Sonntag, 30. April 2017

Die Amalekiten wurden nicht bekehrt, außer einem einzigen; auch wurden keine Amuloniten bekehrt

Jetzt folgt eine Aufzählung der Gruppen, die sich zum Evangelium bekehrten und derer, die es nicht taten: „Nun sind es diese, die sich zum Herrn bekehrten:“(Alma 23:8). In den Versen 9-13 werden Lamaniten in den Ländern Ischmael, Middoni, Schilom, Schemlon, und den Städten Nephi, Lemuel und Schimnilom aufgezählt (Lage der Städte zueinander siehe Karte unten; `Schimnilom´ wurde in einer frühen Ausgabe des Buches Mormon von 1852 `Schimnilon´ geschrieben, siehe hier). „14  Und die Amalekiten wurden nicht bekehrt, außer einem einzigen; auch wurden keine Amuloniten bekehrt; sondern sie verhärteten ihr Herz und auch das Herz der Lamaniten in jenem Teil des Landes, wo immer sie wohnten, ja, und in all ihren Dörfern und all ihren Städten.“ (Alma 23:14).
Die Amalekiten wurden nicht bekehrt, außer einem einzigen; auch wurden keine Amuloniten bekehrt (zu Amalekiten und Amuloniten siehe mein Blogbeitrag „Die Amalekiten und Amuloniten waren noch verstockter“). Wie uns berichtet wird, wurden nur reine Abkömmlinge Lamans und Lemuels [Söhne Lehis, der mit seiner Familie um 600 v. Chr. auf Geheiß Gottes aus dem alten Jerusalem der östlichen Hemisphäre auswanderte (1. Nephi 2:2,11), die älteren Brüder Nephis - aus ihnen entwickelten sich, nach ihrer Trennung, die verfeindeten Völker der Nephiten und Lamaniten (2. Nephi 5:5,14)], außer einem Amalekiten, bekehrt (siehe auch Alma 24:29). Die Amalekiten und Amuloniten lebten in der von ihnen auf der westlichen Hemisphäre erbauten Stadt Jerusalem (Alma 21:2-3; siehe Karte unten).
Ich lerne hieraus, welch enorme Anstrengung die Söhne Mosia des Jüngeren, im Land der Lamaniten, in dieser kurzen Zeit von weniger als dreizehn Jahren unternommen haben müssen, und wie der Herr sie mit Erfolg gesegnet hat, einen Großteil zweier verfeindeter Völker wieder miteinander zu versöhnen. Von solchen Anstrengungen kann ich noch nicht einmal träumen. Dessen ungeachtet versuche ich einen ganz bescheidenen Teil dadurch zu tun, dass ich die mir gebotenen Gelegenheiten nutze, Zeugnis von Jesus Christus und seinem Erlösungswerk abzulegen - auch wenn es nicht in Feindesland ist.

(Bild: Quelle)

Samstag, 29. April 2017

So fielen diejenigen Lamaniten, die ihrem Predigen glaubten und sich zum Herrn bekehrten, niemals ab

Durch das Predigen des Wortes Gottes, bekehrten sich Tausende Lamaniten zum Herrn und sie wurden weiter im überlieferten Wort Gottes unterrichtet (Alma 23:5). „Und so wahr der Herr lebt, so gewiss war es, dass alle, die glaubten, oder alle, die zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht wurden durch das Predigen Ammons und seiner Brüder gemäß dem Geist der Offenbarung und der Prophezeiung und der Macht Gottes, die in ihnen Wundertaten wirkte—ja, ich sage euch, so wie der Herr lebt, so fielen diejenigen Lamaniten, die ihrem Predigen glaubten und sich zum Herrn bekehrten, niemals ab.“ (Alma 23:6).
So fielen diejenigen Lamaniten, die ihrem Predigen glaubten und sich zum Herrn bekehrten, niemals ab. Es grenzt doch schon an ein Wunder, dass die Lamaniten, die von ihren Vätern über Generationen hinweg falsche Lehren über den Glauben ihrer Brüder, die Nephiten, ins Herz gepflanzt bekommen hatten, sich nun durch ebendiese nephitischen Missionare zum Herrn bekehrten. Was muss geschehen sein, dass sie sich nach Erlangung der Wahrheit, also der `Kenntnis von Dingen wie sie sind, waren und sein werden´ (Lehre und Bündnisse 93:24), niemals wieder von der wahren Erkenntnis abwendeten, und ihre Auflehnung gegen Gott und ihre Brüder aufgegeben haben (Alma 23:7)? Sie haben Glauben ausgeübt und aufrichtig nach Wahrheit gesucht und deshalb Erkenntnis geistiger Wahrheit, ein Zeugnis, durch Offenbarung erlangt, wie wir es am Beispiel des Simon Petrus durch Christus gelehrt bekommen (Matthäus 16:15-17). Diese Lamaniten haben zum einen Wissen erlangt, dass das Evangelium wahr ist, also ein Zeugnis, und zum anderen blieben sie diesem Wissen treu, sie haben sich also aufrichtig bekehrt.
Für mich ergibt sich daraus die Erkenntnis, dass wenn ich treu ausharren will bis an mein irdisches Ende, also nie mehr die wahre Erkenntnis ablegen will, ich mittels Offenbarung durch den Heiligen Geist, zu dem Wissen gelangen muss, dass das Evangelium wahr ist, also ein Zeugnis erlangen muss. Danach muss ich dieses Zeugnis vertiefen, indem ich eifrig in der Schrift studiere und nach ihr handle, um dieses Zeugnis fest zu verankern. Außer ein Zeugnis zu erlangen, muss ich mich also auch noch Bekehren - bewusst meinen früheren Lebenswandel aufgeben, mich ändern und ein Jünger Christi werden. Wie stellst du es an, von erworbener Wahrheit nicht abzulassen?

Für wen haltet ihr mich?
(Bild: Quelle; sieh dir auch gerne das kurze Video "Du bist der Messias" an)

Freitag, 28. April 2017

So fingen sie an, großen Erfolg zu haben

Nachdem sich der König der Lamaniten, Lamonis Vater, mit seinem ganzen Haushalt zum Herrn bekehrt hatten (Alma 23:3), erließ er einen Aufruf an sein ganzes Volk, dass den Weg für die Missionsarbeit der nephitischen Missionare frei machte (Alma 23:1-2). „Und nun begab es sich: Nachdem der König diesen Aufruf ausgesandt hatte, gingen Aaron und seine Brüder von Stadt zu Stadt und von einem Haus der Anbetung zum anderen, richteten Kirchen auf und weihten im ganzen Land unter den Lamaniten Priester und Lehrer, um das Wort Gottes unter ihnen zu predigen und zu lehren; und so fingen sie an, großen Erfolg zu haben.“ (Alma 23:4).
So fingen sie an, großen Erfolg zu haben. Albert Einstein hat einmal gesagt: „Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.“ und Henry Ford sagte: „Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind.“ Beides traf wohl auch auf die missionarischen Bemühungen der Söhne Mosia des Jüngeren zu. Sie haben in relativ kurzer Zeit die Kirche unter einem Volk aufrichten können, das eigentlich ihr Erzfeind war, weil sie durch den Geist Gottes genau die Fähigkeiten hatten, die im Moment gefragt waren. Denken wir an Ammon, der als Lamonis Diener, erfolgreicher Hüter seiner Herden sein durfte, wodurch sich der König seinen Worten gegenüber öffnete. Aufgrund dessen bekehrte sich sein ganzes Haus und danach viele Menschen seines Volkes. Die Folge war, dass Lamonis Vater beeindruckt wurde, sich auch bekehrte und die Missionierung seines Volkes gestattete und mit all seinen Kräften unterstützte.
Ich erkenne, dass ich mit der Hilfe des Herrn in guten Bemühungen erfolgreich sein kann. Natürlich wird sich der Erfolg häufig nicht sofort, wie beim Holzhacken. einstellen - wobei es da manchmal doch auch ganz harte Brocken gibt. Das könnte einen entmutigen. Doch am Beispiel der Söhne Mosias, die ja zunächst in Gefangenschaft gepeinigt wurden, kann ich lernen, dass Erfolg sich manchmal erst nach standhaftem Erdulden von Leid einstellt. Manchmal erlebt man den ersehnten Erfolg auch nicht mehr hier auf Erden. Das darf mich nicht davon abhalten mein Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus abzulegen, Samen zu streuen, auch wenn er vielleicht erst nach Jahrzehnten aufgehen wird. Der Herr gab Josua die Anweisung, mutig und stark zu sein, über das Evangelium Tag und Nacht nachzusinnen, es zu predigen und selber danach zu handeln, „... Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg haben.“ (Josua 1:7-8). Wie bewertest du Erfolg in deinem Handeln?
An illustration of a boy jumping over a pole vault, about to land on a mattress, in front of a stadium audience.
(Bild: Quelle)

