Der Aufruf König Mosia II richtete sich auch noch direkt an die Geistlichkeit: „Ja, und alle ihre Priester und Lehrer sollten mit den eigenen Händen für ihren Unterhalt arbeiten, in allen Fällen, außer bei Krankheit oder großer Bedürftigkeit; und indem sie dies taten, wurde ihnen die Gnade Gottes reichlich zuteil.“ (Mosia 27:5).
Was ist darunter zu verstehen, dass den Priestern und Lehrern die Gnade Gottes reichlich zuteilwurde, wenn sie sich an die Weisung halten würden, für ihren Unterhalt selber aufzukommen? Die göttliche Gnade kann im religiösen Sinn verstanden werden als die Nähe Gottes zu seinen Kindern und Gott ist seinen Kindern nahe, wenn sie sich ihm nahen (Lehre und Bündnisse 88:63). Der Bischof der Gemeinde in Jerusalem, Jakobus - der Bruder des Herrn (Markus 6:3), sagt ebenso: „Sucht die Nähe Gottes; dann wird er sich euch nähern.“ (Jakobus 4:8). Gott nahen wir uns, indem wir ihm dienen und ihm dienen wir nur, wenn wir unserem Mitmenschen dienen (Mosia 2:17). Einem Mitmenschen zu dienen erfordert Demut, und dem der demütig ist, schenkt Gott seine Gnade (1. Petrus 5:5). Hier schließt sich wieder der Kreis.
Indem sie dies taten, wurde ihnen die Gnade Gottes reichlich zuteil. Diese Anregung beziehe ich auch auf mich. Gerne will ich mehr und mehr eigenständig werde, mich dem Herrn nahen, indem ich meinen Mitmenschen diene und dadurch sich auch der Herr mir nahe sein wird. Einem jeden, der dies tut, wird die Gnade Gottes zuteil! Was verstehst du darunter, die Gnade Gottes reichlich zu erhalten?
(Bild: Quelle)
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