Freitag, 14. Juli 2023

Du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden

 

Ananias segnet Saulus 
(Bild Quelle)

„Da machte sich Ananias auf den Weg, ging in das Haus und legte ihm die Hände auf mit den Worten: „Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist: du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden.” (Apostelgeschichte 9:17). 

Die Apostelgeschichte 9:1-19 erzählt die Bekehrung des Saulus von Tarsus, der später als Paulus bekannt wurde. 

Die Geschichte beginnt damit, dass Saulus *) immer noch wütend und voller Drohungen gegen die Jünger des Herrn ist. Er bittet den Hohepriester um Briefe an die Synagogen in Damaskus **), um die Anhänger von Jesus, die er dort findet, festzunehmen und gefesselt nach Jerusalem zu bringen. 

  • *) Saulus war ein Schüler von Gamaliel und ein Pharisäer. Gamaliel war ein pharisäischer Rabbi und ein bedeutender Repräsentant der Hillel-Schule. Saulus wusste viel über Gott, aber er kannte ihn nicht. Das ermuntert uns, Gott und seinen Eingeborenen durch gebeterfülltes Schriftstudium kennenzulernen
    **) Damaskus wird oft als eine der ältesten kontinuierlich besiedelten Städte der Welt bezeichnet. Die Geschichte der Stadt reicht über 5.000 Jahre zurück und sie war ein bedeutendes politisches, kulturelles und religiöses Zentrum in verschiedenen Epochen. Damaskus hat eine lange Geschichte der kulturellen Vielfalt und des Zusammenlebens verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen. Die Stadt war einst ein wichtiger Knotenpunkt entlang der historischen Handelswege und zog Menschen aus verschiedenen Regionen und Kulturen an. 
    Sie wird als eine bedeutende Stadt in den Tagen Abrahams erwähnt (Genesis 14:15; 15:2). Josephus spricht davon, dass sie von Uz dem Enkel Sems gegründet wurde. Sie wird nicht wieder in der Schrift erwähnt, bis zur Zeit Davids. Sie war die Hauptstadt von Syrien (Jesaja 7:8). 

Während Saulus von Jerusalem aus auf dem Weg nach Damaskus ist (etwa eine einwöchige Wanderung, er hat also viel Zeit über das Ereignis mit Stephanus und der Christenverfolgung nachzudenken), kommt plötzlich ein helles Licht vom Himmel, das ihn zu Boden wirft. Er hört eine Stimme, die fragt: "Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?" Saulus fragt, wer spricht, und die Stimme antwortet: "Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt, dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst." (Apostelgeschichte 9:4-6).
Beachte: In der King-James-Version lautet der Vers maschinell übersetzt: “Und er zitterte und war erstaunt und sagte: Herr, was soll ich tun? Und der Herr sprach zu ihm: Mache dich auf und geh in die Stadt, dann wird dir gesagt, was du tun sollst.” (Hervorhebung hinzugefügt). Dies ermuntert uns, den Herrn zu fragen, was er wünscht, was wir tun sollen. Auch Vers 7 wird von Joseph Smith korrigiert (maschinell übersetzt): “Und die mit ihm unterwegs waren, sahen tatsächlich das Licht und fürchteten sich; aber sie hörten nicht die Stimme dessen, der zu ihm redete." (Hervorhebung hinzugefügt), also genau umgekehrt zu der uns bekannten Version, wo es heißt, dass sie die Stimme hörten, aber nichts sahen (Apostelgeschichte   9:7). Die Botschaft war wohl nur für Saulus gedacht. 

Saulus steht auf, aber er ist blind und muss von seinen Begleitern nach Damaskus geführt werden. Dort verbringt er noch drei Tage in Blindheit – Zeit zur gründlichen Selbstreflexion? Währenddessen erhält ein gläubiger Jünger Jesu, Ananias (auch Hananias) aus Damaskus, eine Botschaft vom Herrn, der ihm sagt, zu Saulus zu gehen und ihm die Hände aufzulegen, damit er wieder sehen kann. Er würde ihn in der sogenannten `geraden Straße´ ***) finden.
Beachte: Saulus sah den Herrn, erkannte ihn aber nicht (Vers 5), während Ananias ihn sofort erkannte (Vers 10). 

  • ***) Es gibt keine weiteren spezifischen Informationen in der Bibel über die genaue Lage oder Details dieser etwa ein bis zwei Kilometer langen  "geraden Straße" in Damaskus. Es wird angenommen, dass es sich um eine bekannte Straße oder eine Hauptstraße handelte, die als Orientierungspunkt für Ananias diente, um Saulus' Aufenthaltsort zu finden. 