Donnerstag, 27. April 2017

So waren die Lamaniten und die Nephiten voneinander getrennt

An dieser Stelle schiebt Mormon, der die gesammelten Platten zu einem Bericht zusammenfasste (3. Nephi 5:9-16Mormon 6:6), eine geografische Beschreibung der Gebiete der Lamaniten und Nephiten ein (Alma 22:35): „Und es begab sich: Der König sandte einen Aufruf durch das ganze Land, an all sein Volk, das sich in seinem ganzen Land befand, das in allen Gebieten ringsum war, im Land, das im Osten und im Westen bis an das Meer grenzte und das vom Land Zarahemla durch einen schmalen Streifen Wildnis getrennt war, der vom Meer östlich bis zum Meer westlich verlief, und ringsum im Grenzgebiet an der Meeresküste und entlang der Grenzen der Wildnis, die im Norden beim Land Zarahemla war, durch das Grenzgebiet von Manti, am Ursprung des Flusses Sidon vorbei, von Osten nach Westen verlaufend—und so waren die Lamaniten und die Nephiten voneinander getrennt.“ (Alma 22:27).
So waren die Lamaniten und die Nephiten voneinander getrennt. Daniel H. Ludlow hat in seinem Studienbegleitbuch zum Buch Mormon, „A Companion to Your Study of the Book of Mormon“, eine Karte der möglichen Lage der im Buch Mormon genannten Städte zueinander eingearbeitet (siehe Bild unten). Nachdem diese im Internet offen zur Verfügung steht (hier), habe ich mir erlaubt, sie unten einzufügen. Wenn wir nun z. B. im Alma 22 die Verse 27-34 lesen, gibt uns diese Visualisierung eine bessere Vorstellung der von Moroni eingefügten Beschreibung der Länder.


(Bild: Quelle; Deutsche Namen von mir hinzugefügt)

Mittwoch, 26. April 2017

Als der König sah, dass das Volk besänftigt war

Die Königin hatte ja die Diener beauftragt, das Volk zusammenzurufen, um Aaron und seine Begleiter zu töten, nachdem die Diener dies, aufgrund Angst vor der Macht die in Aaron steckte, verweigert hatten selber zu tun (Alma 22:21). Als das Volk dann am Ort des Geschehens angekommen war, gab es großen Unmut gegen die Nephiten (Alma 22:24). Doch der König beruhigte die Menge (Alma 22:25). „Und es begab sich: Als der König sah, dass das Volk besänftigt war, veranlasste er, dass Aaron und seine Brüder mitten unter die Menge traten und dass sie ihnen das Wort predigten.“ (Alma 22:26).
  • Besänftigen
    `Sänftigen´ bedeutet so viel wie `sanft machen´. Der Vorsatz `be´ umschreibt hier eine Beschäftigung. Also ist unter Besänftigen zu verstehen, dass man versucht, mittels `gutem Zureden´ zu bewirken, dass innere Erregung langsam verringert wird. Es wird versucht, aufgebrachte Gemüter zu beruhigen, sie zu beschwichtigen, entstandene Aggressionen durch entsprechende Aufklärung abzubauen.
  • Wie man `Besänftigung´ erreichen kann?
    Die Schrift sagt uns: „Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung, eine kränkende Rede reizt zum Zorn.“ (Sprüche 15:1). Ich muss also allen Eifer daransetzen, selber nicht auch ungehalten zu werden, sondern innere Ruhe zu bewahren, also Selbstbeherrschung zu üben (2. Petrus 1:5-6). Ich sage mir, dass ein solches Verhalten in Gottes Augen wertvoll ist (1. Petrus 3:4) und ich mir dadurch Freunde schaffe (Jesus Sirach 6:5).
Als der König sah, dass das Volk besänftigt war. Ich lerne aus der Vorgehensweise des Königs, dass Belehrung erst sinnvoll ist, nachdem zunächst aufgebrachte Gemüter beruhigt werden konnten und ihr Kopf somit für geistige Nahrung aufnahmefähig ist. Wie besänftigst du aufgebrachte Gemüter?

„Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“
(Matthäus 11:29-30; Bild: Quelle)

Dienstag, 25. April 2017

Er diente ihnen geistlich, so dass sein ganzer Haushalt zum Herrn bekehrt wurde

Als Aaron eine Unruhe unter dem Volk befürchtete, nahm er den König, der in seiner `Entrückung´ (Beispiel für Entrückung siehe 3. Nephi 28:13,36) wie tot am Boden lag, bei der Hand und er erhob sich und bekam seine Kräfte zurück (Alma 22:22). „Nun geschah dies in der Gegenwart der Königin und vieler Knechte. Und als sie es sahen, waren sie sehr verwundert und fingen sich zu fürchten an. Und der König trat vor und fing an, ihnen geistlich zu dienen. Und er diente ihnen geistlich, so dass sein ganzer Haushalt zum Herrn bekehrt wurde.“ (Alma 22:23).
Er diente ihnen geistlich, so dass sein ganzer Haushalt zum Herrn bekehrt wurde.
  • Diente ihnen geistlich
    Was hat man darunter zu verstehen? Unter geistlichem Dienst ist zu verstehen, dass im Auftrag Gottes für die Errettung der Menschen notwendige Arbeiten verrichtet werden (Lehre und Bündnisse 90:8). Zum geistlichen Dienst wird man berufen (Lehre und Bündnisse 107:39). Träger des melchisedekischen Priestertums haben diese Aufgabe zu erfüllen (Epheser 4:11-12). Zu einem speziellen geistlichen Dienst sind die Siebziger berufen (Lehre und Bündnisse 107:97). Diese sind reisende geistliche Diener, während Älteste ortsansässige geistliche Diener sein sollen (Lehre und Bündnisse 107:137). Als Ergänzung dazu hat das geringere Priestertum alle `zeitlichen, äußerlichen Verordnungen´ zu verrichten (Lehre und Bündnisse 107:14,20).
Der Herr muss offensichtlich den König über das ganze Land während seiner `Entrückung´ zum geistlichen Dienst berufen haben, ansonsten hätte er nicht mithilfe des Heiligen Geistes so erfolgreich seinen ganzen Haushalt zum Herrn bekehren können. Die meisten von uns werden ohne `entrückt´ zu werden, zum geistlichen Dienst berufen, indem sie zu einem Amt im melchisedekischen Priestertum berufen werden. Ich danke dem Herrn, dass er auch mir die Gelegenheit gewährt, auf diese Weise meinen Mitmenschen zu dienen. Wie ist dir schon mal `geistlicher Dienst´ zuteilgeworden?
A father stands and lays his hands on his daughter’s head to give her a father’s blessing.
Ein Vater legt seine Hände auf das Haupt seiner Tochter und gibt ihr einen Segen
(Bild: Quelle)

