Weiter führt der Missionar Ammon gegenüber seinen Mitarbeitern aus: „Wer hätte denn meinen dürfen, dass unser Gott so barmherzig sein würde, uns aus unserem furchtbaren, sündigen und verunreinigten Zustand zu reißen? 18 Siehe, wir sind sogar mit Grimm hingegangen, mit mächtigen Drohungen, seine Kirche zu vernichten. 19 O warum hat er uns dann nicht einer furchtbaren Vernichtung überantwortet, ja, warum hat er dann nicht das Schwert seiner Gerechtigkeit auf uns fallen lassen und uns zu ewiger Hoffnungslosigkeit verdammt? 20 O es ist beinah so, als enteile meine Seele bei dem Gedanken. Siehe, er hat nicht seine Gerechtigkeit an uns geübt, sondern hat uns in seiner großen Barmherzigkeit über jenen immerwährenden Abgrund des Todes und Elends hinweggeführt, ja, zur Errettung unserer Seele.“ (Alma 26:17-20).
Wir sind sogar mit Grimm hingegangen, mit mächtigen Drohungen, seine Kirche zu vernichten. Alma der Jüngere und seine Freunde, die Söhne König Mosia des Jüngeren, setzten in ihrer Jugend alles dran, die Kirche des Herrn zu vernichten (Mosia 27:8-10). Dennoch hat der Herr sie nicht vernichtet, hat Gnade statt Gerechtigkeit walten lassen. Warum hat er wohl so und nicht anders gehandelt? Weil er genau wusste, welches Potenzial in diesen jungen Männern steckt, dass sie nämlich ein äußerst brauchbares Werkzeug in seinen Händen werden würden. So hat er statt Vernichtung, einen Engel zu ihnen gesandt, der sie auf den rechten Weg zurückführen sollte (Mosia 27:11). Ungeachtet dessen, dass sie errettet wurden und eine Mission bei den Lamaniten erfüllten, mussten sie für ihre Verfehlungen leiden (Mosia 27:18-19; Alma 20:29-30).
Ich lerne daraus, dass der Herr jedes einzelne seiner Kinder genau kennt und weiß, wie es sich entwickeln kann und aufgrund dessen, individuell angepasste Mittel und Wege bereitet, mittels derer Einsicht seiner Missetaten geweckt und Möglichkeit der Umkehr eröffnet wird - der Herr also Gnade vor Recht ergehen lässt, Errettung, die größte Gabe Gottes, aufgrund des Sühnopfers Jesu, anstatt ewige Vernichtung (Lehre und Bündnisse 6:13). Um unsere Strafe kommen wir aber nicht herum. Wir werden angemessen leiden müssen für das was wir falsch gemacht haben, aber eben keine ewige Strafe, keine Vernichtung erleiden, wenn wir eine mächtige Herzenswandlung durchmachen (Mosia 5:2), sondern `nur´ im Körper gezüchtigt (Lehre und Bündnisse 95:1-2). Mir wurde nicht gleich ein Engel geschickt, der mit Donnerstimme zu mir sprach, aber dessen ungeachtet bin ich durch meine Lieben (Eltern, Verwandte, Kirchenführer) so angeleitet worden, dass ich erkannte, was falsch war und dass ich Umkehr zu üben hatte, um gereinigt vor den Herrn treten zu können (Abendmahl, aber auch zum Tage des Gerichtes; Helaman 3:35). Allerdings ging es auch bei mir nicht ohne Leiden für begangenes Unrecht ab. Wie sind deine Erlebnisse in dieser Hinsicht?
Umkehr ist wie starke Seife. Doch es fühlt sich so gut an, sauber zu sein
(Jesaja 1:18; Bild: Quelle)
(Jesaja 1:18; Bild: Quelle)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen