch Gewinn zu erzielen (1.Petrus 5:2). Würde ich das tun, würde ich mitschuldig sein am Blut Christi (2. Nephi 10:5) und vernichtet werden, wie Alma es Nehor sagte. Wie verstehst du Priesterlist und wie würdest du mit ihr umgehen, sollte sie dir begegnen?
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Dienstag, 28. Juni 2016

Er stand vor Alma und verteidigte sich mit viel Dreistigkeit

Das Verhalten Nehors vor dem höchsten Richter wird folgendermaßen beschrieben: „Und es begab sich: Er stand vor Alma und verteidigte sich mit viel Dreistigkeit.“ (Alma 1:11).
Dieses Verhalten Nehors, gegenüber dem obersten Richter keine Hemmungen und keine Zurückhaltung zu zeigen, obwohl er schwere Schuld auf sich geladen hat, zeigt, dass er uneinsichtig ist und nicht akzeptieren will, Unrecht begangen, gegen bestehendes Gesetz verstoßen zu haben. Außerdem zeigt es seine Respektlosigkeit gegenüber vom Volk gewählter Richter, hier sogar der obersten irdischen Instanz.
Er stand vor Alma und verteidigte sich mit viel Dreistigkeit. Ich kann nicht verhehlen, dass ich in früher Jugend, zwar nicht mit Dreistigkeit, aber dennoch mit Bestimmtheit, abgestritten habe, ein mir zur Last gelegtes Fehlverhalten begangen zu haben. Es hat mir nichts genützt, denn „Lügen haben kurze Beine“. Will sagen, ich bin nicht weit damit gekommen, auch wenn ich mich noch so angestrengt habe, die Wahrheit hat mich schnell eingeholt und damit auch meine gerechte Strafe. So habe ich aus Erfahrung gelernt: „Ehrlich währt am längsten.“ Wie begegnest du Menschen, die keine Hemmung und Zurückhaltung zeigen, also dreist auftreten?
dreistigkeit(Bild: Quelle)

Montag, 27. Juni 2016

Der Mann, der ihn getötet hatte, wurde vom Volk der Kirche ergriffen und wurde vor Alma gebracht

Was geschah nun mit Nehor, der unter dem Volk falsche Lehren verbreitete und dazu noch einen Unschuldigen tötete: „Und der Mann, der ihn getötet hatte, wurde vom Volk der Kirche ergriffen und wurde vor Alma gebracht, um gemäß den Verbrechen, die er begangen hatte, gerichtet zu werden.“ (Alma 1:10).
So, wie es sich in einem Rechtsstaat gehört, wurde der Verdächtigte festgenommen und dem ordentlichen Gericht übergeben und angeklagt. Wie wir wissen, war Alma der Jüngere zum `obersten Richter´ des Landes gewählt worden und er führte sein Amt rechtschaffen aus, sodass man davon ausgehen kann, dass Nehor ein gerechtes, seinen Vergehen an den bestehenden Gesetzen orientiertes angemessenes Urteil zu erwarten hatte (Mosia 29:42-43).
Der Mann, der ihn getötet hatte, wurde vom Volk der Kirche ergriffen und wurde vor Alma gebracht. Ich entnehme für mich daraus, dass ein Straftäter nicht von irgendjemandem ergriffen und nach Gutdünken verurteilt werden und es auch keine Vorverurteilung geben darf, keine Lynchjustiz (körperliche Misshandlung oder Tötung eines vermeintlichen Verbrechers ohne rechtskräftiges Urteil), wie es im medialen und digitalen Zeitalter leider allzu leicht und allzu häufig vorkommt. Gerne glaubt man den Meldungen der Medien - sie sind ja unabhängig - und allzu schnell ist man bereit ein Gerücht auf digitalen öffentlichen Medien zu verbreiten und als wahr hinzustellen bzw. anzunehmen. Eines der Grundprinzipien eines rechtsstaatlichen Strafverfahrens ist die `Unschuldsvermutung´ bis von einem ordentlichen Gericht etwas anderes festgestellt wird. Was unternimmst du gegen Vorverurteilung?
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Sonntag, 26. Juni 2016

Weil nun Gideon ihm mit den Worten Gottes widerstand, wurde er wütend auf Gideon

Die Folge dessen, dass Gideon dem Nehor widerstand: Er wurde: „... wütend auf Gideon und zog das Schwert und fing an, ihn zu schlagen. Nun war Gideon von der Last vieler Jahre gebeugt, darum war er nicht imstande, seinen Schlägen zu widerstehen, darum wurde er durch das Schwert getötet.“ (Alma 1:9).
Wut ist ein Gefühl von sehr starkem Ärger und Zorn, ein Zustand, in dem man häufig sehr laut wird, schreit oder sogar Dinge tut, an die man im `emotionalen Normalzustand´ nicht denken würde. Sie wird ausgelöst durch eine als unangenehm empfundene Situation, z. B. eine Kränkung und ist heftiger als Ärger und schwerer zu beherrschen als Zorn. Wer leicht in Wut gerät, kann sich selbst schlecht kontrollieren. Ein solcher Mensch wird auch Wüterich oder Choleriker genannt.
Weil nun Gideon ihm mit den Worten Gottes widerstand, wurde er wütend auf Gideon. Für mich lerne ich daraus, dass ich bei einem nicht vermeidbaren Streitgespräch darauf achten muss, meinen Gesprächspartner nicht zu reizen. Dies gelingt mir am ehesten, indem ich von meinen Gefühlen und Empfindungen spreche, anstatt ihn mit Angriffen auf seine Person zu bombardieren, unsachliche Argumente auf die Sachebene führe, Interesse und Verständnis signalisiere, Wertschätzung entgegenbringe ... . Natürlich gilt auch für mich, dass ich alles dransetzen muss, nicht Gefahr zu laufen, in diesen extrem emotionalen Zustand zu geraten. Dies gelingt mir am ehesten, indem ich versuche, Aussagen nicht auf meine Person zu beziehen, sondern auf die Sachebene zu lenken. Welche Methoden verwendest du?
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Samstag, 25. Juni 2016