Montag, 24. April 2017

Er stand auf seinen Füßen und empfing seine Stärke

Nun wollte die Königin, dass die Dienerschaft das Volk zusammenrief, damit sie Aaron und seine Begleiter töten sollten (Alma 22:21). „Als nun Aaron die Entschlossenheit der Königin sah und weil er auch die Herzenshärte des Volkes kannte, fürchtete er, eine Menge werde zusammenkommen und es werde einen großen Streit und Unruhe unter ihnen geben; darum streckte er die Hand aus und hob den König von der Erde auf und sprach zu ihm: Stehe auf. Und er stand auf seinen Füßen und empfing seine Stärke.“ (Alma 22:22).
Er stand auf seinen Füßen und empfing seine Stärke. Der König über das ganze Land war wohl auch wie sein Sohn Lamoni, seine Schwiegertochter und deren Dienerschaft vom Geist entrückt (Alma 19:6,15-16), um vom Herrn Belehrung zu empfangen. Eine solche Entrückung muss offensichtlich mit enorm großer körperlicher Anstrengung verbunden sein, sodass man hinterher ganz kraftlos ist, wie wir auch am Beispiel von Joseph Smith nach seiner Ersten Vision erkennen können (JS-Lebensgeschichte 1:20).
Der König wurde durch die Macht des Priestertums, welche Aaron übertragen bekommen hatte, wieder auf seine Beine gestellt und durch die Macht Gottes empfing er seine Kraft wieder. Die meisten von uns werden die Anstrengung einer Entrückung nicht durchmachen, aber wir sind dennoch dazu aufgefordert mit `ausdauernder Anstrengung´ sein Wort kennenzulernen, seinem Wort gegenüber gehorsam zu sein, Christus nachzufolgen und unserem Nächsten zu dienen - einfach: mit all unserer Macht im Werk zu arbeiten (Lehre und Bündnisse 75:3). Schon immer habe ich mich darum bemüht, mit Kräften im Werk des Herrn zu arbeiten, aber nun in meinem Ruhestand, kann ich meine ganze Zeit für diese Anstrengung nutzen. Und der Herr segnet mich dankenswerterweise bis heute mit der notwendigen Gesundheit und Kraft. Welche Anstrengungen im Weinberg des Herrn nimmst du gerne auf dich?
A woman holds a rake and talks to an elderly woman while a group of young adults clean up the yard.
„In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll ...“
(Apostelgeschichte 20:35; Bild: Quelle)

Sonntag, 23. April 2017

Wenn doch ein einziger von ihnen mächtiger ist als wir alle

Nachdem der König des ganzen Landes zu Gott gebetet hatte, fiel er wie tot zu Boden (Alma 22:18). Seine Knechte erlebten dies alles und berichteten es der Königin, die annehmen musste, dass Aaron und seine Brüder die Ursache hierfür waren, und gebot den Knechten sie umzubringen (Alma 22:19). „Nun hatten die Knechte gesehen, was die Ursache war, dass der König hingefallen war, darum wagten sie nicht, ihre Hand an Aaron und seine Brüder zu legen; und sie setzten der Königin mit Bitten zu, nämlich: Warum gebietest du uns, diese Männer zu töten, wenn doch ein einziger von ihnen mächtiger ist als wir alle? Darum werden wir vor ihnen fallen.“ (Alma 22:20).
Wir sehen hier eine totale Parallele zu den Ereignissen an König Lamonis Hof, dem Sohn des Königs vom ganzen Land. Ammon, der Bruder von Aaron (Mosia 27:34), belehrte König Lamoni und dieser glaubte seinen Worten und betete zu Gott um Barmherzigkeit für sein Volk und fiel dann wie tot zur Erde nieder (Alma 18:39-42). Ab hier laufen die Begebenheiten etwas auseinander. Die Frau von König Lamoni wird ebenfalls zum Glauben geführt, und zwar zu einem festeren Glauben, als er je unter den Nephiten zu finden war (Alma 19:8-10), was ja bei der Frau von Lamonis Vater zunächst nicht der Fall war. Sie wollte Aaron und seine Begleiter töten lassen, weil sie dachte, sie seien für dessen Tod verantwortlich.
Wenn doch ein Einziger von ihnen mächtiger ist als wir alle. Auch hier haben wir eine Parallele zu Ammon bei König Lamoni. Ammon behauptete sich gegen die Räuber der Herden des Königs und schlug sie alleine in die Flucht (Alma 18:3). Kennst du die Werbung, in der es um `Crowdfunding´ geht? Da trifft sich ein Kaufinteressent mit einem Verkäufer, um den Handel abzuschließen. Der Verkäufer fragt, ob der Käufer das Geld habe, dieser sagt: „Ich nicht, aber die“ und wendet sich zu der Bergkette hinter ihm. Die füllt sich mit Menschenmassen. Das erinnert doch an die Begebenheit mit Elischa und seinem Diener, in der es um den Kampf mit dem König von Aram geht, dessen Truppen die Stadt umstellt hatten. Der Diener Elischas erschrak, als er das Heer sah, und fragte seinen Herrn, was sie tun sollten. Elischa antwortete: „Fürchte dich nicht! Bei uns sind mehr als bei ihnen.“ und betete, dass dem Diener die Augen geöffnet würden und dieser sah „... den Berg rings um Elischa voll von feurigen Pferden und Wagen.“ (2. Könige 6:15-17). Im gesamten Verlauf der Begebenheit sehen wir, dass der Herr Israel durch den Propheten Elischa, den die Aramäer festnehmen wollten, auf wundersame Weise vor kriegerischen Auseinandersetzungen schützte (2. Könige 6:8-23). Ich lerne daraus, dass die Macht des Herrn einen beschützt, wenn er es für geboten erachtet. Wenn ich rechtschaffen lebe, brauche ich mich also nicht zu fürchten. In welchen Situationen hat der Herr dich schon beschützt?

Elischa im Krieg gegen die Aramäer (Gustave Doré, 19. Jh.)
(Bild: Quelle)

Samstag, 22. April 2017

Beugte sich der König auf seinen Knien vor dem Herrn nieder; ja, er streckte sich sogar auf die Erde nieder und schrie mächtig

„Und es begab sich: Als Aaron diese Worte gesprochen hatte, beugte sich der König auf seinen Knien vor dem Herrn nieder; ja, er streckte sich sogar auf die Erde nieder und schrie mächtig, nämlich: 18 O Gott, Aaron hat mir gesagt, dass es einen Gott gibt; und wenn es einen Gott gibt und wenn du Gott bist, wollest du dich mir kundtun, und ich werde alle meine Sünden aufgeben, um dich zu erkennen und damit ich von den Toten auferweckt und am letzten Tag errettet werde. Und als nun der König diese Worte gesprochen hatte, traf es ihn, dass er wie tot war.“ (Alma 22:17-18).
Beugte sich der König auf seinen Knien vor dem Herrn nieder; ja, er streckte sich sogar auf die Erde nieder und schrie mächtig. Welch eine Wirkung hatte der Heilige Geist aufgrund der Worte des nephitischen Missionars Aaron auf den König vom ganzen Land und König Lamonis Vater. Er beugte nicht nur seine Knie sondern, streckte seinen ganzen Körper auf den Boden. Man kann nach der Bibel drei Demutsbezeugungen unterscheiden: Das `Sich-zu-Boden-Strecken´ vor der überwältigenden Macht Gottes (Matthäus 17:6), das im Neuen Testament vorkommende `Zu-Füßen-Fallen´ (Markus 5:22) und das Knien (Apostelgeschichte 9:40). Diese drei Arten des `Niederwerfens´ sind Ehrerbietungen und Zeugnis der Demut (Matthäus 14:33). In dieser Weise erbrachte sogar Jesus seinem Vater gegenüber die Ehre zum Ausdruck (Markus 14:35).
Je größer die empfundene Not, umso leichter fällt es einem sich vor dem, von dem man sich Hilfe erhofft, `bis in den Staub´ zu demütigen (Klagelieder 3:29Alma 34:38). Für mich ist es zu einer Selbstverständlichkeit geworden: Wenn ich mit dem Vater im Himmel in Kontakt trete, bezeuge ich meine Demut und Ehrerbietung dadurch, dass ich meine Knie beuge - und ich spreche mindestens morgens und abends sowie zu den Mahlzeiten formell mit ihm. Weitere informelle Gespräche mit Gott, z. B. Danksagung, während des Autofahrens, dass mir der Gedanke kam, den Schulterblick zu machen und ich dadurch vor einem Unfall bewahrt blieb, erfolgen logischerweise nicht auf den Knien. Wie handhabst du Ehrerbietung gegenüber Gott?
Two parents and their three children kneel around a small table with their heads bowed to pray before bedtime.(Bild: Quelle)

Freitag, 21. April 2017

Wenn du, ... dann wirst du

Der König des ganzen Landes und Vater König Lamonis hatte den nephitischen Miossionar Aaron gefragt, was er tun solle, um ewiges Leben zu erhalten (Alam 22:15) und Aaron gab ihm folgende Antwort. „... Wenn du dies wünschst, wenn du dich vor Gott niederbeugst, ja, wenn du von all deinen Sünden umkehrst und dich vor Gott niederbeugst und gläubig seinen Namen anrufst, im Vertrauen darauf, dass du empfangen wirst, dann wirst du die Hoffnung empfangen, die du wünschst.“ (Alma 22:16).
Wenn du, ... dann wirst du. Hier haben wir es mit einer logischen Verknüpfung zu tun, wie z. B. „Wenn du dich in den Regen stellst, dann wirst du nass“. In der Beziehung zwischen Mensch und Gott finden wir ganz häufig logische Verknüpfungen: wenn -> dann, wie hier als Antwort Aarons auf die Frage des Königs.
Der Herr reagiert auf das Befolgen seiner Gebote und Anweisungen mit damit verknüpften Segnungen. Aaron erklärt, und das gilt genauso für einen jeden von uns, wenn wir uns vor dem Herrn demütigen und von unseren Sünden umkehren, und gläubig seinen Namen anrufen, und dies im Vertrauen tun, dass wir empfangen werden, dann werden wir Hoffnung auf ewiges Leben empfangen. Wir müssen in dieser Sache also vier Bedingungen erfüllen, um Hoffnung zu empfangen. Ich habe durch eigene Erfahrung gelernt, dass logische Verknüpfungen, die durch den Herrn aufgestellt sind, als Ergebnis für den Fall des Erfüllens der Bedingungen, die Einhaltung des darauf gegebenen Versprechens steht (Lehre und Bündnisse 120:20-21). Welche Erfahrungen hast du schon mit Gottes `logischen Verknüpfungen´ gemacht?

wenn dann

Funktion für F: =WENN(UND(B2="Ja";C2="Ja";D2="Ja";E2="Ja");"Ja";"Nein")
(Nur für den Fall, dass A und B und C und D mit Ja beantwortet sind, wird sich auch E erfüllen; wird auch nur ein Punkt mit Nein beantwortet, ist E auch gleich Nein)

Donnerstag, 20. April 2017

Ich will alles hergeben, was ich besitze, ..., damit ich diese große Freude empfangen kann

Nachdem Aaron, einer der nephitischen Missionare, dem König des ganzen Landes und Vater des Königs Lamoni, die Schriften erläutert hatte (Alma 22:13), „... sprach der König: Was soll ich tun, dass ich dieses ewige Leben habe, von dem du gesprochen hast? Ja, was soll ich tun, dass ich aus Gott geboren werde und dieser schlechte Geist mir aus der Brust gerissen werde und ich seinen Geist empfange, damit ich mit Freude erfüllt werde, damit ich nicht am letzten Tag verstoßen werde? Siehe, sprach er, ich will alles hergeben, was ich besitze, ja, ich will meinem Königreich entsagen, damit ich diese große Freude empfangen kann.“ (Alma 22:15).
Ich will alles hergeben, was ich besitze, ..., damit ich diese große Freude empfangen kann. Mir kommt bei dieser Aussage des Königs über das ganze Land direkt das Gleichnis vom Schatz und der Perle aus dem Neuen Testament in den Sinn: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. 45 Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. 46 Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.“ (Matthäus 13:44-46).
Christus verdeutlichte seinen Jüngern seine Lehre oftmals mit Gleichnissen. Sie waren aus dem Alltag gegriffen und somit ein lebensnahes Beispiel für einen zu vermittelnden Grundsatz. Durch solche Gleichnisse konnte Jesus den Jüngern die `Augen ihres Verständnisses´ (Epheser 1:18Lehre und Bündnisse 76:19) öffnen. Mit ihnen ist es auch uns möglich, das zu verstehen, was geistig ist. Ich verstehe nun das Gleichnis so: Das Himmelreich gleicht einem im Acker vergrabenen Schatz. Der Acker ist unsere Welt. In ihr gilt es nun, diesen Schatz zu finden. Um einen Schatz zu finden, bedarf es größerer Anstrengungen. Ich muss mich um die Schatzkarte bemühen und dann den Weg zu ihm suchen. Hat jemand eine Goldmine gefunden, wird er sie auch so lange verborgen halten, bis er das dazugehörige Land in seinen Besitz gebracht hat. So werde ich mein Wissen um das Himmelreich sichern, bis ich herausgefunden habe, was ich tun muss, um es zu besitzen. Wenn ich den Wert des Schatzes erkannt habe, werde ich mein früheres Leben dafür aufgeben, sinnbildlich verkaufen, um durch Bündnisse mit dem Herrn, die ich dann auch einhalten muss, den Acker zu kaufen und somit rechtmäßig zu besitzen. Was bist du bereit herzugeben, um diese große Freude zu empfangen?
Das Gleichnis vom Schatz im Acker von Rembrandt (um 1630)
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 19. April 2017

Da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zuwege bringen

Aaron erläutert dem König weiter: „Und da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zuwege bringen; sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen für seine Sünden, durch Glauben und Umkehr und so weiter; und dass er die Bande des Todes zerreißt, damit das Grab keinen Sieg haben wird und damit der Stachel des Todes in den Hoffnungen auf Herrlichkeit verschlungen sei; und Aaron erläuterte dies alles dem König.“ (Alma 22:14).
Da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zuwege bringen.
  • Der Fall
    Wenn wir von dem Fall sprechen, so handelt es sich um einen Vorgang der Ureltern aller Menschen, Adam und Eva, im Garten von Eden. Der Herr hatte ihnen geboten: „... Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, 17 doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.“ (Genesis 2:16-17). Adam wollte sich an dieses Gebot halten, doch Eva hat durch Luzifer herausgefunden, dass sie keinen Fortschritt machen könnten und auch nicht das Gebot erfüllen könnten„... Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, ...“ (Genesis 1:28), wenn sie nicht von dieser Frucht essen würde. Nachdem ihr Luzifer sagte, dass es keinen anderen Weg des Fortschritts geben würde, entschied sie sich davon zu essen und überzeugte auch Adam es zu tun (Köstliche Perle Mose 4:12). Nun bekamen sie Erkenntnis (Köstliche Perle Mose 4:13), und erst jetzt waren sie in der Lage Gut von Böse zu unterscheiden (Köstliche Perle Mose 4:28), wurden sterblich und aus dem Garten von Eden, und damit aus der Gegenwart Gottes, ausgestoßen (Köstliche Perle Mose 4:29). Dieser Vorgang wird als Fall Adams und Evas bezeichnet und von ihm sind alle ihre Nachkommen betroffen.
  • Kein Verdienst von sich aus
    Wenn du in eine tiefe enge Gletscherspalte fällst, kannst du dich meist auch nicht mit eigenen Kräften, aus eigenem Verdienst, befreien. Du brauchst Hilfe von außen. Aus dem gefallenen Zustand kann sich der Mensch erst recht nicht aus eigenen Kräften befreien. Deshalb hat unser uns liebender und gütiger himmlischer Vater einen Erlöser vorgesehen (Apostelgeschichte 4:10-12), der in der Lage war ein `unbegrenztes Sühnopfer´ zu vollbringen (2. Nephi 9:7), nämlich den Messias (2. Nephi 25:16), ja seinen Einziggezeugten im Fleisch, seinen Sohn (Alma 34:14).
Ohne das `unbegrenzte Sühnopfer´ von Jesus Christus wären wir für immer verloren. Wie unendlich dankbar können wir für seine Liebestat an uns sündigen Menschen sein. In unserem Zustand sind wir gar nicht in der Lage, zu erfassen, was seine Tat für uns bedeutet und ermessen, wie `umfassend´ sie eben ist. Was bewegt dich bei dem Gedanken an Seine Liebestat? Lies auch gerne den Artikel von Russell M. Nelson: „Das Sühnopfer“.

