Mittwoch, 31. Mai 2017

Als sie sahen, dass sie an den Nephiten nicht Rache nehmen konnten

Nachdem die Lamaniten, erkannten, dass sie die Nephiten nicht vernichten konnten, kehrten sie in ihr Heimatland zurück (Alma 27:1). „Und es begab sich: Die Amalekiten waren wegen ihrer Verluste überaus zornig. Und als sie sahen, dass sie an den Nephiten nicht Rache nehmen konnten, fingen sie an, das Volk zum Zorn gegen ihre Brüder, das Volk Anti-Nephi-Lehi, aufzustacheln; darum fingen sie abermals an, sie zu vernichten.“ (Alma 27:2).
Als sie sahen, dass sie an den Nephiten nicht Rache nehmen konnten. Ein deutsches Sprichwort lautet: „Die Rache ist süß, aber man verdirbt sich leicht den Magen daran.“ und ein chinesisches Sprichwort: „Die wunderbarste Medizin kann Rachsucht nicht kurieren.“ Warum haben wir Menschen dieses Empfinden in uns, wenn wir meinen, dass uns unrecht geschehen ist, Rache zu üben? Wir sehnen uns offensichtlich danach, es demjenigen `heimzuzahlen´, nach unserem Empfinden Gerechtigkeit zu erwirken. Nach deutschem Strafrecht kann Rache als `niedriger Beweggrund´ gewertet werden, wenn sie ihrerseits auf niedrigen Beweggründen wie Heimtücke oder besondere Grausamkeit beruhen.
Aber steht es mir zu Rache zu üben, Vergeltung für Verletzung oder Beleidigung? Eindeutig nein! Paulus fordert die Heiligen in Rom auf, mit allen Menschen Frieden zu halten, nicht Böses mit Bösem zu vergelten und: „Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr.“ (Römer 12:19), denn im Unterschied zu uns steht fest: „Seine Urteile sind wahr und gerecht.“ (Offenbarung 19:2; siehe auch Mormon 8:20). Unser Gerechtigkeitsempfinden ist wohl etwas anders gestrickt, als das des Herrn, aus diesem Grund habe ich mir abgewöhnt in irgendeiner Weise nach Rache zu trachten, denn das macht er viel besser und ich versündige mich nicht. Was unternimmst du, wenn dich das Gefühl packt, Rache zu üben?

(Bild: Quelle)

Dienstag, 30. Mai 2017

Nun sehen wir also, meine Brüder, dass Gott eines jeden Volkes gedenkt, in welchem Land auch immer sie sein mögen

In der Reflexion Ammons bezüglich ihrer Missionsarbeit, sind dies nun die überlieferten Schlussworte: „Nun sehen wir also, meine Brüder, dass Gott eines jeden Volkes gedenkt, in welchem Land auch immer sie sein mögen; ja, er zählt sein Volk, und sein herzliches Erbarmen ist über der ganzen Erde. Nun ist dies meine Freude und meine große Danksagung; ja, und ich will meinem Gott danken immerdar. Amen.“ (Alma 26:37).
Nun sehen wir also, meine Brüder, dass Gott eines jeden Volkes gedenkt, in welchem Land auch immer sie sein mögen. Auch von Petrus lesen wir eine ähnliche Aussage: Einem Juden war es nicht erlaubt mit einem Nichtjuden zu verkehren, oder sein Haus zu betreten. Doch Petrus wurde in Joppe in einer Vision eines Besseren belehrt. In einer Schale wurden ihm aus dem Himmel diverse unreine Tiere zum Essen dargeboten. Er wollte nicht zugreifen, aber es wurde ihm gesagt: „... Was Gott für rein erklärt, nenne du nicht unrein!“ (Apostelgeschichte 10:15). Es ging um den Taufwunsch des Hauptmanns Kornelius, und seines Gefolges, die Heiden waren. Petrus hatte durch die Vision erkannt: „Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, 35 sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.“ (Apostelgeschichte 10:34-35).
Wie wunderbar, dass der Herr kein Anseher der Person ist, wo es uns Menschen untereinander doch schwerfällt, kein Anseher der Person zu sein. Den Richtern in den Ortschaften hat Gott geboten: „... Du sollst kein Ansehen der Person kennen ...“ (Deuteronomium 16:19). An die in der Zerstreuung lebenden zwölf Stämme richtet Jakobus folgende Anweisung: „Meine Brüder, haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, frei von jedem Ansehen der Person.“ (Jakobus 2:1) und gibt in den nächsten Versen ein Beispiel (Jakobus 2:2-4) und sagt uns dann noch, dass solch ein Verhalten eine Sünde sei (Jakobus 2:9). Wie leicht bin ich doch geneigt, Abstand von einem Menschen zu nehmen, der in die Sonntagsversammlungen kommt und nach Alkohol oder Zigaretten riecht, oder nicht nach meinem Geschmack gekleidet erscheint, oder anders aussieht als ich es gewohnt bin ... Ich muss an mir arbeiten, ein solches Verhalten abzulegen, denn wir alle sind Gottes Kinder und ich rieche vielleicht nicht nach Zigaretten, aber habe u. U. ein geistiges Problem, das nicht von außen sichtbar ist, aber der Herr auf jeden Fall sieht. Soll er mich deshalb auch verabscheuen? Ich weiß, der Herr lädt alle ein „... zu ihm zu kommen und an seiner Güte teilzuhaben; und er weist niemanden ab, der zu ihm kommt, schwarz und weiß, geknechtet und frei, männlich und weiblich; und er gedenkt der Heiden; und alle sind vor Gott gleich, die Juden ebenso wie die Andern. (2. Nephi 26:33). Wie machst du dich frei vom Ansehen der Person?

Illustration: Jesus Christus hilft einem jungen Mann, der auf einem Baum hocktChristus hielt nach denen Ausschau, die abgelehnt und ausgestoßen waren – die anders zu sein schienen.
(Bild: Quelle)

Montag, 29. Mai 2017

Das ein Zweig vom Baum Israel ist und von seinem Stamm in einem fremden Land verlorengegangen ist

Am Schluss seiner Reflexion, ihres Missionswerkes unter den Lamaniten, hält Ammon fest: „Nun, wenn dies Prahlen ist, so will ich prahlen; denn dies ist mein Leben und mein Licht, meine Freude und meine Errettung und meine Erlösung von immerwährendem Weh. Ja, gesegnet ist der Name meines Gottes, der dieses Volkes gedacht hat, das ein Zweig vom Baum Israel ist und von seinem Stamm in einem fremden Land verlorengegangen ist; ja, ich sage, gesegnet sei der Name meines Gottes, der unser gedacht hat—Wanderer in einem fremden Land.“ (Alma 26:36).
Das ein Zweig vom Baum Israel ist und von seinem Stamm in einem fremden Land verlorengegangen ist. Um diese Aussage zu verstehen, müssen wir wissen, dass der Herr Israel mit einem Ölbaum (eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft in den Ländern der Bibel) vergleicht (1. Nephi 10:12), der von einem Mann in seinem Weingarten (Symbol für ein Feld geistiger Arbeit) gepflegt wird (Jakob 5:3). Lehi, seine Familie und einige andere wurden um 600 v. Chr. vom Herrn aufgefordert Jerusalem zu verlassen und in ein verheißenes Land zu ziehen, da sie in ihrer Heimat sonst mit den anderen vernichtet werden würden (1. Nephi 1:4Helaman 8:21). So sind sie als Zweig des Hauses Israel in einem anderen Teil des Weingartens des Herrn, in einem ihnen verheißenen Land auf der westlichen Erdhälfte, eingepflanzt worden und gediehen (1. Nephi 18:8,22-23,25), bis aufgrund Ungehorsams der älteren Brüder Nephis und deren Anhänger, Nephi vom Herrn angewiesen wurde, sich von dem Volk seiner Brüder zu trennen (2. Nephi 5:1-5). Die so entstanden Lamaniten lebten im Land Lehi-Nephi, während der Stamm, das Volk Nephi, in das nördlich gelegene Land floh und sich dort niederließ und ausbreitete. Durch das Missionswerk von Alma dem Jüngeren und den Söhnen Mosias, mit einigen weiteren Mitarbeitern, wurde ein Teil dieses abgebrochenen Zweiges im Land Lehi-Nephi, wieder in den Stamm eingepfropft und gedieh nun wieder wunderbar und brachte gute Frucht, gute Werke, hervor.
Betrachtet man die Ausbreitung des Menschen (Homo sapiens) über die gesamte Erde, nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis begann diese vor ca. 50.000 Jahren von Afrika aus (siehe hier), so ist gut zu erkennen, was mit dem Gleichnis von den edlen und wilden Ölbäumen (Sinnbild für Israel und die restlichen Völker), vom Propheten Zenos, wiedergegeben im fünften Kapitel des Buches Jakob, beschrieben wird. Über die gesamte Geschichte Israels wird das Volk, aufgrund seines Verhaltens Gott gegenüber, immer wieder in alle Welt zerstreut, aber auch wieder zusammengeführt werden. Von den anderen Völkern werden Gruppen durch Umkehr und Taufe eingebürgert. Der Herr hat auch in heutiger Zeit zum letzten Mal, wie von Zenos vorhergesagt (Jakob 6:2), Arbeiter in seinen Weinberg geschickt (Lehre und Bündnisse 43:28) um den Menschen Umkehr zuzurufen (Lehre und Bündnisse 43:20). Diese Arbeit soll dazu führen, dass Israel wieder ein geeintes Volk Gottes wird, inklusive der Völker, die durch Umkehr und Taufe aufgenommen, eingepfropft, worden sind (Lehre und Bündnisse 110:11). Welchen Beitrag leistest du in dieser letzten großen Anstrengung im Weingarten des Herrn, ein Volk Gottes, das Haus Israel, zu bilden?