Der Mann widerstand ihm und ermahnte ihn mit den Worten Gottes

Nehor traf auf Gideon, ein Mitglied der Kirche Gottes, der vor etwa 30 Jahren bei der Befreiung des Volkes Limhi aus der Knechtschaft der Lamaniten, ein Werkzeug in den Händen Gottes war (Alma 1:8Mosia 22:3-4): „Und es begab sich: Als er hinging, denen zu predigen, die an sein Wort glaubten, begegnete er einem Mann, der der Kirche Gottes angehörte, ja, nämlich einem ihrer Lehrer; und er fing heftig mit ihm zu streiten an, um das Volk der Kirche wegzuführen; aber der Mann widerstand ihm und ermahnte ihn mit den Worten Gottes.“ (Alma 1:7).
Weshalb konnte Gideon dem Antichristen Nehor widerstehen und ihn mit dem Wort Gottes ermahnen? Er hatte das Wort Gottes in sich aufgenommen, Schriftstudium betrieben und das Wort Gottes in seinem Leben angewandt und entsprechend positive Erfahrungen damit gemacht, sodass er eine feste, unumstößliche Überzeugung, ja ein festes Wissen bekommen hat, so wie ein Landwirt weiß, dass wenn er eine Kartoffel in die Erde steckt, sie anhäufelt, sich daraus, nach einer Reifezeit von etwa 90-100 Tagen, ganz viele entwickeln werden. Wenn ihm nun jemand etwas ganz anderes erzählen wollte, kann er aus Erfahrung dagegenhalten.
Der Mann widerstand ihm und ermahnte ihn mit den Worten Gottes. Für mich lerne ich daraus, dass auch ich durch ständiges Studium und Anwenden des Wortes Gottes, mir ein Wissen über dessen Wahrheit aneignen muss, um Irrlehren und Irrlehrern zu widerstehen, ja sie ggf. sogar mit dem Wort Gottes ermahnen zu können. Wie erreichst du es, Irrlehrern zu widerstehen?
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Freitag, 24. Juni 2016

Er fing an, in seinem Herzensstolz überheblich zu werden

Viele glaubten den falschen Lehren Nehors und unterstützen ihn sogar mit Geld (Alma 1:5). Kein Wunder, das kam, was nach weltlicher Sichtweise kommen musste: „Und er fing an, in seinem Herzensstolz überheblich zu werden und sehr kostbare Gewänder zu tragen, ja, und fing sogar an, eine Kirche nach der Weise seines Predigens aufzurichten.“ (Alma 1:6).
Überheblichkeit drückt sich dadurch aus, dass man sich selbst überbewertet, für etwas Besseres hält, auf andere herabschaut und für sie keinerlei Wertschätzung übrig hat. Man wird anmaßend, eingebildet, arrogant, großtuerisch, dünkelhaft, aufgeblasen und blasiert, also alles andere, als was der Herr von uns erwartet: demütig zu sein (Ether 12:27). Wenn uns Überheblichkeit beherrscht, sind wir nicht mehr durch den Geist belehrbar, wir meinen, dass wir nicht abhängig von Gott sind, und folgen den Lehren, die unseren Gelüsten entsprechen (2. Timotheus 4:3). Sei es, dass wir eine `eigene Kirche´ gründen, oder einer Lehre anhangen, die von Satan kommt (1. Nephi 14:9).
Er fing an, in seinem Herzensstolz überheblich zu werden. Ich bin nach besten Kräften bemüht Stolz zu vermeiden, damit ich nicht überheblich werde und mich nicht für die zweite der Kirchen entscheide, die Kirche, deren Gründer der Teufel ist (1. Nephi 14:10). Von Konfuzius stammt die Aussage: „Der edle Mensch ist würdevoll, ohne überheblich zu sein; der niedrig Gesinnte ist überheblich, ohne würdevoll zu sein.“ Was unternimmst du, um nicht überheblich zu sein?
überheblich(Bild: Quelle)

Donnerstag, 23. Juni 2016

Am Ende würden alle Menschen ewiges Leben haben

Ein weiterer Anklagepunkt gegenüber Nehor war seine verfälschte Lehre: „... alle Menschen würden am letzten Tag errettet werden, und sie brauchten sich nicht zu fürchten und nicht zu zittern, sondern sie sollten das Haupt erheben und sich freuen; denn der Herr habe alle Menschen erschaffen und habe auch alle Menschen erlöst; und am Ende würden alle Menschen ewiges Leben haben.“ (Alma 1:4).
Ist das nicht eine Lehre, die jedem gefallen könnte? Aber stimmt sie auch, ist es die Lehre von Christus? In dem Artikel "Die Fälschungen des Satans erkennen" hat Denis C. Gaunt darauf hingewiesen, dass man Wahrheit von Irrtum am besten dadurch unterscheiden kann, indem man sich auf die Unterschiede konzentriert und nicht auf die Übereinstimmungen.
  • Der Herr habe alle Menschen erschaffen und habe auch alle Menschen erlöst:
    Diese Aussage ist richtig. Christus hat für alle Menschen den Tod überwunden und somit alle Menschen vom körperlichen Tod erlöst (1. Korinther 15:20-222. Nephi 9:22).
  • Am Ende würden alle Menschen ewiges Leben haben:
    Sicherlich könnten alle Menschen ewiges Leben erlangen. Dafür gibt es aber Bedingungen, die zu erfüllen sind: Gott und Jesus Christus erkennen (Johannes 17:3), seiner Kirche angehören (Lehre und Bündnisse 10:55), seine Gebote halten und dies bis ans Lebensende treu durchhalten (Lehre und Bündnisse 14:7).
Am Ende würden alle Menschen ewiges Leben haben. Der Unterschied zur Wahrheit liegt also darin: Ich kann nicht bedingungslos ewiges Leben erlangen. Erfülle ich die Bedingungen nicht, muss ich mich schon vor dem was mich erwartet fürchten und zittern (Lukas 12:5Lehre und Bündnisse 10:56). Wie versuchst du Irrlehren zu entlarven?
Wahrheit„Aus Lügen, die wir glauben, werden Wahrheiten, mit denen wir leben.“ Zitat: Oliver Hassencamp, dt. Schriftsteller
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Mittwoch, 22. Juni 2016

Jeder Priester und Lehrer solle vom Volk unterstützt werden, und ... nicht mit ihren Händen arbeiten

Nach der Amtsübernahme Alma des Jüngeren als oberster Richter, wurde ein Gesetzesübertreter vor ihn gebracht (Alma 1:2). Einer der Sachverhalte wegen denen er vor Gericht gebracht wurde, wird so beschrieben: „Und er war unter dem Volk umhergegangen und hatte ihnen das gepredigt, was er als das Wort Gottes bezeichnete und womit er die Kirche bedrängte, und hatte dem Volk verkündet, jeder Priester und Lehrer solle vom Volk unterstützt werden, und sie sollten nicht mit ihren Händen arbeiten, sondern sollten vom Volk erhalten werden.“ (Alma 1:3).
Der Angeklagte hieß Nehor (Alma 1:15) und sein Vergehen bestand darin, dass er dem Volk Dinge als das Wort Gottes lehrte, die es nicht waren.
  • Nehor predigte:
    Priester und Lehrer sollen für ihren Dienst bezahlt werden und nicht selber arbeiten müssen.
  • Die Worte der Propheten lauten aber:
    Alle Kirchen, die auf Gewinn ausgerichtet sind, und Macht über Menschen haben wollen, um sich in den Augen der weltlich gesinnten Menschen beliebt zu machen, werden vom Herrn hinweggerafft werden (1. Nephi 22:23; Zefanja 1:2Lukas 6:26).
Jeder Priester und Lehrer solle vom Volk unterstützt werden, und ... nicht mit ihren Händen arbeiten. Das ist nicht die Lehre des Herrn und es war nie seine Lehre. Genauso wie früher gibt es auch heute in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der Kirche des Herrn, keine `Berufsgeistlichkeit´. Im Buch Mormon gibt es die klare Anweisung, dass jeder für seinen Unterhalt selber arbeiten soll, ausgenommen „...bei Krankheit oder großer Bedürftigkeit ...“ (Mosia 27:4-5). So bekommen einige Autoritäten, wenn sie dessen bedürftig sind, eine bescheidene Aufwandsentschädigung für die Dauer ihres vollzeitlichen Dienstes in einer bestimmten Position (Lehre und Bündnisse 42:71-73), die überwiegende Mehrheit leistet ehrenamtlichen Dienst in der Kirche.
So wie Jesus denjenigen, die er zu seinem geistlichen Dienst berufen wollte, zurief: „Kommt her, folgt mir nach!“ und diese ihre Arbeit sofort liegen ließen und sich in seinen Dienst stellten (Matthäus 4:18-22), beruft er genauso heute seine Diener. Die überaus große Mehrheit dient in Berufungen, in denen sie in der Lage ist, ihrem Beruf weiterhin nachzugehen (siehe hier), andere dienen geistlich über einen langen Zeitraum vollzeitlich und bekommen dafür eine Aufwandsentschädigung (siehe hier). Anders sieht es mit in der Verwaltung der Kirche angestellten aus. Sie erhalten ihren vertraglich vereinbarten Lohn, allerdings nicht aus den Spenden der Mitglieder. Was sind deine Gedanken zu bezahlter Geistlichkeit?
unbezahlte geistlichkeitChristus beruft Petrus und Andreas
(Bild: Quelle)

Dienstag, 21. Juni 2016

Im ersten Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi

Mit der Einführung der Richterherrschaft (Mosia 29:25,39,42,44) begann unter den Nephiten eine neue Zeitrechnung: „NUN begab es sich: Im ersten Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi, von der Zeit an, König Mosia war den Weg alles Irdischen gegangen, hatte einen guten Kampf gekämpft und war untadelig vor Gott gewandelt; er hatte aber niemand hinterlassen, an seiner Statt zu regieren; doch hatte er Gesetze aufgerichtet, und sie wurden vom Volk anerkannt; darum waren sie verpflichtet, sich an die Gesetze zu halten, die er gemacht hatte.“ (Alma 1:1).
Im ersten Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi. Richter haben die Aufgabe Recht zu sprechen. Dies erfolgt durch Anwendung einer Rechtsnorm (Gesetz; eine Straftat kann nur begangen werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt ist, § 1 StGB) auf einen Lebenssachverhalt (Fall), wobei die Rechtsnorm in der Regel eine `Wenn-Dann-Struktur´ aufweist (z. B. § 242 StGB Diebstahl).
Die Nephiten hatten die Gesetze, die Mosia II erlassen hatte, als bindende Rechtsnorm anerkannt und mussten sich daran halten, ansonsten mussten sie mit der entsprechend festgesetzten Strafe rechnen. Durch unsere Zugehörigkeit zu einem bestimmten Staat sind wir Nutznießer von Rechten (z. B. Freiheitsrecht) und Pflichten (das, wozu ich aus moralischen oder gesetzlichen Gründen verpflichtet bin, zu tun).
In Deutschland haben wir eine Vielfalt an Arten von Gesetzen, niedergelegt beispielhaft im Grundgesetz (z. B. Grundrechte), Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), Strafgesetzbuch (StGB), ... . Dadurch, dass ich deutscher Staatsbürger bin, erkenne ich diese für mich auch an und bin verpflichtet, mich an sie zu halten. Wie stehst du zum Thema der weltlichen Gesetzestreue (siehe auch Glaubensartikel 1:12)?
richter_(Bild: Quelle)

