Der König war angesichts der Reaktion Ammons natürlich äußerst erleichtert (Alma 20:25). „Und als er sah, dass Ammon nicht den Wunsch hatte, ihn zu vernichten, und als er auch sah, welch große Liebe dieser für seinen Sohn Lamoni hatte, war er über die Maßen verwundert und sprach: Weil dies alles ist, was du gewünscht hast, nämlich dass ich deine Brüder freilasse und zulasse, dass mein Sohn Lamoni sein Reich behält, siehe, so werde ich dir gewähren, dass mein Sohn von dieser Zeit an und immerdar sein Reich behält, und ich werde ihn nicht mehr regieren—27 und ich werde dir auch gewähren, dass deine Brüder aus dem Gefängnis entlassen werden, und du und deine Brüder mögt zu mir in mein Reich kommen; denn ich wünsche sehr, dich zu sehen. Denn der König war sehr verwundert über die Worte, die er gesprochen hatte, und auch über die Worte, die von seinem Sohn Lamoni gesprochen worden waren; darum hatte er den Wunsch, mehr darüber zu erfahren.“ (Alma 20:26-27).
Wer wäre nicht erleichtert zu erkennen, dass sein gefühlter Feind ihm gar nicht nach dem Leben trachtet und auch auf das Angebot, das halbe Königreich übertragen zu bekommen, nicht weiter eingeht, sondern nur die Freilassung der gefangen genommenen Brüder wünscht und dass der Sohn des Königs sein Reich behalten dürfe. Das erinnert mich an die Situation zwischen David und Saul. David wurde von Saul verfolgt und hatte sich in den Bergen in einer Höhle versteck. Just in diese Höhle kam auch Saul, um sich zu erleichtern. Davids Leute ermunterten ihn Saul zu töten, denn der Herr habe ihn in seine Hand gegeben. David aber schnitt nur einen Rockzipfel Sauls ab, und als dieser die Höhle wieder verließ, rief er ihm hinterher, dass er ihn hätte umbringen können, es jedoch nicht getan habe, da er der König war. Saul erwiderte: „Du hast heute bewiesen, dass du gut an mir gehandelt hast; obwohl der Herr mich in deine Gewalt gegeben hatte, hast du mich nicht getötet. ... Der Herr möge dir mit Gutem vergelten, was du mir heute getan hast.“ (1. Samuel 24:19-20).
Darum hatte er den Wunsch, mehr darüber zu erfahren. Wenn man auf diese Art überrascht wird, befällt einen sicherlich ein Gefühl der Demut und man wünscht sich die ganze Botschaft zu hören, die der vermeintliche Feind begonnen hatte mitzuteilen. Man wird sanftmütig und dadurch belehrbar. Man erkennt auf einmal seine Abhängigkeit von anderen, insbesondere von Gott, und entwickelt den Wunsch, sich ihm zu unterwerfen. Dies ist eine Bedingung dafür, dass man mit dem Herrn Bündnisse schließen kann (Lehre und Bündnisse 20:37). Jeder hat so seine eigene Situation, durch die er sich veranlasst fühlt, sich vor dem Herrn zu demütigen. Welche Situation hat dir aufgezeigt, dass du vom Herrn abhängig bist?
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