(Bild: Quelle Infografik Die Welt)

Sonntag, 28. Mai 2017

Wir sind in ihre Häuser gegangen und haben sie belehrt

Ammon spricht mit seinen Missionarsmitarbeitern darüber, wie sie ihre Leiden geduldig ertragen haben und von Haus zu Haus gezogen sind und auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen waren (Alma 26:27), und fährt dann fort: „Und wir sind in ihre Häuser gegangen und haben sie belehrt, und wir haben sie auf ihren Straßen belehrt; ja, und wir haben sie auf ihren Hügeln belehrt; und wir sind auch in ihre Tempel und ihre Synagogen gegangen und haben sie belehrt; und man hat uns ausgestoßen und verspottet und angespien und uns auf die Wange geschlagen; und man hat uns mit Steinen beworfen und ergriffen und mit starken Stricken gebunden und ins Gefängnis geworfen; und durch die Macht und Weisheit Gottes sind wir wiederum befreit worden.“ (Alma 26:29).
Die Ausführungen Ammons im Vers oben, erinnern mich an das, was Missionare heute machen und an die Situation der Kirche in Russland. Seit dem 25-jährigen Bestehen der Kirche in Russland wuchs sie durch missionarische Bemühungen in sieben Missionen, auf mehr als 22.000 Mitglieder in 100 Gemeinden im ganzen Land an. Allerdings erließ die russische Regierung im Juli 2016 ein Gesetz zur Bekämpfung des Terrorismus, welches auch religiöse Aktivitäten im Land beschränkt (siehe auch hier). Missionarische Aktivitäten von Glaubensorganisationen sind seitdem nur noch kirchlichen Gebäuden gestattet. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hält sich an die Gesetze des Landes, belässt ihre berufenen DienerInnen dort, sie werden allerdings nicht mehr in der Öffentlichkeit missionieren, also auf Straßen und Plätzen oder von Tür zu Tür. Sie üben jetzt einen ehrenamtlichen Dienst aus (siehe hier).
Wir sind in ihre Häuser gegangen und haben sie belehrt. Wir können erkennen, dass nicht nur in alter Zeit die Verbreitung des Wortes Gottes mit größten Schwierigkeiten verbunden war. Doch ich bin mir ganz sicher, dass das Werk des Herrn nicht aufgehalten werden kann, trotz aller Versuche Luzifers, die Verbreitung zu unterbinden. Der Herr hat es geboten: Allen Menschen auf Erden soll sein Wort verkündet werden (Markus 16:15). In der Neuzeit hat er diesen Auftrag erneut bekräftigt: „... ihr müsst der Welt predigen, nämlich: Ihr müsst umkehren und euch taufen lassen, im Namen Jesu Christi; ...“ (Lehre und Bündnisse 18:41-42; siehe auch 58:63-64). Einen ganz, ganz bescheidenen Teil hierzu versuche ich, durch meine Blogbeiträge beizutragen. Wir haben heutzutage die Möglichkeit über das Internet die ganze Welt zu erreichen, ohne langwierige und beschwerliche Reisen zu unternehmen, wie früher noch die Apostel zu Jesu Zeiten. Welche Aktivitäten unternimmst du, um das Wort Gottes verbreiten zu helfen?

Das Wort Gottes lernen, danach leben und anderen davon erzählen.
(Bild: Quelle)

Samstag, 27. Mai 2017

Tragt eure Bedrängnisse mit Geduld, und ich werde euch Erfolg schenken

Aaron, der Sohn König Mosia des Jüngeren (Mosia 27:34), zu seinen nephitischen Missionsmitarbeitern (Mosia 28:1): „Als wir aber im Herzen niedergeschlagen waren und wir nahe daran waren zurückzukehren, siehe, da hat der Herr uns getröstet und gesagt: Geht hin unter eure Brüder, die Lamaniten, und tragt eure Bedrängnisse mit Geduld, und ich werde euch Erfolg schenken.“ (Alma 26:27).
In schwierigen Situationen bin ich leicht geneigt den Herrn zu bitten, diese schnellstmöglich zu einem guten Ende zu bringen. Insbesondere Schmerzen bin ich nicht gewohnt und liege dem Herrn schon bei kurzen kleinsten Anzeichen mit meinen Bitten in den Ohren. Ich sollte es aber besser wissen: Von dem römischen Epiker Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.) stammt der Aphorismus (geistreicher Sinnspruch): „Trage und dulde: dir wird dieser Schmerz dereinst noch nützen.“ Dann denke ich an all die vorbildlichen Beispiele aus den heiligen Schriften, Frauen und Männer, die durch unsagbares Leid geschickt wurden und daraus gestärkt hervorgingen. Paulus lehrt mich: „... Bedrängnis bewirkt Geduld, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. 5 Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; ...“ (Römer 5:3-5).
Tragt eure Bedrängnisse mit Geduld, und ich werde euch Erfolg schenken. Ich muss noch stark daran arbeiten, die Fähigkeit Bedrängnisse, Beleidigungen oder Kränkungen ohne Klage oder Vergeltungswunsch zu bewältigen. Die Judenchristen feuert Paulus folgendermaßen an, und das soll auch mir als Ansporn dienen: „Wir begehren aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, 12 damit ihr nicht träge werdet, sondern die nachahmt, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben. 13 Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er bei sich selbst, da er bei keinem Größeren schwören konnte, 14 und sprach (1. Mose 22,17): »Wahrlich, ich will dich segnen und mehren.« 15 Und so wartete Abraham in Geduld und erlangte die Verheißung.“ (Hebräer 6:11-14; Lutherversion weil da der Begriff Geduld benutzt wird). Wie gehst du mit Bedrängnissen um?

An image of pink blossoms coupled with a quote by Elder Robert D. Hales: “Too often we pray to have patience, but we want it right now!”Viel zu oft bitten wir um Geduld, aber bitteschön sofort! - Hoffen auf den Herrn: „Dein Wille geschehe“ Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel
(Bild: Quelle)

Freitag, 26. Mai 2017

Erinnert ihr euch, ... dass sie uns ausgelacht haben?

