„Dann führten sie ihn zur Kreuzigung (aus der Stadt) hinaus 21 und zwangen einen Vorübergehenden, Simon aus Cyrene, der vom Felde kam, den Vater Alexanders und des Rufus, ihm das Kreuz zu tragen.” (Markus 15:20b-21).
Matthäus 27:27-31, Lukas 23:26-33 und Markus 15:16-32 beschreiben alle den Moment, in dem Jesus zum Kreuz geführt und gekreuzigt wird.
- Ähnlichkeiten:
- Alle drei Evangelien erwähnen, dass Jesus von den Soldaten zum Ort der Kreuzigung geführt wird.
- Sie betonen, dass Jesus von den Soldaten verspottet und verhöhnt wird.
- In allen drei Berichten wird Jesus von den Soldaten mit einer Dornenkrone gekrönt.
- Alle Evangelisten erwähnen, dass Jesus von den Soldaten geschlagen wird.
- Unterschiede:
- Matthäus und Markus erwähnen, dass die Soldaten Jesus mit einem Purpurmantel bekleiden, um ihn zu verspotten, während Lukas dies nicht erwähnt.
- Markus und Lukas erwähnen Simon von Cyrene, der den Querbalken des Kreuzes für Jesus trägt, während Matthäus diesen Aspekt nicht erwähnt.
Simon von Cyrene, der Vater von Alexander und Rufus, wurde von den Soldaten gezwungen, das Kreuz Jesu zu tragen, wahrscheinlich aus praktischen Gründen. Nach den Berichten in Markus 15:21 und Lukas 23:26, war Jesus bereits geschwächt und konnte das Kreuz möglicherweise nicht mehr alleine tragen. Das Tragen des Kreuzes war eine schwere Last, und die Soldaten entschieden wahrscheinlich, dass Simon von Cyrene, der zufällig vorbeiging, ihnen bei dieser Aufgabe behilflich sein sollte.
Simon von Cyrene war wahrscheinlich ein jüdischer Mann aus dem Norden Afrikas, der zu dieser Zeit möglicherweise mit seinen Söhnen als Pilger nach Jerusalem gekommen war. Er wurde von den Soldaten ergriffen und gezwungen, das Kreuz zu tragen, während Jesus weiterhin seinem Weg zur Kreuzigung folgte. Dieses Ereignis betont möglicherweise auch symbolisch die Idee, dass Jesus die Last unserer Sünden trägt und dass andere dazu aufgerufen sind, ihn auf seinem Weg zu begleiten, ihm nachzufolgen, und anderen helfen, ihre Lasten zu erleichtern.Es ist wichtig zu beachten, dass die Evangelien keine detaillierten Gründe für die Wahl von Simon von Cyrene nennen. Es wird jedoch angenommen, dass dies aufgrund der Umstände und der Notwendigkeit geschah, das Kreuz zur Hinrichtungsstätte zu bringen.
Die explizite Erwähnung von Simon von Cyrene und seiner Söhne Alexander und Rufus in den Evangelien, insbesondere in Markus 15:21, kann verschiedene Gründe haben:
- Historische Genauigkeit: Die Erwähnung könnte darauf hindeuten, dass sie zu den ersten Christen gehörten oder zumindest in der Gemeinde bekannt waren. Es könnte ein Detail sein, das den Zeitgenossen der Evangelisten vertraut war und zur Authentizität der Berichte beitrug.
- Zeugnis: Die Erwähnung könnte als Zeugnis dafür dienen, dass sie Zeugen der Ereignisse waren und möglicherweise selbst eine Rolle in der frühchristlichen Gemeinde spielten. Dies könnte als Unterstützung für die Glaubwürdigkeit und Historizität der Berichte dienen.
- Identifikation: Die spezifische Erwähnung könnte dazu dienen, ihn als Person von Bedeutung oder als Identifikationspunkt für die damaligen Leser oder Zuhörer zu kennzeichnen. Es könnte auch dazu dienen, eine Verbindung zu späteren Ereignissen oder Personen herzustellen.
- Tradition und Überlieferung: Es wird vermutet, dass die Erwähnung auf eine mündliche Tradition oder Überlieferung zurückgeht, die in der frühchristlichen Gemeinde bekannt war. Es könnte als weiteres Detail in den Berichten über die Kreuzigung Jesu überliefert worden sein.
- Lukas erwähnt, dass eine große Menschenmenge Jesus begleitet, während die anderen Evangelisten dies nicht betonen.
- Markus und Lukas betonen die Reaktion der Zuschauer, die Jesus verspotten und ihn auffordern, sich selbst zu retten, während Matthäus dies nicht so stark betont.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Evangelisten unterschiedliche Schwerpunkte und Perspektiven haben, auch wenn sie über dasselbe Ereignis berichten. Dennoch gibt es viele Ähnlichkeiten in den Beschreibungen der Ereignisse, was auf ihre gemeinsame Quelle und das allgemeine Verständnis der Ereignisse hinweist.
Ich lerne:
- Demut: Die Demut Jesu während seiner Kreuzigung ist ein Beispiel dafür, wie man in schwierigen Zeiten demütig bleiben kann. Es erinnert uns daran, dass wir auch in schwierigen Situationen bescheiden bleiben sollten und nicht unseren Stolz oder unsere Eitelkeit über andere stellen sollten.
- Standhaftigkeit: Jesus blieb standhaft in seinem Auftrag und ertrug Leiden und Verachtung. Diese Passagen können uns dazu ermutigen, in unserem Glauben und unseren Überzeugungen standhaft zu bleiben, selbst wenn wir mit Widerständen, Spott oder Schwierigkeiten konfrontiert sind.
- Vergebung: Trotz der Grausamkeit und des Unrechts, das Jesus widerfuhr, betete er für seine Peiniger und bat Gott, ihnen zu vergeben. Dies lehrt uns die Bedeutung der Vergebung und ermutigt uns, auch in schwierigen Situationen anderen zu vergeben und nach Frieden zu suchen.
- Mitgefühl: In diesen Passagen sehen wir, dass Simon von Cyrene Jesus beim Tragen des Kreuzes half – die einzige Situation, in der Jesus sich helfen ließ; ansonsten tat Jesus alles für die Menschen. Dies erinnert uns daran, anderen in Zeiten der Not und des Leidens beizustehen und Mitgefühl zu zeigen. Es ermutigt uns, unsere Lasten miteinander zu teilen und uns um das Wohlergehen anderer zu kümmern, aber auch uns selber helfen zu lassen.
- Mut zum Zeugnis: Die Reaktion der Zuschauer, die Jesus verspotteten, kann uns daran erinnern, dass das Bekenntnis zum Glauben nicht immer auf positive Resonanz stoßen wird. Dennoch sollten wir mutig und beständig in unserem Zeugnis sein, selbst wenn wir auf Ablehnung oder Spott stoßen.
Diese Lehren sind nicht abschließend, und jeder kann verschiedene persönliche Erkenntnisse und Anwendungen aus diesen Passagen ziehen. Es ist wichtig, sie im Kontext des gesamten Evangeliums und der Botschaft Jesu zu betrachten.
Welche Lehren ziehst du für dich aus diesen Passagen?
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