John 20:3–18, Mary Magdalene speaks with the resurrected ChristMaria spricht mit dem, der das `unbegrenzte Sühnopfer´ vollbrachte
(Bild: Quelle)

Dienstag, 18. April 2017

Wenn du nun sagst, es gibt einen Gott, siehe, so will ich glauben

Nachdem Aaron dem Vater von König Lamoni geantwortet hatte, warum Ammon nicht zu ihm gekommen sei (Alma 22:4), und der König ihn zum Geist des Herrn und der Umkehr befragte (Alma 22:5-6), stellte Aaron ihm zunächst folgende Frage: „... Glaubst du, dass es einen Gott gibt? Und der König sprach: Ich weiß, die Amalekiten sagen, dass es einen Gott gibt, und ich habe ihnen gewährt, Heiligtümer zu bauen, damit sie sich versammeln können, um ihn anzubeten. Und wenn du nun sagst, es gibt einen Gott, siehe, so will ich glauben.“ (Alma 22:7).
Diese Frage, „... glaubst du, dass es einen Gott gibt?“, hatte auch Ammon dem König Lamoni gestellt, bevor er mit weiteren Belehrungen begann (Alma 18:24,36). Offensichtlich spielt diese Frage in einem Gespräch über den Erlösungsplan eine Schlüsselrolle. Sie betrifft den Kern des Gespräches und ist eine Frage, auf deren Beantwortung es ankommt. Die Antwort des Befragten gibt vor, wie das Gespräch weiter zu führen ist. Antwortet er mit nein, muss man zunächst den Grundsatz des Glaubens erklären, antwortet er hingegen mit ja, kann man mit seinem eigenen Zeugnis dies bekräftigen und die Grundsätze erklären, woher wir kommen, weshalb wir hier auf Erden sind und wie es nach unserem irdischen Tod mit uns weitergeht.
Wenn du nun sagst, es gibt einen Gott, siehe, so will ich glauben. Wie oben beschrieben, hat Aaron reagiert, nachdem der König so positiv geantwortet hatte. Aaron bekräftigte die Aussage des Königs durch sein eigenes Zeugnis (Alma 22:8) und es gab eine Frage und eine Antwort über diesen Gott als den Schöpfer, wieder endend mit der Frage: Glaubst du das? (Alma 22:9-10). Wieder gab es eine positive Antwort vom König und Aaron konnte mit der Belehrung aus den Schriften beginnen (Alma 22:12-13). Bewundernswert ist die Einstellung des Königs: „... ich wünsche, dass ihr mir von all diesen Dingen erzählt, und ich werde deinen Worten glauben.“ (Alma 22:11). Welcher Missionar wünscht sich nicht eine solche Situation. Nichts Schöneres kann einem Missionar passieren und die Freude Aarons darüber ist nur allzu verständlich (Alma 22:8). Ich erkenne in dem Vorgehen Ammons und Aarons ein Muster, wie Gespräche über Glaubensfragen geführt werden können. Insbesondere, wenn man vorher um Gelegenheiten Zeugnis abzulegen, viel gefastet und gebetet hat (Alma 17:9). Welche Erlebnisse hattest du schon mit Gesprächen über Glaubensfragen?
Aaron stellt die Schlüsselfrage: Glaubst du, dass es einen Gott gibt?
(Bild: Quelle)

Montag, 17. April 2017

Ich bin in meinem Sinn ziemlich beunruhigt wegen der Großmut und der Erhabenheit in den Worten deines Bruders Ammon

Der nephitische Missionar Aaron, Bruder von Ammon, beginnt nun ein Gespräch mit dem König über das ganze Land, dem Vater von König Lamoni: „Und nun, o König, wenn du unser Leben verschonst, wollen wir deine Knechte sein. Und der König sprach zu ihnen: Erhebt euch, denn ich werde euch euer Leben gewähren, und ich werde nicht zulassen, dass ihr meine Knechte seid; sondern ich bestehe darauf, dass ihr euch meiner annehmt, denn ich bin in meinem Sinn ziemlich beunruhigt wegen der Großmut und der Erhabenheit in den Worten deines Bruders Ammon; und ich wünsche den Grund zu erfahren, warum er nicht mit dir von Middoni heraufgekommen ist.“ (Alma 22:3).
Ich bin in meinem Sinn ziemlich beunruhigt wegen der Großmut und der Erhabenheit in den Worten deines Bruders Ammon. Wie kann man über großmütige und erhabene Worte beunruhigt sein? Beunruhigung empfindet man doch meistens nur bei Erlebnissen, von denen man negative Auswirkungen befürchtet. Hatte der König Befürchtungen in Bezug auf seine Zukunft aufgrund der Aussagen Ammons? Wenn wir folgende Aussage Ammons betrachten vielleicht schon: „... aber wenn du zu dieser Zeit fällst, in deinem Zorn, so kann deine Seele nicht errettet werden.“ (Alma 20:17).
Ich erkenne, dass Gott weiß, welcher Mensch sich in seinem Leben doch noch zu ihm bekehren wird und ihm diese Möglichkeit im Verlaufe seines Erdenlebens schenkt und ihn vor vorzeitigem Abtreten von der Bühne dieses Erdenlebens verschont. In diesem Fall, dass Ammons Verteidigung nur so weit ging, dem König nur eine Verletzung zuzufügen, die ihn am Weiterkämpfen hinderte (Alma 20:20). Dies bringt mich dazu, an unsere heutige Zeit zu denken und zu erkennen, wie der Herr uns die Möglichkeit gibt, trotz Nachrichten über Kriege und Naturkatastrophen, unerschrocken an unserer Bekehrung zu arbeiten (Matthäus 24:6). Gerne nehme ich die Stärkung des Herrn in mir auf: „... Gebt Acht, lasst euch nicht erschrecken! Das muss geschehen. Es ist aber noch nicht das Ende.“ und nutze die Zeit, die der Herr mir noch schenkt, um meine Glaubensansichten, mein Herz und mein Leben dahingehend zu ändern, den Willen Gottes anzunehmen und ihm zu entsprechen, eben ein treuer Jünger Christi zu werden (Apostelgeschichte 3:19) und meinen natürlichen Menschen abzulegen (Mosia 3:19). Diesen Weg versuche ich zu gehen, solange der Herr mich auf der Bühne dieses Erdenlebens belässt und zwar ohne beunruhigt zu sein. Was beunruhigt evtl. deinen Sinn?
Aaron im Gespräch mit Lamonis Vater
(Bild: Quelle)

