In ihrem Rückblick auf ihre Mission unter den Lamaniten, stellt Ammon fest, dass der Herr ihnen große Segnungen gewährt hat (Alma 26:1) und stellt seinen Brüdern dann eine rhetorische Frage (eine Frage, bei der der Fragesteller keine Antwort von den Zuhörern erwartet, sondern sie selber gibt), um welche Segnungen es sich denn handle (Alma 26:2) und gibt darauf selber folgende Antwort: „Siehe, ich antworte für euch; denn unsere Brüder, die Lamaniten, waren in Finsternis, ja, selbst im finstersten Abgrund; aber siehe, wie viele von ihnen sind dazu gebracht worden, dass sie das wunderbare Licht Gottes sehen! Und dies ist die Segnung, die uns zuteil geworden ist, dass wir in den Händen Gottes zu Werkzeugen geworden sind, dieses große Werk zuwege zu bringen. 4 Siehe, Tausende von ihnen freuen sich und sind in die Herde Gottes gebracht worden.“ (Alma 26:3-4).
Dass wir in den Händen Gottes zu Werkzeugen geworden sind. Ein Werkzeug ist ein Gerät oder ein Gegenstand, mit dem man sich in die Lage versetzt, eine Arbeit auszuführen oder sie zu erleichtern. Was bedeutet es nun, ein Werkzeug in den Händen Gottes zu sein? Schauen wir uns das anhand von einem anderen Beispiel aus der Schrift an. Kurz vor seinem Tod ermahnt Lehi seine Söhne die Waffenrüstung der Rechtschaffenheit anzulegen (2. Nephi 1:23) und gebietet ihnen, sich nicht mehr gegen ihren Bruder Nephi aufzulehnen, denn er hat die Gebote des Herren gehalten und ist deshalb in den Händen des Herrn insofern ein Werkzeug gewesen, als er die Familie mit ihren Anhängern ins verheißene Land geführt hat. Ohne ihn wären sie auf der Reise zugrunde gegangen (2. Nephi 1:24). Der Herr hat sich also des gehorsamen Sohnes Lehis bedient, sein Werk umzusetzen, nämlich die Familie Lehi vor der Zerschlagung in Jerusalem zu verschonen (1. Nephi 1:4; Helaman 8:21) und mit ihren Mitreisenden unversehrt in das für sie verheißene Land zu führen (1. Nephi 17:14).
Wer kann alles ein Werkzeug in den Händen Gottes werden? Don R. Clarke von den Siebzigern hat in seiner Rede „Wie wir ein Werkzeug in der Hand Gottes werden“ in der Herbstgeneralkonferenz 2006 gesagt, dass man keine Berufung in der Kirche braucht, auch keine Einladung jemandem zu helfen, auch nicht einmal Gesundheit, um ein Werkzeug in der Hand Gottes zu sein. Er erzählt eine Begebenheit seines in finanzielle Not geratenen Großvaters. Als dieser nicht mehr ein noch aus wusste, kam völlig unerwartete Hilfe von einem kleinen verkrüppelten Mann. Er gab ihm 200 Dollar und damit konnte er seine verschuldete Farm bei der Bank auslösen und noch ein wenig Kleidung für die Kinder kaufen. „Jim war ein kleiner, verkrüppelter Mann, den Gott damit betraute, einem blinden Farmer mit einer schweren Schuldenlast und drei Kindern zu helfen.“ (die ganze Rede kannst du hier nachlesen, oder anschauen). So kann sich jeder dafür bereit machen, ein Werkzeug in den Händen Gottes zu sein, indem er das Evangelium lebt und auf die Einflüsterungen des Geistes hört. Ich konnte schon sehr häufig in meinem Leben als Werkzeug Gottes meinen Mitmenschen helfen, indem ich eifrig meine Berufungen in der Kirche ausgeübt habe. Wann warst du das letzte Mal so ein Werkzeug?
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