Montag, 20. Juni 2016

Er hatte sein Leben damit zugebracht, die Gebote Gottes zu erfüllen

Alma der Jüngere war zum obersten Richter gewählt worden (Mosia 29:44), und so ging bei den Nephiten gegen 91 v. Chr. in Zentralamerika eine Ära zu Ende: „... Sein Vater starb im Alter von zweiundachtzig Jahren, und er hatte sein Leben damit zugebracht, die Gebote Gottes zu erfüllen. 46  ... Auch Mosia starb, im dreiunddreißigsten Jahr seiner Regierung, und er war dreiundsechzig Jahre alt; alles in allem machte dies fünfhundertundneun Jahre von der Zeit an, da Lehi Jerusalem verlassen hatte.“ (Mosia 29:45-46).
Da Arbeitszeugnisse wohlwollend formuliert sein müssen, werden oft Botschaften über Leistungen für einen neuen Arbeitgeber codiert festgehalten. Eine Botschaft könnte z. B. lauten: "Er zeigte Verständnis für seine Arbeit", was aussagen soll, dass der Arbeitnehmer zwar wusste, was er zu tun hatte, es aber nicht tat. Alma der Ältere bekam von den Berichtsführern offensichtlich auch ein Arbeitszeugnis ausgestellt, das ihm allerdings attestierte, dass er das tat, wovon er wusste, dass er es tun sollte:
Er hatte sein Leben damit zugebracht, die Gebote Gottes zu erfüllen. Das wäre für mich das Schönste, das man von meinem Leben auch sagen könnte, aber da muss ich noch ein wenig dran arbeiten. Ich bin bestrebt die Bündnisse, die ich eingehen durfte und die Gebote Gottes zu erfüllen, strauchle aber doch immer wieder, beherzige aber den Spruch Winston Churchills (siehe hier), der abgewandelt lautet: „Erfolg haben heißt, einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist.“ Wie gehst du mit dem `Hinfallen´ um?
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Sonntag, 19. Juni 2016

Die Liebe zu Mosia nahm in ihnen zu; ja, sie schätzten ihn mehr als jeden anderen Mann

Vom Volk König Mosia II wird uns berichtet: „Und die Liebe zu Mosia nahm in ihnen zu; ja, sie schätzten ihn mehr als jeden anderen Mann; denn sie sahen ihn nicht als Tyrannen an, der nach Gewinn trachtete, ja, nach dem Mammon, der die Seele verdirbt; denn er hatte von ihnen keine Reichtümer erzwungen, auch hatte er sich nicht an Blutvergießen ergötzt; sondern er hatte im Land Frieden aufgerichtet, und er hatte seinem Volk gewährt, dass es aus allerart Knechtschaft befreit wurde; darum achteten sie ihn, ja, außerordentlich, über die Maßen.“ (Mosia 29:40).
Die Liebe zu Mosia nahm in ihnen zu; ja, sie schätzten ihn mehr als jeden anderen Mann. Wunderbar, wenn wir überall auf der Welt solche Männer als Politiker haben könnten.
  • Tyrann:
    Ein Tyrann ist jemand mit herrschsüchtigem Verhalten, ein Gewaltherrscher, ein absoluter Herrscher, der ohne jede Beschränkung regiert, jemand, der seine Mitmenschen unterdrückt oder terrorisiert, ein Terrorist. Nach der Präambel der `Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte´ (sie beschreibt ein von allen Völkern und Nationen zu erreichendes gemeinsames Ideal) ist es notwendig, „die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen, damit der Mensch nicht gezwungen wird, als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen, ...“.
Es gibt Tyrannen die Gewalt über ein ganzes Volk ausüben, oder aber auch nur über ihre Familie. Für mich lerne ich daraus, dass ich zum einen mich selber davor hüten muss, über jemanden Gewalt auszuüben (Lehre und Bündnisse 121:39), aber auch bei Wahlen von Volksvertretern darauf zu achten habe, dass Tyrannen nicht an die Regierung kommen, sondern solche Menschen, die Terrorismus verabscheuen, die Menschenrechte achten, eben Menschen mit Eigenschaften, wie sie Mosia II aufwies. Wie stehst du zu Tyrannei?
tyrann(Bild: Quelle)

Samstag, 18. Juni 2016

Sie hatten überaus große Freude über die Freiheit, die ihnen gewährt worden war

„Darum begab es sich: Sie versammelten sich in Gruppen im ganzen Land, um mit ihrer Stimme zu entscheiden, wer ihre Richter sein sollten, die sie gemäß dem Gesetz, das ihnen gegeben worden war, richten sollten; und sie hatten überaus große Freude über die Freiheit, die ihnen gewährt worden war.“ (Mosia 29:39). Offensichtlich wurden Wahlbezirke eingerichtet, in denen jeder seine Stimme abgeben konnte.
Freiheit bedeutet:
Die Macht oder Fähigkeit zu besitzen, ohne Zwang eine eigene Wahl zu treffen
Es gibt ein ganz einfaches Prinzip, wie ich in den Genuss dieser Art von Freiheit gelange: Ich entscheide mich dafür, Christus zu folgen (Lehre und Bündnisse 38:22), bei ihm finde ich Wahrheit und Wahrheit macht frei (Johannes 8:32).
Frei denken und handeln zu können:
Der Psalmist sagt, dass er beständig der Weisung des Herrn folgen will und dennoch frei sein würde (Psalm 119:44-45). Dies erscheint unlogisch, aber: „... wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.“ (2. Korinther 3:17).
Sie hatten überaus große Freude über die Freiheit, die ihnen gewährt worden war. Auch ich habe überaus große Freude, über die Freiheit, die mir heute in dem Land in dem ich lebe, gewährt wird. Im Grundgesetz ist mir das Recht auf die freie Entfaltung meiner Persönlichkeit zugesagt, solange ich dadurch nicht die Rechte anderer verletze und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstoße (GG Artikel 2 Absatz 1). Weiterhin ist die Freiheit meiner Person unverletzlich (GG Artikel 2 Absatz 2). Außerdem werden mir viele weitere Freiheiten garantiert: Glaubens- Gewissens- und Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, freie Berufswahl. Dennoch ist mir klar, dass ich nur dann wirklich frei sein kann, wenn ich mich für ein Leben nach dem Vorbild von Christus entscheide (2. Nephi 2:27) und sein Sühnopfer annehme. Welche Gedanken hast du zu dem Begriff der Freiheit?
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Freitag, 17. Juni 2016