Sonntag, 16. April 2017

Sie waren eifrig darauf aus, die Gebote Gottes zu halten

So ging es im Land Ischmael mit der Bekehrung der Lamaniten gut voran „Und Ammon predigte dem Volk König Lamonis; und es begab sich: Er lehrte sie alles über das, was die Rechtschaffenheit betrifft. Und er ermahnte sie täglich mit allem Eifer; und sie beachteten sein Wort, und sie waren eifrig darauf aus, die Gebote Gottes zu halten.“ (Alma 21:22).
Sie waren eifrig darauf aus, die Gebote Gottes zu halten. Wie wunderbar, dass der Herr Ammon in diesen Teil des Landes der Lamaniten geführt hat, um sich ihre Gunst erarbeiten zu können und es ihm gelang, durch seine Werke, das Herz vieler ehemaliger Erzfeinde der Nephiten zu erweichen. Worauf sie das Wort Gottes nicht nur annahmen, sondern auch eifrig danach lebten, weil sie in allem, was Rechtschaffenheit anbelangt, unterwiesen wurden.
Wie unendlich dankbar bin ich dem himmlischen Vater, dass auch ich in allem, „... was die Rechtschaffenheit betrifft ...“ belehrt werde. Wo und wie ich darin belehrt werde? Zunächst war ich durch meine Mutter vorbereitet worden, Glauben an Gott zu entwickeln. Dann kamen Missionare wie Ammon und seine Mitarbeiter zu uns an die Tür und boten uns das größte Geschenk, das uns gemacht werden konnte, an. Nämlich vollständige Erkenntnis von dem Sühnopfer Jesu Christi. Wir lauschten, beteten, besuchten die Kirche, schlossen Bündnisse mit dem Herrn und wurden auf diese Weise weiterhin in allem, was Rechtschaffenheit betrifft, unterwiesen. Dadurch waren auch wir „eifrig darauf aus, die Gebote Gottes zu halten.“ Unser Leben hat dadurch eine ganz andere Dimension erlangt, denn wir streben unablässig dem Ziel entgegen, in die Gegenwart unserer himmlischen Eltern zurückkehren zu können. Meine Mutter schon in der Geisterwelt und ich noch hier auf Erden. Das läuft es nicht immer glatt, aber dafür hat uns der Herr, durch sein Sühnopfer, die Möglichkeit der Umkehr geschenkt. Wie eifrig bist du darauf bedacht, die Gebote Gottes zu halten?
A photograph of a field of plants at sunset, paired with a quote by President Dieter F. Uchtdorf: “The lessons we learn from patience will cultivate our character.”„Was wir durch die Geduld lernen, wird unseren Charakter festigen, unser Leben auf eine höhere Ebene bringen und unser Glück mehren.“ Präsident Dieter F. Uchtdorf, zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft „In Geduld fortfahren“
(Bild: Quelle)

Samstag, 15. April 2017

Dass es ihnen freigestellt sei, den Herrn, ihren Gott, nach ihren Wünschen anzubeten

Nachdem Aaron, Muloki und Ammach mit seinen Brüdern in Ani-Anti und Umgebung erfolglos predigten, weil das Volk sein Herz verhärtet hatte, versuchten sie es im Land Middoni. Auch hier waren sie erfolglos und wurden zum Teil sogar eingekerkert. Einige von ihnen konnten in die Umgebung fliehen (Alam 21:11-13). Den inhaftierten und misshandelten kamen nun König Lamoni und Ammon zur Hilfe (Alma 21:14). Nun riefen sie vom Geist des Herrn geleitet an anderen Orten Lamaniten und Amalekiten zur Umkehr auf und der Herr segnete sie mit Erfolg (Alam 21:15-17). Ammon und Lamoni kehrten in ihr eigenes Land Ischmael zurück und bauten dort die Kirche auf (Alma 21:18-21). „Und er [König Lamoni] verkündete ihnen auch, dass es ihnen freigestellt sei, den Herrn, ihren Gott, nach ihren Wünschen anzubeten, wo auch immer sie sich befänden, solange es in dem Land war, das der Regierung König Lamonis unterstand.“ (Alam 21:22).
Dass es ihnen freigestellt sei, den Herrn, ihren Gott, nach ihren Wünschen anzubeten. Das klingt ja ganz nach `Religionsfreiheit´. Wie dankbar dürfen wir sein, in einer Zeit zu leben, in der wir sie heute in vielen Ländern der Welt als ein Grund- und Menschenrecht in den jeweiligen Verfassungen verbrieft haben. Hierdurch ist es u. a. jedem Menschen erlaubt, den Glauben an einen Gott oder Götter oder ein weltanschauliches Bekenntnis frei zu bilden und seine Anschauung sowie kultische Handlungen ungestört auszuüben, inklusive dafür zu werben. Hierzu gehört auch das Recht, nicht an einen Gott glauben zu müssen.
Natürlich muss einem dabei doch gleich der elfte Glaubensartikel in den Sinn kommen, den Joseph Smith folgendermaßen formuliert hat: „Wir beanspruchen das Recht, den Allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“ (Glaubensartikel 1:11). In der Erklärung, die am Schluss des Buches der Offenbarungen gegeben wurde, heißt es noch, dass Regierungen Gesetze verabschieden müssen, „... die alle Bürger bei der freien Ausübung ihres religiösen Glaubens schützen ...“  und diese Rechte dürfen nicht beschnitten werden, „... solange die Gesetze geachtet und in Ehren gehalten werden und diese religiösen Ansichten nicht Aufstand und Verschwörung gutheißen.“ (Lehre und Bündnisse 134:7). So bin ich dem Herrn von Herzen dankbar dafür, in einem Land leben zu dürfen, in dem mir diese Rechte zugestanden werden. Doch gedenke ich auch der Menschen, denen dieses Glück noch nicht beschieden ist und ich bete dafür, dass auch sie in diesen Genuss kommen werden. Und es wird kommen, davon bin ich fest überzeugt, denn der Herr möchte, dass sein Evangelium auf der ganzen Welt gepredigt werden kann (Markus 16:15). Wie stehst du zu diesem Recht? Lies auch gerne die Ansprache von Apostel Ronald A. Rasband „Glaube, Fairness und Religionsfreiheit“.
sitting around a table
Sich in der Frage der Religionsfreiheit engagieren
(Bild: Quelle)

Freitag, 14. April 2017

Sie stritten mit vielen über das Wort

Die Amalekiten wollten Aaron nicht zuhören und verspotteten ihn (Alma 21:10). „Darum, als er sah, dass sie seine Worte nicht hören wollten, entfernte er sich aus ihrer Synagoge und kam zu einem Dorf herüber, das Ani-Anti genannt wurde, und dort traf er Muloki, wie er ihnen das Wort predigte, ebenso Ammach und seine Brüder. Und sie stritten mit vielen über das Wort.“ (Alma 21:11).
Sie stritten mit vielen über das Wort. Wir erinnern uns, dass Alma der Jüngere und vier Söhne König Mosia des Jüngeren (Mosia 27:32-34) zusammen zu den Lamaniten auf Mission gingen (Mosia 28:5-9) und sich an der Grenze des Landes trennten und jeder in einen anderen Landesteil ging (Alma 17:13). Allerdings hatten sie noch andere Missionare mitgenommen, deren Namen nirgends genannt werden (Alma 17:8). Nur an dieser Stelle werden zwei von der `Anzahl´ der mitgenommenen namentlich erwähnt: Muloki und Ammach. Auf sie traf nun Aaron, einer der vier Söhne König Mosia des Jüngeren und sie waren offensichtlich in Streitgespräche mit den Einwohnern des Dorfes Ani-Anti verwickelt. Wer diese angezettelt hat, ist nicht überliefert.
Ich gehe jedoch davon aus, dass nicht die Missionare diesen Streit begonnen haben, denn der Herr hat uns Menschen geboten nicht zu streiten (2. Nephi 26:32), insbesondere nicht sein Evangelium betreffend (Lehre und Bündnisse 10:63). Ganz bestimmt waren sie auch über die Aussage des Hohepriesters über die damalige ganze Kirche (Mosia 23:16), Alma des Älteren, belehrt worden, dass Priester nicht streiten sollen (Mosia 18:21). Eher hatte wohl Satan die Dorfbewohner zum Streit aufgestachelt, denn er ist der „... Vater des Streites ...“ (3. Nephi 11:29). In jüngeren Jahren, als ich dies noch nicht so gut verinnerlicht hatte, habe ich mich öfters dazu hinreißen lassen, andere mit Bestimmtheit auf Punkte hinzuweisen, die ich anders verstanden habe als sie. Heute weiß ich und halte mich auch daran: keine Streitgespräche, insbesondere nicht über Evangeliumsthemen. Sollte ich merken, mein Gesprächspartner behauptet für mein Verständnis stocksteif etwas Falsches, so werde ich höchsten sagen, dass ich diesen Punkt anders verstehe und ihm weiter freundlich begegnen, anstatt dagegenzuhalten. Wie ist deine Einstellung zu diesem Punkt?
A conceptual photograph of a young man with flames coming out of his mouth and a young woman holding a fire extinguisher and a can of gasoline, paired with the words "Cool It."Du hast es in der Hand, eine Situation zu eskallieren oder zu entspannen
(Matthäus 5:9; Bild: Quelle)