Ananias hat jedoch Bedenken, denn er kennt Saulus als jemanden, der den Jüngern Schaden zugefügt hat. Aber der Herr versichert Ananias, dass Saulus ein auserwähltes Werkzeug ist, um seinen Namen zu Nationen, Königen und den Söhnen Israels zu tragen (Vers 15). Er ist ein gläubiger Jude, ein Pharisäer, der ein sehr tiefes Verständnis der Schriften hat, er ist des Hebräischen, Aramäischen und Griechischen mächtig, energisch und furchtlos, bereit Dinge zu tun, die andere nicht tun würden.
Beachte: Der Herr gedenkt nicht unserer Vergangenheit, sondern was wir zukünftig für ihn tun werden. 

Ananias gehorcht und geht zu Saulus. Er legt ihm die Hände auf und sagt: `Bruder Saul, der Herr Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist, hat mich gesandt, damit du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst.´ (Apostelgeschichte 9:17). 

Sofort fielen Schuppen von Saulus' Augen und er konnte wieder sehen. Er ließ sich taufen und nahm Nahrung zu sich, um wieder zu Kräften zu kommen. Von diesem Moment an (sogleich) begann Saulus, der einstige Verfolger der Christen, als Paulus ****) das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden (Vers 20). 

  • ****) Es wird vermutet, dass die Namensänderung von Saulus zu Paulus eine bewusste Entscheidung war, um seine neue Identität als Apostel der Christenheit zu reflektieren. Der Name "Saulus" hat hebräische Wurzeln und war vermutlich sein jüdischer Name. "Paulus" hingegen hat lateinische Wurzeln und war ein gebräuchlicher Name in der griechisch-römischen Welt. 
    Die Wahl des Namens "Paulus" könnte auch darauf hindeuten, dass Saulus seine Identität als römischer Bürger und sein Missionswerk unter den nicht-jüdischen Völkern betonen wollte. Durch die Annahme des Namens Paulus könnte er sich besser in der griechisch-römischen Kultur und Sprache ausdrücken und seine Botschaft den Menschen in dieser Region besser vermitteln. 

Insgesamt zeigt diese Passage die dramatische Veränderung im Leben des Saulus, der von einem Feind der Christen zu einem Jünger und Apostel Jesu Christi wurde. Seine Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus war ein radikaler Wendepunkt in seinem Leben und markierte den Anfang seiner missionarischen Reisen und seines Dienstes für das Reich Gottes. 

Ich lerne: 

  1. Gottes Gnade und Vergebung: Die Geschichte zeigt, dass selbst jemand, der gegen Gott und seine Anhänger gekämpft hat, die Möglichkeit hat, Gnade, Vergebung und eine neue Chance zu erhalten. Es ist nie zu spät, um sich zu ändern und eine Beziehung zu Gott aufzubauen. 
  2. Offenheit für Veränderung: Saulus war bereit, seine bisherige Überzeugung und Verfolgung der Christen aufzugeben, als er erkannte, dass er im Unrecht war. Es ist wichtig, offen für Veränderungen zu sein und bereit zu sein, unsere Ansichten und Handlungen zu überdenken, wenn wir erkennen, dass sie nicht im Einklang mit Gottes Willen stehen. 
  3. Gottes Berufung erkennen: Die Geschichte zeigt, dass Gott einen spezifischen Plan für jeden von uns hat. Saulus wurde von Gott berufen, das Evangelium zu verkünden und wurde später zu einem der größten Apostel der Kirchengeschichte. Wir sollten danach streben, Gottes Berufung für unser Leben zu erkennen und unsere Talente und Fähigkeiten für seinen Dienst einzusetzen. 
  4. Gemeinschaft und Unterstützung: Ananias spielte eine wichtige Rolle in Saulus' Bekehrung, indem er zu ihm ging, ihn unterstützte und ihm half. Es ist wichtig, eine unterstützende Gemeinschaft um sich zu haben, die uns in unserem Glauben stärkt, ermutigt und uns auf unserem geistlichen Weg begleitet. 
  5. Vertrauen und Gehorsam: Sowohl Saulus als auch Ananias zeigten Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gottes Anweisungen. Wir können von ihnen lernen, Gott zu vertrauen und auf seine Führung zu hören, auch wenn es manchmal herausfordernd sein kann. 
  6. Transformation durch den Heiligen Geist: Saulus' Bekehrung wurde durch die Kraft des Heiligen Geistes ermöglicht. Es ist der Heilige Geist, der uns transformiert, erneuert und befähigt, ein Leben im Einklang mit Gottes Willen zu führen. Wir sollten uns danach sehnen, vom Heiligen Geist erfüllt zu werden und uns von ihm leiten zu lassen. 

Diese Lektionen können uns helfen, unseren eigenen Glauben zu vertiefen, uns für Gottes Wirken in unserem Leben zu öffnen und uns auf den Weg der Nachfolge zu begeben. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

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