Jedermann brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, sich für seine Sünden selbst zu verantworten

Nachdem König Mosia II dem Volk seine Ansichten über das Königtum erläutert hatte: „... ließen sie ihren Wunsch nach einem König fallen und setzten sich über die Maßen dafür ein, dass jedermann im ganzen Land die gleichen Möglichkeiten habe; ja, und jedermann brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, sich für seine Sünden selbst zu verantworten.“ (Mosia 29:38).
Du hast sicherlich schon einmal diesen Ausspruch gehört: „Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen.“ Er besagt, dass ich für mein Handeln auch selber die Verantwortung übernehmen muss. Im Strafrecht gibt es das Prinzip der Eigen- oder Selbstverantwortung und der Mitverantwortung. Derjenige, der Verantwortung trägt, muss sich ggf. gegenüber einer festgesetzten Instanz für sein Handeln rechtfertigen. Als Verantwortungsträger muss ich die Folgen meiner Handlungen beurteilen können. Bei der Eigenverantwortung geht es darum, dass ich für mein Denken, Reden und Handeln die Konsequenzen selber zu tragen habe und sie nicht anderen aufbürden kann. Der Schlüssel der Eigenverantwortung lautet also: „Ich nehme mein Schicksal selbst in die Hand!“
Jedermann brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, sich für seine Sünden selbst zu verantworten. Das Prinzip der Selbstverantwortung gilt selbstverständlich auch im Reich Gottes. Wenn ich in der Lage bin, die Folgen meines Handelns abzuschätzen, wird der Herr (Instanz) mich auch zur Rechenschaft ziehen (kleine Kinder z. B. sind dazu nicht in der Lage; Moroni 8:8). Handle ich richtig, wird er mich loben und segnen, überschreite ich festgesetzte Grenzen, werde ich auch die ausgesetzte Strafe ertragen müssen (Lehre und Bündnisse 130:21). Eine Ausnahme gibt es jedoch: Christus nimmt die Konsequenzen für all diejenigen auf sich, die sich ihm zuwenden und für ihre Übertretungen aufrichtig Umkehr üben (Matthäus 26:28Lehre und Bündnisse 58:42-43). Unsere Dankbarkeit für das Sühnopfer Jesu kann gar nicht groß genug sein. Wie bringst du sie zum Ausdruck?
eigenverantwortung(Bild: Quelle)

Donnerstag, 16. Juni 2016

Dass dies den Geboten Gottes ausdrücklich zuwiderlaufe

König Mosia II erklärt seinem Volk auch, welche Lasten auf einem Alleinherrscher liegen (Mosia 29:33), und dass er dafür sei, diese auf das gesamte Volk zu verteilen (Mosia 29:34), sodass die Gefahren einer Monarchie nicht greifen (Mosia 29:35): „ja, alle seine Übeltaten und Greuel und alle die Kriege und Streitigkeiten und das Blutvergießen und das Stehlen und das Plündern und das Begehen von Hurerei und allerart Übeltaten, die man nicht aufzählen kann—er sagte ihnen, dass dies nicht so sein solle, dass dies den Geboten Gottes ausdrücklich zuwiderlaufe.“ (Mosia 29:36).
So wie König Mosia II seinem Volk erklärt, dass all die Übeltaten, „die man nicht aufzählen kann ... den Geboten Gottes ausdrücklich zuwiderlaufe(n)“, werden genauso wir heute durch lebende Propheten vor solchem gottlosen Handeln gewarnt. Wir werden von Propheten (siehe hier), Aposteln, Siebzigern (überregional agierende Geistliche; siehe hier) sowie Bischöfen (siehe hier), Lehrern und Familienoberhäuptern (siehe hier) über die Gebote, die der Herr uns zu unserem Schutz gegeben hat (siehe hier), belehrt und immer wieder angeregt zu reflektieren, wie wir dazu stehen, wo wir Verbesserungspotenzial haben bzw. was wir schon gut machen (siehe hier). Wir wissen, dass der Herr uns segnet, für das, was wir richtig machen (Lehre und Bündnisse 130:21).
Dass dies den Geboten Gottes ausdrücklich zuwiderlaufe. Ich bin dem Herrn zutiefst dankbar, dass er uns eine Richtschnur für unsere Lebensführung hier auf Erden gegeben hat. Nur dadurch haben wir Orientierung über die Richtung, die wir einschlagen müssen, um ewiges Leben zu erlangen (Köstliche Perle Mose 1:39). Auch ich strebe danach „unverrückbar im Halten der Gebote des Herrn!“ zu werden (1. Nephi 2:10). Wie ergeht es dir?
gebote(Quelle: Bild)