Donnerstag, 13. April 2017

Wurden sie zornig auf ihn und fingen ihn zu verspotten an

Der nephitische Missionar Aaron, Sohn König Mosia des Jüngeren und Freund Alma des Jüngeren, predigte in der Synagoge der Amalekiten und erläuterte ihnen den Plan der Erlösung (Alma 21:9). „Und es begab sich: Als er anfing, ihnen dies alles zu erläutern, wurden sie zornig auf ihn und fingen ihn zu verspotten an; und sie wollten die Worte, die er sprach, nicht hören.“ (Alma 21:10).
Wurden sie zornig auf ihn und fingen ihn zu verspotten an. Hier denke ich an eine der vielen Parallelen. Als z. B. Paulus auf seiner dritten Missionsreise um 52 n. Chr. in Ephesus, dem Zentrum der römischen Provinz Asien, Station machte, predigte auch er in der jüdischen Synagoge. Drei Monate versuchte er die Juden vom Reich Gottes zu überzeugen. Doch waren einige seiner Zuhörer wohl in ähnlicher Weise verstockt wie die Amalekiten und sie widersetzten sich dem `neuen Weg´ und verspotteten ihn. Daraufhin ging Paulus von ihnen weg und lehrte diejenigen, die hören wollten, das Wort des Herrn im Lehrsaal der Schule des Tyrannus, wohl Inhaber der Philosophenschule, den viele Bewohner der ganzen Provinz Asien aufsuchten. Sowohl Juden als auch Griechen (Apostelgeschichte 19:8-9). Ähnlich handelte Ammon: „Darum, als er sah, dass sie seine Worte nicht hören wollten, entfernte er sich aus ihrer Synagoge ...“ (Alma 21:11).
Für mein Verhalten lerne ich aus den Erlebnissen der frühen Missionare, dass Rückzug angesagt ist, wenn das Wort des Herrn nicht gehört werden will oder sogar Verspottung desselben droht. Ich werde mein Zeugnis über die wahre Lehre Gottes dann bevorzugt denen mitteilen, die gewillt sind, sich dem Herrn zuzuwenden und den Wunsch haben, über den Erlösungsplan mehr zu erfahren. Wie gehst du in solchen Situationen vor?

Paulus predigte in Ephesus in der Synagoge, aber die Zuhörer verspotteten die Lehre und er ging von ihnen weg und lehrte in einem Lehrsaal wo man ihn hören wollte.:
Lehrer im Lehrsaal
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 12. April 2017

Dass es keine Erlösung für die Menschen geben kann außer durch den Tod und die Leiden Christi

Der Amalekit hatte Aaron gegenüber geäußert, dass sie daran glauben, dass alle Menschen errettet würden (Alma 21:6). Aaron knüpft daran an und begann „... ihnen die Schriften über das Kommen Christi und auch über die Auferstehung der Toten zu eröffnen, und dass es keine Erlösung für die Menschen geben kann außer durch den Tod und die Leiden Christi und das Sühnopfer seines Blutes.“ (Alma 21:9).
Dass es keine Erlösung für die Menschen geben kann außer durch den Tod und die Leiden Christi.
  • Erlösung - wovon?
    Aufgrund der Übertretung unserer ersten Eltern im Garten von Eden sind sie und all ihre Nachkommen, die ganze Menschheit, sterblich geworden und aus dem Garten, und damit aus der Gegenwart Gottes, vertrieben worden (2. Nephi 2:19). Das bedeutet, dass unser Geist, der Atem, der vom Herrn in Adams physischen Körper eingehaucht wurde (Köstliche Perle Mose 3:7), diesen nach einer vom Herrn bestimmten Zeit, wieder verlassen muss (körperlicher Tod). Der physische Leib kehrt zum Staub zurück (Ijob 34:15) und der geistige in die Geisterwelt, bestehend aus zwei `Wartehäuschen´: Paradies (Alma 40:11-12) und Hölle (Mormon 9:4). Die Erlösung besteht nun zum einen darin, dass unser zu Grabe getragener Leib mit dem in der Geisterwelt wartenden wieder vereinigt wird und wir ewig leben dürfen (Alma 11:43,45). Zum anderen besteht die Erlösung auch darin, dass wir unter der Voraussetzung von Glauben an Christus und Umkehr von unseren Sünden, wieder in die Gegenwart Gottes zurück dürfen (Helaman 14:17-18).
  • Tod und Leiden Christi - wieso?
    Um den physischen Tod aller Menschen überwinden zu können, bedurfte es des Todes und der Auferstehung von Jesus Christus. Um den geistigen Tod (Trennung von Gott) überwinden zu können, bedurfte es des Leidens Christi in Getsemani. Anderenfalls würden wir für immer in einem gefallenen Zustand verbleiben (1. Nephi 10:6).
Das Sühnopfer von Jesus Christus (sein Leiden in Getsemani, sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung) eröffnet also allen Menschen vom Tod zum ewigen Leben aufzuerstehen und zudem denjenigen, die an ihn glauben und von ihren Sünden umkehren, für alle Ewigkeit auch wieder in die Gegenwart Gottes zurückkehren zu dürfen (Köstliche Perle Mose 6:59). Eine Tat, die ich noch nicht in ihrer ganzen Tragweite erfassen kann und für die ich nicht dankbar genug sein kann. Doch dem Herrn reicht als Dankbarkeit aus, sein Erlösungswerk anzunehmen mittels eines rechtschaffenen Lebenswandels und eines reuigen Herzens (Lehre und Bündnisse 59:8). Was sind deine Gedanken zum Erlösungswerk?
Christ in white robes in front of billowing white clouds, walking across large stones seen in the foreground.Der auferstandene Erlöser aller Menschen; by Wilson J. Ong
(Bild: Quelle)