Ammon spricht weiter zu seinen Missionsmitarbeitern: „Nun, meine Brüder, erinnert ihr euch, dass wir zu unseren Brüdern im Land Zarahemla gesagt haben, wir gingen in das Land Nephi hinauf, um unseren Brüdern, den Lamaniten, zu predigen, und dass sie uns ausgelacht haben?“ (Alam 26:23).
Bei den Überlegungen zu meinem Blogbeitrag bin ich auf eine Begebenheit aus dem Alten Testament gestoßen, die Familiengeschichte Judas (Genesis 38). Juda, der Sohn von Jakob und Lea (Genesis 29:31,35), hatte eine Schwiegertochter Tamar. Sie war zunächst mit dem ersten Sohn verheiratet, der aber verstarb und keine Kinder hinterließ. Dann war sie in Schwagerehe die Frau des zweiten Sohnes. Auch dieser verstarb, ohne Kinder zu hinterlassen. Juda sagte zu Tamar, sie solle auf den jüngsten Sohn warten und ihn dann heiraten. Inzwischen verstarb die Frau von Juda und er ging zur Schafschur, sah eine verschleierte Frau am Ortseingang sitzen, dachte es sei eine Dirne, hatte Verlangen nach ihr und schwängerte sie. Vorher hatten sie ausgemacht, dass sie für ihren Dienst ein Ziegenböckchen bekommen solle. Als Sicherheit sollte er seinen Siegelring als Pfand bei ihr lassen. Später schickte er seinen Freund mit dem Ziegenböckchen, um das Pfand auszulösen. Doch die angebliche Dirne konnte nicht gefunden werden. „Juda antwortete: Soll sie es behalten! Wenn man uns nur nicht auslacht! Ich habe ja dieses Böckchen geschickt, aber du hast sie nicht gefunden.“ (Genesis 38:23; Hervorhebung hinzugefügt).
Erinnert ihr euch, ... dass sie uns ausgelacht haben? Lachst du mich an oder aus? Wirst du gerne ausgelacht? Das fühlt sich nicht gut an, wenn sich jemand über einen lustig macht, ihn verspottet, indem er über ihn lauthals lacht, oder? Insbesondere, wenn man überzeugt ist, einen guten Dienst anzutreten, wie Ammon mit seinen Brüdern. Dazu noch demotivierende Aussagen, wie: „... Meint ihr denn, ihr könnt die Lamaniten zur Erkenntnis der Wahrheit bringen? ..." (Alma 26:24). Ich lerne aus der Reaktion Ammons und seiner Brüder, dass sie sich von ihrem guten Vorhaben nicht abbringen ließen und mit ihrem Durchhaltevermögen eine unbeschreibliche Fülle an Segen, über sowohl die Lamaniten als auch über die Nephiten, brachten (Alma 26:3123:8-13). Dies soll mir ein Beispiel sein, bei einem guten Vorhaben, Auslachen tapfer zu ertragen, um in den Händen des Herrn ein Werkzeug zu sein, auf der anderen Seite aber mich auch davor zu hüten, andere, weswegen auch immer, auszulachen. Wie gehst du mit Spott und Häme um?

(Bild: Quelle)

Donnerstag, 25. Mai 2017

Wer umkehrt ... dem ist es gegeben, die Geheimnisse Gottes zu kennen

Ammon erklärt seinen Missionsmitarbeitern weiter: „Ja, wer umkehrt und Glauben ausübt und gute Werke hervorbringt und beständig ohne Unterlass betet—dem ist es gegeben, die Geheimnisse Gottes zu kennen; ja, dem wird es gegeben sein, Dinge zu offenbaren, die nie offenbart worden sind; ja, und dem wird es gegeben sein, Tausende Seelen zur Umkehr zu bringen, so wie es uns gegeben war, diese unsere Brüder zur Umkehr zu bringen.“ (Alma 26:22).
Alber Einstein sagte einmal: „Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.“ (1953: Mein Weltbild, Seite 10, Europa Verlag). Wer ist nicht neugierig darauf, hinter die Kulissen zu schauen und Geheimnisse zu lüften. Ich erinnere mich an meine Kindheit: Im Rathaus von Berlin-Tempelhof gab es einen Paternoster. Als ich seine Bewegung im obersten Stockwerk betrachtete, kam ich ins Grübeln. Was passiert, wenn man drin stehen bleibt, wird man dann auf den Kopf gestellt? Irgendwann nahm ich dann mal allen Mut zusammen und blieb drin stehen. Wundersamerweise passierte nichts dergleichen und das Geheimnis war gelüftet.
Wer umkehrt ... dem ist es gegeben, die Geheimnisse Gottes zu kennen. Was hat es mit den `Geheimnissen Gottes´ auf sich? Hierbei handelt es sich um „geistige Wahrheiten, die nur durch Offenbarung erkannt werden.“ Wie man an diese Geheimnisse kommt, verrät uns Ammon im oben zitierten Vers: Umkehr, Glauben, gute Werke, beständig ohne Unterlass beten. Auch, wenn ich diese Punkte alle erfülle, was sicherlich schwer genug ist, wird es dennoch so sein, dass Geheimnisse übrig bleiben, wie wir von Alma dem Jüngeren erfahren (Alma 37:11) und andere, die gehütet bleiben werden (Alma 40:3). Ich schaue mir in letzter Zeit diverse Dokumentationen über die Entstehung von Erde und Leben an. Alles äußerst interessant, und dennoch gibt es da viele Geheimnisse, die von der Wissenschaft noch nicht gelüftet wurden und deshalb ist das alles für einen Laien wie mich auch sehr verwirrend. Doch der Herr hat uns offenbart, dass wir am Tag, da er kommen wird, alles erfahren werden, was unsere Erde betrifft (Lehre und Bündnisse 101:32-33). Andere Geheimnisse, nämlich die geheimen `Werke der Finsternis´ will der Herr aber unbedingt kundgetan wissen (Alma 37:21). Ich lerne daraus, dass ich neugierig sein soll, aber mich zufriedengeben muss, wenn ich einiges nicht in Erfahrung bringen werde. Wie ergeht es dir bezüglich der `Geheimnisse Gottes´?

A massive young star cluster in the Carina spiral arm of the Milky Way.Mysterien der Schöpfung
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 24. Mai 2017

Gibt es einen natürlichen Menschen, der dies weiß?

Ammon fährt in seinen Ausführungen bezüglich Gerechtigkeit versus Barmherzigkeit, gegenüber seinen Mitarbeitern im Missionswerk fort: „Und nun siehe, meine Brüder, gibt es einen natürlichen Menschen, der dies weiß? Ich sage euch, es gibt niemanden, der dies weiß, als nur die Reumütigen.“ (Alma 26:21).
Gibt es einen natürlichen Menschen, der dies weiß? Was ist denn ein `natürlicher Mensch´ bitteschön? Im Brief des Apostels Paulus an die Kirche des Herrn in Korinth, wird uns erklärt, dass ein `natürlicher Mensch´ ein Mensch ist, der nichts annimmt, was vom Geist Gottes kommt; es sei für ihn Torheit (etwas, was er nicht nachvollziehen kann, solange er es nicht erlebt hat), die er nicht erkennen würde (1. Korinther 2:14; Lutherbibel 2017; die Einheitsübersetzung benutzt anstatt `natürlicher Mensch´, den Begriff: `irdisch gesinnter Mensch´). In seiner Rede an sein Volk erklärt König Benjamin, dass der `natürliche Mensch´ ein Feind Gottes ist, und zwar seit dem Fall Adams und dies so lange bleiben würde, solange „... er nicht den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgibt ...“ und das Sühnopfer des Herrn annimmt (Mosia 3:19).
Ich lerne also, dass Adam und Eva durch die Übertretung im Garten von Eden `natürliche Menschen´ wurden, weil sie dadurch in die Lage versetzt wurden, selber zu entscheiden, ob sie sich lieber irdischen Leidenschaften hingeben wollten, den Verführungen Satans zu folgen, oder eher den Eingebungen des Heiligen Geistes. Nachdem wir ihre Nachkommen sind, sind wir eben auch `natürliche Menschen´. Aber wir haben wie sie, glücklicherweise die Möglichkeit, uns dafür zu entscheiden, den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachzugeben, und durch die Annahme des Sühnopfers von Jesus Christus ein `Heiliger´ zu werden und Errettung zu erlangen (Lehre und Bündnisse 20:25). Um die Gegenwart Gottes aushalten zu können, ist es erforderlich, den `natürlichen Menschen´ abzulegen (Lehre und Bündnisse 67:12). Schritt für Schritt arbeite ich daran und danke dem Herrn, dass er mir diese Möglichkeit schenkt. Was verstehst du unter einem `natürlichen Menschen´?

