Montag, 6. März 2023

Wie ist’s nur möglich, dass er mit den Zöllnern und Sündern isst und trinkt?

 

(Bild: Quelle)

Als nun die Schriftgelehrten, die zu den Pharisäern gehörten, ihn mit den Zöllnern und Sündern zusammen essen sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: „Wie (ist’s nur möglich), daß er mit den Zöllnern und Sündern ißt und trinkt?” (Markus 2:16). 

Wie ist’s nur möglich, dass er mit den Zöllnern und Sündern isst und trinkt? Die beiden Episoden, die Heilung eines Gelähmten, die in einem rappelvollen Haus in dem Jesus gerade seine Besucher unterwies, stattfand, und die Berufung eines Zöllners zu einem Nachfolger des Herrn, haben etwas Gemeinsames. In beiden Episoden haben wir es mit dem Thema Sündenvergebung zu tun. 

  • In Matthäus 9:1-8 und Markus 2:1-12 wird die Heilung eines Gelähmten beschrieben, wobei Markus etwas detaillierter berichtet. Diese Heilung wurde schon im Blog „Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!” behandelt. Heute möchte ich insbesondere darauf hinweisen, dass nur Jesus die Macht hat Sünden zu vergeben. Warum? Weil nur er für die Sünden aller Menschen gesühnt hat (Mosia 3:11,16). Das Besondere Seiner Art der Heilung, sie ist ganzheitlich. Er heilt immer von innen nach außen. Zuerst hat er den geistigen Körper geheilt, „Mein Sohn, deine Sünden sind (dir) vergeben!”, und erst danach den physischen: „Stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim in dein Haus!” (Markus 2:5,10-11). Ich lerne, `Geist kommt vor Körper´; wie der Herr den Pharisäer zurechtwies: „Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein.” (Matthäus 23:26). 
  • Nach dieser Heilung ging Jesus wieder an den See. Dabei kam er an einer von dem Zöllner Levi besetzten Zollstation vorbei. Ihn, diesen Zöllner nun berief Jesus als einen seiner Jünger, sogar als Apostel, Seinen `Sendboten´ (Markus 2:13-14; Matthäus 10:3). Diese Begebenheit hatte ich auch schon im Blog Sah einen Zöllner namens Levi” behandelt. Hier will ich nochmals herausstellen, welchen verhassten Stellenwert Zöllner bei den Juden hatten. In ihren Schriften werden sie in einem Atemzug mit `Sündern´ genannt. Sie durften keine Zeugen oder Richter sein. Sogar Jesus benutzte den `Zöllner´ zur Illustrierung eines Verachteten (Matthäus 18:17). Der griechische Dichter Theokrit wurde gefragt: 'Was sind die schlimmsten wilden Tiere?', er antwortete: 'Auf den Bergen, Bären und Löwen; In der Stadt, Zöllner´. Die Juden hatten ein Sprichwort: `Nimm keine Frau aus einer Familie, wo es ein Zöllner gibt, sie sind alle Zöllner.' Levi war bekannt, dass er Wucherpreise verlangte und Bestechungsgelder annahm. Nur im Matthäusevangelium wird der Zöllner `Matthäus´ genannt mit der Bedeutung "Geschenk Gottes". Markus und Lukas nennen ihn `Levi´ vor der Bekehrung, und Matthäus nach seiner Bekehrung. Möglicherweise gab Jesus ihm einen neuen Namen mit seiner neuen Berufung, wie er es mit Simon Petrus und anderen Bundesjüngern tat. Nun nimmt Jesus auch noch seine Einladung mit anderen Sündern zu einem Festmahl in seinem Haus an. Im ersten Jahrhundert aß man in Galiläa mit den Händen und tauchte zusammen in der gleichen Schüssel ein und teilte dabei natürlich auch seine Keime. Aus diesem Grund war Essen mit "sauberen" Menschen (nur israelitische Männer) äußerst wichtig. Mit jemandem zu essen, wurde als Bund mit ihm angesehen, da man Essen, Raum, Gespräche und Werte teilte. Der Herr beachtete diese Kultur nicht, denn er ist insbesondere gekommen, die Kranken zu heilen (Matthäus 9:12).  

Ich lerne, Jesus ist kein Anseher der Person (Römer 2:11). Er kennt einen jeden von uns und weiß, wer wir sind und werden können, auf Letzteres kommt es ihm an. Ich muss daran denken, dass ich mit dem Herrn zusammen jeden Sonntag am Tisch esse, indem ich als Sünder am Abendmahl teilnehme (Matthäus 9:10). Und was hat es noch mit dem `neuen Wein´ und den `alten Schläuchen´ auf sich (Matthäus 9:16-17)? Neuer Wein wurde in Tierhäuten aufbewahrt, da das flexible Leder sich für die Fermentation weiten kann. Das `neue Gesetz Christi´ ist symbolisch der neue Wein und muss mit einem flexiblen, weichen, Herzen aufgenommen werden. 

Wann ist es dir schon mal passiert, dass du eine Person aufgrund ihres Ansehens in der Bevölkerung falsch eingeschätzt hast? 

findechristus.org

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