Mittwoch, 15. Juni 2016

Dass jedermann gleichermaßen seine Rechte und Freiheiten genieße

König Mosia II wünscht sich für sein Heimatland und sein Volk: „..., dass es eine solche Ungleichheit in diesem Land nicht mehr gebe, besonders unter diesem meinem Volk; sondern ich wünsche, dass dieses Land ein Land der Freiheit sei und dass jedermann gleichermaßen seine Rechte und Freiheiten genieße, solange es der Herr für richtig hält, dass wir leben und das Land zum Erbteil haben, ja, nämlich solange noch jemand von unserer Nachkommenschaft auf dem Antlitz des Landes übrigbleibt.“ (Mosia 29:32).
König Mosia II bezieht seine Aussage auf seine Heimat, Amerika. Er wünscht sich, dass jedermann in diesem `Land ihres Erbteils´ „...gleichermaßen seine Rechte und Freiheiten ...“ haben möge, „...solange es der Herr für richtig hält ...“. Ist es nicht tatsächlich in seiner jüngeren Geschichte so, dass in Amerika schon früh der Gedanke von Bürgerrechten aufgegriffen wurde? Im Jahr 1685 versprachen die `General Fundamentals´ den Bürgern ein Recht auf Leib, Leben, guten Namen und Besitz. Besondere Rechte wurden den Bürgern durch die `Virginia Declaration of Rights´ zugesichert. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Freiheitsrechte, Artikel 1 (Gleichheit und Freiheit aller Bürger), Artikel 12 (Pressefreiheit) und Artikel 16 (Religionsfreiheit). Später wurden mit der `Bill of Rights´ 1791 die Freiheitsrechte auf Meinungsäußerung, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und das Recht zum Tragen von Waffen erweitert.
Dass jedermann gleichermaßen seine Rechte und Freiheiten genieße. Der Herr hat den Wunsch König Mosia II in Erfüllung gehen lassen und seinen Nachkommen dieses Land als besonders gesegnetes Land bis heute erhalten. Ja aufgrund der aufgestellten Freiheitsrechte war es sogar erst möglich, dass der Herr seine Kirche durch Joseph Smith hat dort 1830 wiederaufrichten lassen können (siehe hier). Heute profitiert die ganze Menschheit davon, auch du und ich. Welche Gedanken bewegen dich, wenn du an die geschichtliche Entwicklung Amerikas denkst?
freiheitsstatue
Freiheits-Statue in New York
(Bild: Quelle)

Dienstag, 14. Juni 2016

Gesetze nach der Art seiner eigenen Schlechtigkeit

König Mosia II warnt vor schlechten Herrschern (Mosia 29:21-22), denn: „... er führt Gesetze ein und macht sie unter seinem Volke kund, ja, Gesetze nach der Art seiner eigenen Schlechtigkeit; und wer auch immer seine Gesetze nicht befolgt, den lässt er vernichten; und wer auch immer sich gegen ihn auflehnt, gegen den sendet er seine Heere zum Kampf, und wenn er es vermag, so vernichtet er sie; und so verkehrt ein ungerechter König die Wege aller Rechtschaffenheit.“ (Mosia 29:23).
Erleben wir das nicht gerade auf unserem Kontinent? Da gibt es in einigen Ländern Herrscher, die Gesetze einbringen und verabschieden lassen, die ihnen mehr und mehr Macht verleihen, nach ihrem Gutdünken zu handeln und diejenigen zu verfolgen, die sich gegen ihre Auffassung, gegen diktatorische Machenschaften und für freie Meinungsäußerung aussprechen.
Gesetze nach der Art seiner eigenen Schlechtigkeit. Wieder einmal erkenne ich mit Schrecken, dass Menschen sich zu leicht blenden lassen. Umso wichtiger, dass wir das Handeln der Regierenden genau verfolgen und diejenigen, die sich zur Wahl stellen, besser kennenlernen müssen, bevor wir unsere Stimme für jemanden abgeben (Mosia 29:25), in der Hoffnung, dass die Mehrheit das Rechte wählt (Mosia 29:26). Ansonsten müssen wir damit rechnen, dass die Strafgerichte Gottes über uns kommen (Mosia 29:27). Was unternimmst du, um gerechte Menschen als Volksvertreter in die Parlamente zu wählen (Mosia 29:13), damit nicht solche Greuel über uns kommen (Mosia 29:24)?
regierung(Bild: Quelle)

Montag, 13. Juni 2016

Indem er den Arm der Barmherzigkeit zu denen ausstreckt, die ihr Vertrauen in ihn setzen

König Mosia II erklärt seinem Volk: „Aber siehe, er hat sie befreit, weil sie sich vor ihm gedemütigt haben; und weil sie mächtig zu ihm geschrien haben, hat er sie aus der Knechtschaft befreit; und so wirkt der Herr mit seiner Macht in allen Fällen unter den Menschenkindern, indem er den Arm der Barmherzigkeit zu denen ausstreckt, die ihr Vertrauen in ihn setzen.“ (Mosia 29:20).
Nicht nur Mitglieder des Volkes des nichtrechtschaffenen Königs Noa haben gegen Gott gesündigt, sondern wir alle sündigen (Römer 3:23), weil ein jeder Mensch hier und da bewusst gegen Gebote Gottes verstößt. Wenn wir uns durch Ungehorsam von Gott entfernen, begeben wir uns Knechtschaft, in die Knechtschaft der Sünde (Lehre und Bündnisse 84:51). Um daraus befreit werden zu können, müssen wir unser Fehlverhalten erkennen, uns vor dem Herrn demütigen - das bedeutet: unsere Abhängigkeit von Gott erkennen und uns belehrbar machen, unseren Ungehorsam bereuen, den Herrn und betroffene Menschen ernsthaft und aufrichtig um Vergebung bitten, demselben Fehlverhalten nicht wieder unterliegen - also Umkehr üben (Lehre und Bündnisse 19:4).
Indem er den Arm der Barmherzigkeit zu denen ausstreckt, die ihr Vertrauen in ihn setzen. Am Beispiel dieses Volkes lerne ich, wenn ich aufrichtig ernsthafte Umkehr übe, mein Vertrauen in den Herrn setze, wird er Mitleid und Mitgefühl mit mir haben, also Barmherzig zu mir sein, mir vergeben und mich aus der Knechtschaft Satans, in die ich mich begeben habe, befreien. Und dies aufgrund seines Sühnopfers (Lehre und Bündnisse 29:1). Was sind deine Empfindungen gegenüber demjenigen, der „...den Arm der Barmherzigkeit zu denen ausstreckt, die ihr Vertrauen in ihn setzen.“?
barm
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Sonntag, 12. Juni 2016

Ohne das Eingreifen ihres allweisen Schöpfers, und zwar wegen ihrer aufrichtigen Umkehr

Als König Mosia II seinem Volk die Nachteile der Monarchie erklärt (Mosia 29:16-18), macht er sein Volk auf folgenden Tatbestand aufmerksam: „Und ohne das Eingreifen ihres allweisen Schöpfers, und zwar wegen ihrer aufrichtigen Umkehr, hätten sie unweigerlich bis heute in Knechtschaft verbleiben müssen.“ (Mosia 29:19).
Sicherlich hast du schon sehr häufig Nachrichtenmeldungen folgender Art mitbekommen: „Dank dem beherzten und schnellen Eingreifen mehrerer Feuerwehrleute und des Sicherheitsdienstes bei einem Brand, der ... in einer Unterkunft am Kirchplatz in ... ausbrach, wurde Schlimmeres verhindert.“ Dank des Eingreifens dieser erfahrenen Helfer werden immer wieder Leben gerettet.
Ohne das Eingreifen ihres allweisen Schöpfers, und zwar wegen ihrer aufrichtigen Umkehr. Der Herr ließ es zunächst zu, dass das Volk, das durch den gottlosen König Noa dazu verleitet wurde, sich von ihm abzuwenden und seine Gebote zu missachten und zu übertreten (Mosia 11:2), in die Knechtschaft der Lamaniten zu gelangen (Mosia 11:21,23). Als sie sich dann allerdings wieder zum Herrn bekehrten und aufrichtige Umkehr übten (Mosia 11:25), griff der Herr zu dem von ihm für richtig befundenen Zeitpunkt ein und befreite es.
Ich lerne daraus, dass der Herr mich aus meinen Bedrängnissen befreit, in die ich eigenverschuldet gekommen bin, wenn ich aufrichtige Umkehr übe. Das aber zu einem Zeitpunkt, zu dem der `allweise Schöpfer´ der Meinung ist, dass ich das für meine Errettung Notwendige gelernt und verinnerlicht habe, und willens bin es auch anzuwenden. Ich kann mir dieser Hilfe des Herrn sicher sein, wie ich mir der Hilfe der Feuerwehrleute sicher sein kann, wenn ich mich in Lebensgefahr befinde und der Notruf bei ihr einging - im übertragenen Sinn sehe ich meine Umkehr als den Notruf an. Was bedeutet diese Erkenntnis für dich?
notruf(Bild: Quelle)

Samstag, 11. Juni 2016

Wieviel Übeltun wird doch durch einen schlechten König verursacht

In seinem Schreiben an sein Volk (Mosia 29:4) rät König Mosia II, aufgrund Schlechtigkeit vieler Menschen, davon ab, die Monarchie aufrechtzuerhalten (Mosia 29:16) und begründet dies so: „Denn siehe, wieviel Übeltun wird doch durch einen schlechten König verursacht, ja, und welch große Zerstörung!“ (Mosia 29:17).
Es gibt unterschiedliche Staatsformen mit Varianten und unterschiedlichen Regierungssystemen auf der Welt:
  • Monarchien
    Alleinherrschaft - heute eines Monarchen als Souverän.
  • Republiken
    Gegenstück zur Monarchie, geht oft mit Demokratie (Volksherrschaft) einher, das Gemeinwohl steht an erster Stelle.
  • Diktaturen
    Es regiert ein einzelner Diktator ohne freie Wahlen. Kommen illegitim an die Macht durch Sturz einer legitimen Staatsform.
Wieviel Übeltun wird doch durch einen schlechten König verursacht. Weil die Macht auf einen Menschen alleine konzentriert leicht Übeltun und Zerstörung begünstigt (siehe König Noa; Mosia 11:1-1529:18), schlägt König Mosia II seinem Volk vor, die Herrschaftsform der Monarchie aufzugeben und durch eine Richterherrschaft zu ersetzen. Sie sollen durch Stimmabgabe gute Menschen als Richter wählen (Mosia 29:25). Um die Möglichkeit der Berufung zu schaffen, soll ein dreigliedriges System von Richtern eingerichtet werden (Mosia 29:27-29). Fast ähnlich haben auch wir bei uns in der heutigen Bundesrepublik ein mehrstufiges Gerichtssystem: Amtsgericht, 1. Instanz Landgericht, 2. Instanz Oberlandesgericht, 3. Instanz Bundesgerichtshof.
Ich lerne daraus, dass wir als Bürger Augen und Ohren offen halten sollen, damit wir gute Menschen als unsere Volksvertreter in die Parlamente wählen, um nicht den Boden für Alleinherrscher zu bereiten. Wie gehst du mit deiner Verantwortung als Staatsbürger um (lies auch „Ein guter Staatsbürger sein“)?
staatsbürger(Bild: Quelle)