A painting by Joseph Brickey of Adam and Eve walking together down a path bordered by green trees and bushes.Mit der Vertreibung aus dem Garten von Eden gab es den `natürlichen Menschen´
(Bild: Quelle)

Dienstag, 23. Mai 2017

Wir sind sogar mit Grimm hingegangen, mit mächtigen Drohungen, seine Kirche zu vernichten

Weiter führt der Missionar Ammon gegenüber seinen Mitarbeitern aus: „Wer hätte denn meinen dürfen, dass unser Gott so barmherzig sein würde, uns aus unserem furchtbaren, sündigen und verunreinigten Zustand zu reißen? 18  Siehe, wir sind sogar mit Grimm hingegangen, mit mächtigen Drohungen, seine Kirche zu vernichten. 19  O warum hat er uns dann nicht einer furchtbaren Vernichtung überantwortet, ja, warum hat er dann nicht das Schwert seiner Gerechtigkeit auf uns fallen lassen und uns zu ewiger Hoffnungslosigkeit verdammt? 20  O es ist beinah so, als enteile meine Seele bei dem Gedanken. Siehe, er hat nicht seine Gerechtigkeit an uns geübt, sondern hat uns in seiner großen Barmherzigkeit über jenen immerwährenden Abgrund des Todes und Elends hinweggeführt, ja, zur Errettung unserer Seele.“ (Alma 26:17-20).
Wir sind sogar mit Grimm hingegangen, mit mächtigen Drohungen, seine Kirche zu vernichten. Alma der Jüngere und seine Freunde, die Söhne König Mosia des Jüngeren, setzten in ihrer Jugend alles dran, die Kirche des Herrn zu vernichten (Mosia 27:8-10). Dennoch hat der Herr sie nicht vernichtet, hat Gnade statt Gerechtigkeit walten lassen. Warum hat er wohl so und nicht anders gehandelt? Weil er genau wusste, welches Potenzial in diesen jungen Männern steckt, dass sie nämlich ein äußerst brauchbares Werkzeug in seinen Händen werden würden. So hat er statt Vernichtung, einen Engel zu ihnen gesandt, der sie auf den rechten Weg zurückführen sollte (Mosia 27:11). Ungeachtet dessen, dass sie errettet wurden und eine Mission bei den Lamaniten erfüllten, mussten sie für ihre Verfehlungen leiden (Mosia 27:18-19Alma 20:29-30).
Ich lerne daraus, dass der Herr jedes einzelne seiner Kinder genau kennt und weiß, wie es sich entwickeln kann und aufgrund dessen, individuell angepasste Mittel und Wege bereitet, mittels derer Einsicht seiner Missetaten geweckt und Möglichkeit der Umkehr eröffnet wird - der Herr also Gnade vor Recht ergehen lässt, Errettung, die größte Gabe Gottes, aufgrund des Sühnopfers Jesu, anstatt ewige Vernichtung (Lehre und Bündnisse 6:13). Um unsere Strafe kommen wir aber nicht herum. Wir werden angemessen leiden müssen für das was wir falsch gemacht haben, aber eben keine ewige Strafe, keine Vernichtung erleiden, wenn wir eine mächtige Herzenswandlung durchmachen (Mosia 5:2), sondern `nur´ im Körper gezüchtigt (Lehre und Bündnisse 95:1-2). Mir wurde nicht gleich ein Engel geschickt, der mit Donnerstimme zu mir sprach, aber dessen ungeachtet bin ich durch meine Lieben (Eltern, Verwandte, Kirchenführer) so angeleitet worden, dass ich erkannte, was falsch war und dass ich Umkehr zu üben hatte, um gereinigt vor den Herrn treten zu können (Abendmahl, aber auch zum Tage des Gerichtes; Helaman 3:35). Allerdings ging es auch bei mir nicht ohne Leiden für begangenes Unrecht ab. Wie sind deine Erlebnisse in dieser Hinsicht?

A conceptual photograph of a pair of very dirty hands washing with a white bar of soap, paired with the words “Repentance Is Strong Soap.”Umkehr ist wie starke Seife. Doch es fühlt sich so gut an, sauber zu sein
(Jesaja 1:18; Bild: Quelle)

Montag, 22. Mai 2017

Wer könnte zuviel von seiner ... Langmut gegenüber den Menschenkindern [sprechen]?

Der nephitische Missionar Ammon, Sohn König Mosia des Jüngeren, führt gegenüber seinen Mitarbeitern im Missionswerk bezüglich der bekehrten Lamaniten im Land Lehi-Nephi weiter aus: „Darum lasst uns frohlocken, ja, wir wollen im Herrn frohlocken; ja, wir wollen uns freuen, denn unsere Freude ist voll; ja, wir wollen unseren Gott preisen immerdar. Siehe, wer könnte zuviel im Herrn frohlocken? Ja, wer könnte zuviel von seiner großen Macht sprechen und von seiner Barmherzigkeit und von seiner Langmut gegenüber den Menschenkindern? Siehe, ich sage euch, dass ich auch nicht den kleinsten Teil dessen sagen kann, was ich empfinde.“ (Alma 26:16).
Über das Frohlocken kannst du etwas in meinem früheren Blogbeitrag „Ich frohlocke in meinem Jesus“ nachlesen. Heute konzentriere ich mich bei diesem Vers auf die `Langmut gegenüber den Menschenkindern´. David lässt uns in seinem `Hilferuf eines Armen an Gott´ wissen, dass Langmut eine der Charaktereigenschaften Gottes ist (Psalm 86:15). In seinem Brief an die Gemeinden in Galatien schreibt Paulus, dass Langmut eine Frucht des Geistes sei - wobei der Heilige Geist gemeint ist (Galater 5:22). Was ist Langmut. Es ist eine altertümliche Bezeichnung für die Tugend Geduld, der Fähigkeit abwarten zu können, ausdauernd zu sein. So sehen wir bei den Lamaniten, dass sie sich seit Generationen dem Wort Gottes widersetzten und allerlei Schlechtes taten, der Herr aber immer seine Arme der Barmherzigkeit ausgebreitet hielt, um sie zu empfangen, wenn sie Umkehr üben würden, was ja nun aufgrund der Missionierung durch die nephitischen Missionare geschah.
Wer könnte zuviel von seiner ... Langmut gegenüber den Menschenkindern [sprechen]? Auch mir geht es so, dass ich gar nicht zu viel von seiner Langmut mir gegenüber sprechen kann. Lange Zeit habe ich benötigt, verschiedene Übertretungen endgültig abzulegen. Immer und immer wieder habe ich Umkehr geübt, aber doch nicht so, dass in mir eine Herzenswandlung stattfand und ich keinen Wunsch mehr hatte zu übertreten. Dann, als der Leidensdruck für mich irgendwann zu groß wurde, und sich die Erkenntnis tief in mir entfaltete, wie sich der Herr fühlen musste, wenn ich den gleichen Fehler immer wieder beging, obwohl ich es besser wusste, begann die Herzenswandlung und ich hatte die Kraft, den Versuchungen Satans endgültig zu widerstehen (Mosia 5:2). Ich spürte voller Dankbarkeit im Herzen, wie langmütig der Herr mit ausgestreckten Armen auf mich wartete und der Friede des Herrn endlich in mir Platz ergriff. Ich lerne, dass Langmut oder Geduld nichts Passives, sondern etwas Aktives ist - der Herr erwartet uns mit ausgestreckten Armen und kommt auf uns zu, wenn wir uns ihm zuwenden, wie im Gleichnis mit dem verlorenen Sohn (Lukas 15:11-32). Ich erkenne aber auch, dass ich aufgefordert bin, mit der gleichen Langmut meinen Mitmenschen zu begegnen. Letztens hatte ich wieder ein solches Erlebnis an der Kasse. Ich ging an ein Band, an dem nur noch ein Mann stand. Als ich hinter ihm war, erlebte ich, wie er ganz gemächlich und äußerst konzentriert, ein Lied summend, seinen recht vollen Einkaufswagen auf das Kassenband entleerte. Ich schaute mich um und dachte, wäre ich doch bloß an die Nebenkasse gegangen, da wäre ich fertig gewesen, als er ganz bedächtig sein Geld abgezählt der Kassiererin übergab und dann gemächlich den Rest einpackte. Was hätte es gebracht, wenn ich mich aufgeregt hätte? Außer mir Beschwerden, gar nichts. Dieser Mann kommt scheinbar gemütlich und ohne Stress durchs Leben - was er dadurch manchen Beschäftigten an der Kasse antut ... Ich lächelte in mich hinein und sagte mir: Er wird es nicht absichtlich machen, ich kenne seine Umstände nicht. Welche Erlebnisse in Sachen Langmut hast du schon gehabt?
An image of pink blossoms coupled with a quote by Elder Robert D. Hales: “Too often we pray to have patience, but we want it right now!”Viel zu oft bitten wir um Geduld, aber bitteschön sofort!
Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel
(Artikel lies hier; Bild: Quelle)

