Der Vater König Lamonis wollte den nephitischen Missionar Ammon töten, doch Ammon schlug ihm so auf seinen Arm, dass er ihn nicht mehr nutzen konnte. Nun fürchtete der Vater Lamonis um sein Leben und flehte Ammon an, ihn zu verschonen, und gewährte ihm im Gegenzug die Erfüllung seiner Forderungen, selbst bis zur Hälfte seines Königreiches (Alma 20:20-23). „Als nun Ammon sah, dass er gemäß seinem Wunsch auf den alten König eingewirkt hatte, sprach er zu ihm: Wenn du mir gewährst, dass meine Brüder aus dem Gefängnis entlassen werden, und auch, dass Lamoni sein Reich behält und dass du über ihn nicht ungehalten sein wirst, sondern ihm gewährst, gemäß seinen eigenen Wünschen zu handeln in allem, was er denkt, dann werde ich dich verschonen; andernfalls werde ich dich zur Erde schlagen.“ (Alma 20:24).
Als nun Ammon sah, dass er gemäß seinem Wunsch auf den alten König eingewirkt hatte. Was hättest du dir im Gegenzug vom König über das gesamte Land der Lamaniten gewünscht? Die Hälfte seines Reiches? Wäre doch eine hervorragende Aussicht, oder? Ammon aber war ein gottesfürchtiger Mann und wünschte sich nichts dergleichen. Er setzte sich nur für das Leben seiner gefangenen Brüder und die Unabhängigkeit Lamonis von seinem Vater ein.
Mir fällt hier die Begebenheit ein, in der der Herr Salomo im Traum erschien und ihn aufforderte: „Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll.“ (1. Könige 3:5). Was für eine Sache, vom Schöpfer des Himmels und der Erde dieses Angebot zu bekommen. In solch einer Situation nicht überheblich zu werden und um das zu bitten, was einem am meisten an weltlichem Dingen einbringt, ist sicherlich nicht so einfach. Aber Salomo blieb ganz locker und bat ob seiner Verantwortung, die ihm übertragen worden ist: „Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht.“ (1. Könige 3:9). Ich lerne, dass ich mich in solchen Situationen, in denen ich meine, eine besonders gewährte Gunst nutzen zu können, auf das Wesentliche besinne und nicht in erster Linie an mich, sondern das Wohl meiner Mitmenschen denken soll. Ich bin mir sicher, dass das auch mir am meisten bringt. Wie würdest du vorgehen?
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