Mittwoch, 30. Dezember 2015

Wir haben eine Anklage gegen dich gefunden

Drei Tage hatte König Noa mit seinen falschen Priestern beraten, um herauszufinden, wessen sie Abinadi beschuldigen könnten (Mosia 17:6). Danach ließ er ihn aus dem Gefängnis vor sich bringen: „Und er sprach zu ihm: Abinadi, wir haben eine Anklage gegen dich gefunden, und du verdienst den Tod. 8  Denn du hast gesagt, Gott selbst werde unter die Menschenkinder herabkommen; und aus diesem Grund sollst du nun hingerichtet werden, wenn du nicht alle Worte widerrufst, mit denen du Schlechtes in bezug auf mich und mein Volk gesprochen hast.“ (Mosia 17:7-8).
Dieses Ereignis erinnert mich stark daran, wie die Juden krampfhaft nach einem Anlass suchten Jesus töten zu können. Jesus wurde nach dem Matthäusevangelium ergriffen und vor den Hohepriester Kajaphas (amtierender Hohepriester von 18-36 n. Chr.), die Schriftgelehrten und Ältesten, gebracht. In den anderen Evangelien lesen wir, dass sie ihn vor Hannas brachten und der ihn dann zu Kajaphas bringen ließ (Johannes 18:24). Dies rührt daher, dass die Römer den eigentlichen Hohepriester Hannas abgesetzt hatten und eigenmächtig seinen Schwiegersohn Kajafas einsetzten. Dessen ungeachtet suchten sie zusammen nach falschen Zeugen, fanden aber nichts, womit sie ihn hätten anklagen können. Auf das, was sie vorbrachten verteidigte Christus sich nicht. Daraufhin fragte ihn Kajaphas, ob er der Sohn Gottes sei, was dieser indirekt bejahte. Endlich hatten sie ihrer Meinung nach, dem jüdischen Gesetz entsprechend, einen Anklagepunkt, auf den die Todesstrafe steht: Gotteslästerung (Matthäus 26:57-66). Sie schleiften Christus somit vor Pontius Pilatus, den Stadthalter des römischen Kaisers Tiberius in den Provinzen Judäa und Samaria, und klagten ihn an, wo er letztendlich zum Tode verurteilt wurde (Matthäus 27:22).
Wir haben eine Anklage gegen dich gefunden. Wie häufig kommt es vor, dass man jemanden eines Vergehens anklagt, dessen er nicht schuldig ist und somit sein Ruf unwiederbringlich geschädigt wird. Wie leicht lässt man sich in einer ganzen Gruppe dazu hinreißen, jemanden, den man nicht leiden kann, oder der einem beruflich im Wege steht, zu mobben, psychisch zu terrorisieren, mit der Absicht ihn in Verruf zu bringen, leichtfertig in Kauf nehmend, ihm bleibenden Schaden zuzufügen. Da mache ich nicht mit, ich stelle mich offen dagegen, auch wenn es vielleicht zunächst nur den Anschein eines Spaßes haben sollte. Wie verhältst du dich in solchen Fällen?
mobbing
Mobbing bezeichnete ursprünglich ein Verteidigungsverhalten bei Tieren (Quelle)

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