Freitag, 10. Juni 2016

Wenn es möglich wäre, dass ihr gerechte Männer zu Königen hättet

König Mosia II erklärt seinem Volk in dem Schreiben (Mosia 29:4) weiter: „Darum, wenn es möglich wäre, dass ihr gerechte Männer zu Königen hättet, die die Gesetze Gottes einsetzen und dieses Volk gemäß seinen Geboten richten würden, ja, wenn ihr Männer zu Königen haben könntet, die ebenso handeln würden, wie es mein Vater Benjamin für dieses Volk getan hat—ich sage euch, wenn dies immer der Fall sein könnte, dann wäre es ratsam, dass ihr immer Könige hättet, die über euch herrschen.“ (Mosia 29:13).
Wenn es möglich wäre, dass ihr gerechte Männer zu Königen hättet. In der Welt sind wir alle fehlbar, allein unser Herr und Erlöser Jesus Christus ist unfehlbar (Hebräer 9:14). Aus diesem Grund können wir nichts sehnlicher erwarten, als den Tag, da wir ihn, das erhabenste Wesen, das je auf dieser Erde geboren wurde, eines Tages als unseren `Herrn der Herren und König der Könige´ (1. Timotheus 6:14-15) haben dürfen. In diesen Genuss werden all diejenigen kommen, die an der `ersten Auferstehung´ hervorkommen werden (Mosia 15:21-26) und mit ihm zusammen im Millennium leben dürfen (Offenbarung 20:4-6Lehre und Bündnisse 29:11).
Gerne setze ich mich mit den Anforderungen auseinander, die zur ersten Auferstehung führen, und versuche sie mehr und mehr zu erfüllen. Nicht weil ich, wie beim Menschen üblich, bei den ersten sein will, sondern weil das der Sinn und Zweck unseres Daseins auf Erden ist (Mose 1:39Alma 34:32). Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du an die Herrschaft des Königs aller Könige denkst?
zweites kommenDas zweite Kommen Cristi, Beginn des Millenniums
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Donnerstag, 9. Juni 2016

Nun wäre es besser, der Mensch würde von Gott gerichtet als von Menschen

Im Zusammenhang mit der Neuordnung der Angelegenheiten seines Volkes (Mosia 29:11) sagte König Mosia II: „Nun wäre es besser, der Mensch würde von Gott gerichtet als von Menschen, denn die Richtersprüche Gottes sind immer gerecht, aber die Richtersprüche der Menschen sind nicht immer gerecht.“ (Mosia 29:12).
Nun wäre es besser, der Mensch würde von Gott gerichtet als von Menschen. Vor weltlichen Gerichten besteht eine ganz große Gefahr von Fehlurteilen. So gibt es eine Schätzung, dass jedes vierte Strafurteil ein Fehlurteil sei. Dabei liegt die größte Fehlerquelle in Irrtümern von Zeugen bei der Identifizierung Verdächtiger. Auch Falschgeständnisse sollen häufiger vorkommen. All diese und weitere menschliche Fehlerquellen sind bei dem Richter, vor den wir eines Tages alle treten müssen (Römer 14:102. Nephi 9:15), ausgeschlossen, denn all unsere Taten sind in `Büchern´ (Offenbarung 20:123. Nephi 27:23-26) und vor allem in unserem Gedächtnis lückenlos festgehalten (Mosia 2:38Römer 14:12). Darum wird das Urteil des Herren unanfechtbar sein.
Würde es das Sühnopfer Jesu nicht geben, würden wir alle aufgrund Gerechtigkeit verloren sein. So aber haben wir mithilfe der Umkehr die Möglichkeit Barmherzigkeit zu erfahren (Alma 34:16). Gerne übe ich meinen Glauben zur Umkehr aus, um nicht „dem ganzen Gesetz mit seinen Forderungen der Gerechtigkeit ausgesetzt“ zu sein, sondern Nutznießer des großen und ewigen Plans der Erlösung sein zu dürfen (Alma 34:16). Wie setzt du deinen Glauben ein?
the-last-judgement-john-scott-355306-galleryDas letzte Gericht, Wandgemälde von John Scott im Washington D.C. Temple
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Mittwoch, 8. Juni 2016

Sandte er hinaus ... zu allem Volk, denn er wollte wissen, wen sie zum König haben wollten

„Als nun Mosia dies getan hatte, sandte er hinaus in das ganze Land, zu allem Volk, denn er wollte wissen, wen sie zum König haben wollten. 2  Und es begab sich: Die Stimme des Volkes kam, nämlich: Wir wünschen, dass dein Sohn Aaron unser König und unser Herrscher sei.“ (Mosia 29:1-2).
Sandte er hinaus ... zu allem Volk, denn er wollte wissen, wen sie zum König haben wollten. Ein Monarch, in Zentralamerika, Mosia II, nutzt ca. 92 v. Chr. ein Instrument der `direkten Demokratie´, die Volksbefragung. Er bevorzugte also anstelle der Erbmonarchie das System der `Wahlmonarchie´. Auf diese Art wollte Mosia II mehrere, im weiteren Verlauf seines Schreibens an sein Volk (Mosia 29:4), aufgezählte Gefahren abwenden, u. a. Kriege und Streitigkeiten (Mosia 29:7). Nachdem allerdings diejenigen, die vom Volk vorgeschlagen wurden, ablehnten (Mosia 29:6), ermunterte er sein Volk weise und vorausschauend zu sein (Mosia 29:10) und schlug eine Umwandlung des Regierungssystems vor, nämlich von einer Monarchie hin zu einem Rechtsystem mit Richtern (Mosia 29:11,28-29).
Frieden kann nur herrschen, wenn allgemein anerkannte Regeln aufgestellt werden, die auch eingehalten werden. In unserem politischen System sind diese im Grundgesetz und darauf aufbauenden Gesetzeswerken festgelegt. Sollten Regeln nicht eingehalten werden, können wir die Einhaltung über unterschiedlich zuständige Gerichte einfordern (Verfassungsgerichte, Verwaltungsgerichte, Finanzhöfe, Arbeitsgerichte, Sozialgerichte, Straf- und Zivilgerichte, mit der Möglichkeit der Berufung bzw. Revision bei der nächsthöheren Instanz). Jeder von uns trägt durch Beachtung der Regeln zum Frieden bei. Ich bin glücklich, dass ich in einem Staat leben darf, in dem sich das Grundgesetz an den Regeln Gottes orientiert. Vergleiche doch mal das weltliche Rechtssystem mit dem Rechtssystem im Reich Gottes auf Erden mit Bischöfen als allgemeine Richter in Israel (Lehre und Bündnisse 107:72,74) und nächsthöheren Berufungsinstanzen (mehr lies hier: „Die Hirten Israels“)?
richterDer Bischof als allgemeiner Richter in Israel
(Bild: Quelle)