Wenn jemand etwas tut, wovon du denkst, dass es nie und
nimmer zu einem Erfolg führen kann, wunderst du dich sicher, dass es dennoch
ein überaus gutes Ende nimmt, und hast sicherlich gerne folgende Redensart als
Erklärung des Phänomens im Sinn: „Der dümmste Bauer erntet die größten
Kartoffeln.“
So oder so ähnlich wird es sich wohl der Knecht des Herren
des Weingartens gedacht haben, als er feststellen musste, dass die
Menschengruppe des Bundesvolkes, die der Herr auf das dürftigste Stück Erde
verfrachtet hatte, gute Taten hervorbrachte. Er fragte den Herrn, wie das denn
nur sein konnte, und erhielt folgende Antwort: „Und der Herr des Weingartens sprach zu ihm: Erteile mir nicht Rat; ich
wusste, dass es ein dürftiges Stück Boden war; darum habe ich dir gesagt, dass
ich ihn diese lange Zeit genährt habe, und du siehst, er hat viel Frucht
hervorgebracht.“ (Jakob 5:22).
Erteile mir nicht Rat. Du würdest mich sicherlich als
durchgeknallt empfinden, wenn ich z. B. als junger, unerfahrener, noch in
Nichts ausgebildeter Jungspund Kritik an den vom erfolgreichen Raketenphysiker
angestellten Berechnungen üben würde. Ebenso, wie ich das natürlich nicht tun
würde, würde ich auch niemals an den Entscheidungen unseres Herrn Kritik üben.
Du meinst, das sei auch ganz leicht? Wie nun aber, wenn die Entscheidung von
einem seiner irdischen Diener getroffen wurde? Wie reagierst du auf
Entscheidungen von Dienern des Herrn, die du im ersten Moment als nicht erfolgversprechend empfindest? Z. B. belehrt dich dein Bischof, während du Unterstützung vom Staat
beziehst, über das Gesetz des Zehnten, oder nimm das Beispiel mit der Witwe aus
Sarepta und dem Propheten Elija, das sich um 850 v. Chr. im Nordreich Israels
zutrug (1. Könige 17:8-16). Na, wie siehst du nun die Angelegenheit?
(Quelle) |
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