„Als es dann Abend geworden war, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch; 21 und während des Essens sagte er: `Wahrlich ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern (= verraten)!´“ (Mathäus 26:20-21).
Wahrlich ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern. Die meisten dürften den Hintergrund dieser Aussage kennen. Welche Situation haben wir? Wir befinden uns im Paschafest. Die Jünger hatten den Saal dafür vorbereitet und nun saßen die Zwölf mit dem Herrn zu Tisch. Vorher hatte sich einer der Zwölf dazu hinreißen lassen, für dreißig Silberstücke, seinen Meister an die Leute des Hohen Rates auszuliefern. Dies war Jesus natürlich bekannt. Und so saßen sie bei dem Abend-Mahl zusammen, und Jesus sprach das obige Zitat, nämlich, dass einer aus ihrer Runde, ihn (an eine von den Hohen Priestern zusammengestellte große Schar von Männern, mit Knüppeln bewaffnet), verraten würde.
Ich stelle mir vor, dass ich etwas Ähnliches bei einer Ratssitzung erleben würde und frage mich, ob ich bei einer solchen Aussage nicht gleich denken würde: "Das wird sicherlich meinen gegenüber sitzenden Mitbruder betreffen. Der hat sich schon seit geraumer Zeit verdächtig verhalten. Oder war es vielleicht doch der neben mir sitzende?" Ich denke, ich würde zunächst diese Aussage auf all die anderen beziehen. Aber, ich lerne, nicht so seine Zwölf. Was wird uns über sie berichtet? Sie wurden zunächst einmal tief betrübt. Dann fragten sie ihn, „… einer nach dem andern: `Ich bin es doch nicht etwa, Herr?´” (Matthäus 26:22). Ich muss mir eine ganz große Scheibe abschneiden. Wie heißt so ein flapsiger Ausspruch: „Keiner denkt an mich, nur ich“. Hier in diesem Fall wohl vorbildhaft von den Jüngern eingehalten. Sie haben nicht zunächst an den anderen gedacht, dass er den Verrat begehen würde, sondern fragten, ein jeder für sich ihren geliebten Herrn, ob er es etwa sein würde.
An wen würdest du in dieser Situation als Erstes denken?
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