Dienstag, 11. April 2017

Wir glauben nicht, dass du von Zukünftigem weißt

Auf die Frage Aarons, ob er daran glaubt, dass Christus kommen wird (Alma 21:7), antwortete der Amalekit: „... Wir glauben nicht, dass du so etwas weißt. Wir glauben nicht an diese törichten Überlieferungen. Wir glauben nicht, dass du von Zukünftigem weißt, und wir glauben auch nicht, dass deine Väter und ebenso unsere Väter etwas in bezug auf das gewusst haben, wovon sie gesprochen haben, nämlich von dem, was kommen wird.“ (Alma 21:8).
Wir glauben nicht, dass du von Zukünftigem weißt. Gibt es das, dass jemand etwas über Zukünftiges vorhersagen kann? Am 29. März habe ich im dritten Teil des ARD-Sechsteilers „Charité“ gesehen, wie eine Gruppe hochgestellter Persönlichkeiten im Anwesen des Direktors der Charité, Spinola, zusammenfand, um ein Medium über ihre Zukunft zu befragen. Das Medium verkündet der Runde, dass der Geist anwesend ist und bereit sei, durch sie zu sprechen. Dann verkündet das Medium für einzelne Anwesende, was sie zukünftig erwartet. Weil doch sehr allgemein gehalten, mögen solche Vorhersagen eintreffen, aber das ist nicht die Art, von `Zukünftigem´ zu erfahren, auf die ich setze. Hier prophezeit nicht der Geist des Herrn.
Sollte es zum Nutzen des Menschen sein, so wird ihm Zukünftiges nur mittels Inspiration durch den Propheten des Herrn (Offenbarung 3:7), oder den von ihm berufenen Patriarchen (Patriarch oder auch Evangelist genannt, ist ein Amt im Melchisedekischen Priestertum; Epheser 4:11Lehre und Bündnisse 107:39), vorhergesagt. Ein Patriarch ist dazu berufen, würdigen Mitgliedern, die dies wünschen, einen besonderen Segen, ihre Herkunft und ihre Zukunft betreffend, zu spenden. Er kann Verheißungen, Ermahnungen und Warnungen enthalten. Wer diesen Segen beherzigt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf Abwege geraten und die darin enthaltenen Segnungen empfangen. Mehr kannst du hier und auch hier nachlesen. Ich habe einen solchen Segen vom damaligen Patriarchen des Pfahles Hamburg erhalten und bin dankbar für die Anleitung, die mir dadurch gegeben wurde. Was ist deine Meinung zu solcher Art von göttlicher Vorhersage?
young woman receiving blessingPatriarchalische Segnungen können uns helfen, die spirituellen Gaben zu erkennen, die wir erhalten haben.
(Bild: Quelle)

Montag, 10. April 2017

Wie weißt du, dass wir nicht ein rechtschaffenes Volk sind?

Der Amalekit sagt in seinem Streitgespräch (Alma 21:5) weiter zu Aaron: „Du sagst auch, wenn wir nicht umkehren, werden wir zugrunde gehen. Wie weißt du von dem Denken und der Absicht unseres Herzens? Wie weißt du, dass wir Grund haben umzukehren? Wie weißt du, dass wir nicht ein rechtschaffenes Volk sind? Siehe, wir haben Heiligtümer gebaut, und wir kommen zu Versammlungen, um Gott anzubeten. Wir glauben daran, dass Gott alle Menschen erretten wird.“ (Alma 21:6).
Wie weißt du, dass wir nicht ein rechtschaffenes Volk sind? Was meinst du, wie Aaron dieses Wissen erlangen konnte? Klar, zum einen aufgrund der Lehren, die die Amalekiten in ihren Synagogen lehrten, die aber im Gegensatz zum Wort Gottes standen, und zum anderen natürlich anhand ihrer Handlungen im Alltag, die nicht die Lehre Christi widerspiegelten. Aber, da muss es auch noch eine andere Quelle gegeben haben.
Ich denke da an die verschiedenen Gaben, die der Herr einem jeden von uns mitgegeben hat (1. Korinther 12:1-11). Eine davon ist die Gabe der Unterscheidung (1. Korinther 12:10). Dies ist eine Gabe des Geistes, die es einem ermöglicht „das wahre Wesen von Menschen und die Quelle und Bedeutung geistiger Kundgebungen zu erkennen.“ Meine Lehre, die ich hieraus ziehe: Um von anderen nicht getäuscht werden zu können, ist es für mich erforderlich, nach den besten Gaben zu trachten (Lehre und Bündnisse 46:8). Eine Aufzählung solcher Gaben des Geistes „... zum Nutzen der Kinder Gottes.“ (Lehre und Bündnisse 46:26) folgt in diesem Kapitel in den Versen 13 bis 25. Es ist uns auch gesagt, dass nicht jedem jede Gabe gegeben ist (Lehre und Bündnisse 46:11), aber denen, die über die Kirche wachen, ist die Gabe gegeben, „... alle diese Gaben zu unterscheiden, damit nicht jemand unter euch etwas vorgebe und doch nicht von Gott sei.“ (Lehre und Bündnisse 46:27). So hatte Aaron sicherlich diese Gabe damals, als er in der Synagoge der Amalekiter predigte; und diejenigen, die heute vom Herrn berufen sind über die Kirche zu wachen, haben sie ganz sicher auch. Daher weiß ich mit Bestimmtheit, dass ich z. B. meinem Bischof oder Pfahlpräsidenten nicht die Frage stellen brauche: Wie weißt du, dass ich nicht rechtschaffen bin? Was bedeutet diese Tatsache für dich?

Wahrheit von Irrtum können wir durch die Gaben des Geistes unterscheiden
(Bild: Quelle)

Sonntag, 9. April 2017

Warum erscheinen uns keine Engel?

Aaron, einer der Söhne König Mosia des Jüngeren, kam also in die Stadt Jerusalem, um dort seine Mission bei einem Teil der Lamaniten zu beginnen. „Als darum Aaron eine ihrer Synagogen betrat, um dem Volk zu predigen, und als er zu ihnen sprach, siehe, da erhob sich ein Amalekit und fing mit ihm zu streiten an, nämlich: Was ist das, was du da bezeugt hast? Hast du einen Engel gesehen? Warum erscheinen uns keine Engel? Siehe, ist nicht dieses Volk ebenso gut wie dein Volk?“ (Alma 21:5).
Warum erscheinen uns keine Engel? Ein Amalekit stellte ihm also in der Synagoge, in der Aaron dem Volk predigte, diese Frage. Überall, wo es Juden gab, wurden auch Synagogen als religiöse Versammlungsorte gebaut und genutzt (Matthäus 9:35). Wie wir wissen, waren die Nephiten und Lamaniten als Auswanderer aus dem alten Jerusalem auf der östlichen Hemisphäre, jüdischer Abstammung (2. Nephi 30:4). Offensichtlich hat Aaron von der Bekehrungsgeschichte Alma des Jüngeren und der vier Söhne Mosia des Jüngeren, von denen er einer war, Zeugnis abgelegt (Mosia 27:11-15,32,34).
Die Frage des Amalekiten lässt sich aus meiner Sicht folgendermaßen beantworten: Engel Gottes werden von ihm beauftragt und mit einer bestimmten Botschaft zu bestimmten Menschen gesandt. Beispielhaft sei das Erscheinen des Engels Gabriel bei dem Priester Zacharias, seiner Frau Elisabeth und deren Verwandte, Maria, der Mutter Jesu, genannt (Lukas 1:11-38). Engel werden ausgesandt, um Menschen zu dienen (Moroni 7:22) und das nicht nur zu alten Zeiten, sondern auch heutzutage, je nachdem wie der Herr es für notwendig erachtet (Moroni 7:29). Eine wichtige Voraussetzung, dass Engel zu einem Dienst vom Herrn angewiesen werden, ist der Glaube (Moroni 7:37). Auf jeden Fall war diese Voraussetzung bei den Amalekiten nicht gegeben. Nun magst du sagen: Und wie war es bei Alma dem Jüngeren und den vier Söhnen Mosia des Jüngeren? Die haben doch auch nicht geglaubt und sogar die Kirche verfolgt. Ja, richtig, aber hier haben das Volk und Vater Alma starken Glauben entwickelt und für ihre Bekehrung gebetet und der Herr hat ihre Gebete erhört und einen Engel geschickt (Mosia 27:14), auch heute noch (lies gerne die Ansprache von Jeffrey R. Holland, Mitglied des Kollegiums der Zwölf; hier). Wie ist deine Einstellung zum Dienst von Engeln?
Matthew 27:57–60, Angels speak to Mary Magdalene as she searches for Jesus ChristEngel erzählen Maria, als sie den Herrn im leeren Grab nicht findet, dass Christus auferstanden ist
(Bild: Quelle)