Geheimnisse für sich behalten ist eine Sache für sich. Sollte man es selber gar nicht kennen, tut man gerne so, als wenn man es kennen würde. Allzu gerne möchte man doch mit Wissen glänzen, das andere noch nicht haben, und kommt sich dabei sehr gescheit vor. Man fühlt sich dann einfach besser. Wie heißt es doch bei dem römischen Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.): „Alles Unbekannte gilt für groß.“
Es genügt mir, nur zu sagen, dass sie zu einem weisen Zweck bewahrt sind. Ich denke, hierin zeigt sich die Größe eines Menschen, wenn er dazu steht, was er nicht weiß und dies, wie Alma der Jüngere bekennt: „Nun sind diese Geheimnisse mir noch nicht völlig kundgetan worden; darum werde ich davon absehen.“ darüber zu reden, anstatt irgendwelche nicht belegbaren Vermutungen als wahr hinzustellen. So könnte es einem dann so ergehen wie dem Rumpelstilzchen in Grimms Märchen: Dieses kleine Männchen hatte für die schöne Müllerstochter aus Stroh Gold gesponnen und dafür beim dritten Mal von ihr ihren ersten Sohn verlangt, außer sie würde seinen Namen erraten. Doch durch seinen Tanz und Gesang um ein Feuer herum verriet er selber sein Geheimnis: „Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind; ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!“ Das Ende vom Lied: Rumpelstilzchen zerreißt sich vor Wut selbst mit den Worten: „Das hat dir der Teufel gesagt!“ Mit Gottes Geheimnissen sieht es nun so aus: Er lässt sie durch Offenbarung nur diejenigen erkennen, die seinem Evangelium gehorchen (Matthäus 13:10-11). Ich lerne also, dass ich dem Herrn gehorchen und ihn bitten muss, um „... die Geheimnisse und das Friedfertige erkennen ...“ zu können (Lehre und Bündnisse 42:61,65). Was stellst du an, um die Geheimnisse Gottes zu erfahren?
(Bild: Quelle)
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