„Da tat Petrus den Mund auf und sagte: „Nun erkenne ich in Wahrheit, daß Gott nicht die Person ansieht, (vgl. 1. Sam. 16,7), 35 sondern daß in jedem Volk der, welcher ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm angenehm (oder: für ihn zur Annahme geeignet) ist.” (Apostelgeschichte 10:34-35).
In der Apostelgeschichte 10:24-48, wird die Begebenheit des Treffens zwischen Petrus und dem Heiden Kornelius fortgesetzt.
Kornelius, ein römischer Hauptmann, wird von einem Engel Gottes besucht, der ihm sagt, er solle Petrus rufen. Kornelius gehorcht und schickt einige seiner Diener, um Petrus zu suchen. In der Zwischenzeit hat Petrus eine Vision, in der ihm eine Leinwand mit einer Vielzahl von Tieren gezeigt wird, die nach jüdischem Gesetz als unrein gelten. Eine Stimme ermutigt Petrus, zu essen, aber Petrus weigert sich und sagt, dass er nie etwas Unreines gegessen hat.
Während Petrus noch über die Vision nachdenkt, kommen die drei Diener von Kornelius an und bitten ihn, mit ihnen zu gehen. Petrus erkennt, dass Gott ihm gezeigt hat, dass er keine Person als unrein betrachten sollte, und er geht am nächsten Morgen mit den Dienern zu Kornelius' Haus, nachdem sie bei ihm übernachtet hatten.
Als Petrus nach einer Tagesreise bei Kornelius ankommt, findet er eine große Versammlung von nichtjüdischen Menschen, die auf ihn warten. Kornelius erzählt Petrus von seiner Vision und dass er glaubt, dass Gott Petrus zu ihnen geschickt hat, um ihnen das Evangelium zu verkünden.
Petrus beginnt dann zu predigen und erklärt, dass er nun erkennt, dass Gott keine Unterscheidung zwischen Juden und Nichtjuden macht. Er verkündet das Evangelium von Jesus Christus und dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden und das ewige Leben durch seinen Namen empfangen kann.
Während Petrus noch spricht, kommt der Heilige Geist auf alle Anwesenden, einschließlich der Nichtjuden, die das Wort hörten, und sie konnten in Zungen reden. Petrus und die mit ihm gereisten Juden sind erstaunt und erkennen, dass Gott auch die Heiden angenommen hat.
Petrus entscheidet sich daraufhin, Kornelius und seine Hausgenossen zu taufen. Er bleibt einige Tage bei ihnen, bevor er nach Jerusalem zurückkehrt.
Diese Geschichte in der Apostelgeschichte zeigt, wie Gott Petrus und Kornelius zusammenführt und dass das Evangelium für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, offen ist. Es markiert einen wichtigen Wendepunkt in der frühen Kirchengeschichte, da es zeigt, dass das Heil nicht auf das jüdische Volk beschränkt ist, sondern auch den Nichtjuden zugänglich gemacht wird.
Ich lerne:
- Offenheit gegenüber anderen: Petrus musste seine vorherigen Vorurteile überwinden und erkennen, dass das Evangelium für alle Menschen gilt, unabhängig von ihrer Herkunft (siehe auch 2. Nephi 26:33). Wir sollten ebenfalls offen sein und andere Menschen ohne Vorurteile oder vorgefasste Meinungen behandeln. Jeder verdient Respekt und die Möglichkeit, gehört zu werden.
- Gottes Führung erkennen: Petrus erkannte, dass die Vision und die Umstände, die ihn zu Kornelius führten, von Gott kamen. Wir sollten uns bewusst sein, dass Gott manchmal durch unerwartete Wege und Umstände zu uns spricht oder uns zu bestimmten Handlungen führt. Es ist wichtig, unsere Augen und Herzen offenzuhalten, um seine Führung zu erkennen.
- Bereitschaft zur Veränderung: Petrus musste seine Denkweise und Überzeugungen überdenken und bereit sein, sich an neue Umstände und Erkenntnisse anzupassen. Ähnlich sollten wir bereit sein, unsere Meinungen und Ansichten zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern, wenn wir neue Erkenntnisse gewinnen oder eine Situation dies erfordert. Wir erleben auch heute in der wiederhergestellten Kirche des Herrn diese starken Veränderungen. Nicht in der Lehre, aber in der Struktur, wie Petrus es erleben durfte. Nehmen wir daran Anstoß? Lies gerne: “99 announcements and changes in the Church since President Nelson became Prophet 5 years ago”.
- Das Evangelium teilen: Petrus nutzte die Gelegenheit, das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden. Wir können von seinem Beispiel lernen, dass es wichtig ist, unsere Glaubenserfahrungen und die Wahrheit des Evangeliums mit anderen zu teilen. Wir sollten mutig sein und Möglichkeiten suchen, anderen von Gottes Liebe und Erlösung durch Jesus Christus zu erzählen. Hol dir gerne Anregungen aus dieser Anleitung: “Verkündet mein Evangelium”
- Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes erkennen: Die Geschichte betont, dass der Heilige Geist auf die Menschen kam, als sie das Wort hörten. Das erinnert uns daran, dass der Heilige Geist aktiv ist und in unseren Herzen wirkt, wenn wir uns dem Evangelium öffnen. Wir sollten uns bewusst sein, dass es nicht allein auf unsere Fähigkeiten oder Bemühungen ankommt, sondern auf die Kraft und Führung des Heiligen Geistes.
- Taufe und Hingabe: Petrus taufte Kornelius und seine Hausgenossen als Zeichen ihres Glaubens und ihrer Hingabe an Jesus Christus. Die Taufe symbolisiert unsere Entscheidung, Jesus nachzufolgen und uns ihm ganz hinzugeben. Es erinnert uns daran, dass unser Glaube nicht nur theoretisch oder privat sein sollte, sondern dass wir aktiv Schritte unternehmen sollten, um unseren Glauben zu bekennen und unser Leben nach den Lehren Jesu auszurichten.
Diese Lektionen können uns helfen, ein offenes Herz zu haben, uns von Gottes Führung leiten zu lassen, Veränderungen anzunehmen, das Evangelium zu teilen, die Wirkung des Heiligen Geistes anzuerkennen und unsere Hingabe an Jesus Christus auszudrücken.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?
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