Sonntag, 21. Mai 2017

Er hat sie in sein immerwährendes Licht geführt, ja, in die immerwährende Errettung

Der nephitische Missionar Ammon, Sohn König Mosia des Jüngeren, führt gegenüber seinen Mitarbeitern im Missionswerk bezüglich der bekehrten Lamaniten im Land Lehi-Nephi weiter aus: „Ja, sie waren ringsum von immerwährender Finsternis und Vernichtung umschlossen; aber siehe, er hat sie in sein immerwährendes Licht geführt, ja, in die immerwährende Errettung, und sie sind ringsum von der unvergleichlichen Fülle seiner Liebe umschlossen, ja, und wir sind Werkzeuge in seinen Händen gewesen, um dieses große und wunderbare Werk zu verrichten.“ (Alma 26:15).
Er hat sie in sein immerwährendes Licht geführt, ja, in die immerwährende Errettung. Wer sich gerne mit Bösem abgibt, lebt eher gerne im Verborgenen, liebt eher die Finsternis, jedenfalls, was das Verhältnis zu Jesus Christus anbelangt, denn Christus ist das immerwährende Licht der Welt (Johannes 3:19-21). Nachdem die missionierten Lamaniten sich von ihrem Übeltun abgewendet und Christus zugewendet hatten, haben sie sich aus der Finsternis in das Licht begeben, in das Licht, das ihnen sowohl körperliche als auch geistige Errettung vom Tod bringt. Die körperliche Errettung widerfährt jedem Menschen, und zwar durch den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus, dem Sohn Gottes (1 Korinther 15:22). Das ist die Gnade Gottes. Jeder Einzelne kann aber auch aufgrund der Gnade Gottes und seines Glaubens an Jesus Christus vom geistigen Tod, der immerwährenden Trennung von Gott, errettet werden (Alma 13:27-30). Wie zeigt sich dieser Glaube? In dem derjenige das Sühnopfer von Jesus Christus erkennt und für sich, durch Bündnisse mit Gott, annimmt und danach, bis zum Ende seiner Erdenzeit, lebt (3. Nephi 15:9).
So kann eine jede Tochter, ein jeder Sohn Gottes, in das immerwährende Licht und in die immerwährende Errettung geführt werden. Wer dies zulässt, wird ebenso von der Fülle seiner Liebe, die immerwährend ist, umschlossen. Und wenn man dann durch sein gutes Beispiel andere Menschen dazu `aufstachelt´, auch den Wunsch zu entwickeln, ins Licht zu kommen und Jesus nachzufolgen, dann ist man auch zu einem Werkzeug in den Händen Gottes geworden. Wann bist du aus der Finsternis in das immerwährende Licht getreten und wie hast du dich da gefühlt?

A conceptual photograph of a small purple flower blooming in the middle of a dry desert, paired with the words “New Life.”Neues Leben
 (2. Nephi 9:10-13; Bild: Quelle)

Samstag, 20. Mai 2017

Ich fürchte, deine Freude reißt dich hin zu prahlen

Ammon, Sohn von König Mosia dem Jüngeren und nephitischer Missionar unter den Lamaniten, sprach in einer Zusammenkunft mit seinen Mitmissionaren über den Erfolg, den Gott ihnen unter den Lamaniten hat zuteilwerden lassen (Alma 26:1-9). „Und es begab sich: Als Ammon diese Worte gesagt hatte, wies ihn sein Bruder Aaron zurecht, nämlich: Ammon, ich fürchte, deine Freude reißt dich hin zu prahlen.“ (Alma 26:10).
Was haben wir unter Prahlen zu verstehen? Wenn ich z. B. meine Handlungen übertrieben oder unangemessen lobend hervorhebe, prahle ich mit ihnen. Ich gebe mit ihnen an, schneide mit ihnen auf, brüste mich mit ihnen, nehme den Mund voll und staple hoch. Du kennst die Redensart: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“? Und woher stammt sie? In dieser Form aus der Lutherübersetzung des Matthäus 12:34. In der Einheitsübersetzung klingt es so: „Denn wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ Dieser Ausspruch Jesu kommt aus einer Unterhaltung mit den Pharisäern.
Ich fürchte, deine Freude reißt dich hin zu prahlen. Ammon ging es hierbei nicht um Erfolge, die aus eigener Kraft heraus erzielt wurden, sondern nur mithilfe des Herrn (Alma 26:11). Er stellt klar, dass er mit seinem Gott prahlen will, denn nur mit seiner Kraft konnten sie Tausende Lamaniten zum Herrn bekehren (Alma 26:12-13). Aus diesem Grund wollte er dem Herrn die Ehre geben und Dank sagen (Alma 26:14). Ich lerne daraus, dass mit den eigenen Kräften aus Übermut zu prahlen, schlecht ist (Jakobus 4:16). Wer im falschen Stolz prahlt, der prahlt im Sinne der Welt (Korinther 11:17-18). Ich befleißige mich, nicht mit meinen Taten zu prahlen, sondern die Ehre für Erfolge dem Herrn zu überlassen (Galater 5:26), denn darf ich mich dessen rühmen, was der Herr mit mir, als seinem Werkzeug, erzielt hat (2. Nephi 20:15)? Ebenso vermeide ich es, mit Besitz zu prahlen (1. Johannes 2:16). Hast du schon mal reflektiert, wie du mit Prahlen umgehst?

A plain pink background with the words from Alma 26:12 printed over the top.„Ich will mit meinem Gott prahlen, denn in seiner Kraft kann ich alles tun“
(Alma 26:12; Bild: Quelle)

Freitag, 19. Mai 2017

Sie wären auch Fremdlinge vor Gott gewesen

Ammon regt seine nephitischen Missionarsmitarbeiter an, dem Herrn zu danken (Alma 26:8), „Denn wären wir nicht aus dem Land Zarahemla heraufgekommen, so wären diese unsere sehr geliebten Brüder, die uns so sehr lieben, noch immer von Hass gegen uns gepeinigt, ja, und sie wären auch Fremdlinge vor Gott gewesen.“ (Alma 26:9).
Wie aus diversen Aussagen bezüglich der Geografie, entnehme ich auch diesem Vers wieder eine Angabe, die mir hilft, mir die Landschaft in meinem Geiste auszumalen. Im Vers oben heißt es: „... wären wir nicht aus dem Land Zarahemla heraufgekommen ... Daraus entnehme ich, dass das südlicher gelegene Land Lehi-Nephi, in dem die Lamaniten lebten, in den Bergen, oder jedenfalls höher gelegen haben musste. Schon an anderer Stelle wird beschrieben, dass Ammon, nicht der Sohn König Mosia des Jüngeren, als er mit einer Gruppe zusammen nach dem Volk Limhi suchte, aus Zarahemla `heraufgekommen´ war in die Stadt bzw. das Land Lehi-Nephi (Mosia 7:3,9,13). Solche Vorstellungen der Landschaft machen für mich das Studium des Buches Mormon noch lebendiger.
Sie wären auch Fremdlinge vor Gott gewesen. Stellt sich die Frage, wann ist man ein `Fremdling vor Gott´? Ich denke da an die Erklärung, die uns Paulus bezüglich der Heiden liefert, nachdem sie sich dem `neuen Weg´ angeschlossen hatten, also Christen geworden sind: „Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. 20 Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst.“ (Epheser 2:19-20). Wenn ich also auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut bin, also Christus und seiner Lehre durch den Bund der Taufe verbunden bin, bin ich kein Fremdling mehr, sondern gehöre zum Haus Israel, zum Bundesvolk des Herrn als Hausgenosse, also Mitbewohner (Lehre und Bündnisse 39:11). Welches Verständnis hast du von `Fremdlinge vor Gott´ zu sein?

A painting by Arnold Friberg showing Alma baptizing a Nephite woman, with other men and women watching by the side of the water.Alma Baptizes in the Waters of Mormon, by Arnold Friberg (62332)
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 18. Mai 2017

Sie werden am letzten Tag vom Sturm nicht umgeworfen werden

Über die bekehrten Lamaniten sagt Ammon: „Ja, sie werden am letzten Tag vom Sturm nicht umgeworfen werden; ja, sie werden auch von den Wirbelstürmen nicht zerrissen werden; sondern wenn der Sturm kommt, dann werden sie an ihrem Ort versammelt sein, so dass der Sturm nicht bis zu ihnen eindringen kann; ja, sie werden auch nicht von grimmigen Winden gejagt, wohin auch immer sie zu schleppen es den Feind gelüstet. 7 Sondern siehe, sie sind in den Händen des Herrn der Ernte, und sie sind sein; und er wird sie am letzten Tag emporheben.“ (Alma 26:6-7).
Was mit dieser Aussage gemeint ist, können wir uns am Gleichnis `vom Haus auf dem Felsen´ klar machen, dem Ende der Bergpredigt (Matthäus 7:24-27): Jemand, der das Wort Gottes hört und danach handelt, ist klug, weil er sein Haus, seinen Lebenswandel vor Gott, auf das Fundament des Felsens, Jesus Christus (1. Korinther 10:4) baut. Rütteln die Stürme, die Anfechtungen Satans daran, hat es festen Halt, dieser Mensch bleibt Christus treu verbunden. Wer die Worte hört, aber nicht danach handelt, ist töricht, weil er sein Haus auf Sand, seine eigene Stärke, baut. Die Stürme werden dieses Haus ganz schnell zum Einsturz bringen, diese Menschen werden sich vom Herrn ganz schnell ab- und Satan zuwenden.
Sie werden am letzten Tag vom Sturm nicht umgeworfen werden. Warum werden die bekehrten Lamaniten und alle, die auf den Felsen gebaut haben und noch bauen, nicht umgeworfen? Weil sie sich unter den Schutz Gottes gestellt haben. Sie haben Schutz im Haus Gottes eingenommen, wo die Anfechtungen Satans sie nicht so leicht umwehen können, da dort, wo das Wort des Herrn gelebt wird, Böses nicht existieren kann - Licht vertreibt Dunkelheit. Ich bin dankbar, dass ich meinen Lebenswandel am Wort des Herrn ausrichten kann, weil es unter uns ist und ich nicht auf meine eigene Klugheit bauen brauche (Sprichwörter 3:5). Wenn ich auf den Felsen baue, kann ich nicht überwältigt werden (Lehre und Bündnisse 6:34). Worauf gründest du, bei deinem `Hausbau´, dein `Fundament´?

A conceptual photograph showing a young man standing on a large rock surrounded by stacks of boulders, paired with the words “Rock Solid.”Felsenfest. Auf welches feste Fundament baust du?
(3. Nephi 11:39; Bild: Quelle)

Mittwoch, 17. Mai 2017

Ihr habt die Sichel eingeschlagen und mit aller Macht geerntet

Ammon, Sohn König Mosia des Jüngeren und nephitischer Missionar unter den Lamaniten, reflektiert die Missionsanstrengungen von sich und seinen Mitarbeitern: „Siehe, das Feld war reif, und gesegnet seid ihr, denn ihr habt die Sichel eingeschlagen und mit aller Macht geerntet, ja, den ganzen Tag lang habt ihr euch gemüht; und nun seht die Zahl eurer Garben! Und sie werden in die Speicher gesammelt werden, damit sie nicht verlorengehen.“ (Alma 26:5).
Mit dem Feld meint Ammon bildhaft die Gegend, in der sie missioniert hatten und dass es reif war, soll zum Ausdruck bringen, dass viele der dort lebenden Menschen bereit waren, das Zeugnis von Jesus Christus anzunehmen. Wenn nun ein Getreidefeld reif ist, hat man das Feld in früherer Zeit mit der Sichel abgeerntet, die Halme in Garben gebündelt und in die Scheune in Sicherheit gebracht. Bezogen auf ihre Missionsarbeit: Sie haben den Lamaniten im Land Umkehr gepredigt, sie getauft und die so geernteten Lamaniten in Gemeinden gebündelt und dadurch im Speicher in Sicherheit gebracht, dass sie nicht verloren gehen.
Ihr habt die Sichel eingeschlagen und mit aller Macht geerntet. Ich erkenne: Wenn ich ernten will, bedarf es ganz enormer Anstrengungen. Ich denke an meine Kindheit zurück. Wir hatten einen Schrebergarten, in dem unter anderem auch Johannisbeersträucher standen. Wenn die Beeren reif waren, mussten sie geerntet werden, wenn man die Früchte verarbeiten wollte, um später Vorrat zu haben. Ich durfte dann mit einem Eimer an die Ernte gehen. Es war frustrierend, wie langsam sich nur alleine der Boden des Eimers bedeckte, geschweige, der Eimer irgendwann mal tatsächlich voll wurde. Ich hätte zwischendurch liebend gerne aufgegeben. Dann mussten die so geernteten Früchte auch sofort noch verarbeitet werden, was nach der langen Pflückzeit zusätzlich sehr beschwerlich war. Genauso muss ich mich im Werk des Herrn anstrengen, wenn ich meine Sichel einschlagen will. Und nun ist uns in heutiger Zeit auch gesagt, dass das Feld schon reif zur Ernte ist und wenn wir Vorrat anlegen wollen, wir unsere Sichel mit aller Macht einschlagen müssen, wodurch wir unserer Seele Errettung bringen würden (Lehre und Bündnisse 4:4). Was befähigt dich und mich zu einer solch anstrengenden Ernte? Die Antwort findest du in Lehre und Bündnisse 4:5.

A painting by Judith Mehr showing Ruth and Naomi standing in a field, picking bits of wheat off the ground and storing them in pouches.Ruth Gleaning in the Fields (Ruth and Naomi), by Judith Mehr;
(Bild: Quelle)

Dienstag, 16. Mai 2017

Dass wir in den Händen Gottes zu Werkzeugen geworden sind

In ihrem Rückblick auf ihre Mission unter den Lamaniten, stellt Ammon fest, dass der Herr ihnen große Segnungen gewährt hat (Alma 26:1) und stellt seinen Brüdern dann eine rhetorische Frage (eine Frage, bei der der Fragesteller keine Antwort von den Zuhörern erwartet, sondern sie selber gibt), um welche Segnungen es sich denn handle (Alma 26:2) und gibt darauf selber folgende Antwort: „Siehe, ich antworte für euch; denn unsere Brüder, die Lamaniten, waren in Finsternis, ja, selbst im finstersten Abgrund; aber siehe, wie viele von ihnen sind dazu gebracht worden, dass sie das wunderbare Licht Gottes sehen! Und dies ist die Segnung, die uns zuteil geworden ist, dass wir in den Händen Gottes zu Werkzeugen geworden sind, dieses große Werk zuwege zu bringen. 4 Siehe, Tausende von ihnen freuen sich und sind in die Herde Gottes gebracht worden.“ (Alma 26:3-4).
Dass wir in den Händen Gottes zu Werkzeugen geworden sind. Ein Werkzeug ist ein Gerät oder ein Gegenstand, mit dem man sich in die Lage versetzt, eine Arbeit auszuführen oder sie zu erleichtern. Was bedeutet es nun, ein Werkzeug in den Händen Gottes zu sein? Schauen wir uns das anhand von einem anderen Beispiel aus der Schrift an. Kurz vor seinem Tod ermahnt Lehi seine Söhne die Waffenrüstung der Rechtschaffenheit anzulegen (2. Nephi 1:23) und gebietet ihnen, sich nicht mehr gegen ihren Bruder Nephi aufzulehnen, denn er hat die Gebote des Herren gehalten und ist deshalb in den Händen des Herrn insofern ein Werkzeug gewesen, als er die Familie mit ihren Anhängern ins verheißene Land geführt hat. Ohne ihn wären sie auf der Reise zugrunde gegangen (2. Nephi 1:24). Der Herr hat sich also des gehorsamen Sohnes Lehis bedient, sein Werk umzusetzen, nämlich die Familie Lehi vor der Zerschlagung in Jerusalem zu verschonen (1. Nephi 1:4Helaman 8:21) und mit ihren Mitreisenden unversehrt in das für sie verheißene Land zu führen (1. Nephi 17:14).
Wer kann alles ein Werkzeug in den Händen Gottes werden? Don R. Clarke von den Siebzigern hat in seiner Rede „Wie wir ein Werkzeug in der Hand Gottes werden“ in der Herbstgeneralkonferenz 2006 gesagt, dass man keine Berufung in der Kirche braucht, auch keine Einladung jemandem zu helfen, auch nicht einmal Gesundheit, um ein Werkzeug in der Hand Gottes zu sein. Er erzählt eine Begebenheit seines in finanzielle Not geratenen Großvaters. Als dieser nicht mehr ein noch aus wusste, kam völlig unerwartete Hilfe von einem kleinen verkrüppelten Mann. Er gab ihm 200 Dollar und damit konnte er seine verschuldete Farm bei der Bank auslösen und noch ein wenig Kleidung für die Kinder kaufen. „Jim war ein kleiner, verkrüppelter Mann, den Gott damit betraute, einem blinden Farmer mit einer schweren Schuldenlast und drei Kindern zu helfen.“ (die ganze Rede kannst du hier nachlesen, oder anschauen). So kann sich jeder dafür bereit machen, ein Werkzeug in den Händen Gottes zu sein, indem er das Evangelium lebt und auf die Einflüsterungen des Geistes hört. Ich konnte schon sehr häufig in meinem Leben als Werkzeug Gottes meinen Mitmenschen helfen, indem ich eifrig meine Berufungen in der Kirche ausgeübt habe. Wann warst du das letzte Mal so ein Werkzeug?

Young Jesus standing next to Joseph in the carpenter’s shop, working with tools on the wood while Joseph supervises.Childhood of Jesus Christ, by Del Parson (62124); GAK 206
(Bild: Quelle)

Montag, 15. Mai 2017

Sie sahen, dass der Herr ihnen gemäß ihren Gebeten gewährt hatte


Die nephitischen Missionare und Söhne König Mosia des Jüngeren, zogen Bilanz ihrer Missionszeit unter den Nephiten: „Und nun siehe, Ammon und Aaron und Omner und Himni und ihre Brüder freuten sich über die Maßen über den Erfolg, den sie unter den Lamaniten gehabt hatten; denn sie sahen, dass der Herr ihnen gemäß ihren Gebeten gewährt hatte und dass er sein Wort an sie in jeder Einzelheit hatte Wahrheit werden lassen.“ (Alma 25:17).
Sie sahen, dass der Herr ihnen gemäß ihren Gebeten gewährt hatte. Ammon und seine Brüder, die die Übernahme des Königtums ihres Vaters ablehnten, gingen stattdessen lieber mit einigen weiteren Nephiten, zu den Lamaniten auf Mission (ALma 17:6-8). Natürlich hatten sie sich mit vielem Fasten und Beten auf ihre schwere Aufgabe vorbereitet, sie gingen schließlich zu ihren Erzfeinden und wollten sie davon überzeugen, dass ihre Feindschaft auf falschen Überlieferungen ihrer Väter beruht, und sie zur Erkenntnis der Wahrheit führen (Alma 17:9). Der Herr berief sie dann auch entsprechend ihrem Wunsch um 91 v. Chr. und verhieß ihnen, dass sie ein Werkzeug in seinen Händen sein würden, indem sie viele Seelen zur Errettung führen würden (Alma 17:11). Nun, etwa 77 v. Chr. zogen sie Bilanz und mussten feststellen, dass alles, was der Herr ihnen vor etwa 14 Jahren, aufgrund ihres Betens mitteilte, in jeder Einzelheit eingetroffen war.
Für mich wird hier wieder ganz deutlich, dass der Herr uns auf unsere Gebete antwortet und wenn er in dieser Antwort etwas verheißt, dies auch alles, bis ins kleinste Detail, eintreffen wird. Zum Beispiel denke ich da an den patriarchalischen Segen, den jedes würdige Mitglied erhalten kann. Er wird von einem von Gott berufenen Patriarchen gespendet und enthält für den Empfänger den Rat des Herrn (mehr lies hier). Der erste Patriarch in der wiederhergestellten Kirche des Herrn, Hyrum Smith, wurde 1841 vom Herrn berufen (Lehre und Bündnisse 124:91-92). Genau, wie die Erfüllung der Gebete Ammons und seiner Brüder, wird sich ein solcher persönlicher Segen, in allen Einzelheiten erfüllen. Eine Voraussetzung gibt es allerdings: Gehorsam zu den Geboten des Herrn (Lehre und Bündnisse 130:21). Wann hast du das letzte Mal deinen Segen angeschaut, um Rat zu erhalten, oder zu sehen, was sich alles schon erfüllt hat?

(Bild: Quelle)

Sonntag, 14. Mai 2017

Sie befolgten das Gesetz des Mose

Diejenigen Lamaniten in der Wildnis, die das Evangelium von Jesus Christus annahmen, wurden von den übrig gebliebenen Herrschern der Amuloniten verfolgt (Alma 25:7), was dazu führte, dass die Lamaniten diese nun anfingen zu töten (Alma 25:8), wodurch sich Abinadis Prophezeiung weiter erfüllte (Alma 25:9-12). Als die Lamaniten sahen, dass sie gegen die Nephiten nichts ausrichten konnten, schlossen sie sich den Anti-Nephi-Lehiern an, um auf den Wegen des Herrn zu wandeln (Alma 25:13-14). Und sie zusammen „...  befolgten das Gesetz des Mose; denn es war für sie ratsam, das Gesetz des Mose noch zu befolgen, denn es war noch nicht ganz erfüllt. Aber trotz des Gesetzes des Mose schauten sie nach dem Kommen Christi aus und betrachteten das Gesetz des Mose als ein Sinnbild seines Kommens und glaubten, diese äußerlichen Verrichtungen befolgen zu müssen bis zu der Zeit, da er ihnen offenbart werden würde.“ (Alma 25:15).
Sie befolgten das Gesetz des Mose. Warum befolgten sie das Gesetz des Mose, obwohl sie doch die Macht des höheren Priestertums unter sich hatten (Alma 26:7)? Weil es das Gesetz war, das Gott dem Volk Israel gegeben hatte, nachdem es das höhere Gesetz, welches er ihnen zunächst gab, nicht in der Lage waren zu erfüllen (JSÜ, Exodus 34:1-2; Lehre und Bündnisse 84:23-27), und es in seinem Sinn noch nicht erfüllt war. Was war der Sinn? Es sollte das Volk auf das Kommen des Erlösers vorbereiten, indem es in dessen äußerlichen Verrichtungen das kommende Sühnopfer von Jesus Christus begreiflich - im wahrsten Sinne des Wortes - machen (Levitikus 1-7), und ihren Glauben an ihn stärken sollte (Alma 25:16). Wann hat es seinen Sinn erfüllt? Den Nephiten war bewusst, dass mit der Vollendung des Sühnopfers von Jesus Christus, sich das Gesetz des Mose erfüllt haben wird (Alma 34:13-143. Nephi 9:17) und ab diesem Zeitpunkt lebten sie nach dem höheren Gesetz mit dem Abendmahl als ständige Erinnerung an Jesus Christus (3. Nephi 18:1-13).
So leben auch wir heute nach diesem höheren Gesetz. Der Herr hat uns ein Priestertum als vorbereitendes Priestertum gegeben (Lehre und Bündnisse 107:13-14), das in allen zeitlichen Dingen dient (Lehre und Bündnisse 107:68) und des Weiteren das höhere (Lehre und Bündnisse 107:18), welches in allen geistigen Belangen dient (Lehre und Bündnisse 107:8). Auch uns hat der Herr geboten uns seiner, mittels des Abendmahls, ständig zu erinnern (Lehre und Bündnisse 20:75-79). Welches Gesetz befolgst du?

