Nachdem Alma mit seinen Freunden, den vier Söhnen Mosias II, durch das ganze Land Zarahemla gezogen waren, um allen das Evangelium zu predigen, die es hören wollten (Mosia 27:35), baten nun seine Söhne ihren Vater, König Mosia II, darum, auch ihren Brüdern den Lamaniten das Evangelium predigen zu dürfen (Mosia 28:1),: „um sie, wenn möglich, zur Erkenntnis des Herrn, ihres Gottes, zu bringen und sie vom Übeltun ihrer Väter zu überzeugen und um sie, wenn möglich, von ihrem Hass gegen die Nephiten zu heilen, dass auch sie dazu gebracht würden, sich im Herrn, in ihrem Gott, zu freuen, dass sie miteinander freundlich seien und dass es im ganzen Land, das der Herr, ihr Gott, ihnen gegeben hatte, keine Streitigkeiten mehr gebe.“ (Mosia 28:2).
Die Lamaniten hatten aufgrund falscher Überlieferungen ihrer Väter einen starken Hass gegen die Gruppe der Nephiten entwickelt (2. Nephi 5:14). Hass ist ein Gefühlszustand scharfer, anhaltender und leidenschaftlicher Abneigung gegen etwas, das Unlust bereitet. Er lag im Fall der Lamaniten in dem Empfinden Lamans und derjenigen, die wie er empfanden, darin begründet, dass sie sich durch ihren jüngeren Bruder Nephi bevormundet fühlten. Dieses Gefühl entwickelte sich bis hin zu dem Wunsch, den gehassten zu vernichten (1. Nephi 16:37) und wurde, trotz diverser Versuche ihn zu durchbrechen, von Generation zu Generation weitergegeben (Jakob 7:24). Ein ähnliches Verhalten erkennen wir im Alten Testament bei den Söhnen Jakobs gegenüber ihrem jüngeren Bruder Joseph. (Genesis 37:4-8).
Um sie, wenn möglich, von ihrem Hass gegen die Nephiten zu heilen. Die Söhne Mosias II wollten einen erneuten Versuch starten, die Lamaniten von ihrem Hass zu befreien. Aber wie kann man Hass heilen? Die Söhne Mosias II waren der Auffassung, dass das Verständnis vom Evangelium von Jesus Christus helfen muss, denn es vermittelt ja den Gedanken seine Feinde zu lieben, anstatt zu hassen (Matthäus 5:43-45). Wenn ich das Evangelium mithilfe des Heiligen Geistes verstehe, werde ich auch bereit sein, das `Kriegsbeil´ gegen meinen Nächsten zu begraben, zu trainieren, meine Empfindungen ihm gegenüber von aufkommendem Hass (negative Zuwendung) in Liebe (positive Zuwendung) umzuwandeln. Ich muss meine Blindheit gegenüber den positiven Eigenschaften des Gehassten ablegen. Außerdem muss mir klar werden, dass Hass äußerst negative Auswirkungen auf mein eigenes körperliches Befinden hat. Das ist m. E. nach eine lebenslange Übung, aber es ist das Training wert, denn: „Hass kann durch Liebe überwunden werden“ (Mahatma Gandhi). Wie gehst du mit aufkommendem Hass um?
Herkules stürzt Zwietracht, Neid und Hass, Louis de Silvestre; Deckengemälde im Thronsaal König Augusts II. im Dresdner Residenzschloss
(Bild: Quelle)
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