A painting by Walter Rane showing Christ and His Apostles sitting around a table, partaking of the Last Supper by candlelight.Zu meinem Gedächtnis (Das Abendmahl)
(Matthäus 26:26-29, siehe auch JSÜ Matthäus 26; Bild: Quelle)

Samstag, 13. Mai 2017

Darum fingen sie an, den Überlieferungen ihrer Väter nicht mehr zu glauben

Viele der Lamaniten, die in die Wildnis im Osten geflohen waren (Alma 25:5) und „...  die viel Verlust und so viele Bedrängnisse erlitten hatten, fingen an, in der Erinnerung an die Worte, die Aaron und seine Brüder ihnen in ihrem Land gepredigt hatten, aufgestachelt zu werden; darum fingen sie an, den Überlieferungen ihrer Väter nicht mehr zu glauben und an den Herrn zu glauben und dass er den Nephiten große Macht gegeben habe; und so wurden viele von ihnen in der Wildnis bekehrt.“ (Alma 25:6).
Darum fingen sie an, den Überlieferungen ihrer Väter nicht mehr zu glauben. In ihrer misslichen Lage, in der sich die Lamaniten nun in der Wildnis befanden, erinnerten sie sich an die Worte, die ihnen der nephitische Missionar Aaron in ihren Heimatstädten gepredigt hatte (Alma 21:9) und sie überzeugten sich davon, dass die Überlieferungen ihrer Vorfahren falsch waren und die Worte Aarons wahr sind.
Wie kann ich Unwahrheit von Wahrheit unterscheiden? Da gibt es den bekannten Spruch: Lügen haben kruze Beine. Mit anderen Worten, Lügen, also Aussagen, von denen man weiß, oder vermuten muss, dass sie unwahr sind, werden recht schnell enttarnt. Hingegen bleibt Wahrheit für immer bestehen (Lehre und Bündnisse 1:39). Wer einem bei der Enttarnung helfen kann? Der Heilige Geist, die dritte Person in der Gottheit: „... denn der Geist spricht die Wahrheit und lügt nicht.“ (Jakob 4:13) und durch ihn können wir von allem wissen, ob es wahr ist (Moroni 10:5). Und wie wird er uns die Wahrheit vermitteln? Er vermittelt uns diese über unseren Verstand und unser Herz (Lehre und Bündnisse 8:2). Wir müssen also beide einsetzen, um Wahrheit zu erkennen. Wie unterscheidest du Unwahrheit von Wahrheit?

A photograph of a grove of trees paired with the words from Moroni 10:29.
„Und Gott wird euch zeigen, dass das, was ich geschrieben habe, wahr ist.“
(Moroni 10:29; Bild: Quelle)

Freitag, 12. Mai 2017

Unter den Lamaniten, die getötet wurden, waren fast alle Nachkommen Amulons und seiner Brüder

Viele Lamaniten kamen in weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nephiten ums Leben (Alma 25:3). „Und unter den Lamaniten, die getötet wurden, waren fast alle Nachkommen Amulons und seiner Brüder, die die Priester Noas waren, und sie wurden durch die Hand der Nephiten getötet; 5 und die übrigen, die in die Wildnis im Osten geflohen waren und sich die Macht und Gewalt über die Lamaniten angeeignet hatten, veranlassten, dass viele Lamaniten wegen ihres Glaubens durch Feuer zugrunde gingen—“ (Alma 25:4-5).
Unter den Lamaniten, die getötet wurden, waren fast alle Nachkommen Amulons und seiner Brüder. Wir erinnern uns, dass Amulon als abgefallener Nephit, ein Führer der gottlosen Priester König Noas war (Mosia 23:31-33). König Noa, Führer einer Gruppe von Nephiten, hatte mit seinen selbst ernannten Priestern den nephitischen Propheten Abinadi den Feuertod sterben lassen, weil dieser ihnen im Auftrag Gottes ihre Sünden vorgehalten und sie zur Umkehr aufgerufen hatte, wobei Abinadi ihnen prophezeite, dass sie und ihre Nachkommen eines Tages den selben Tod erleiden würden (Mosia 17:15). König Noa traf dieser Tod durch die Hände seiner eigenen Anhänger, die zornig auf ihn wurden um die 130 v. Chr (Mosia 19:19-20). Viele weiterer seiner Anhänger traf es bei den oben zitierten Kämpfen zwischen ihnen und den Nephiten.
Es führt kein Weg dran vorbei, es ist unvermeidlich und absolut notwendig: Das Wort Gottes muss und wird sich erfüllen (Lehre und Bündnisse 1:38). Es wird sich natürlich zu dem von ihm vorgesehenen Zeitpunkt erfüllen und das kann u. U. aus Menschensicht Jahrzehnte später sein. Ich bin also gut beraten, nicht davon auszugehen, dass Gott sein Wort vergessen haben wird, wenn es sich nach längerer Zeit noch nicht erfüllt haben sollte. Umso schlimmer wird die Überraschung für mich sein, wenn dann die Zeit gekommen ist, dass es doch eintritt. Eine Prophezeiung kann sich auf eine Weise oder zu einer Zeit erfüllen, die ich nicht erwarte. Aus diesem Grund bin ich gut beraten, wachsam zu sein (Markus 14:38). Viele Prophezeiungen sind mit einer Bedingung verknüpft. Je nachdem wie die Bedingung formuliert ist, kann ich durch mein Handeln bewirken, dass sie eintrifft oder eben nicht (Beispielhaft: 2. Nephi 9:24). Wie stehst du zu Prophezeiungen, die sich noch nicht erfüllt haben?

Two parents and their three children kneel around a small table with their heads bowed to pray before bedtime.„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet..“
(Matthäus 26:41; Bild: Quelle)

Donnerstag, 11. Mai 2017

Überfielen das Volk, das im Land Ammoniha war, und vernichteten es

Dass sich die Brüder der Lamaniten, die sich zum Herrn bekehrt hatten, ohne Gegenwehr haben abschlachten lassen, verursachte unter den umkehrunwilligen Lamaniten Frust. „Und siehe, nun begab es sich: Jene Lamaniten waren um so zorniger, weil sie ihre Brüder getötet hatten; darum schworen sie den Nephiten Rache; und sie unternahmen es zu der Zeit nicht mehr, das Volk Anti-Nephi-Lehi zu töten, 2 sondern sie nahmen ihre Heere und zogen hinüber in das Grenzgebiet des Landes Zarahemla und überfielen das Volk, das im Land Ammoniha war, und vernichteten es.“ (Alma 25:1-2).
Überfielen das Volk, das im Land Ammoniha war, und vernichteten es. Alma der Jüngere und sein Mitarbeiter Amulek missionierten das Volk der Nephiten, welches in Amoniha lebte um 82 v. Chr. (Alma 9:1). Obwohl es ein vom Herrn hochbegünstigtes Volk war, wollte es sich einfach nicht von seinem Übeltun abwenden (Alma 9:20) und der Herr ließ ihnen kundtun, dass sie durch die Hand der Lamaniten vernichtet werden würden (Alma 9:18-19). Nun, kurze Zeit drauf erfüllt sich diese Ankündigung durch die Hand der Lamaniten, die ihr Morden unter den Anti-Nephi-Lehier aufgaben und wohl über die südliche Wildnis nördlich zogen und die Bevölkerung der Stadt Ammoniha vernichteten.
Ich lerne daraus, dass der Herr uns warnt, bevor uns Vernichtung aufgrund unserer Schlechtigkeit ereilt, und es gut für mich ist, diese Warnung ernst zu nehmen und dem Wort des Propheten Glauben zu schenken, anstatt es zu verwerfen (Alma 9:4) und zu spät zu erkennen, dass es ein Fehler war (Alma 16:9-11). Ich weiß mit Bestimmtheit, dass der Herr auch in heutiger Zeit, so wie in jeder Evangeliumszeit, lebende Propheten berufen hat, um uns vor drohender Gefahr und den Folgen der Sünde zu warnen (siehe hier). Ich denke an die liebevolle Aufforderung von Präsident Monson auf der Generalkonferenz im April dieses Jahres: „Heute Morgen spreche ich über die Macht des Buches Mormon und darüber, wie dringend nötig wir als Mitglieder dieser Kirche es haben, uns mit seinen Lehren zu befassen, über sie nachzudenken und sie in unserem Leben anzuwenden. Wie wichtig es ist, ein festes und sicheres Zeugnis vom Buch Mormon zu haben, kann nicht genug betont werden.“ (siehe hier). Welche liebevollen Aufforderungen unserer Propheten und Apostel sind dir aus letzter Zeit in Erinnerung?


Präsident Thomas S. Monson unser lebender Prophet, Seher und Offenbarer; hinter ihm seine beiden Ratgeber
(Bild: Quelle)